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Beständeübersicht

Bestand

33337 VEB Jacquardmaschinenbau Karl-Marx-Stadt

Datierung1909 - 1989
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)0,00
1. Geschichte des VEB Jacquardmaschinenbau Karl-Marx-Stadt und Vorgänger
Zum 1. April 1932 erfolgte die Gründung der OHG W. Dachsel & Th. Mühlmann durch den Kaufmann Willy Dachsel und den Ingenieur Theodor Mühlmann in Chemnitz, Gießerstr. 5 zum Zweck der Fabrikation von Webereimaschinen, insbesondere als Spezialfabrik für Jacquardmaschinen aller Systeme. Unmittelbarer Vorgänger war die Firma Vulkan A.G., Zweigwerk August Fröbel, Chemnitz, welche 1867 in Chemnitz gegründet worden war und deren Jacquardmaschinenproduktion die Firma W. Dachsel & Th. Mühlmann fortführte. Willy Dachsel schied zum 1. Mai 1960 durch Tod aus der OHG aus. Die Firma wurde mit Wirkung vom 15. März 1961 als Kommanditgesellschaft fortgeführt. Zum 1. Januar 1967 trat der VEB Webstuhlbau Karl-Marx-Stadt als staatlicher Gesellschafter dem Unternehmen bei. Zum 1. Februar 1970 ging dieser in den VEB Wirkmaschinenbau Karl-Marx-Stadt ein. Der Betrieb mit staatlicher Beteiligung stellte Jacquardmaschinen und Handwebstühle, deren Ausrüstung und Zubehörteile her. Zum 17. April 1972 erfolgte die Umwandlung in den VEB Jacquardmaschinbau Karl-Marx-Stadt. Die früheren Komplementäre verblieben im Unternehmen, Horst Dachsel als Direktor und Theodor Mühlmann bis 1977 als stellvertretender Direktor. Übergeordnetes Organ war zunächst der Wirtschaftsrat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Industrieabteilung Metallverarbeitung/Chemie und mit Wirkung vom 1. September 1981 der VEB Kombinat Maschinenbau Karl-Marx-Stadt. Zum 1. Januar 1987 wurde der Betrieb vom VEB Kombinat Maschinenbau dem VEB Kombinat Baumwolle als Bestandteil des VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt zugeordnet, wodurch er seine Rechtsfähigkeit verlor. Der VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt ist im Juli 1990 Kraft Treuhandgesetz aufgelöst worden. Der Bereich Rationalisierungsmittelbau wurde in den Jacquardmaschinenbau und Serviceleistungs-GmbH Chemnitz umgewandelt und zum 30. Juni 1991 aufgelöst. Zum Liquidator wurde Horst Dachsel bestellt. Mit Wirkung vom 1. März 1992 bis Ende 1993 wurde die Fa. W. Dachsel & Th. Mühlmann KG in Chemnitz wieder fortgeführt. Die Kommanditgesellschaft ist nach ihrer Liquidation (Liquidator Horst Dachsel) 1995 erloschen.


2. Bestandsgeschichte
Die Zeichnungen sind gemeinsam mit Druckschablonen aus Metall von Herrn Dr. Reinhard Dachsel, Lichtenau dem Industriemuseum Chemnitz aus dem Nachlass seines Vaters zur Verfügung gestellt worden. Die Zeichnungen wurden vom Industriemuseum Chemnitz im August 2015 an das Staatsarchiv Chemnitz zur Archivierung übergeben. Im Oktober 2015 erfolgte die Verzeichnung der Archivalien in die Verzeichnungsdatenbank Augias und die Erarbeitung des Findbuches durch V. Dörffeldt.


3. Bestandsanalyse
Die Überlieferung enthält v. a. Konstruktionszeichnungen für Webstühle und Zubehör für Webereimaschinen sowie Bindungsmusterungen und Beschreibungen der Arbeitsweisen von Jaquardmaschinen. Die Druckschablonen aus Metall verblieben zum musealen Nutzung im Industriemuseum Chemnitz.


4. Quellen und Literatur
Staatsarchiv Chemnitz, 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6298 (Handelsregisterakte der Fa. W.Dachsel & Th. Mühlmann; HRA 3218)
Staatsarchiv Chemnitz, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 6780 (VEB-Registerakte VEB Jacquardmaschinenbau; 110-14-1203)
Staatsarchiv Chemnitz, 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 9003 (VEB-Registerakte VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt; 110-14-3490)
Staatsarchiv Chemnitz, 31036 Sächsische Webstuhlfabrik Louis Schönherr, Chemnitz, Nr. 892 (Angebote, Prospekte, Fotos der Firma W. Dachsel & Th. Mühlmann vorm. Aug. Fröbel)


5. Abkürzungen
BW Baumwolle
BG/BGs Bäumgestell
Fl Flachwebstuhl (oder Handwebstuhl), leichte Ausführung
Fs Flachwebstuhl (oder Handwebstuhl), schwere Ausführung
HW Hochwebstuhl
HWl Hochwebstuhl, leichte Ausführung
HWs Hochwebstuhl, schwere Ausführung
RMB Rationalisierungsmittelbau
SP Spulengestell
SR Schärrahmen
WH Handwebstuhl
WR Webrahmen
WRF8 Webrahmen, 8 Schäfte
WRH1 Handwebrahmen, 1 Schaft
WRH6 Handwebrahmen, 6 Schäfte
WRKG Webrahmen mit Kontermarsch
WRTK Hochwebrahmen

Flachwebstuhl: Webstuhl mit waagerecht gespannter Kette
Hochwebstuhl: Webstuhl für Gobelins und Teppiche, auf dem die Kette senkrecht läuft
Jacquardmaschine: Maschine zum Herstellen von Stoffen mit großflächigen Mustern, die mithilfe von Jacquardkarten arbeitet.
(Quelle: Universal-Lexikon. 2012)
Konstruktionszeichnungen für Webstühle und Zubehör für Webereimaschinen.- Bindungsmusterungen.- Beschreibungen der Arbeitsweisen von Jaquardmaschinen.
Zum 1. April 1932 erfolgte die Gründung der OHG W. Dachsel & Th. Mühlmann in Chemnitz, Gießerstr. 5 zum Zweck der Fabrikation von Webereimaschinen. Unmittelbarer Vorgänger war die Firma Vulkan A.G., Zweigwerk August Fröbel, Chemnitz, welche 1867 in Chemnitz gegründet worden war und deren Jacquardmaschinenproduktion die Firma W. Dachsel & Th. Mühlmann fortführte. Die offene Handelsgesellschaft wurde mit Wirkung vom 15. März 1961 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt und seit 1. Januar 1967 als Betrieb mit staatlicher Beteiligung fortgeführt. Zum 17. April 1972 erfolgte die Umwandlung in den VEB Jacquardmaschinbau Karl-Marx-Stadt. Zum 1. Januar 1987 wurde der Betrieb vom VEB Kombinat Maschinenbau dem VEB Kombinat Baumwolle als Bestandteil des VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt zugeordnet, wodurch er seine Rechtsfähigkeit verlor. Der VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt ist im Juli 1990 Kraft Treuhandgesetz aufgelöst worden.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Jacquardmaschinenbau Karl-Marx-Stadt und Vorgänger.
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