Zivilverfahren.- Grundstücksangelegenheiten.- Hypotheken- und Grundbuchangelegenheiten.- Ablösung der Reallasten.- Armenwesen in Lengefeld.- Vereine.- Konzessionen und Disputationen.

Auf Grundlage des "Gesetzes, die künftige Einrichtung der Behörden erster Instanz für Rechtspflege und Verwaltung betreffend" (vom 11. August 1855) und der "Verordnung, die Bildung der Gerichtsbezirke des Landes betreffend" (vom 2. September 1856) ging die Rechtspflege fast gänzlich auf den Staat über. In diesem Rahmen wurde auch das Gerichtsamt Lengefeld errichtet, welches dem Königlichen Bezirksgericht Augustusburg untergeordnet war, das seinerseits dem Appellationsgerichtsbezirk Zwickau angehörte.
Mit der "Bekanntmachung, die Aufhebung des Bezirksgerichtes Augustusburg betreffend" (vom 24. Mai 1859) erfolgte zum 30. Juni 1859 die Auflösung des Königlichen Bezirksgerichts Augustusburg. Das Gerichtsamt Lengefeld wurde infolgedessen in das Königliche Bezirksgericht Annaberg einbezirkt.
Zum territorialen Zuständigkeitsbereich des Gerichtsamtes Lengefeld gehörten Lengefeld (ab 1874 mit Rauenstein, Marterbüschel, Lehnvorwerk und Kalköfen, auch der Heinzewaldmühle und Reichelschen Wiese), Forchheim (Oberforchheim, Niederforchheim; ab 1874 mit Neusorge und Drachenwald), Görsdorf, Haselbach (Niederhaselbach, Neuhaselbach, Oberhaselbach), Lippersdorf, Mittelsaida, Neunzehnhain, Niedersaida, Obersaida, Pockau, Reifland (mit Tümpel), Wernsdorf (mit Nennigmühle), Wünschendorf (ab 1874 mit Stolzenhain) und die Forstreviere Lengefeld sowie Neusorge.
Auf der Grundlage des "Gesetzes über die Bestimmung zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 und über die Zuständigkeit der Gerichte in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit" (vom 1. März 1879) wurden sämtliche Gerichtsämter aufgehoben. Vor diesem Hintergrund gingen die Aufgaben des Gerichtsamtes Lengefeld auf das Amtsgericht Lengefeld über.