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Beständeübersicht

Bestand

33267 Gerichte Abtei Oberlungwitz

Datierung1725 - 1860 (1865, 1869)
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)5,30
Strafsachen.- Zivilverfahren.- Steuern.- Einquartierungen.- Schuldenwesen.- Vormundschaften.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Konzessionen.- Jagdwesen.
Das an einem Herrensitz gelegene, langgestreckte Dorf Oberlungwitz befand sich ursprünglich im Besitz der Herren von Waldenburg, die 1273 einen Teil des Ortes mit 20 Bauerngütern dem Kloster Grünhain stifteten. Aus dem Unterstellungsverhältnis unter die Äbte von Grünhain entsprang später die Bezeichnung Abtei Oberlungwitz.
Aus dem Streubesitz des 1536 säkularisierten Klosters wurde Abtei Oberlungwitz zusammen mit Teilen von Zschocken und Oelsnitz am 20. März 1592 als Kompensation für das an Kursachsen abgetretene Kloster Geringswalde an die Herren von Schönburg verkauft. Verfassungsrechtlich war Abtei Oberlungwitz allerdings nicht den Rezessherrschaften gleichgestellt, sondern wurde wie ein sächsisches Rittergut behandelt. Die Herren von Schönburg richteten deshalb ein eigenes Patrimonialgericht ein, das auch die Obergerichtsbarkeit ausübte. Diese erstreckte sich lediglich über Güter in Abtei Oberlungwitz. Die schönburgischen Familienverträge sprachen Abtei Oberlungwitz der Unteren Linie zu, die den überschuldeten Besitz nach jahrzehntelanger Zwangsverwaltung 1797 an die Obere Linie (Schönburg-Waldenburg) veräußerte. Im 18. Jahrhundert wurde Abtei Oberlungwitz dem Amt Remse, 1816 dem Amt Zwickau und um 1840 dem Amt Stollberg zugeordnet. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 31. Dezember 1855 an das Justizamt Stollberg.
Die Lage an der wichtigen Durchgangsstraße von Hof über Zwickau nach Chemnitz bewirkte ein hohes Verkehrsaufkommen und häufige Truppendurchmärsche. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfasste die industrielle Revolution den Ort mit großer Dynamik und verhalf der Textilfabrikation zu überregionaler Bedeutung. Seit 1890 sind die über Jahrhunderte selbständigen Ortsteile Oberlungwitz und Abtei wieder vereint. 1936 erhielt Oberlungwitz Stadtrecht.
Der Bestand enthält Unterlagen der Schönburgischen Gerichte Abtei Oberlungwitz und der Sequestrationsgerichte Abtei Oberlungwitz.
  • 2011 | elektronisches Findmittel für 0,01 lfm
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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