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Beständeübersicht

Bestand

32940 Stadt Marienberg, Stadtgericht

Datierung1767 - 1871
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)8,35

Bestand enthält auch 1 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte der Stadt Marienberg
Die im Erzgebirgskreis gelegene Große Kreisstadt wurde 1323 als wüste Schlette erstmals urkundlich erwähnt. In diesem heutigen Gemeindeteil siedelten sich Anfang des 16. Jahrhunderts Bergleute an. Erste Silberfunde sind für 1519 nachweisbar, die in der Folge zu weiteren bergbaulichen Erschließungen führten und für die Ansiedlung einer Vielzahl von Bergleuten sorgten. Unter Herzog Heinrich dem Frommen kam es 1521 zur Gründung der Bergstadt und 1523 zur Verleihung des Stadt- und Bergrechts. Auf den Silberbergbau folgte ab 1612 der Abbau von Kupfer und Zinn. Die schriftsässige Stadt mit Sitz des Bergamtes lag auf dem Territorium des Amtes Wolkenstein. Das Stadtgericht Marienberg schloss die Gemeinden Mauersberg und Pobershau (Ratsanteil) ein. Die Stadt besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Dörfel (bei Marienberg), Gebirge, Gelobtland, Hilmersbach, Hirschstein (bei Marienberg), Hüttengrund (bei Marienberg), Jüdenhain (bei Marienberg), Marienberg, Mauersberg, Pobershau, Wildenburg und Wüstenschletta. Die städtische Gerichtsbarkeit wurde am 13. Juli 1855 an das Königliche Gericht Marienberg abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen gelangten im Rahmen des Beständeausgleichs 2002/2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden nach Chemnitz. Sie befanden sich in der so genannten Lagerungsgemeinschaft "Lokale Verwaltungs- und Justizbehörden bis 1856". Diese Lagerungsgemeinschaft war ursprünglich durch die Aktenabgaben der Amtsgerichte und Amtshauptmannschaften an das Hauptstaatsarchiv seit etwa 1900 entstanden, in denen sich auch die Akten ihrer Vorgängerinstitutionen befanden. Sie enthielt vor allem Ämterakten, aber auch Überlieferungen von Grundherrschaften, Stadtgerichten, Landgerichten bis 1856, Königlichen Gerichten und verschiedene andere Bestandssplitter. Die Aktenübernahmen wurden nach dem jeweils abgebenden Amtsgericht bzw. der Amtshauptmannschaft gelagert und verzeichnet. Eine Trennung der unterschiedlichen Provenienzen erfolgte zunächst nur in den Findkarteien. Mit Hilfe dieser Kartei wurden 2007 die städtischen Unterlagen von Marienberg aus den Abgabegemeinschaften der Amtsgerichte Marienberg und Wolkenstein und der Amtshauptmannschaft Marienberg herausgelöst, zu einem Bestand formiert und bisher noch nicht erschlossene Akten verzeichnet.
Die Verzeichnungsangaben der im Hauptstaatsarchiv Dresden handschriftlich erstellten Findkartei wurden 2012 retrokonvertiert und anschließend systematisiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst 169 Akteneinheiten (8,35 lfm) aus der Zeit von 1767 bis 1855. Vom Rat der Stadt und dem Stadtgericht Marienberg sind Zivilverfahren, Strafverfahren, Kaufprotokolle, Konsensprotokolle, Lehnscheine und Protokolle der Gemeinden Pobershau und Mauersberg überliefert.

Korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Chemnitz:
12613 Gerichtsbücher
30012 Amt Lauterstein
30021 Amt Wolkenstein
30030 Superintendentur Marienberg
30369 Kircheninspektion Marienberg
32987 Königliches Gericht Marienberg
33029 Gerichtsamt Marienberg
30300 Oberforstmeisterei Marienberg

Korrespondierende Bestände im Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv
12729 Personennachlass F. H. Löscher
12855 Stadt Marienberg (D)

Korrespondierende Bestände im Bergarchiv Freiberg:
40013 Bergamt Marienberg
40040 Fiskalische Risse zum Erzbergbau
40056 Zehntamt Marienberg
40101 Marienberger Silberbergbaugesellschaft
40168 Grubenakten des Bergreviers Marienberg

Weitere Unterlagen der Stadt Marienberg werden im Historischen Archiv des Erzgebirgskreises und im Stadtarchiv Marienberg archiviert.


4. Quellen und Literatur
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Geupel, Volkmar: Vor der Gründung der Bergstadt 1521. Marienberg und sein Umland im Lichte historisch-archäologischer Forschungen. in: Sächsische Heimatblätter 51(2006)3, S. 272-284

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Günther, Britta: Kursächsische Ämter als untere Verwaltungsebene (16. Jh. bis 1855). Strukturen, Aufgaben, Wirkungsweisen - dargestellt an den Ämtern Wolkenstein und Lauterstein. Wolkenstein, 2007.

Jäschke, Uwe Ulrich: Marienberg zwischen Tradition und Moderne. in: Sächsische Heimatblätter 51(2006) 3, S. 189-194.

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 184-185, 187.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Leipziger Zeitung vom 17.07. 1855, S. 3871.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 13, S. 265 ff.

Steche, Richard: Marienberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 5. Heft: Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 13.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia

Zwischen Wolkenstein, Marienberg und Jöhstadt (= Werte unserer Heimat, Bd. 41), Berlin 1985
(Digitales) Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.

Blaschke, Karlheinz ; John, Uwe (Mitarb.) ; Johanek, Peter (Hrsg.): Stadtgrundriß und Stadtentwicklung : Forschungen zur Entstehung mitteleuropäischer Städte. Köln, 1997 (Städteforschung, Reihe A. Bd. 44)

Eichler, Ernst (Hrsg.) ; Hellfritzsch, Volkmar (Hrsg.) ; Walther, Hans (Hrsg.) ; Weber, Erika (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin, 2001

Geupel, Volkmar: Vor der Gründung der Bergstadt 1521. Marienberg und sein Umland im Lichte historisch-archäologischer Forschungen. in: Sächsische Heimatblätter 51(2006)3, S. 272-284

Groß, Rainer: Zur Ausarbeitung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen vom 1. August 1923 : Eine kleine Dokumentation. In: Bräuer, Helmut (Hrsg.) ; Schlenkrich, Elke (Hrsg.): Die Stadt als Kommunikationsraum : Beiträge zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert : Festschrift für Carl Czok zum 75. Geburtstag. Leipzig, 2001, S. 347 - 372

Günther, Britta: Kursächsische Ämter als untere Verwaltungsebene (16. Jh. bis 1855). Strukturen, Aufgaben, Wirkungsweisen - dargestellt an den Ämtern Wolkenstein und Lauterstein. Wolkenstein, 2007.

Jäschke, Uwe Ulrich: Marienberg zwischen Tradition und Moderne. in: Sächsische Heimatblätter 51(2006) 3, S. 189-194.

Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen : Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreißigjährigem Krieg und Industrialisierung. Köln, 2001. (Städteforschung, Reihe A. Bd. 55)

Keyser, Erich (Hrsg.): Deutsches Städtebuch : Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart, 1941

Klein, Thomas (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B. Bd. 14: Sachsen, S. 184-185, 187.

Kramm, Heinrich: Studien über die Oberschichten der mitteldeutschen Städte im 16. Jahrhundert : Sachsen, Thüringen, Anhalt. Köln, 1981, 2 Bde. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 87)

Leipziger Zeitung vom 17.07. 1855, S. 3871.

Reihe: Werte der deutschen Heimat/Werte unserer deutschen Heimat/Werte unserer Heimat. Berlin. - landeskundliche Bestandsaufnahme

Schlesinger, Walter (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands : Sachsen. Stuttgart, 1965

Schumann, August; Schiffner, Albert: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 13, S. 265 ff.

Steche, Richard: Marienberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 5. Heft: Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 13.

Steinführer, Henning: Urkunden- und Kanzleiwesen der sächsischen Städte im Spätmittelalter. In: Diplomatische Forschungen in Mitteldeutschland. Leipzig, 2005, S. 163 - 184 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 12)

Wetzel, Michael: Projekt "Auflösung der Lagerungsgemeinschaften" verbessert Nutzungsqualität der südwestsächsischen Lokalverwaltung. In: Sächsisches Archivblatt, H. 2, 2010, S. 13-14.

Wikipedia.

Zwischen Wolkenstein, Marienberg und Jöhstadt (= Werte unserer Heimat, Bd. 41), Berlin 1985.
Zivilverfahren.- Strafverfahren.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Lehnscheine.- Protokolle der Gemeinden Pobershau und Mauersberg.
Die im Erzgebirgskreis gelegene Große Kreisstadt wurde 1323 als wüste Schlette erstmals urkundlich erwähnt. In diesem heutigen Gemeindeteil siedelten sich Anfang des 16. Jh. Bergleute an. Erste Silberfunde sind für 1519 nachweisbar, die in der Folge zu weiteren bergbaulichen Erschließungen führten und für die Ansiedlung einer Vielzahl von Bergleuten sorgten. Unter Herzog Heinrich dem Frommen kam es 1521 zur Gründung der Bergstadt und 1523 zur Verleihung des Stadt- und Bergrechts. Auf den Silberbergbau folgte ab 1612 der Abbau von Kupfer und Zinn. Die schriftsässige Stadt mit Sitz des Bergamtes lag auf dem Territorium des Amtes Wolkenstein. Das Stadtgericht Marienberg schloss die Gemeinden Mauersberg und Pobershau (Ratsanteil) ein. Die Stadt besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Dörfel (bei Marienberg), Gebirge, Gelobtland, Hilmersbach, Hirschstein (bei Marienberg), Hüttengrund (bei Marienberg), Jüdenhain (bei Marienberg), Marienberg, Mauersberg, Pobershau, Wildenburg und Wüstenschletta. Die städtische Gerichtsbarkeit wurde am 13. Juli 1855 an das Königliche Gericht Marienberg abgegeben.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 7.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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