Steuerwesen.- Schulangelegenheiten.- Ablösungen.

Durch das Vorhandensein von fünf verschiedenen Obrigkeiten gestalteten sich die grund- und gerichtsherrlichen Verhältnisse des seit 1448 als Stadt nachgewiesenen Ortes Falkenstein im Vogtland sehr unübersichtlich. Neben dem Kreisamt Plauen verfügten in der Frühen Neuzeit die Rittergüter Falkenstein, Dorfstadt und Oberlauterbach sowie die Kollaturgerichte Falkenstein über obrigkeitliche Rechte im Stadtgebiet. Wenngleich die drei Rittergüter und die Kollaturgerichte sich jahrhundertelang im Besitz der Adelsfamilie von Trützschler befanden, so bildeten sie doch formal eigene Gerichtsstellen. Die Kollaturgerichte, deren Besetzung der jeweilige Senior des Hauses Trützschler vornahm, übten neben ihrem Anteil an Falkenstein auch die Ober- und Erbgerichtsbarkeit in Teilen der Dörfer Bergen, Ellefeld, Kottengrün, Neustadt und Reumtengrün aus. Sie sind noch 1854 im sächsischen Staatshandbuch gelistet und wurden vermutlich mit Gründung des Königlichen Gerichts Falkenstein 1855 aufgehoben.