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Beständeübersicht

Bestand

33177 NSKK Motorbrigade Sachsen, Motorstandarte 34, Staffel IV, Sturm 34, Ehrenfriedersdorf

Datierung1930 - 1941
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)0,12
1. Geschichte des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK)[01]
1931 als paramilitärische Organisation gegründet, existierte das NSKK bis 1945. Seinen Ursprung hatte die kleinste Gliederung der NSDAP im motorisierten Korps der SA. Korpsführer war lange Zeit Adolf Hühnlein.
Ziel der Organisation war es, seine Mitglieder in der Bedienung und Wartung von Motorrädern und Personenkraftwagen auszubilden. Ihm oblag ab 1934 die "Verkehrserziehung" der Kraftfahrer und der Jugendlichen. Das NSKK arbeitete auch als Pannenhilfe und eng mit dem ADAC und der Motor-HJ zusammen.
Die Mitgliedschaft im NSKK setzte zwar keine Kenntnisse über Automobile bzw. den Besitz eines Führerschein voraus, die "arische Abstammung" war aber in jedem Fall nachzuweisen.
Die Organisation hatte ein System von Dienstgraden, das dem in der SA nahe kam.
Während des 2. Weltkrieges dienten die meisten NSKK-Mitglieder in den Transportabteilungen der Wehrmacht.
1945 erfolgte die Auflösung des NSKK. Die Nürnberger Prozesse erklärten die Organisation zu einer "geächteten".


2. Bestandsgeschichte
Unter den 1997 von der Polizeidirektion Freiberg in das Sächs. Staatsarchiv Chemnitz übernommenen Unterlagen des Volkspolizeikreisamtes Zschopau fanden sich neben weiteren nicht erfassten Akten auch Personalunterlagen (NSKK-Stammrolle) des Sturms 34, Ehrenfriedersdorf des NSKK Motorbrigade Sachsen. Die Unterlagen gelangten wahrscheinlich im Rahmen der Entnazifizierung nach SMAD-Befehl Nr. 201 von 1945 bis 1948 in die Zschopauer Polizeidienststelle, da auch Polizeibehörden in die Ermittlungen gegen belastete Personen einbezogen waren.
Die Überlieferung zu den einzelnen Mitgliedern des Sturms 34 enthält in der Regel einen Personalbogen (NSKK-Stammrolle) mit Passfoto, Angaben zur Person und zum Werdegang im NSKK, eine Strafliste, den Aufnahmeantrag in das NSKK, Hinweise auf eine Mitgliedschaft in der NSDAP, ein Führungszeugnis, Unterlagen zur ärztlichen Untersuchung, einen handschriftlichen Lebenslauf, eine "Ahnentafel" u. a. Dokumente.
Alle Dokumente zu einer Person wurden zunächst zusammengefasst und chronologisch geordnet. Anschließend erfolgte die alphabetische Ordnung aller vorhandenen Personalunterlagen. Bei der Aktenbildung wurden Unterlagen mehrerer Personen in einer Akte zusammengefasst, bei der Verzeichnung im Enthält-Vermerk jedoch alle Personen mit Vornamen, Namen und Geburtsdatum aufgeführt.
Neben alter Archivsignatur, Laufzeit, Aktentitel und Enthält-Vermerk wurden auch die Schutzfristen nach § 10, Abs. 1, Satz 3 SächsArchivG erfasst. Alle Akten erhielten eine fortlaufende Signatur.
Die Akte lfd.Nr. 09 enthält Unterlagen, die einzelnen Personen nicht zugeordnet werden konnten.
Die Verzeichnung mit dem Archivprogramm Augias-Archiv 7.4 erfolgte im Januar 2006.
Der Bestand umfasst 0,12 lfm (9 Akteneinheiten) mit einer Laufzeit von 1930 bis 1941. Er enthält auch 122 s/w Fotos (davon 119 Passfotos). Alle Unterlagen weisen einen guten Erhaltungszustand auf. Bei Nutzung des Bestandes sind die Festlegungen des SächsArchivG vom 19. Mai 1993, hier v. a. § 10, Abs. 1, Satz 3, zu beachten.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält ausschließlich personenbezogene Unterlagen. Diese lassen jedoch beispielhaft Aussagen über die persönlichen Verhältnisse der Mitglieder des Ehrenfriedersdorfer NSKK Sturms zu: Familienstand, Schulbildung, Beruf und Werdegang im NSKK (Eintritt, Entlassung, Beförderungen, Strafen, Versetzungen, Teilnahme an Lehrgängen, Erwerb von Sportabzeichen, Heeres- u. a. Dienstzeiten). Die Unterlagen über durchgeführte ärztliche Untersuchungen erlauben nicht nur Rückschlüsse über den gesundheitlichen Zustand der Mitglieder, festgehalten wurden dabei auch so genannte "Rassemerkmale". Den Unterlagen beigefügte "Ahnentafeln zum Nachweis der arischen Abstammung" und eigenhändig unterzeichnete Erklärungen zur "deutsch-arischen Abstammung" und zur Mitgliedschaft in Freimaurerlogen oder sonstiger Geheimbünde zeigen deutlich den Charakter der Organisation.


4. Literatur
• Dorothee Hochstetter: Motorisierung und "Volksgemeinschaft". Das Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK) 1931-1945, Oldenburg-Verlag München 2005.

• Franz W. Seidler: Das Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps und die Organisation Todt im Zweiten Weltkrieg. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 32/1984, S. 625-636




[01] Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/NSKK.
Dorothee Hochstetter: Motorisierung und "Volksgemeinschaft". Das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps (NSKK) 1931 - 1945, Oldenburg-Verlag, München 2005.
Franz W. Seidler: Das Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps und die Organisation Todt im Zweiten Weltkrieg. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 32/1984, S. 625 - 636.
Personalunterlagen (NSKK-Stammrolle).
1931 als paramilitärische Organisation gegründet, existierte das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) bis 1945. Seinen Ursprung hatte die kleinste Gliederung der NSDAP im motorisierten Korps der SA. Korpsführer war lange Zeit Adolf Hühnlein. Ziel der Organisation war es, seine Mitglieder in der Bedienung und Wartung von Motorrädern und Personenkraftwagen auszubilden. Ihm oblag ab 1934 die "Verkehrserziehung" der Kraftfahrer und der Jugendlichen. Das NSKK arbeitete auch als Pannenhilfe und eng mit dem ADAC und der Motor-HJ zusammen.
Die Mitgliedschaft im NSKK setzte zwar keine Kenntnisse über Automobile bzw. den Besitz eines Führerschein voraus, die "arische Abstammung" war aber in jedem Fall nachzuweisen.
Die Organisation hatte ein System von Dienstgraden, das dem in der SA nahe kam.
Während des 2. Weltkrieges dienten die meisten NSKK-Mitglieder in den Transportabteilungen der Wehrmacht.
1945 erfolgte die Auflösung des NSKK. Die Nürnberger Prozesse erklärten die Organisation zu einer "geächteten".
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