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Beständeübersicht

Bestand

33255 VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz/V.

Datierung1875 - 1995
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)134,05

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1. Firmengeschichte
1.1. Vorbemerkungen zur Quellenlage
Im Laufe des über 100jährigen Bestehens der Firma Koch & te Kock und ihrer Nachfolgebetriebe gab es zu verschiedenen Anlässen Versuche, ihre Geschichte oder zumindest Teilaspekte davon schriftlich festzuhalten. Derartige Unterlagen wurden für diese Findbucheinleitung vor allem als grobe Rahmenvorgaben verwendet, weil ihre ideologisch zwar unterschiedlich motivierten, nichtsdestotrotz aber oft eher einer bestimmten, vorgegebenen Interpretation zuneigenden Darstellungen selten einer so weit wie möglich objektiven Betrachtung genügen. Ältere Abhandlungen betonen vor allem die Rolle und Eigenschaften des Firmengründers und später seines Sohnes Leonhard Koch, nicht selten mit nationalistischen Untertönen und starker Hervorhebung der positiven Auswirkungen der Firmenentwicklung auf die Region und die Arbeiter und Angestellten[01], besonders auch im Hinblick auf Lohnkosten und Sozialmaßnahmen. Aus diesem Zeitabschnitt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ist zudem die Inaugural-Dissertation "Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie unter Berücksichtigung ihrer Grundlagen in der Gewerbetätigkeit des Vogtlandes" von Annemarie Thiele[02] hervorzuheben. Sie entstand in Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Teppichfirmen, es ist aber davon auszugehen, dass es vor allem Leonhard Koch war, der einerseits Material beisteuerte und zudem finanzielle Unterstützung gewährte[03]. Koch & te Kock sicherten sich so auch die Rechte zum auszugsweisen Abdruck der Dissertation in der hauseigenen Halbmond-Teppichzeitung. Das in der Akte vorliegende Druckexemplar enthält die für den Abdruck vorgesehenen Kürzungen und Änderungen. Dies ist vor allem deswegen aufschlussreich, weil es sich hierbei nicht nur um den durchaus verständlichen Verzicht auf den wissenschaftlichen Apparat handelte, sondern auch im Text ganze Passagen entfernt wurden, die zu ausführlich über die Konkurrenzfirmen informierten oder auch nur deren Namen häufiger als unbedingt nötig erwähnten[04].
Spätere geschichtliche Abrisse stellten, bedingt durch die politischen Umwälzungen der Nachkriegszeit und die Verstaatlichung des Betriebes, naturgemäß die Organisierung der Arbeiter, ihre Lohnkämpfe und die Gegenmaßnahmen der Firmenleitung (u. a. Finanzierung von Streikbrechern) sowie die Umstellung auf Kriegsproduktion in beiden Weltkriegen und die Unterstützung der NS-Organisationen in den Vordergrund[05]. Die nachfolgenden Ausführungen zur Entstehung und Entwicklung der Firma Koch & te Kock und ihrer Nachfolgerbetriebe können naturgemäß eine noch zu schreibende vollständige Betriebsgeschichte keineswegs ersetzen, dennoch soll zumindest für die Zeit bis ca. 1950 ein grundsätzlicher Überblick über wichtige Daten und ihre Dokumentation in den Akten des Firmenarchivs erfolgen.

1.2. Die Gründungsphase der Firma Koch & te Kock 1880 – 1924
Moderne Unternehmensgeschichte ist, speziell, wenn sie bereits im 19. Jahrhundert beginnt, sehr oft eng verbunden mit der Familiengeschichte der Gründer und Inhaber. Auch die Firma Koch & te Kock bildet hier keine Ausnahme. Die prägende Gestalt der ersten reichlich 40 Jahre des Bestehens der Firma ist zweifellos Carl Wilhelm Koch, später übernahm diese Stellung sein Sohn Leonhard Koch, dessen Tod 1944 fast mit der Enteignung und dem Beginn des neuen Abschnittes der Betriebshistorie zusammenfällt und damit das Ende des traditionellen Kochschen Familienunternehmens bereits vorwegnimmt.
Carl Wilhelm Koch wurde am 7. Juni 1855 im bayrischen Dinkelsbühl geboren, sein Vater stand als Webermeister seinerseits ebenfalls bereits in einer langen familiären Tradition der Leinenweberei[06] und durch ihn dürften auch die ersten grundlegenden webtechnischen Kenntnisse an seinen Sohn weitergegeben worden sein. Zusätzlich erwarb Carl Wilhelm Koch in Textilläden und Kontoren kaufmännische Fähigkeiten und begann 1872 seine Tätigkeit als Bürogehilfe der Firma "Tuchfabrik Leopold Schoeller" in Düren (heute "Anker Teppichboden Gebr. Schoeller"). Innerhalb kurzer Zeit stieg er zum Direktor der technischen Abteilung auf und nutzte die Möglichkeiten zu Auslandsreisen, speziell zu einem längeren Aufenthalt in den USA, um sein Wissen über die mechanische Teppichherstellung zu erweitern. Hervorzuheben ist hier vor allem die Bedeutung des "Axminsterteppichs", deren Namen von einem gleichnamigen englischen Ort in der Grafschaft Devon stammt, in dem diese Art Teppich zuerst hergestellt wurde, zunächst in Handarbeit, später auch maschinell. Durch die Kombination eines Grundgewebes (Leinen, Baumwolle, Jute) mit sogenannten "Chenilleraupen" (aus samtartigem Garn), die separat hergestellt und dann als Schussfaden mit dem Grundgewebe verwebt werden, ließ sich hier ein den echten Orientteppichen zumindest dem Aussehen nach vergleichbares Produkt fertigen[07].
Nach seiner Rückkehr in die Stellung als Fabrikdirektor baute C.W. Koch daher bei Schoeller eine Abteilung für die Herstellung von Axminsterteppichen auf und führte diesen Fabrikationszweig damit in Deutschland ein, dokumentiert durch die erste Patentierung eines entsprechenden Teppichs 1878[08] und begleitet von weiteren Studienreisen Kochs u. a. nach England. Die Axminsterproduktion spielte bei Schoeller aber wohl zunächst eine eher untergeordnete Rolle, auch wenn die Bedeutung Kochs für die Firma nicht zu unterschätzen ist. Das von ihm eingeführte Fabriktagebuch, in dem er nicht nur technisch und kaufmännisch wichtige Änderungen und Arbeiten, sondern auch allgemeine Ereignisse der Betriebsgeschichte festhielt, gilt als wichtigste Quelle für die Geschichte der Firma Schoeller in diesem Zeitabschnitt[09]. Glücklicherweise wurde diese Art der Dokumentation von C.W. Koch auch in seiner späteren eigenen Firma weitergeführt, zunächst ebenfalls in allgemeiner Form mit ersten Einträgen ab 1885[10] und später auch speziell in der Ingenieurabteilung[11].
Die bislang ältesten Akten des vorliegenden Bestandes sind auch aus diesem Grund nicht zufällig Dokumente des Firmengründers, teilweise noch aus seiner Zeit als Fabrikdirektor bei Schoeller. Darin finden sich Notizen zu technischen Fragen der Weberei – darunter auch Ausführungen zu einem von ihm selbst patentierten Druckverfahren[12]– sowie Beschreibungen von Qualitäten und Listen von Materiallieferanten, aber auch erste Pläne zur Einrichtung der eigenen Fabrik[13] und private Unterlagen wie Kontenbücher[14] und Zeugnissammlungen[15].
Nachdem die Axminsterproduktion bei Schoeller, wie bereits erwähnt, über bescheidene Anfänge wohl nicht hinausging, versuchte C.W. Koch sein Glück mit der Gründung einer zunächst darauf spezialisierten eigenen Unternehmung in Oelsnitz am 15. Dezember 1880. Ob er auch andere Orte in Erwägung zog und welche spezifischen Gründe gerade für Oelsnitz im Vogtland sprachen, ließ sich bislang nicht erschließen. Die diesbezüglichen Erklärungen nennen vor allem allgemeinere wirtschaftliche Gegebenheiten (die in dieser Form allerdings wohl auch woanders hätten vorliegen können). Zunächst einmal existierte in Oelsnitz und im oberen Vogtland bereits Textilindustrie in Form von Wollweberei und Stickerei, die Arbeitskräfte mussten also in erster Linie um- und nicht komplett neu angelernt werden. Auch in der ländlichen Umgebung fanden sich viele Hausweber, die neben den Industriearbeitern bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als Arbeiter genutzt wurden[16]. Wie Steuerzahlungen an das Königliche Rentenamt Hof belegen, arbeiteten zum Teil auch bayrische Weber aus dem Grenzgebiet für Koch & te Kock[17]. Hausweber waren für die Herstellung von Axminsterteppichen aufgrund der bereits beschriebenen Arbeitsvorgänge notwendig, da die Vorware per Hand hergestellt und erst danach auf dem mechanischen Webstuhl zum fertigen Teppich verarbeitet wurde. Die relativ hohe Zahl an potentiellen Arbeitskräften ermöglichte nicht nur eine qualitative Auswahl, sondern auch die Möglichkeit, die Lohnkosten möglichst gering zu halten, die zeitweise vorherrschende Arbeitslosigkeit unter den alteingesessenen Textilarbeitern der Region wirkte sich hier zusätzlich in positiver oder negativer Weise aus, je nachdem, ob man den Blickwinkel des Arbeiters oder des frisch gegründeten Unternehmens wählt. Da in unmittelbarer Nähe (Reichenbach und Plauen) nicht nur eine Webschule, sondern auch eine Kunstschule für Textilindustrie existierte, konnten die für den Betrieb des Ateliers und die Herstellung von Mustern und Designs nötigen Angestellten ebenfalls mit geringerem Aufwand durch C.W. Koch eingewiesen werden[18]. Die für damalige Verhältnisse hervorragende Verkehrsanbindung von Oelsnitz, in erster Linie an die neuen Eisenbahnnetze, ist als weiterer Standortfaktor ebenso wenig zu unterschätzen wie die Tatsache, dass das schon weitgehend industrialisierte Sachsen insgesamt als potentieller und schnell zu erreichender Absatzmarkt für industriell gefertigte Teppiche interessant war[19].
Während sich C.W. Koch vor allem um die produktionstechnischen Aspekte des neu gegründeten Unternehmens kümmerte[20], war sein Schwager Fritz te Kock als Mitgründer der OHG in erster Linie für die kaufmännische Seite verantwortlich. Auch er konnte umfangreiche Auslandserfahrungen und Sprachkenntnisse vorweisen und so ist es nicht verwunderlich, dass bereits 1882 der Export nach Skandinavien, Frankreich und andere europäische Länder einsetzte[21]. Im selben Jahr wurde mit Alfred Müller aus Cottbus ein dritter Teilhaber aufgenommen, der in dieser Stellung bis 1896 verblieb[22]. Mit ca. 30 Arbeitern in gemieteten Räumen auf einer Fläche von 800 m² war der Beginn zwar zunächst durchaus bescheiden, aber schon 4 Jahre nach Unternehmensgründung konnten nunmehr 230 Beschäftigte in eigene Fabrikationsräume (3000 m²) umziehen. Diese rasante Entwicklung wurde durch mehrere Faktoren begünstigt. In erster Linie sorgte die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wie in Europa für ein Anwachsen des Konsums einer kaufkräftigen Mittelschicht, für die Teppiche parallel nicht mehr reine Luxus- sondern zunehmend Massenartikel darstellten. Gleichzeitig sorgten technische Weiterentwicklungen der Webstühle und Maschinen, die teilweise auf C.W. Koch selbst zurückgehen und weiterhin vergleichsweise niedrige Lohnkosten für steigende Produktionskapazitäten. Die Verbreiterung der Produktpalette, die inzwischen auch Knüpfteppiche[23] und Plüschstoffe umfasste, unter Beibehaltung einer hohen Qualität sorgte dafür, dass sich die Firma trotz bald entstehender Konkurrenzunternehmen weiter vergrößerte und die Marke "Halbmond" auf dem Weltmarkt etabliert wurde.
Die Bedeutung des Unternehmens weist jedoch weit über den eigenen wirtschaftlichen Erfolg hinaus. C.W. Koch legte mit der Wahl von Oelsnitz als Firmensitz letztlich den Grundstein für die gesamte Entwicklung der Teppichindustrie in der Region. Es ist kein Zufall, dass mehrere der innerhalb der nächsten ca. 30 Jahre im Vogtland gegründeten Unternehmen der Teppichbranche von ehemaligen Angestellten Kochs ins Leben gerufen wurden. Zu nennen wären hier vor allem Patz, Binz & Co. (später Hermann Patz) sowie Schenk, Schmidt und Beuttler. Die ursprünglichen Anstellungsverträge für E. Beuttler (Webmeister), Julius Schenk (Zeichner) und Ferdinand Binz sind im Bestand überliefert[24], wobei gegen Letzteren 1889, im Jahr der Gründung beider Unternehmen, auch noch ein Konventionalstrafprozess durch C.W. Koch angestrengt wurde[25]. Diese beiden Firmen wurden später mit weiteren zur Tefzet AG zusammengefasst, die damit dann ab 1921 zum größten Teppichkonzern Deutschlands aufstieg und dabei auch Koch & te Kock hinter sich ließ. Die in den Akten Koch & te Kocks oft ironisch als "Nachbar" (das Betriebsgelände in Oelsnitz grenzte in der Tat an das eigene) bezeichnete Tefzet AG erfreute sich dementsprechend keiner großen Beliebtheit und ihre Aktivitäten wurden durchgehend kritisch beobachtet[26]. Eine weitere auf einen ehemals bei Koch & te Kock beschäftigten Angestellten zurückgehende Firma ist die 1922 gegründete Teppichfabrik Krauss & Co. in Oelsnitz[27], an der sich Leonhard Koch später beteiligte, was zu einer Auseinandersetzung um seine Anerkennung als Gesellschafter mit sich brachte[28].
Diese und weitere im Vogtland angesiedelte Teppichfirmen konnten bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts von der weiterhin wachsenden wirtschaftlichen Prosperität des Deutschen Reiches profitieren, kleinere Rückschläge oder Schwierigkeiten durch Handelsverträge oder Rohstoffknappheit blieben zwar nicht aus, hatten aber insgesamt keine wirklich gravierenden Auswirkungen. Um 1905 waren in den zu dieser Zeit fünf Unternehmen dieser Branche in Oelsnitz, Adorf und Auerbach insgesamt 3.000 Arbeiter beschäftigt, davon ungefähr 2.000 bei Koch & te Kock, darunter wiederum 600 Frauen[29]. Bereits 1902 war der Mitbegründer Fritz te Kock aus dem Unternehmen ausgestiegen und C.W. Koch damit als alleiniger Inhaber verblieben[30]. Zu ersten größeren Problemen für den Export kam es durch die sogenannte Börsenpanik von 1907 und ihre Auswirkungen auf die Konjunktur in den USA und anderen Ländern. Die Teppichhersteller hatten ihre Garnvorräte zuvor noch teuer eingekauft, mussten jetzt aber ihre Produkte in eingebrochenen Absatzmärkten absetzen. Um einem Preisverfall entgegenzuwirken, schlossen sich mit Koch & te Kock, Schenk, Schmidt & Beuttler sowie Lange & Co. die drei größten Firmen zu einem Preiskartell zusammen, welches für eine Reihe gleichwertiger Qualitäten festlegte, dass bestimmte Preise nicht unterschritten werden durften[31], eine Regelung, die bis 1909 bestand. Eine vergleichbare Vereinbarung zu gemeinsamem Vorgehen wurde zwischen den Firmeninhabern wahrscheinlich auch im Hinblick auf die 1912 einsetzenden Streiks der organisierten Chenille- und mechanischen Weber getroffen, nachdem einer vom Textilarbeiterverband geforderte Lohnerhöhung um 10% nicht entsprochen wurde[32]. Hier kam es zu einem Zerwürfnis zwischen den drei Firmen, da die Streikenden aufgrund von Anweisungen des Verbandes die Arbeit bei Koch & te Kock im Oktober 1912, bei den anderen beiden Firmen jedoch erst im Januar 1913 die Arbeiter wieder aufnahmen[33]. Daraufhin wurde Koch & te Kock in einem Rundbrief an die Kunden seitens Firma Schenk, Schmidt und Beuttler vorgeworfen, die internen Absprachen gebrochen zu haben[34]. Inwiefern dies der Fall war oder ob tatsächlich der Textilarbeiterverband hier die treibende Kraft war, weil er bei den kleineren Firmen eine bessere Aussicht auf Erfolg des Streiks sah und diesen dort deswegen länger laufen ließ, lässt sich noch nicht beantworten.
Im September 1913 wurde ein neuer Gesellschaftsvertrag geschlossen, der festhielt, dass Carl Wilhelm Kochs Söhne Leonhard und Emil als Teilhaber in das als OHG firmierende Unternehmen eingetreten waren[35]. Diese Veränderung der Unternehmensstruktur hatte zunächst allerdings weniger große Auswirkungen als der bald darauf erfolgende Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Teppiche gehörten aus mehreren Gründen zu den Artikeln, die von den Folgen des Kriegsbeginnes in erhöhtem Maß negativ betroffen waren, weil sich hier nicht nur der einsetzende Arbeitskräftemangel oder allgemeine Versorgungsprobleme der Bevölkerung auswirkten. Da sowohl die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Rohstoffen als auch der Absatz in dieser Branche extrem vom Außenhandel abhängig war, brachte der nahezu schlagartige Abbruch der Handelsbeziehungen zu den meisten europäischen und Überseeländern die Unternehmen in starke Bedrängnis. Da Teppiche in ökonomisch unsicheren Zeiten zweifellos nicht zu den unbedingt notwendigen Gebrauchsgegenständen gehören, brach auch der Inlandabsatz zusammen mit dem noch möglichen Export ein, bereits zu Kriegsbeginn wurden in großem Umfang Bestellungen storniert[36]. Die von der Kriegsrohstoffabteilung des Deutschen Reiches vorgenommenen Beschlagnahmungen betrafen zunächst die für die Vorwarenproduktion verwendete Jute, später auch Wollgarne, woraufhin man die Produktion zunehmend auf die Verwendung von Papiergarnen umstellte. Hier wurden dann vor allem Heeresaufträge realisiert, da Koch & te Kock als vollstufiger Betrieb (die verschiedene Arbeitsgänge wie Färben, Spinnen, Weben und Walken fanden in einer Fabrik statt) hiermit bevorzugt bedacht[37] und entsprechend auch mit Textilersatzstoffen versorgt wurde[38]. Produziert wurden vor allem Säcke, Fußlappen und Anzugsstoffe[39], ergänzt um aus Papierstoff hergestellte Teppiche und Möbelbezugsstoff auch für den Privatgebrauch[40].
Das Ende der Zwangsbewirtschaftung durch staatliche Stellen wurde auch nach der Kapitulation des Deutschen Kaiserreiches noch eine Weile aufrechterhalten, ab 1919 konnte aber wieder frei auf dem Rohstoffmarkt eingekauft werden, während man sich gleichzeitig bemühte, die abgebrochenen Auslandskontakte wieder herzustellen. Das zeitweise Verbot der Teppichausfuhr sowie die sich anschließende Einrichtung von Außenhandelsstellen, die Exporte genehmigten und dafür sorgten, dass der Unternehmer einen Prozentsatz der erzielten Devisen im Rahmen eine Ausfuhrabgabe an die Reichbank abführen musste, verkomplizierte den Auslandsabsatz[41]. Der sinkende Valutawert der Mark brachte andererseits bald eine große Steigerung der Nachfrage mit sich, dennoch wirkte sich vor allem die wachsende Inflation negativ aus, erst die Einführung von Renten- und Reichsmark konnte hier wieder für Stabilisierung sorgen. Die im Vergleich zur Vorkriegszeit gewachsenen Kosten für Löhne, Sozialabgaben und Steuern (v. a. die 1921 eingeführte Gewerbesteuer) und die Zollpolitik erschwerten den Export und senkten die Rentabilität.

1.3. Die Zeit der Stillen Gesellschaft nach dem Tod C.W. Kochs 1925 – 1938
In dieser Situation kam es innerhalb von wenigen Monaten zu einschneidenden Veränderungen in der Leitungsstruktur. Zwischen Juli 1924 und Januar 1925 verstarben sowohl Emil Koch als auch sein Vater Carl Wilhelm Koch. Dies war insofern bedeutsam, weil der Firmengründer sich trotz seines fortgeschrittenen Alter keineswegs aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, sondern auch nach der Aufnahme von zwei Söhnen als Teilhaber in allen wichtigen Fragen und selbst in vielen Details sich bis zum Schluss die letzte Entscheidung vorbehielt[42]. So war Leonhard Koch in erster Linie als reisender Verkäufer tätig, während Emil zwar nominell die Fabrikleitung oblag, er aber dennoch maximal Vorschläge unterbreiten durfte, die dann vom Seniorchef bestätigt werden mussten. Selbst Inventuren und Bilanzabschlüsse wurden von C.W. Koch persönlich aufgestellt, die beiden anderen Teilhaber hatten sie jeweils nach kurzer Prüfung zu bestätigen[43]. Umso ungewöhnlicher war es daher, dass der Firmengründer starb, ohne ein Testament zu hinterlassen, was die Erbregelungen verkomplizierte, da noch eine ganze Reihe weiterer Kinder Carl Wilhelm und Emil Kochs und damit Erbberechtigte existierten. Dies wurde zunächst dahingehend gelöst, dass mit einem neuen Vertrag eine stille Gesellschaft begründet wurde, in der Leonhard Koch als Alleininhaber und 12 Verwandte als stille Gesellschafter fungierten[44]. Zu diesen Gesellschaftern gehörten die 8 Geschwister von Leonhard Koch sowie die 4 Kinder Emil Kochs. Diese Regelung sollte 10 Jahre später zu umfangreichen juristischen Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern führen, sorgte aber zunächst für eine weitgehend reibungslose Überführung der Unternehmensleitung in die Hände von Leonhard Koch[45].
Die wirtschaftliche Gesamtentwicklung dürfte die Folgen dieses Veränderungen ebenfalls gemildert haben, da nach der Währungsstabilisation und der Abmilderung von Regelungen des Versailler Vertrages durch den Young- und den Dawes-Plan sowie der politischen Entspannungen durch die Verträge von Locarno und Rapallo die "goldenen Jahre" der Weimarer Republik einsetzten. Die Kaufkraft nahm zu und die Nachfrage nach Teppicherzeugnissen stieg sowohl im In- als auch im Ausland. Der Exportanteil konnte wieder auf Vorkriegsniveau, teilweise sogar darüber, angehoben werden und erreichte fast 50% des Gesamtversands[46]. Die daraus erwachsenden Gewinne wurden u. a. in die Reparatur und Erneuerung von Gebäuden und Maschinen investiert[47], des weiteren erwarb Leonhard Koch eine ganze Reihe von Grundstücken in und um Oelsnitz, auch in der Absicht, dem "Nachbarn" (Tefzet) diesbezüglich zuvorzukommen[48]. Interessant ist, dass es trotz der bereits beschriebenen Animositäten zwischen beiden Firmen am 7. Mai 1927 in Leipzig eine geheime Unterredung zwischen Leonhard Koch und dem damaligen Generaldirektor der Tefzet AG, Paul Dürrschmidt, gab, in der eine eventuelle Fusion beider Unternehmen besprochen wurde[49]. Beide Seiten hatten anscheinend bereits über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit nachgedacht. Für denkbar hielt man beispielsweise die Form einer gemeinsam zu gründenden AG oder auch zwei weiterhin selbständig agierende, aber über eine Zentrale verbundenen Unternehmen. Praktische Folgen hatten diese Gedankenspiele allerdings nicht.
Nach einigen Jahren der Hochkonjunktur setzte die 1928 beginnende globale Wirtschaftskrise der Aufwärtsentwicklung ein jähes Ende und führte zu mehreren fundamentalen Änderungen in der Produktpalette und der Herstellungstechnik. Die bisher nahezu ausschließlich hergestellten Axminster-Teppiche wiesen zwar eine hohe Qualität auf, konnten jetzt aber durch entsprechend höheren Preis wieder nur schwer abgesetzt werden. Daher wurde nun damit begonnen, die billigeren und zunehmend von den Kunden gewünschten Bouclé-Teppiche (ein Schlingenteppich), Tournay-Teppiche (auf Rutenwebstühlen hergestellter Teppich mit Flornoppen), Jaquard-Doppelteppiche und Wollperser-Teppiche herzustellen[50], wofür Umbaumaßnahmen und der Neuerwerb von Webstühlen und Einrichtungen notwendig wurden[51]. Ungefähr zur selben Zeit wurde im betriebseigenen Ingenieurbüro in Zusammenarbeit mit der Maschinenfabrik Louis Schönherr und dem Erfinder Gottlieb Liebender (Firma Gustav Liebender KG, Oelsnitz) ein Mehrfarbenschusswebstuhl, der intern so genannte "X-Stuhl" konstruiert, patentiert und eingesetzt[52]. Die bisher in Handweberei hergestellten Chenille-Vorware konnte damit ebenfalls auf einem mechanischen Webstuhl gefertigt werden. Das hatte entsprechende Konsequenzen für den Bedarf an Arbeitskräften[53], der durch Bestellrückgänge und daraus resultierenden Produktionsreduktionen ebenfalls gesunken war. Auch wenn durch die Einführung von Kurz- und Schichtarbeit zunächst weitgehend auf Entlassungen verzichtet wurde, kam es letztlich Anfang 1931 dann doch dazu, dass von 2.500 Arbeitern und Angestellten fast 1.000 ihre Beschäftigung verloren[54]. Dies geschah kurz nach der Feier des 50jährigen Bestehens der Firma, welche aufgrund der wirtschaftlichen Umstände insgesamt bescheidener ausfiel als die von 1905 und ging einher mit Überlegungen zur Betriebsstilllegung[55].
Da bis 1929 die durchschnittlichen Jahresumsätze und -gewinne ca. 15 bzw. 1,5 Millionen Reichsmark betrugen, konnte die Firma wachsen und auch die Ansprüche der Gesellschafter entsprechend befriedigt werden. Ab spätestens 1930 traten hier die ersten Schwierigkeiten auf, da der durchschnittliche Umsatz bis 1933 auf ca. 4 Millionen RM sank und Koch & te Kock zunehmend mit Verlust arbeitete. Gleichzeitig entzogen die stillen Gesellschafter der Firma weiterhin größere Beträge ihrer im Unternehmen befindlichen Anteile, wodurch sich das Kapital der Gesellschaft von 5,5 auf 4 Millionen Euro verringerte[56]. Bereits seit 1926 hatte Leonhard Koch den Ende 1925 geschlossenen Gesellschaftsvertrag auf mögliche juristische Probleme und Nachteile für ihn als Firmeninhaber untersuchen lassen und strebte eine Revision desselben an[57]. Der Vertrag war zunächst auf 10 Jahre geschlossen worden und enthielt einen Anhang, der vorsah, dass nach Ablauf des Vertrages eine Familien-AG zu gründen wäre, vorausgesetzt, der Vertrag würde nicht gekündigt oder eine anderweitige Einigung zwischen den Parteien über einen veränderten Vertrag käme nicht zustande[58]. Die Akten, das muss einschränkend gesagt werden, überliefern nahezu ausschließlich die Standpunkte von Leonhard Koch und seiner juristischen Berater, während die der bald entstehenden Gegenseite nur indirekt oder im Rahmen der Schriftsätze ihrer Rechtsvertreter deutlich werden. Der Alleininhaber empfand die Bestimmungen und die Verpflichtung, sich um die Einlagen seiner Verwandten kümmern zu müssen, zunehmend als Fesseln für die Entwicklung der Firma, besonders unter den schlechten ökonomischen Bedingungen. Zu den wesentlich kritisierten Detailbestimmungen gehörten:
- die Anteile eines ausscheidenden Gesellschafters würden den übrigen stillen Teilhabern zuwachsen, nicht Leonhard Koch
- der Inhaber konnte von sich aus das Gesellschaftsverhältnis nicht beenden
- die Aufnahme eines neuen Gesellschafters und andere Entscheidungen waren abhängig vom Mehrheitsbeschluss der Gesellschafter und gleichzeitig unabhängig von ihrem Kapitalanteil
- eine fehlende Regelung für Erbschaften im Falle des Todes eines stillen Gesellschafters
- bei Einrichtung der Familien AG sollten Gesellschafter leitende Stellungen im Unternehmen einnehmen[59]

Im September 1934 verfasste Leonhard Koch einen Brief an die stillen Gesellschafter, in dem er ihnen den Vorschlag einer Umwandlung ihrer Einlagen in ein Darlehen mit 33%iger Abwertung vorschlug, nach einer Gesellschafterversammlung kam es über diese Frage zu einer Trennung derselben in zwei Blöcke. Der sogenannte "PRO-Block" bestand neben Leonhard Koch aus seinen Brüdern Robert, Max und Hans Koch sowie den Kindern Emil Kochs, der "CONTRA-Block" aus seinen Schwestern Marie Hendel, Eleonore Hendel, Margarethe Dunkel, Anna Schreiterer sowie dem vierten noch lebenden Bruder Paul Koch[60].
Daraufhin kündigte Leonhard Koch vorsorglich den seit 1925 bestehenden Gesellschaftsvertrag per 31. Dezember 1935.
Auch wenn die Differenzen wahrscheinlich schon seit dem wirtschaftlichen Niedergang schwelten, brachen sie erst Ende 1934 in aller Schärfe aus. Ein Gutachten, von Prof. Dr. Ernst Jaeger, im Auftrag des "PRO-Blockes" erstellt, bescheinigte Leonhard Koch die Ungültigkeit des Gesellschaftsvertrages[61]. Die Gegenseite konterte mit Gegengutachten[62] und einer Kündigung ihrer Einlagen bis auf 100.000 RM per 31. Dezember 1935[63]. Diese Vorgänge bildeten den Auftakt zu den sich über die nächsten Jahre erstreckenden Auseinandersetzungen, die ab September 1935 auch offiziell vor Gericht ausgetragen wurden, da Marie Hendel eine Klage auf Feststellung der Gültigkeit des 1925 geschlossenen Gesellschaftsvertrages eingereicht hatte[64]. Wechselnde Schriftsätze, Gutachten, Vergleichsangebote und Gesprächsrunden waren die Folge, die wegen der Vertraulichkeit der behandelten Themen für einen kleinen Kreis der leitenden Angestellten der Firma eine nicht geringe zusätzliche Arbeitsbelastung und Ablenkung bedeutete, ganz abgesehen von den dadurch entstandenen Kosten. Dieser Aufwand schlug sich auch in der Aktenüberlieferung nieder, die Feststellungsklage samt ihrer Vorgeschichte nimmt in der Überlieferung einen sehr breiten Raum ein, zumal sich mehrere Instanzen mit diesem Rechtsstreit beschäftigen mussten und durch von beiden Seiten eingelegte Berufungen letztlich das Reichsgericht das letzte Urteil fällte[65]. Es wies die Revision der Firma Koch & te Kock ab und gab gleichzeitig der Berufung der Gegenseite statt, indem es feststellte, dass der Gesellschaftsvertrag von 1925 in allen Teilen gültig sei und das Unternehmen alle Kosten des Rechtsstreites zu tragen habe. Damit waren die bisher von Leonhard Koch vorgesehenen und teilweise bereits vorgenommenen Veränderungen der Gesellschaftsform, u. a. die Umwandlung der Einlagen in Darlehen[66], hinfällig.

1.4. Die Gründung der Koch & te Kock AG Halbmond-Teppichfabrik 1939 – 1948
Obwohl die "CONTRA-Blocker" zeitweilig die Form einer Kommanditgesellschaft favorisierten, kam man in den nach der Urteilsverkündung des Reichsgerichtes anberaumten Gesprächen und Schriftwechseln doch wieder auf die im strittigen Vertrag ursprünglich geplante Gründung einer Aktiengesellschaft zurück. Nachdem die wesentlichen Streitpunkte ausgeräumt werden konnten, wurde die Firma daher mit Wirkung ab 1. Dezember 1939 in eine Familien-AG umgewandelt. Die früheren stillen Gesellschafter wurden somit Aktionäre, ihre Anteile in insgesamt 2.407 Aktien und 833 nicht stimmberechtigte Genussscheine, jeweils im Wert von 1.000.- RM, aufgeteilt. Das Gesamtkapital betrug somit 3.240.000.- RM, Leonhard Koch besaß zunächst 1.574, dank einer späteren Erhöhung 1.615 Aktien und somit die Mehrheit der stimmberechtigten Anteilsscheine[67].
Vorausgegangen waren dieser Lösung, wie bereits erwähnt, langwierige Auseinandersetzungen, in die zum Teil höchste Stellen des seit 1933 etablierten nationalsozialistischen Staates involviert waren[68]. Auch über die Position der Firma im "Dritten Reich" insgesamt enthält der Bestand eine Reihe interessanter Aktenüberlieferungen. Im Kontext des Rechtstreites um den Gesellschaftsvertrag finden sich beispielsweise Unterlagen zu einer Besprechung mit dem Gauleiter von Sachsen, Martin Mutschmann, der sich - in dieser Form sicher ungewöhnlich - persönlich in dieser Sache und für eine gütliche Einigung engagierte[69]. Selbst die Reichskanzlei Adolf Hitlers wurde involviert, wobei es zu einem begleitenden Skandal innerhalb derselben kam, weil der dort für den Fall Koch & te Kock zuständige Sachbearbeiter Dr. Heinz Wittig zeitgleich Leonhard Koch um ein Darlehen ersuchte (welches ihm auch gewährt wurde), und wegen dieses Vorgangs wegen Bestechung angeklagt wurde[70]. Bereits vor 1933 hatte die Firma im Stadtrat die dortigen NSDAP-Vertreter gegen die der KPD für die eigenen Zwecke zu nutzen versucht[71]. An der positiven Einstellung zur Machtübernahme Hitlers[72] wie auch den eigenen nationalistischen und antisemitischen Haltungen des Betriebsinhabers Leonhard Koch wie auch des Prokuristen Arno Müller kann kein Zweifel bestehen[73]. Gerade die zweitgenannte Sicht wurden auch nach Außen hin vertreten bzw. ausgenutzt, wenn beispielsweise in einem Schreiben an die NSDAP-Kreisleitung zum Streit wegen des Gesellschaftsvertrages explizit darauf verwiesen wird, dass die Gegenseite einen nichtarischen Anwalt genutzt habe[74] (mit dem ein Jahr zuvor noch ein durchaus freundschaftlicher Briefverkehr gepflegt worden war)[75], während Leonhard Koch ganz allein gewesen sei. Man wies auch den Kreiswirtschaftsberater der NSDAP darauf hin, dass Konkurrenzfirmen noch in den späten 30er Jahren teilweise jüdische Vertreter nutzten[76]. Im Kontext der Bemühungen um die Auszeichnung "Dieser Betrieb ist 100%ig in der DAF organisiert" wurde der einzige Arbeiter (ein Zeuge Jehovas), der einen Eintritt in die NS-Gewerkschaft auch nach mehreren Aufforderungen verweigerte, daraufhin entlassen[77].
Einen zumindest indirekten Profit zog Leonhard Koch aus der "Arisierung" der Babelsberger Firma Michaelis & Behrendt. Sie wurde von den Berliner Vertretern der Firma Koch & te Kock, Leopold und Siegfried Pickardt, übernommen und in die Pickardt & Co. KG umgewandelt, wobei Leonhard Koch hier als hauptsächlicher Kapitalgeber und Kommanditist agierte[78].
Auch im Hinblick auf den Absatz der eigenen Produkte bemühte sich die Firma um ein enges Verhältnis zu Behörden und Parteiorganisationen. Nicht nur offizielle Zweckbauten wie Reichsministerien, Parteizentralen oder Post- und Bahngebäude wurden mit Teppichen ausgestattet, sondern auch die Reichskanzlei, Adolf Hitlers Berghof, das Landhaus Joseph Goebbels´ und Hermann Görings Residenz "Carinhall"[79]. Für von Albert Speer (der wohl 1938 die Fabrik auch selbst besuchte) geplante Bauprojekte wurde sogar eigens ein 26 m breiter Riesenknüpfteppichwebstuhl konstruiert[80]. Nahezu alle derartigen Anfertigungen für höchste Kreise der NS-Regierung liefen über die Firma Quantmeyer & Eicke in Berlin, genauer über deren Prokuristen Josef Angerer[81], der in engerer Beziehung zu Leonhard Koch stand[82] und auch zum Mitglied des Aufsichtsrates von Koch & te Kock berufen wurde[83]. Josef Angerer verfügte augenscheinlich über sehr gute Kontakte in Regierungskreise und spielte eine bedeutende Rolle für den Aufbau von Hermann Görings Kunstsammlung. Ein nach 1945 veröffentlichter Report der dem amerikanischen OSS unterstehenden "Art Loot Intelligence Unit" führt ihn als zweitwichtigsten, vor allem in Frankreich und Italien tätigen, Einkäufer Görings[84] für Raub- und Beutekunst mit Gestapo-Verbindungen[85].
In das Jahr der Gründung der Familien-AG fällt auch der Beginn des Zweiten Weltkrieges, beide Ereignisse leiten den letzten Abschnitt der Firmengeschichte vor der Überführung in Staatsbesitz ein und bestimmen gleichzeitig seinen Verlauf. Wie schon 1914 – 1918 wirkte sich der Kriegszustand zunächst vor allem auf den Export und die Materialversorgung aus. Bereits 1935 waren zum Teil ältere Industrievereinigungen zu Reichsgruppen und untergeordneten Wirtschaftsgruppen zusammengefasst oder andere komplett neu gegründet worden. Diese Wirtschaftsgruppen dienten einerseits der Organisation der Unternehmen als auch der Weitergabe und begleitenden Durchsetzung neuer rechtlicher Regelungen des in der aktuellen Forschung als "gelenkte Marktwirtschaft" und weniger als "Zwangswirtschaft" verstandenen ökonomischen Systems des Dritten Reiches. Die im Bestand umfassend dokumentierten Verbindungen der Firma Koch & te Kock zur Fachuntergruppe Teppich- und Möbelstoffindustrie, die neben informellen Rundschreiben und Erlassen des Wirtschaftsministeriums bzw. der mit der Wirtschaftslenkung beauftragen Personen[86] auch Berichte des Unternehmens[87] und Stellungnahmen umfasst, zeigt diese Entwicklungslinien sehr deutlich auf. Besonders prägnant im Rahmen der Textilindustrie waren die aufgrund der Rohstofflage und der Autarkiebestrebungen die Versuche, die traditionellen Garne mit Zellwolle, also künstlich hergestellten Fasern zu ersetzen bzw. wenigstens zu mischen[88]. Die Versorgung mit Material[89] sowie die Ausstattung mit Devisen bzw. mit Devisen bezahlte Aufträge liefen ebenfalls unter Aufsicht eigens dafür geschaffener Stellen[90]. Der Exportanteil am Gesamtversand, der, wie bereits erwähnt, teilweise fast 50% betrug, sank in einstellige Bereiche[91], der wichtigste Grund hierfür war die Tatsache, dass immer weniger Teppiche[92], sondern zunehmend Glattgewebe produziert wurden[93]. Zu letzteren gehörten vor allem Stoffe für Decken, Schuhe oder Säcke, die zu einem nicht geringen Teil für die Wehrmacht[94], zumindest aber für den Binnenmarkt im weitesten Sinne, hergestellt wurden. In den späteren Kriegsjahren (ab ca. 1942) wurde durch eine Kooperation mit den Heinkel Flugzeugwerken auch direkt branchenfremde Rüstungsproduktion aufgenommen. Durch Vermietung eines Teiles der Fabrikationsräume entstand so das Werk Oelsnitz der Heinkel Flugzeugwerke AG[95]. Zudem gründete das Unternehmen eine eigene Abteilung II (Leichtmetall), welche in die Fertigung und Reparatur von Tragflächen-Mittelstücken des Flugzeuges Heinkel He 111 involviert war[96]. Die Einrichtung dazu stammte aus einem Zweigwerk in Eger[97], in dem auch die Fachkräfte für diese anders gelagerte Produktion angelernt wurden[98]. Die Abteilungen Textil und Leichtmetall wurden buchtechnisch getrennt behandelt[99]. Ob dieser Abteilung auch sogenannte Ostarbeiterinnen[100] zugeteilt wurden oder sie sich darum bewarb, ist umstritten[101], jedoch geschah dies nach Angaben der Firma erst kurz vor Ende des Krieges, so dass sie wegen der inzwischen nicht mehr laufenden Flugzeugteilereparatur gar nicht zum Einsatz kamen[102]. Einschränkend muss allerdings gesagt werden, dass diese Zusammenarbeit wahrscheinlich nicht von Koch & te Kock initiiert wurde, sondern die Rüstungsinspektion IV nach einer Besichtigung der Räume festlegte, dass diese für die Bedürfnisse für die zu verlagernden Heinkel-Werke ausreichend seien und entsprechend die Nutzung dieser Räume für andere Belange untersagte[103].
Die Umsatzverluste durch den Einbruch der Teppichproduktion waren jedoch mit der alternativen Produktion nicht auszugleichen, der Gesamtumsatz sank von rund 10 Millionen RM vor Kriegsbeginn auf 3 Millionen 1944[104]. Am 23. Juni 1944 starb zudem Leonhard Koch, der das Unternehmen die vergangenen 20 Jahre geleitet hatte und seine Firmenanteile gingen an die Frau Grace, geb. Palfree, über. Die Firma wäre von Kriegsschäden verschont geblieben, wenn nicht Wehrmachtseinheiten die in der Nähe der Firmengebäude gelegene Brücke kurz vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 16. April 1945 gesprengt hätten[105]. Diese Sprengung zerstörte fast alle Fenster und Beleuchtungen und richtete auch an den Gebäuden massive Schäden an[106].
Der Neuanfang nach dem Ende des Krieges war nicht nur aus diesem Grund heraus mit großen Schwierigkeiten verbunden. Im Nachgang des Befehles 124 der SMAD (inzwischen hatte die Rote Armee die amerikanischen Besatzungstruppen in Oelsnitz abgelöst) wurde das gesamte Firmeneigentum per 29. November 1945 beschlagnahmt[107], am 5. Februar 1946 wurde der Treuhänder Arno Sack mit der Verwaltung und hauptsächlichen Leitung beauftragt[108]. Die bisherigen Aktieninhaber legten dagegen verständlicherweise Protest ein[109], der allerdings nur im Fall von Grace Koch einen gewissen Erfolg hatte. Die Witwe Leonhard Kochs war geborene Engländerin, besaß zwar inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft, ließ sich aber 1947 renaturalisieren[110]. Dadurch konnte sie ihren Mehrheitsanteil am Kapital der Firma als Ausländervermögen deklarieren, das durch Vereinbarungen der Alliierten besonderen Schutzregeln unterworfen war. Zunächst jedoch wurde die Firma Koch & te Kock im Rahmen des Volksentscheides in Sachsen vom 30. Juni 1946 enteignet und ab 1. Juli 1946 als C-Betrieb unter entgültiger Ausschaltung der bisherigen Inhaber, speziell Hans Koch[111], durch den Treuhänder geleitet[112]. Damit wurden die letzten direkten Einflussmöglichkeiten der Familie Koch auf das von ihr gegründete und maßgeblich geleitete Unternehmen ausgeschaltet[113]. Lediglich das Vermögen von Grace Koch blieb dieser zunächst weiterhin erhalten und wurde gesondert treuhänderisch verwaltet, auch, nachdem die Firma Koch & te Kock AG ab 1. Juli 1948 der VVB Webereien III angeschlossen wurde[114].
Produziert wurden in den Nachkriegsjahren vor allem Teppiche für die Erfüllung von Reparationsaufträgen bzw. Aufträgen sowjetischer Bedarfsträger. Ab 1948 kamen erste Außenhandelsaufträge und eine Produktionsauflage der Landesregierung Sachsen hinzu und der Wert der Jahresproduktion erreichte über 7 Millionen DM[115].

1.5. Endgültige Verstaatlichung und Anfangsjahre des VEB Halbmond-Teppiche 1948 – 1953
Anfang 1949 verordnete die Staatliche Kontrollkommission eine Betriebsrevision, nach deren Abschluss mehrere leitende Betriebsangehörige in Untersuchungshaft genommen wurden. Begründet wurde dies mit der erwiesenen Durchführung von verbotenen Kompensationsgeschäften, auch der frühere Treuhänder Arno Sack wurde dabei mitbeschuldigt, konnte aber nicht mehr gerichtlich belangt werden, da er am 12. April 1949 starb. Zu seinem Nachfolger wurde Egon Hänel berufen, später Leiter der VVB Deko, Plauen[116]. Das Verfahren wurde letztlich eingestellt, weil das zu erwartende Strafmaß unter eine Amnestieregelung fiel[117].
Aufgrund des nach wie vor vorhandenen Ausländervermögens unterstand der Betrieb zwar organisch, aber noch nicht finanziell und steuerlich der VVB Webereien III, Plauen[118]. Dies änderte sich endgültig erst ab 1. Januar 1950, nachdem das im Betrieb befindliche Auslandsvermögen von Grace Koch abgegolten bzw. durch die Sowjetische Kontrollkommission von der Schutzliste für ausländische Vermögensobjekte gestrichen wurde[119]. Erst mit diesem Datum wäre der Betrieb als voll volkseigen anzusehen. Per 1. Januar 1951 wurde ein Zusammenschluss mit dem VEB Vogtländische Teppichfabriken angeordnet. Hierbei handelte es sich um den Nachfolgebetrieb der früheren Tefzet AG, also des ehemaligen Hauptkonkurrenten und "Nachbarn"[120]. Dabei wurde der als D-Betrieb konzipierte und daher dem Ministerium für Leichtindustrie der DDR direkt unterstellte VEB Vereinigte Vogtländische Teppichfabriken Halbmond gegründet[121]. Ab 1. Januar 1953 erfolgte die Angliederung der VEB Adorfer Teppichfabrik (früher Adoros Teppichfabrik) und es entstand der VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz (Vogtland).
Wesentliche Reorganisation blieben in den nächsten knapp 20 Jahren aus, erst 1971 wurde der Betrieb im Rahmen der Großbetriebsbildung mit dem VEB Thüringer Teppichfabriken Münchenbernsdorf und dem VEB Wurzner Teppichfabrik vereinigt. Die offizielle Bezeichnung lautete dann VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz – Vereinigte Volkseigene Teppichwerke der DDR[122]. 1979 wurde die frühere VVB Deko, Plauen (Nachfolger der VVB Webereien III) in das VEB Kombinat Deko umgewandelt, das als Leitungsorgan u. a. auch für den VEB Halbmond-Teppiche zuständig war[123]. Nach der politischen Wende 1989/90 erfolgte eine Umwandlung des ehemaligen VEB in die Halbmond-Teppich GmbH, gegründet am 2. Dezember 1990. Bis Juni 1993 fanden mehrere Aufsichtsratssitzungen dieser GmbH statt, die im Bestand dokumentiert sind, aufgrund der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt die Zahl der Mitarbeiter auf unter 500 sank, wurden diese Sitzungen allerdings obsolet[124].


2. Bestandsgeschichte
Das vorliegende vorläufige Findbuch für den Bestand 33255 umfasst ungefähr ein Drittel der im Herbst 2008 in das Staatsarchiv Chemnitz übernommenen Akten des VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz sowie seiner Vorgänger- und Nachfolgerbetriebe. Nachdem 1986/87 ungefähr 20 lfm aus dem Betriebsarchiv[125] an das damalige Staatsarchiv Dresden abgegeben worden waren, lief für eine weitergehende Abgabe ab spätestens 1989 im Betriebsarchiv die Erschließung des Bestandes "Koch & te Kock AG Oelsnitz (Vogtland)" an[126]. Durch die strukturellen Veränderungen im Zuge der politischen Wende 1989/90 kamen diese Arbeiten jedoch nicht zu einem erfolgreichen Abschluss. Die teilweise bis Anfang der 1950er Jahre genutzte Gliederung des Bestandes (Signaturen wie "A 2" und "V 666") erschien nicht optimal, da speziell im Teilbestand "A" eine zu große Ansammlung verschiedenster Dokumente zu finden war. Der zuständige Verwaltungsarchivar Heinz Seidel erarbeitete daher eine alternative Gliederung, die allerdings aus Zeitgründen und wegen der Streichung der Archivarsstelle nicht mehr auf den Bestand übertragen werden konnte[127]. Daher wurde die ursprüngliche Gliederung nur leicht abgewandelt beibehalten und jeweils eine fortlaufende Neusignatur vergeben. Beide wurden, soweit es der physische Zustand der Akte ermöglichte, in der AUGIAS-Datenbank im Feld "alte Archiv-Sig." verzeichnet.
Das inzwischen zuständige Staatsarchiv Chemnitz stellte in der Folge mehrere Anfragen bezüglich einer Übernahme des Archivgutes, welche jedoch von der Nachfolgefirma des VEB Halbmond-Teppiche nicht beantwortet wurden. Erst im Herbst 2008 erneuerten zwei Mitteilungen die Hoffnung, dass dieser für die Geschichte der Industrialisierung des Vogtlandes überaus wichtige Bestand der Forschung nicht verloren gegangen war. In inzwischen an die Stadt Oelsnitz verkauften und zum Abriss bestimmten ehemaligen Fabrikgebäuden waren noch Unterlagen aufgefunden worden. Das Historische Archiv des Vogtlandkreises informierte weitergehend, dass es sich hierbei um das ehemalige Verwaltungsarchiv des VEB Halbmond-Teppiche handelte, dessen Vollständigkeit und Zustand durch Einbrüche, Diebstahl und Zerstörungen bereits in Mitleidenschaft gezogen war, was unverzügliches Handeln erforderlich machte.
Dies leitete eine mehrtätige Bergungsaktion ein, in deren Verlauf ca. 142 lfm des ursprünglich fast 400 lfm umfassenden Betriebsarchivs des VEB Halbmond-Teppiche in das Staatsarchiv Chemnitz überführt werden konnten[128]. Diese Reduzierung resultiert einerseits aus bei der Sichtung vorgenommenen Kassationen sowie aus der schwierigen Lage vor Ort, da Teile des Archivs durch Vandalismus derart in Mitleidenschaft gezogen worden waren, dass ein Zugang ohne Technik und nicht ohne Gefährdung der beteiligten Mitarbeiter möglich gewesen wäre.
Im Rahmen eines Projektes wurden 2009 ca. 47 lfm dieses Bestandes durch Tobias Weber neu erschlossen, also rund ein Achtel der ursprünglich in Oelsnitz lagernden übernommenen Akten. Obwohl dies bedeutet, dass sich die Erschließung noch keineswegs in einem Stadium befindet, in dem abschließende archivalische und historische Bewertungen möglich wären und auch über die dafür dringend notwendige Weiterführung der Bearbeitung noch keine sicheren Angaben möglich sind, lässt sich die vorläufige Ausgabe eines Findbuches durch den Inhalt der bearbeitenden Teilbestände begründen. Da sowohl die separat gelagerten und stichprobenartig überprüften Restbestände als auch die Aussagen der an der Übernahme beteiligten Archivmitarbeiter nahe legten, dass es sich bei den übrigen ca. 100 lfm in erster Linie um Überlieferungen aus der Zeit handelte, in der sich die Firma als Volkseigener Betrieb in Staatsbesitz befand, ließ der Abgleich mit den älteren Bestandsakten des ehemaligen Betriebsarchivs den Schluss zu, dass ein hoher Prozentsatz der Akteneinheiten, die der Vorgängerfirma Koch & te Kock zuzuordnen sind und sich 1991 noch im regulären Betriebsarchiv befanden, 2009 erschlossen wurde. Bedauerlicherweise erstrecken sich die dennoch vorhandenen Verluste vor allem auf Designbücher und Musterkollektionen bis 1953 sowie generell Unterlagen des Ateliers. Sie umfassten in der Altregistratur ("St"-Signaturen) ca. 250 Akteneinheiten, von denen in denen aktuellen Bestand bislang nur 15 aufgenommen werden konnten


3. Bestandsanalyse
Diese Akten bilden dementsprechend auch den Schwerpunkt des vorliegenden Teilbestandes, der Überlieferungszeitraum lässt sich dafür grob auf 1880 – 1952 festlegen. Ergänzt wird dies um eine quantitativ geringe Zahl an späteren Unterlagen, darunter auch Musterbüchern aus der Zeit um 1970 und einzelnen Dokumenten aus der Phase der Reprivatisierung nach 1990. Über diese beiden Zeitabschnitte konnte in den Ausführungen zur Betriebsgeschichte über einzelne Eckdaten hinaus daher noch wenig Substanzielles dargestellt werden.
Trotz der noch rudimentären Erschließung lässt sich feststellen, dass der Bestand eine kaum zu überschätzende Bedeutung für die Erforschung der Teppichindustrie im Vogtland besitzt. Er dokumentiert sowohl den Anfang als auch die Entwicklung der gesamten Branche in der von ihr über einen Zeitraum von 100 Jahren industriell dominierten und geprägten Region um Oelsnitz. Eine umfangreiche Überlieferung statistischer Daten zu Produktion, Zahl und Ausdifferenzierung der Arbeitskräfte, Absatz und Export wird ergänzt durch ausführliche Informationen über die technische Ausstattung und die Organisation der Fabrikation. Die ausführliche Dokumentation der Aktivitäten des Gründers der Firma und seiner Söhne bietet wegen der Bedeutung von Carl Wilhelm Koch und seines Unternehmens für die vogtländische Teppichindustrie wertvolle zusätzliche Informationen. Trotz ihrer Größe und der spät erfolgten Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ist die Firma bis 1946 immer in der Hand der Familie Koch geblieben, mit allen Vor-, aber auch Nachteilen, die eine solche Leitungsstruktur mit sich bringt. Beide Möglichkeiten lassen sich in der Aktenüberlieferung nachzeichnen, besonders wegen der fast ein Jahrzehnt dauernden Konflikte um die Gesellschaftsform nach dem Tod des Firmengründers 1925. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden und Organisationen, speziell während der Zeit des "Dritten Reiches" und die Auswirkungen von Wirtschaftskrisen und beiden Weltkriegen auf die Produktion und Stellung der Firma nehmen ebenfalls einen breiten Raum in der Überlieferung ein. Für die Nachkriegszeit sind bisher als in größerem Umfang dokumentierte Vorgänge die Korrespondenzen mit der VVB Webereien III, Plauen sowie die Abwicklung der Reparationsaufträge zu nennen. Einige wenige Akteneinheiten aus den Jahren 1989 – 1991 enthalten zudem Informationen über die Folgen des Zusammenbruchs der DDR und der staatlich gelenkten Wirtschaft und die damit verbundene Reprivatisierung durch die Gründung der HMT GmbH am 2. Oktober 1990.


4. Quellen und Literatur
Paul Apitzsch, Die Oelsnitzer Teppichindustrie, Sonderdruck aus dem Vogtländischen Jahrbuch, 7. Jahrgang, 1929.

Felix Roth, Vor dem Abriss: Archiv anrufen, Sächsisches Archivblatt, Heft 1/2009, S. 15-16.

Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933


5. Abkürzungen
ABI|-----|Arbeiter- und Bauern-Inspektion
AG|-----|Arbeitsgemeinschaft
AHB|-----|Außenhandelsbetrieb
APO|-----|Abteilungsparteiorganisation
ASMW|-----|Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung
BAB|-----|Betriebsabrechnung
BD|-----|Betriebsdirektor
BfE|-----|Büro für Erfindungswesen
BfN|-----|Büro für Neuererwesen
BGF|-----|Beitrag für gesellschaftliche Fonds
BGL|-----|Betriebsgewerkschaftsleitung
BKV|-----|Betriebskollektivvertrag
BPO|-----|Betriebsparteiorganisation
BSA|-----|Beschichtungsanlage
BSB|-----|Betrieb mit staatlicher Beteiligung
BSG|-----|Betriebssportgemeinschaft
CWK|-----|Carl Wilhelm Koch
DA|-----|Direktor für Absatz
DAF|-----|Deutsche Arbeitsfront
DAMW|-----|Deutsches Amt für Material- und Warenprüfung
DMP|-----|Direktor für Materialwirtschaft (Materialbeschaffung) und Produktion
DRK|-----|Deutsches Rotes Kreuz
DSF|-----|Deutsch-Sowjetische Freundschaft
DTSB|-----|Deutscher Turn- und Sportbund
DWK|-----|Deutsche Wirtschaftskommission
EG|-----|Erzeugnisgruppe
EGB|-----|Erzeugnisgruppenbereich
F/E|-----|Forschung und Entwicklung
FDGB|-----|Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ|-----|Freie Deutsche Jugend
FUG|-----|Fachuntergruppe
GAB|-----|Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz
GD|-----|Generaldirektor
GHG|-----|Großhandelsgesellschaft
GKA|-----|Gebrauchswert-Kosten-Analyse
GM|-----|Gebrauchsmuster
GmbH|-----|Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GO|-----|Grundorganisation
GST|-----|Gesellschaft für Sport und Technik
HA|-----|Hauptabteilung
HAL|-----|Hauptabteilung, Hauptabteilungsleiter
HMT|-----|Halbmond-Teppiche
HO|-----|Handelsorganisation
HV|-----|Hauptverwaltung
IG|-----|Industriegewerkschaft
IHK|-----|Industrie- und Handelskammer
INV|-----|Invest-Abrechnung
KAB|-----|Kader, Arbeit, Bildung
KdF|-----|Kraft durch Freude
KdT|-----|Kammer der Technik
KGH|-----|Kampfgruppenhundertschaft
LDPD|-----|Liberal-Demokratische Partei Deutschlands
LE|-----|(Abteilung) Langfristige Entwicklung
LFM|-----|Leipziger Frühjahrsmesse
LHM|-----|Leipziger Herbstmesse
LK|-----|Leonhard Koch
LSÖ|-----|Leitsätze für die Preisermittlung auf Grund der Selbstkosten für öffentliche Auftraggeber
MMM|-----|Messe der Meister von Morgen
MVR|-----|Mongolische Volksrepublik
NAW|-----|Nationales Aufbauwerk
NGA|-----|Nettogewinnabführung
NSW|-----|Nicht-Sozialistisches Wirtschaftsgebiet
NVA|-----|Nationale Volksarmee
oHG|-----|offene Handelsgesellschaft
PA|-----|Produkt(ions)gebundene Abgaben
PAO|-----|Preisanordnung
PE|-----|Planentwurf
PWT|-----|Planwirksamer ökonomischer Nutzen???
QSS|-----|Qualitätssicherungssystem
RGW|-----|Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
SAG|-----|Sozialistische Arbeitsgemeinschaft
SED|-----|Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SMAD|-----|Sowjetische Militäradministration in Deutschland
SMAS|-----|Sowjetische Militäradministration in Sachsen
STAG|-----|Staatliche Aufgabe
STAL|-----|Staatliche Auflage/Planauflage
SU|-----|Sowjetunion
SW|-----|Sozialistisches Wirtschaftsgebiet
TAN|-----|Technische Arbeitsnorm
TKO|-----|Technische Kontrollorganisation
TMV|-----|Technische Materialverbrauchsnorm
TOM|-----|Technisch-organisatorische Maßnahmen
TWK|-----|Technisch-Wirtschaftliche Kennziffern
VD|-----|Vertrauliche Dienstsache
VEB|-----|Volkseigener Betrieb
VP|-----|Volkspolizei
VPKA|-----|Volkspolizeikreisamt
VR|-----|Volksrepublik
VS|-----|Verschlusssache
VVB|-----|Vereinigung volkseigener Betriebe
WAO|-----|Wissenschaftliche Arbeitsorganisation
WTZ|-----|Wissenschaftlich-Technisches Zentrum
ZAS|-----|Zentraler Arbeitsstab
ZAK|-----|Zentraler Artikelkatalog
ZK|-----|Zentralkomitee
ZV|-----|Zivilverteidigung



[01] Siehe hier vor allem den Sonderdruck "50 Jahre Halbmond-Teppiche" der Vogtländischen Zeitung und Tageblatt vom 15.12.1930 anlässlich des Firmenjubiläums in: StAC, 33255, Nr. 2562 und die intern verfasste "Geschichte der Firma Koch & te Kock" vom 06.10.1936 in: StAC, 33255, Nr. 6.
[02] In Schreibmaschinenform sowie gedruckt in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[03] Siehe Schriftwechsel in StAC, 33255, Nr. 1846.
[04] Siehe beispielsweise S. 20 des Druckexemplars in: StAC, 33255, Nr. 1846. Teilweise wurden auch neue Absätze eingefügt (u. a. S. 13). Der Abdruck führte auch zu einer juristischen Auseinandersetzung mit der Tefzet AG, siehe StAC, 33255, Nr. 1749.
[05] Hervorzuheben sind hier in erster Linie folgende drei Dokumentationen: Kurze Darstellung der Entwicklung der Firma Koch & te Kock vom 09.02.1949 (StAC, 33255, Nr. 1024), Betriebsgeschichte vom 07.12.1951 (StAC, 33255, Nr. 6) und Faktenmaterial über die Entwicklung des VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz und seiner Vorgängerbetriebe vom 06.04.1977 (StAC, 33255, Nr. 2386).
[06] Sonderdruck "50 Jahre Halbmond-Teppiche der Firma Koch & te Kock, Oelsnitz i. V." der Vogtländischen Zeitung und Tageblatt vom 15.12.1930, StAC, 33255, Nr. 743.
[07] Abschrift der Zuarbeiten für die Definition des Begriffes "Axminster", in: StAC, 33255 Nr., 2002.
[08] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 16, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[09] Unter http://www.geschichtsbuero.de/anker.php (zuletzt geprüft am 23.10.2009) ist eine Betriebsgeschichte der Firma Schoeller, später Anker zu finden, in deren Kapitel 2 (siehe entsprechende PDF-Datei) Carl Wilhelm Koch ein kurzer Abschnitt gewidmet wurde.
[10] StAC, 33255, Nr. 1, 1463, 1776.
[11] U. a. StAC, 33255, Nr. 162, 304, 382.
[12] StAC, 33255, Nr. 762.
[13] StAC, 33255, Nr. 290.
[14] U. a. StAC, 33255, Nr. 2320.
[15] StAC, 33255; Nr. 434.
[16] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 15, in: StAC, 33255, Nr. 1846 und Betriebsgeschichte vom 07.12.1951, S.1, in: StAC, 33255, Nr. 6.
[17] StAC, 33255, Nr. 2568.
[18] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 13, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[19] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 13-14, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[20] Sein Wissen mündete später in eine größere Abhandlung über "Die Teppichfabrikation", die in gedruckter Form überliefert wurde (StAC, 33255, Nr. 820).
[21] Betriebsgeschichte vom 07.12.1951, S.1, StAC, 33255, Nr. 6.
[22] Gesellschaftsverträge in: StAC, 33255, Nr. 1896.
[23] StAC, 33255, u. a. Nr. 151, 229, 400.
[24] StAC, 33255, Nr. 2108.
[25] StAC, 33255, Nr. 2326.
[26] StAC, 33255, Nr. 866, 633,
[27] Personalakte von Hans Krauß in: StAC, 33255, Nr. 2547. Wegen des Nachahmens von Qualitätennamen wurde auch ein Musterschutzprozess gegen Krauß & Co. angestrengt, siehe: Schreiben an Pablo Bechtel vom 03.03.1926, StAC, 33255, Nr. 1137. Als eine weitere, allerdings wohl wenig erfolgreiche Firmengründung eines ehemaligen Angestellten der Firma Koch & te Kock ist die Teppichfabrik Passolt & Felix, Oelsnitz, später Teppichversandhaus Paul Passolt anzusehen (StAC, 33255, Nr. 2365).
[28] StAC, 33255, Nr. 2261.
[29] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 21, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[30] Inwieweit eine geistige Erkrankung Fritz te Kocks hierbei eine Rolle gespielt haben könnte, muss zunächst offen bleiben. Ein Schreiben Kochs an dessen Bruder Louis te Kock erwähnt "Verstimmungen" und "Zwangsgedanken" (StAC, 33255, Nr. 1597). Fritz te Kock starb 1912 und besiegelte damit gleichzeitig das Schicksal der Kanzler Schreibmaschinen AG, Berlin, bei der Louis als Vorstandsvorsitzender agierte, während Fritz deren Hauptaktionär war und sein Tod wahrscheinlich den Abzug dieses Kapitals durch die Erben bedeutete und in der Auflösung der AG resultierte (Leonhard Dingwerth, Die Geschichte der deutschen Schreibmaschinen-Fabriken Band 2, Kunstgrafik Dingwerth, 2008, S. 220-221).
[31] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 36-37, in: StAC, 33255, Nr. 1846 sowie StAC, 33255, Nr. 728 und 2255.
[32] Betriebsgeschichte vom 07.12.1951, StAC, 33255, Nr. 6 sowie Streikbuch Band 3, StAC, 33255, Nr. 449.
[33] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 58, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[34] Streikbuch Band 3, StAC, 33255, Nr. 449.
[35] Es existieren mehrere Versionen dieses Gesellschaftsvertrages mit unterschiedlichen Daten, siehe u. a.: StAC, 33255, Nr. 284, 1444, 1483, 1697, 2300.
[36] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 40, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[37] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 41, in: StAC, 33255, Nr. 1846.
[38] StAC, 33255, Nr. 466, 188, 1552, 520.
[39] StAC, 33255, Nr. 468, 188, 1552, 466.
[40] Sonderdruck "50 Jahre Halbmond-Teppiche" der Vogtländischen Zeitung und Tageblatt vom 15.12.1930, in: StAC, 33255, Nr. 2562.
[41] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 43, in: StAC, 33255, Nr. 1846. Auch nach dem Ende der direkten Kontrolle 1923 blieben die Außenhandelsstellen Ansprechpartner für exportbezogene Fragen und Empfänger von statistischen Daten, siehe u. a.: StAC, 33255, Nr. 1721, 1034, 2358.
[42] Selbst in seiner Grabrede klingt an, dass er hierbei durchaus nicht besonders rücksichtsvoll vorging (StAC, 33255, Nr. 899).
[43] "Tatsachen und Beispiele über die Verantwortung und Befugnisse der beiden Teilhaber", StAC, 33255, Nr. 1696.
[44] StAC, 33255, Nr. 2, 1696, 1725, 2543,
[45] Eine Ausnahme bildete hier ein von Leonhard Kochs Bruder Paul angestrengter Erbauseinandersetzungsprozess, siehe v.a. StAC, 33255, Nr. 1567 und 2248 sowie ergänzend Nr. 1323, 1444, 1722.
[46] Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 49, in: StAC, 33255, Nr. 1846 und Geschichte der Firma Koch & te Kock vom 06.10.1936 in: StAC, 33255, Nr. 6.
[47] StAC, 33255, Nr. 330.
[48] Geschichte der Firma Koch & te Kock vom 06.10.1936 in: StAC, 33255, Nr. 6. Die Grundstückskäufe sind in einer Vielzahl von Akten dokumentiert, u. a. in: StAC, 33255; Nr. 2531, 961, 21.
[49] Protokoll Leonhard Kochs zur Unterredung am 07.05.1927 vom 09.05.1927 sowie vorausgehende und anschließende Briefwechsel in: StAC, 33255, Nr. 633.
[50] Geschichte der Firma Koch & te Kock vom 06.10.1936 in: StAC, 33255, Nr. 6.
[51] Siehe u. a. StAC, 33255, Nr. 1712, 1929, 723, 1127, 1486.
[52] StAC, 33255, Nr. 1583, 1737, 1226, 796.
[53] Besonders betroffen waren hier die Teppichweber, siehe: Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933, S. 52, in: StAC, 33255, Nr. 1846
[54] Beschäftigtenverzeichnis der Koch & te Kock AG, Stand 15.12.1930 (inklusive der Veränderungen durch die Entlassungen am 01.04.1931), in: StAC, 33255, Nr. 2515.
[55] StAC, 33255, Nr. 2515, 1754.
[56] Schreiben an den Oberfinanzpräsidenten in Dresden vom 15.11.1944, in: StAC, 33255, Nr. 1515.

[...] Fußnoten 57 - 126 siehe maschinenschriftliches Findbuch.
Paul Apitzsch, Die Oelsnitzer Teppichindustrie, Sonderdruck aus dem Vogtländischen Jahrbuch, 7. Jahrgang, 1929.

Sonderdruck "50 Jahre Halbmond-Teppiche" der Vogtländischen Zeitung und Tageblatt vom 15.12.1930 anlässlich des Firmenjubiläums.

Annemarie Thiele, Die Entwicklung der vogtländischen Teppichindustrie, Dissertation, Leipzig 1933.

Felix Roth, Vor dem Abriss: Archiv anrufen, Sächsisches Archivblatt, Heft 1/2009, S. 15-16.

Hering, Peter-Joachim: Die Entwicklung der Teppichindustrie im Vogtland, veröffent-licht in: http://www.historikus-vogtland.de/Download-Historikus-Vogtland/Hering_Entw_Tepp-Indu_Historikus-Vogtland_2017.pdf
(zuletzt aufgerufen am 2.6.2021)




Statistische Daten zu Produktion, Umsatz und Versand (Export).- Grundstückssachen.- Arbeitskräfte.- Löhne, Tarife und Provisionen.- Schätzungen von Gebäuden und Einrichtungen.- Korrespondenz mit Behörden, Firmen und Wirtschaftsverbänden.- Privatunterlagen der Familie Koch.- Bilanzen und Inventuren.- Steuersachen.- Rüstungsproduktion.- Reparationslieferungen.- Teilhaberunterlagen.- Musterbücher.- Preiskalkulationen.- Materialbeschaffung.- Betriebliche Unterstützungseinrichtungen.- Sammlungsgut.- Patentschutz.- Warenzeichenschutz.- Informationen zur „Arisierung“ der Firmen: Moschek Eisenberg, München (H. Schwabe & Co. KG), Victor Eugen Joseph Schlesinger, Chemnitz (Alfred Uhlig & Co. KG), Brüder Rache & Co., Rumburg, Michaelis & Behrend, Babelsberg (Pickardt & Co. KG),- Bachmann & Ladewig AG, Chemnitz, Halpert & Co., Gera (Laurenz & Wilde), Teppichhaus Josef Lewin, Plauen.- Verstaatlichung des Betriebes mit Staatlicher Beteiligung Krauß & Co., Oelsnitz/V., 1972.
Gegründet wurde die Firma am 15. Dezember 1880 als Koch & te Kock (OHG) durch Carl Wilhelm Koch und seinen Schwager Fritz te Kock zum Zweck der Herstellung von Axminsterteppichen. 1913 nahm der inzwischen alleinige Firmeninhaber C. W. Koch seine beiden Söhne Emil und Leonhard in die OHG auf. Nach dem Ableben von Carl Wilhelm und Emil Koch 1924/1925 wandelten die Erben die Firma zunächst in eine Stille Gesellschaft mit Leonhard Koch als Inhaber und Firmenleiter und zum 1. Januar 1939 in die Koch & te Kock AG um. Nach Kriegsende, Beschlagnahmung und treuhänderischer Verwaltung (ausländisches Vermögen) erfolgte die Zuordnung zur VVB Webereien III Plauen (1. Juli 1948). Der vollen Verstaatlichung und Namensänderung in „Halbmond-Teppiche VEB“ (1. Januar 1950) folgte der Zusammenschluss mit dem VEB Vogtländische Teppichfabriken (1. Januar 1951) zum „VEB Vereinigte Vogtländische Teppichfabriken Halbmond“. Nach dem weiteren Anschluss des VEB Adorfer Teppichfabrik zum 1. Januar 1953 firmierte der Betrieb als „VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz/Vogtland". Ab Anfang 1971 wurde im Rahmen der Großbetriebsbildung der "VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz/V. – Vereinigte Volkseigene Teppichwerke der DDR" durch Anschluss des VEB Thüringer Teppichfabriken Münchenbernsdorf und des VEB Wurzner Teppichfabrik gegründet. Nachfolger wurde im Juni 1990 die Halbmond Teppichwerke GmbH, Oelsnitz/V.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Halbmond-Teppiche Oelsnitz/V. und Vorgänger.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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