Beständeübersicht
Bestand
33066 Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf
Datierung | 1848 - 1925 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 2,50 |
1. Das landwirtschaftlichen Vereinswesen in Sachsen
Der Landwirtschaftliche Verein Reinsdorf (bei Zwickau) reihte sich mit seinem Ziel, zur Förderung, Modernisierung und Rationalisierung der sächsischen Landwirtschaft beizutragen, in die Bestrebungen zur "Hebung des Nahrungsstandes" ein, die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts von staatlicher aber auch von privater Seite eingesetzt hatten. So waren die "Leipziger ökonomische Sozietät" (gegründet 1764) und die "Ökonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen" (gegründet 1817 mit Sitz Dresden) bestrebt, "als sachverständige Organe für die Regierung und zur wissenschaftlichen Unterstützung für die Landwirtschaft zu dienen."[01] Die landwirtschaftlichen Vereine sollten v.a. zur verbreiteten Anwendung künstlicher Dünger in Sachsen beitragen, da die Umstellung der sächsischen Landwirtschaft von der Dreifelderwirtschaft zur Fruchtwechselwirtschaft, die bereits im 18. Jahrhundert begonnen hatte, für die Ertragserhöhung eine schnellere Regeneration des Bodens verlangte. Weil die Düngung mit Stallmist nicht mehr ausreichte, setzte im 19. Jahrhundert die Anwendung künstlicher Dünger (Guano[02] , Chilisalpeter, Kalk, Düngesalz u.a.) ein, auf die sächsische Landwirte nach 1840 verstärkt zurückgriffen.[03]
Ein erster lokaler landwirtschaftlicher Verein wurde 1810 in Zedtlitz bei Borna ins Leben gerufen, kurz danach konstituierte sich der Nossener Verein, aus dem 1834 die erste Zentrale auf Landesebene hervorging, die "Wandergesellschaft sächsischer Landwirte und Naturforscher".[04] Nach 1831 erfolgten zahlreiche Gründungen lokaler landwirtschaftlicher Vereine, da durch die Verfassung erstmals eine freie berufsständische Vereinigung der Bauern möglich war. Die sich anschließende Entwicklung des landwirtschaftlichen Vereinswesens stand aber ebenso in engem Zusammenhang mit dem Erlass verschiedener Agrarreformgesetze in Sachsen zwischen 1832 und 1851, die "neben dem Wegfall feudaler Abhängigkeitsverhältnisse, Ablösungen, Gemeinheitsteilungen, Grundstückszusammenlegungen, Dismembrationen, dörfliche Selbstverwaltung und den Ersatz der Patrimonialgerichtsbarkeit durch staatliche Gerichte" mit dem Ziel einer höheren Produktivität umfassten.[05]
Nach 1832 erfolgte auch die Bildung von amtshauptmannschaftlichen Komitees aus je drei von der Regierung ernannten und acht gewählten Mitgliedern unter dem Vorsitz des jeweiligen Amtshauptmanns, die dem Innenministerium unterstanden. Seit Mitte der 1830er Jahre fand eine Umwandlung dieser Komitees in Bezirksvereine statt, deren Mitglieder und Vorstände jetzt von diesen selbst gewählt werden konnten. Die starke staatliche Bevormundung war damit etwas gelockert worden, da es vorher aus diesem Grund an Vertrauen seitens der Landwirtschaft gemangelt hatte.
1844 konstituierte sich der landwirtschaftliche Hauptverein aus Deputierten der Bezirksvereine, der ökonomischen Gesellschaften und aus Vertretern der Regierung. Diese wählten dann ein Direktorium aus fünf Männern, dem ein von der Regierung bestellter Geschäftsführer, der Generalsekretär[06] , zugeordnet wurde. Der Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine war gleichzeitig Regierungskommissar für alle landwirtschaftlichen Angelegenheiten.[07]
Während den Vereinen auf unterer Ebene eine größere Selbständigkeit zugebilligt wurde, fungierten die 1848/50 im Zuge einer Umorganisation geschaffenen fünf Kreisvereine (Dresden, Chemnitz, Leipzig, Bautzen und Reichenbach)[08] als Organe der Regierung, denen sich lokale landwirtschaftliche Vereine als Zweigvereine anschließen konnten. Vertreter der Kreisvereine traten durch Verordnung vom 20. Januar 1850 zum Landeskulturrat zusammen, der durch mehrere Sachverständige ergänzt wurde. Der Landeskulturrat war in allen generellen und wichtigen Fragen zur Förderung der Landwirtschaft beratendes Organ der Regierung und Repräsentant der Landwirtschaft ihr gegenüber. Als exekutives Organ der Regierung sollte er nur dieser verantwortlich sein.[09] Die Stelle des Geschäftsführers fiel an den Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine, der damit aus dem Hauptverein herausgelöst worden war.
Weitere Veränderungen erfolgten durch das Gesetz vom 9. April 1872, welches die Neuorganisation des Landeskulturrates beinhaltete. Durch dieses Gesetz übernahm der Landeskulturrat auch die Aufgaben, die bisher in das Ressort des Generalsekretärs für die landwirtschaftlichen Vereine gefallen waren. Der Generalsekretär wurde als Behörde abgeschafft. Dieser Umgestaltungsprozess führte per Gesetz vom 30. April 1906 in Anlehnung an die Handels- und Gewerbekammern zur Umbildung des Landeskulturrates zu einer Landwirtschaftskammer und endete schließlich mit dem Landwirtschaftskammergesetz vom 15. April 1925.[10]
Die Welle der Vereinsgründungen hielt auch noch nach 1871 an. Im Erzgebirge vor allem um Zwickau und Chemnitz sowie im Vogtland konstituierte sich eine weitaus größere Anzahl an landwirtschaftlichen Vereinen als in anderen Regionen Sachsens. Im Jahre 1871 waren dort 52,9% aller sächsischen Vereine mit 47,6% aller Mitglieder ansässig. Ein Zusammenhang zwischen der besonders starken Industrialisierung dieser Region und dem Ziel der Vereine zur Rationalisierung der Landwirtschaft wird dabei deutlich.[11]
2. Geschichte des Landwirtschaftlichen Vereins Reinsdorf
Die Gründung des Landwirtschaftlichen Vereins Reinsdorf erfolgte am 28. Februar 1858 in der Meyerschen Schankwirtschaft zu Reinsdorf. Der Verein ordnete sich den "Grundzügen der Organisation des landwirtschaftlichen Vereinswesens im Königreiche Sachsen" unter, die durch den Landwirtschaftlichen Hauptverein am 9. September 1848 beschlossen und vom Königlichen Ministeriums des Innern am 4. November 1848 bestätigt worden waren.[12]
Die Mitglieder beschlossen, sich dem Landwirtschaftlichen Kreisverein für das Erzgebirge in Chemnitz anzuschließen. Im Entwurf des Vereinsstatutes heißt es dazu: "Der Verein richtet seine Wünsche, Vorschläge und Anträge in der Regel an den Kreisverein und durch diesen an den Landes-Cultur-Rath und erhält auf demselben Wege höhere Entschließungen und Anordnungen zugefertigt."[13]
Der Verein, dessen Ziele mit der Förderung der Landwirtschaft z.B. durch die Schulung der Landwirte (der Aufbau einer Vereinsbibliothek war geplant) und die Verbreitung neuer Anbaumethoden sowie neuer Sorten beschrieben wurden, sollte für alle Stände zugänglich sein. Er setzte sich aus dem Vorsitzenden, dem Schriftführer, je einem Stellvertreter und einem Kassierer zusammen. Der Vorstand wurde von den Anwesenden gewählt. Die Mitglieder des Vereins sollten sich laut Statut in vier Abteilungen untergliedern: 1.) Ackerbau, 2.) Viehzucht und Teichwirtschaft, 3.) Wiesen-, Obst-, Garten- und Forstkultur, 4.) Technische Gewerbe, landwirtschaftliches Bauwesen und Nationalökonomie. Jede dieser vier Abteilungen wählte sich einen Vorsitzenden, die wiederum den Ausschuss bildeten.
Zu den anfangs 43 Mitgliedern des Reinsdorfer Vereins zählten hauptsächlich ortsansässige Landwirte, aber auch der Pfarrer des Ortes, Christian Friedrich Freitag (erster Vorsitzender), und der Lehrer und Kantor F. F. Feucker, der als langjähriger Schriftführer und Vorsitzender (bis 1890) die Arbeit des Vereins maßgeblich mitprägte. Im Amt des Vorsitzenden folgten 1890 bis 1909 der Landwirt Wilhelm Leichsenring und 1909 (bis 1914/15)[14] der Landwirt Rudolf Schauer. Da die landwirtschaftlichen Vereine wie auch im Fall von Reinsdorf in der Regel nicht die Rechte einer juristischen Person erworben hatten, mussten alle Rechtshandlungen des Vereins auf den Namen und die Person des Vorsitzenden - oder durch bevollmächtigte Vereinsmitglieder - erledigt werden. Das erschwerte die Ausübung einer genossenschaftlichen Tätigkeit des Vereins, besonders bei vermögensrechtlichen Fragen.[15]
Die Vereinssitzungen, die protokolliert wurden, erfolgten nicht regelmäßig, wahrscheinlich nach Bedarf; ihre Häufigkeit war sicher auch von dem jahreszeitlich unterschiedlichen Arbeitsanfall in der Landwirtschaft abhängig.
Alljährlich feierten die Vereinsmitglieder ein Stiftungsfest, zu dem auch Mitglieder benachbarter landwirtschaftlicher Vereine eingeladen wurden. Überhaupt entstanden allmählich Verbindungen mit anderen landwirtschaftlichen Vereinen, die neben dem Austausch von Erfahrungen auch die gegenseitige Hilfe[16] beinhalteten, so z.B. Geldsammlungen für Mitglieder, die durch Brandkatastrophen um ihre Existenz gebracht worden waren. Eine erste landwirtschaftliche Bezirksversammlung aller landwirtschaftlichen Vereine der Amtshauptmannschaft Zwickau und der Schönburgischen Rezessherrschaften fand im Frühjahr 1866 statt.[17]
Anzumerken ist, dass nicht festzustellen ist, wann sich der Landwirtschaftliche Verein Reinsdorf aufgelöst hat. Die Überlieferung bricht Ende 1914/Anfang 1915 ab.
3. Bestandsgeschichte und Bestandsinhalt
Leider ist nicht nachvollziehbar, wie und wann der Bestand Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf, der einen Umfang vom 1,5 lfm (55 AE) hat, in das Sächsische Hauptstaatsarchiv gelangt ist. Jedoch kann vermutet werden, dass er mit einer Abgabe von Unterlagen durch den VdgB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt in das Sächsische Hauptstaatsarchiv gelangte, aber später aus diesem Bestand herausgelöst worden ist. Der Bestand VdgB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt befindet sich heute im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz.
Die gebundenen Akten des Bestandes waren chronologisch geordnet und befanden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in dem Zustand, wie sie im Verein selbst abgelegt worden waren. Allerdings fehlen die Jahrgänge 1891 und 1896. Warum die Überlieferung plötzlich Anfang des Jahres 1915 endet, ohne dass sich ein Beschluss zur Auflösung des Vereins[18] in den Unterlagen nachweisen lässt, konnte nicht ermittelt werden.
Die einzelnen Akteneinheiten wiesen keine älteren Registratur- bzw. Archivsignaturen auf. Entsprechend der vorgefundenen chronologischen Ordnung wurden die Akten mit einer aufsteigenden fortlaufenden Nummer versehen, welche gleichzeitig die endgültige Archivsignatur ist. Danach erfolgte eine erweiterte Verzeichnung. Da der Bestand einen sehr geringen Umfang hat und die einzelnen Aktenbände serienmäßig aufgebaut sind, war eine innere Gliederung nicht möglich. Daher erhielten die einzelnen Akteneinheiten nahezu alle denselben Aktentitel und Bandnummern. Das bedingte wiederum ausführliche Inhaltsangaben im Enthält-Vermerk. Kassationen wurden im Zuge der Erschließung des Bestandes nicht vorgenommen, da die gesamte Überlieferung archivwürdig ist. Ob vordem Kassationen vorgenommen worden sind, ist nicht festzustellen.
Die in den Akten enthaltenen Druckschriften wiesen zum Teil erhebliche Schädigungen auf Grund des holzschliffhaltigen Papiers auf. Besonders betroffen waren davon die überformatigen Zeitungen. Als Erhaltungsmaßnahme wurde die Schnellstabilisierung der entsprechenden Blätter veranlasst.
Der Bestand Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf spiegelt in seiner Überlieferung die lokale Ebene des landwirtschaftlichen Vereinswesens in Sachsen. Er ist neben dem Bestand Landwirtschaftlicher Verein zu Ebersbach und Umgegend der einzige derartige Bestand in den Sächsischen Staatsarchiven. Die Gegenüberlieferung für die zentrale Ebene findet sich im Bestand Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine.
Der Bestand zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil an Druckschriften aus. Dazu zählen z.T. seltene – mitunter auch illustrierte – Zeitungen und Zeitschriften mit landwirtschaftlichen Themenstellungen. Drei Zeitschriften wurden jedoch komplett über mehrere Jahrgänge vom Verein gesammelt, nämlich das "Amtsblatt für die landwirtschaftlichen Vereine" (1858 bis 1873), die "Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift" (1874 bis 1886) und die "Flachsbau-Zeitung" (1884 und 1885). Weiterhin bewahrte der Verein gedruckte Verordnungen, Berichte, für die Landwirtschaft relevante Abhandlungen, Statuten und ähnliches in seinen Akten auf. Werbematerial wie Anzeigen und Prospekte Firmen bilden ebenfalls einen großen Anteil der enthaltenen Überlieferung. Zahlreiche, zum Teil auch farbige Illustrationen, zeigen den damals aktuellen technischen Entwicklungsstand landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen und erläutern deren Funktionsweise. Beworben wurden aber auch die neuen Düngemittel, Kartoffelsorten, Samen (Feld- und Gartenpflanze), Getreide, Gehölze, Obstbäume und Beerensträucher, Geräte und Maschinen für Vieh- und Milchwirtschaft und ländliche Haushaltungen, Literatur und Zeitschriften für die Landwirtschaft, Arzneien für die Tiere und vieles andere mehr.
4. Hinweis auf andere Bestände
11508 Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine
SächsStAL, Landwirtschaftlicher Verein zu Ebersbach und Umgegend (1 AE)
5. Literaturauswahl zur Geschichte des landwirtschaftlichen Vereinswesens in Sachsen
KLÖSSEL, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902.
EBERSBACH, O., Die Entwicklung und Organisation des landwirtschaftlichen Vereinswesens einschließlich der Bauvereine, Diss. (ms), Leipzig 1925.
LANGSDORFF, K. v., Die Landwirtschaft im Königreich Sachsen und ihre Entwicklung bis Ende 1875, Dresden 1876.
KIESEWETTER, H., Agrarreform, landwirtschaftliche Produktion und Industrialisierung im Königreich Sachsen 1832-1861, in: BLAICH, F. (Hrsg.), Entwicklungsprobleme einer Region: Das Beispiel Rheinland und Westfalen im 19. Jahrhundert, Berlin 1981, S. 89-137.
KIESEWETTER, H., Industrialisierung und Landwirtschaft. Sachsens Stellung im regionalen Industrialisierungsprozeß Deutschlands im 19. Jahrhundert. Köln, Wien 1988.
REUNING, Th., Die Entwicklung der sächsischen Landwirtschaft in den Jahren 1845-54, Dresden 1856.
SCHÖNE, B., Theodor Reuning, in: Sächsische Lebensbilder, Bd. 1, Dresden 1930, S. 333-344.
6. Abkürzungsverzeichnis
AE Akteneinheit
b. bei
Co. Kompanie
Fa. Firma
Gebr. Gebrüder
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Jg. Jahrgang
jun. junior
kgl. königlich
mbH mit beschränkter Haftung
Nr. Nummer
preuß. preußisch
sächs. sächsisch
u. a. und anderes
u. a. unter anderem
VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
z. B. zum Beispiel
[01] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft. Sachsens Stellung im regionalen Industrialisierungsprozeß Deutschlands im 19. Jahrhundert, Köln; Wien 1988, S. 342.
[02] Hierbei handelte es sich in der Regel nicht um den echten Guano, sondern um (v. a. in Norwegen) aus Fischen/Fischresten oder anderen tierischen Ausgangsstoffen künstlich erzeugten Dünger.
[03] Vgl. Kiesewetter, H., Agrarreform, landwirtschaftliche Produktion und Industrialisierung im Königreich Sachsen 1832-1861, in: Blaich, F. (Hrsg.), Entwicklungsprobleme einer Region: Das Beispiel Rheinland und Westfalen im 19. Jahrhundert, Berlin 1981, S. 89-137, S. 105 ff.
[04] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 342.
[05] Vgl. Kiesewetter, H., Agrarreform, S. 92.
[06] Erster Generalsekretär war Theodor Reuning, nach dessen Ausscheiden 1869 das Amt nicht mehr neu besetzt wurde. Vgl. dazu v.a. Schöne, B., Theodor Reuning, in: Sächsische Lebensbilder, Bd. 1, Dresden 1930, S. 333-344.
[07] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 343.
[08] Die 15 Bezirksvereine hatten sich 1849 aufgelöst; ihre Mitglieder schlossen sich den Ortsvereinen an.
[09] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 344; vgl. auch. Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902, S. 46 ff.
[10] Vgl. hierzu auch die Findbucheinleitung von R. Groß zum Bestand Generalsekretär für die landwirtschaftlichen Vereine im SächsHStA.
[11] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 345 f.
[12] Vgl. dazu auch Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung, S. 44.
[13] 33066, Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf, Nr. 1.
[14] Ende 1914/Anfang 1915 bricht die Überlieferung ab. Siehe Bestandsgeschichte.
[15] Vgl. Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902, S.44.
[16] Als wichtiges Anliegen der Vereine nennt Klössel nicht zuletzt die Wohlfahrtspflege auf dem Land. Vgl. Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung, S. 44.
[17] 33066, Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf, Nr. 8.
[18] Ein solcher Beschluss durch die Mitglieder wäre aber laut Statut für eine Auflösung notwendig gewesen.
Der Landwirtschaftliche Verein Reinsdorf (bei Zwickau) reihte sich mit seinem Ziel, zur Förderung, Modernisierung und Rationalisierung der sächsischen Landwirtschaft beizutragen, in die Bestrebungen zur "Hebung des Nahrungsstandes" ein, die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts von staatlicher aber auch von privater Seite eingesetzt hatten. So waren die "Leipziger ökonomische Sozietät" (gegründet 1764) und die "Ökonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen" (gegründet 1817 mit Sitz Dresden) bestrebt, "als sachverständige Organe für die Regierung und zur wissenschaftlichen Unterstützung für die Landwirtschaft zu dienen."[01] Die landwirtschaftlichen Vereine sollten v.a. zur verbreiteten Anwendung künstlicher Dünger in Sachsen beitragen, da die Umstellung der sächsischen Landwirtschaft von der Dreifelderwirtschaft zur Fruchtwechselwirtschaft, die bereits im 18. Jahrhundert begonnen hatte, für die Ertragserhöhung eine schnellere Regeneration des Bodens verlangte. Weil die Düngung mit Stallmist nicht mehr ausreichte, setzte im 19. Jahrhundert die Anwendung künstlicher Dünger (Guano[02] , Chilisalpeter, Kalk, Düngesalz u.a.) ein, auf die sächsische Landwirte nach 1840 verstärkt zurückgriffen.[03]
Ein erster lokaler landwirtschaftlicher Verein wurde 1810 in Zedtlitz bei Borna ins Leben gerufen, kurz danach konstituierte sich der Nossener Verein, aus dem 1834 die erste Zentrale auf Landesebene hervorging, die "Wandergesellschaft sächsischer Landwirte und Naturforscher".[04] Nach 1831 erfolgten zahlreiche Gründungen lokaler landwirtschaftlicher Vereine, da durch die Verfassung erstmals eine freie berufsständische Vereinigung der Bauern möglich war. Die sich anschließende Entwicklung des landwirtschaftlichen Vereinswesens stand aber ebenso in engem Zusammenhang mit dem Erlass verschiedener Agrarreformgesetze in Sachsen zwischen 1832 und 1851, die "neben dem Wegfall feudaler Abhängigkeitsverhältnisse, Ablösungen, Gemeinheitsteilungen, Grundstückszusammenlegungen, Dismembrationen, dörfliche Selbstverwaltung und den Ersatz der Patrimonialgerichtsbarkeit durch staatliche Gerichte" mit dem Ziel einer höheren Produktivität umfassten.[05]
Nach 1832 erfolgte auch die Bildung von amtshauptmannschaftlichen Komitees aus je drei von der Regierung ernannten und acht gewählten Mitgliedern unter dem Vorsitz des jeweiligen Amtshauptmanns, die dem Innenministerium unterstanden. Seit Mitte der 1830er Jahre fand eine Umwandlung dieser Komitees in Bezirksvereine statt, deren Mitglieder und Vorstände jetzt von diesen selbst gewählt werden konnten. Die starke staatliche Bevormundung war damit etwas gelockert worden, da es vorher aus diesem Grund an Vertrauen seitens der Landwirtschaft gemangelt hatte.
1844 konstituierte sich der landwirtschaftliche Hauptverein aus Deputierten der Bezirksvereine, der ökonomischen Gesellschaften und aus Vertretern der Regierung. Diese wählten dann ein Direktorium aus fünf Männern, dem ein von der Regierung bestellter Geschäftsführer, der Generalsekretär[06] , zugeordnet wurde. Der Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine war gleichzeitig Regierungskommissar für alle landwirtschaftlichen Angelegenheiten.[07]
Während den Vereinen auf unterer Ebene eine größere Selbständigkeit zugebilligt wurde, fungierten die 1848/50 im Zuge einer Umorganisation geschaffenen fünf Kreisvereine (Dresden, Chemnitz, Leipzig, Bautzen und Reichenbach)[08] als Organe der Regierung, denen sich lokale landwirtschaftliche Vereine als Zweigvereine anschließen konnten. Vertreter der Kreisvereine traten durch Verordnung vom 20. Januar 1850 zum Landeskulturrat zusammen, der durch mehrere Sachverständige ergänzt wurde. Der Landeskulturrat war in allen generellen und wichtigen Fragen zur Förderung der Landwirtschaft beratendes Organ der Regierung und Repräsentant der Landwirtschaft ihr gegenüber. Als exekutives Organ der Regierung sollte er nur dieser verantwortlich sein.[09] Die Stelle des Geschäftsführers fiel an den Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine, der damit aus dem Hauptverein herausgelöst worden war.
Weitere Veränderungen erfolgten durch das Gesetz vom 9. April 1872, welches die Neuorganisation des Landeskulturrates beinhaltete. Durch dieses Gesetz übernahm der Landeskulturrat auch die Aufgaben, die bisher in das Ressort des Generalsekretärs für die landwirtschaftlichen Vereine gefallen waren. Der Generalsekretär wurde als Behörde abgeschafft. Dieser Umgestaltungsprozess führte per Gesetz vom 30. April 1906 in Anlehnung an die Handels- und Gewerbekammern zur Umbildung des Landeskulturrates zu einer Landwirtschaftskammer und endete schließlich mit dem Landwirtschaftskammergesetz vom 15. April 1925.[10]
Die Welle der Vereinsgründungen hielt auch noch nach 1871 an. Im Erzgebirge vor allem um Zwickau und Chemnitz sowie im Vogtland konstituierte sich eine weitaus größere Anzahl an landwirtschaftlichen Vereinen als in anderen Regionen Sachsens. Im Jahre 1871 waren dort 52,9% aller sächsischen Vereine mit 47,6% aller Mitglieder ansässig. Ein Zusammenhang zwischen der besonders starken Industrialisierung dieser Region und dem Ziel der Vereine zur Rationalisierung der Landwirtschaft wird dabei deutlich.[11]
2. Geschichte des Landwirtschaftlichen Vereins Reinsdorf
Die Gründung des Landwirtschaftlichen Vereins Reinsdorf erfolgte am 28. Februar 1858 in der Meyerschen Schankwirtschaft zu Reinsdorf. Der Verein ordnete sich den "Grundzügen der Organisation des landwirtschaftlichen Vereinswesens im Königreiche Sachsen" unter, die durch den Landwirtschaftlichen Hauptverein am 9. September 1848 beschlossen und vom Königlichen Ministeriums des Innern am 4. November 1848 bestätigt worden waren.[12]
Die Mitglieder beschlossen, sich dem Landwirtschaftlichen Kreisverein für das Erzgebirge in Chemnitz anzuschließen. Im Entwurf des Vereinsstatutes heißt es dazu: "Der Verein richtet seine Wünsche, Vorschläge und Anträge in der Regel an den Kreisverein und durch diesen an den Landes-Cultur-Rath und erhält auf demselben Wege höhere Entschließungen und Anordnungen zugefertigt."[13]
Der Verein, dessen Ziele mit der Förderung der Landwirtschaft z.B. durch die Schulung der Landwirte (der Aufbau einer Vereinsbibliothek war geplant) und die Verbreitung neuer Anbaumethoden sowie neuer Sorten beschrieben wurden, sollte für alle Stände zugänglich sein. Er setzte sich aus dem Vorsitzenden, dem Schriftführer, je einem Stellvertreter und einem Kassierer zusammen. Der Vorstand wurde von den Anwesenden gewählt. Die Mitglieder des Vereins sollten sich laut Statut in vier Abteilungen untergliedern: 1.) Ackerbau, 2.) Viehzucht und Teichwirtschaft, 3.) Wiesen-, Obst-, Garten- und Forstkultur, 4.) Technische Gewerbe, landwirtschaftliches Bauwesen und Nationalökonomie. Jede dieser vier Abteilungen wählte sich einen Vorsitzenden, die wiederum den Ausschuss bildeten.
Zu den anfangs 43 Mitgliedern des Reinsdorfer Vereins zählten hauptsächlich ortsansässige Landwirte, aber auch der Pfarrer des Ortes, Christian Friedrich Freitag (erster Vorsitzender), und der Lehrer und Kantor F. F. Feucker, der als langjähriger Schriftführer und Vorsitzender (bis 1890) die Arbeit des Vereins maßgeblich mitprägte. Im Amt des Vorsitzenden folgten 1890 bis 1909 der Landwirt Wilhelm Leichsenring und 1909 (bis 1914/15)[14] der Landwirt Rudolf Schauer. Da die landwirtschaftlichen Vereine wie auch im Fall von Reinsdorf in der Regel nicht die Rechte einer juristischen Person erworben hatten, mussten alle Rechtshandlungen des Vereins auf den Namen und die Person des Vorsitzenden - oder durch bevollmächtigte Vereinsmitglieder - erledigt werden. Das erschwerte die Ausübung einer genossenschaftlichen Tätigkeit des Vereins, besonders bei vermögensrechtlichen Fragen.[15]
Die Vereinssitzungen, die protokolliert wurden, erfolgten nicht regelmäßig, wahrscheinlich nach Bedarf; ihre Häufigkeit war sicher auch von dem jahreszeitlich unterschiedlichen Arbeitsanfall in der Landwirtschaft abhängig.
Alljährlich feierten die Vereinsmitglieder ein Stiftungsfest, zu dem auch Mitglieder benachbarter landwirtschaftlicher Vereine eingeladen wurden. Überhaupt entstanden allmählich Verbindungen mit anderen landwirtschaftlichen Vereinen, die neben dem Austausch von Erfahrungen auch die gegenseitige Hilfe[16] beinhalteten, so z.B. Geldsammlungen für Mitglieder, die durch Brandkatastrophen um ihre Existenz gebracht worden waren. Eine erste landwirtschaftliche Bezirksversammlung aller landwirtschaftlichen Vereine der Amtshauptmannschaft Zwickau und der Schönburgischen Rezessherrschaften fand im Frühjahr 1866 statt.[17]
Anzumerken ist, dass nicht festzustellen ist, wann sich der Landwirtschaftliche Verein Reinsdorf aufgelöst hat. Die Überlieferung bricht Ende 1914/Anfang 1915 ab.
3. Bestandsgeschichte und Bestandsinhalt
Leider ist nicht nachvollziehbar, wie und wann der Bestand Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf, der einen Umfang vom 1,5 lfm (55 AE) hat, in das Sächsische Hauptstaatsarchiv gelangt ist. Jedoch kann vermutet werden, dass er mit einer Abgabe von Unterlagen durch den VdgB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt in das Sächsische Hauptstaatsarchiv gelangte, aber später aus diesem Bestand herausgelöst worden ist. Der Bestand VdgB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt befindet sich heute im Sächsischen Staatsarchiv Chemnitz.
Die gebundenen Akten des Bestandes waren chronologisch geordnet und befanden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in dem Zustand, wie sie im Verein selbst abgelegt worden waren. Allerdings fehlen die Jahrgänge 1891 und 1896. Warum die Überlieferung plötzlich Anfang des Jahres 1915 endet, ohne dass sich ein Beschluss zur Auflösung des Vereins[18] in den Unterlagen nachweisen lässt, konnte nicht ermittelt werden.
Die einzelnen Akteneinheiten wiesen keine älteren Registratur- bzw. Archivsignaturen auf. Entsprechend der vorgefundenen chronologischen Ordnung wurden die Akten mit einer aufsteigenden fortlaufenden Nummer versehen, welche gleichzeitig die endgültige Archivsignatur ist. Danach erfolgte eine erweiterte Verzeichnung. Da der Bestand einen sehr geringen Umfang hat und die einzelnen Aktenbände serienmäßig aufgebaut sind, war eine innere Gliederung nicht möglich. Daher erhielten die einzelnen Akteneinheiten nahezu alle denselben Aktentitel und Bandnummern. Das bedingte wiederum ausführliche Inhaltsangaben im Enthält-Vermerk. Kassationen wurden im Zuge der Erschließung des Bestandes nicht vorgenommen, da die gesamte Überlieferung archivwürdig ist. Ob vordem Kassationen vorgenommen worden sind, ist nicht festzustellen.
Die in den Akten enthaltenen Druckschriften wiesen zum Teil erhebliche Schädigungen auf Grund des holzschliffhaltigen Papiers auf. Besonders betroffen waren davon die überformatigen Zeitungen. Als Erhaltungsmaßnahme wurde die Schnellstabilisierung der entsprechenden Blätter veranlasst.
Der Bestand Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf spiegelt in seiner Überlieferung die lokale Ebene des landwirtschaftlichen Vereinswesens in Sachsen. Er ist neben dem Bestand Landwirtschaftlicher Verein zu Ebersbach und Umgegend der einzige derartige Bestand in den Sächsischen Staatsarchiven. Die Gegenüberlieferung für die zentrale Ebene findet sich im Bestand Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine.
Der Bestand zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil an Druckschriften aus. Dazu zählen z.T. seltene – mitunter auch illustrierte – Zeitungen und Zeitschriften mit landwirtschaftlichen Themenstellungen. Drei Zeitschriften wurden jedoch komplett über mehrere Jahrgänge vom Verein gesammelt, nämlich das "Amtsblatt für die landwirtschaftlichen Vereine" (1858 bis 1873), die "Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift" (1874 bis 1886) und die "Flachsbau-Zeitung" (1884 und 1885). Weiterhin bewahrte der Verein gedruckte Verordnungen, Berichte, für die Landwirtschaft relevante Abhandlungen, Statuten und ähnliches in seinen Akten auf. Werbematerial wie Anzeigen und Prospekte Firmen bilden ebenfalls einen großen Anteil der enthaltenen Überlieferung. Zahlreiche, zum Teil auch farbige Illustrationen, zeigen den damals aktuellen technischen Entwicklungsstand landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen und erläutern deren Funktionsweise. Beworben wurden aber auch die neuen Düngemittel, Kartoffelsorten, Samen (Feld- und Gartenpflanze), Getreide, Gehölze, Obstbäume und Beerensträucher, Geräte und Maschinen für Vieh- und Milchwirtschaft und ländliche Haushaltungen, Literatur und Zeitschriften für die Landwirtschaft, Arzneien für die Tiere und vieles andere mehr.
4. Hinweis auf andere Bestände
11508 Generalsekretär der landwirtschaftlichen Vereine
SächsStAL, Landwirtschaftlicher Verein zu Ebersbach und Umgegend (1 AE)
5. Literaturauswahl zur Geschichte des landwirtschaftlichen Vereinswesens in Sachsen
KLÖSSEL, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902.
EBERSBACH, O., Die Entwicklung und Organisation des landwirtschaftlichen Vereinswesens einschließlich der Bauvereine, Diss. (ms), Leipzig 1925.
LANGSDORFF, K. v., Die Landwirtschaft im Königreich Sachsen und ihre Entwicklung bis Ende 1875, Dresden 1876.
KIESEWETTER, H., Agrarreform, landwirtschaftliche Produktion und Industrialisierung im Königreich Sachsen 1832-1861, in: BLAICH, F. (Hrsg.), Entwicklungsprobleme einer Region: Das Beispiel Rheinland und Westfalen im 19. Jahrhundert, Berlin 1981, S. 89-137.
KIESEWETTER, H., Industrialisierung und Landwirtschaft. Sachsens Stellung im regionalen Industrialisierungsprozeß Deutschlands im 19. Jahrhundert. Köln, Wien 1988.
REUNING, Th., Die Entwicklung der sächsischen Landwirtschaft in den Jahren 1845-54, Dresden 1856.
SCHÖNE, B., Theodor Reuning, in: Sächsische Lebensbilder, Bd. 1, Dresden 1930, S. 333-344.
6. Abkürzungsverzeichnis
AE Akteneinheit
b. bei
Co. Kompanie
Fa. Firma
Gebr. Gebrüder
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Jg. Jahrgang
jun. junior
kgl. königlich
mbH mit beschränkter Haftung
Nr. Nummer
preuß. preußisch
sächs. sächsisch
u. a. und anderes
u. a. unter anderem
VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
z. B. zum Beispiel
[01] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft. Sachsens Stellung im regionalen Industrialisierungsprozeß Deutschlands im 19. Jahrhundert, Köln; Wien 1988, S. 342.
[02] Hierbei handelte es sich in der Regel nicht um den echten Guano, sondern um (v. a. in Norwegen) aus Fischen/Fischresten oder anderen tierischen Ausgangsstoffen künstlich erzeugten Dünger.
[03] Vgl. Kiesewetter, H., Agrarreform, landwirtschaftliche Produktion und Industrialisierung im Königreich Sachsen 1832-1861, in: Blaich, F. (Hrsg.), Entwicklungsprobleme einer Region: Das Beispiel Rheinland und Westfalen im 19. Jahrhundert, Berlin 1981, S. 89-137, S. 105 ff.
[04] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 342.
[05] Vgl. Kiesewetter, H., Agrarreform, S. 92.
[06] Erster Generalsekretär war Theodor Reuning, nach dessen Ausscheiden 1869 das Amt nicht mehr neu besetzt wurde. Vgl. dazu v.a. Schöne, B., Theodor Reuning, in: Sächsische Lebensbilder, Bd. 1, Dresden 1930, S. 333-344.
[07] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 343.
[08] Die 15 Bezirksvereine hatten sich 1849 aufgelöst; ihre Mitglieder schlossen sich den Ortsvereinen an.
[09] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 344; vgl. auch. Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902, S. 46 ff.
[10] Vgl. hierzu auch die Findbucheinleitung von R. Groß zum Bestand Generalsekretär für die landwirtschaftlichen Vereine im SächsHStA.
[11] Vgl. Kiesewetter, H., Industrialisierung und Landwirtschaft, S. 345 f.
[12] Vgl. dazu auch Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung, S. 44.
[13] 33066, Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf, Nr. 1.
[14] Ende 1914/Anfang 1915 bricht die Überlieferung ab. Siehe Bestandsgeschichte.
[15] Vgl. Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902, S.44.
[16] Als wichtiges Anliegen der Vereine nennt Klössel nicht zuletzt die Wohlfahrtspflege auf dem Land. Vgl. Klössel, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung, S. 44.
[17] 33066, Landwirtschaftlicher Verein Reinsdorf, Nr. 8.
[18] Ein solcher Beschluss durch die Mitglieder wäre aber laut Statut für eine Auflösung notwendig gewesen.
EBERSBACH, O., Die Entwicklung und Organisation des landwirtschaftlichen Vereinswesens einschließlich der Bauvereine. Leipzig 1925.
KIESEWETTER, H., Agrarreform, landwirtschaftliche Produktion und Industrialisierung im Königreich Sachsen 1832 - 1861, in: BLAICH, F. (Hrsg.), Entwicklungsprobleme einer Region: Das Beispiel Rheinland und Westfalen im 19. Jahrhundert, Berlin 1981, S. 89-137.
KIESEWETTER, H., Industrialisierung und Landwirtschaft. Sachsens Stellung im regionalen Industrialisierungsprozeß Deutschlands im 19. Jahrhundert. Köln, Wien 1988.
KLÖSSEL, M. H., Sächsische Agrargesetzgebung. Für Verwaltungsbeamte und Landwirte, Berlin 1902.
LANGSDORFF, K. v., Die Landwirtschaft im Königreich Sachsen und ihre Entwicklung bis Ende 1875, Dresden 1876.
REUNING, Th., Die Entwicklung der sächsischen Landwirtschaft in den Jahren 1845-54, Dresden 1856.
SCHÖNE, B., Theodor Reuning, in: Sächsische Lebensbilder, Bd. 1, Dresden 1930, S. 333 - 344.
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Drucksachen.- Prospekte zu Anbaumethoden und landwirtschaftlichen Geräten.
Die im 19. Jahrhundert gegründeten Landwirtschaftlichen Vereine sollten die Arbeit der Landwirte professionalisieren und so etwa die Einführung der Fruchtwechselwirtschaft und die Nutzung von chemischen Düngern befördern. So gehörten die Schulung der Landwirte und der Aufbau einer Vereinsbibliothek zu den Zielen des am 28. Februar 1858 gegründeten Reinsdorfer Vereins.
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