1947 richtete das Jugendamt Chemnitz im Wasserschloß Klaffenbach (Neukirchen) bei Chemnitz ein Mädchenheim ein. Hier wurden junge Mädchen untergebracht, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren. Die Bewohnerinnen dieses Heims waren zur Arbeit in der Landwirtschaft angehalten. 1949 erhielt das Mädchenheim den Status eines Jugendwerkhofes, in dem sogenannte "schwer erziehbare" Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren aus allen Bezirken der DDR untergebracht waren. Ab 1952 bis zu seiner Schließung 1990 war der Jugendwerkhof dem Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt nachgeordnet. Zeitweise lebten hier bis zu 100 junge Frauen gleichzeitig, wo sie Teilausbildungen in der Landwirtschaft absolvierten oder aber tagsüber in den zahlreichen Industriestätten der Region arbeiteten. Es ist davon auszugehen, dass auch in diesem Jugendwerkhof Methoden repressiver Heimerziehung angewandt wurden. Bei der Schließung des Jugendwerkhofes befand sich das Schloss, verwohnt und mehrfach provisorisch umgebaut, in einem desolaten Bauzustand. Die überlieferten Unterlagen wurden 2019 durch den Kommunalen Sozialverband Leipzig an das Staatsarchiv Chemnitz abgegeben. Diese Unterlagen dürften nur einen Bruchteil des im Jugendwerkhof entstandenen Schriftgutes darstellen, fehlen doch die sog. "Heimakten" sowie die üblichen, sonst geführten sog. "Klappkarten" der Jugendlichen sowie Geschäftsunterlagen, v.a. zur Leitung und Organisation, zur Verwaltung, zu Gebäuden, Grundstücken und Inventar dieser Einrichtung u.v.m.. Trotz mehrfacher und intensiver Bemühungen konnte nicht ermittelt werden, ob und wo diese Unterlagen noch existieren.
Es ist unbedingt angeraten, den Bestand Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, Abteilung Volksbildung, insbesondere Referat Jugendhilfe, als korrespondierende Überlieferung, in die Recherchen zur Geschichte des Jugendwerkhofs Klaffenbach und seiner Bewohner einzubeziehen.
1965 wurde der JWH Neuoberhaus mit dem JWH Klaffenbach zusammengelegt.

Lohn- und Personalunterlagen der Angestellten und Jugendlichen.