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Beständeübersicht

Bestand

40007 Bergamt Annaberg

Datierung1490 - 1928
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)38,60
1. Behördengeschichte

Für das Jahr 1471 wird ein erster Unterbergmeister zu Schreckenberg (seit 1501 St. Annaberg) erwähnt, der vermutlich Hans Kluge, dem zweiten Bergmeister von Freiberg, unterstand. 1497 ernannte Herzog Georg der Bärtige Urban Osann zum ersten selbständigen Annaberger Bergmeister; im gleichen Jahr erhielt Annaberg das Stadtrecht. Die Gründung des Bergamts erfolgte 1503, sechs Jahre später erhielt Annaberg die erste gedruckte Bergordnung der Welt.
1507 wurde im benachbarten ernestinischen Buchholz ebenfalls ein Bergmeister erwähnt, dessen Revier mit dem Unterrevier Grünhain 1562 zum Annaberger Revier geschlagen wurde. 1511 und 1515 erweiterte sich das Annaberger zu Lasten des Marienberger Reviers. 1519 ging das Wolkensteiner Revier wieder an Marienberg verloren. 1767 wurden die Reviere Scheibenberg mit Oberwiesenthal und Hohenstein und das Annaberger Bergamt vereinigt, ein Jahr später kam das Grauler Gebirge an das Bergamt Schneeberg. 1847 wurden die Bergamtsreviere Marienberg und Annaberg vereinigt; Sitz des Bergamts war Annaberg. Mit dem Regalbergbaugesetz von 1851 gingen die Bergbaurechte der Rittergüter Wiesa und Neundorf an den sächsischen Staat über. Das Annaberger Bergamt hatte bereits im 18. Jahrhundert bei Vakanz die bergamtlichen Aufgaben des Ritterguts Wiesa wahrgenommen.
Bei der Neuordnung der westsächsischen Bergamtsbezirke im Jahre 1856 (Auflösung der Bergämter Johanngeorgenstadt und Schneeberg) wurde die Annaberger Westrevierhälfte mit den Unterrevieren Oberwiesenthal, Scheibenberg und Hohenstein dem neuerrichteten Bergamt Schwarzenberg zugeteilt und der Sitz des vereinigten Annaberger und Marienberger Bergreviers nach Marienberg verlegt.


2. Bestandsgeschichte und Bearbeitungsbericht

Die Registratur des Bergamtes lagerte bis zum Ende der Behörde im Bergamtshaus, wohin auch 1851 die bergrechtlichen Unterlagen der Rittergüter Neundorf und Wiesa gelangten. Nach Auflösung der Behörde wurden zahlreiche Akten durch die Nachfolge-Bergämter Marienberg und Schwarzenberg weitergeführt. Umfangreiche Kassationen, die in den alten Repertorien noch nachzuweisen sind, wurden bei der Überführung der Registratur in das Behördenarchiv des Oberbergamts vorgenommen. Zu einem nicht mehr genau feststellbaren Zeitpunkt wurden die einzelne Berggebäude betreffenden Akten separiert und zu alphabetisch geordneten Pertinenzbeständen auf der Grundlage der Bergreviergrenzen von 1856 zusammengeführt. Sie befinden sich heute in den Beständen 40168 Grubenakten des Bergreviers Marienberg und 40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg. Mit dem Behördenarchiv gelangte der Bestand Bergamt Annaberg auch in das Bergarchiv Freiberg.
1949 wurde der Bestand revidiert und durch die Abstimmung mit den bergamtlichen Repertorien benutzbar gemacht.
Im Jahre 2003 wurde die Eingabe des zusammengefassten Bestandes Bergamt Annaberg mit Neundorf und Wiesa in das Archivprogramm AUGIAS 7.2 durchgeführt. Beim vorliegenden Findhilfsmittel handelt es sich also nicht um ein nach archivischen Grundsätzen erstelltes Findbuch, sondern um die Konversion eines Behördenrepertoriums aus dem 19. Jahrhundert. Anstoß zur Konversion gab die Verteilung der Benutzung im Bergarchiv auf zwei Standorte und die Absicht, eine Recherche in den Findhilfsmitteln an beiden Standorten zu ermöglichen. Ein weiterer Grund war die schlechte Benutzbarkeit der alten Repertorien. Sie wurde nicht nur durch die zum Teil schwer leserlichen handschriftlichen Eintragungen und die veraltete Terminologie erschwert, sondern auch durch eine Fülle von Revisionsvermerken. Es verwirrte außerdem, dass das Repertorium auch diejenigen Akten verzeichnet, die den umfangreichen Aktenkassationen des Oberbergamts am Ende des 19. Jahrhunderts zum Opfer gefallen waren.

Geographische und Personennamen wurden buchstabengetreu und unter Hinzufügung abweichender moderner Schreibweisen wiedergegeben, Archaismen in der Schreibung und veraltete Formeln wie "Acta betreffend" entfielen nach Möglichkeit. Für die Grubennamen wurden Regeln der einheitlichen Schreibung verfasst. Die Klassifikation des Findhilfsmittels Zechenregister führt die Namen einer Vielzahl von Gruben in ihrer genormten Schreibweise auf. Die alte Gliederung wurde übernommen und um die ehemaligen Vasallenbergreviere ergänzt. Das vorliegende Findhilfsmittel beinhaltet auch eine numerische Gegenüberstellung der alten und neuen Signaturen (Konkordanz), ebenfalls werden dort die Archivalien fremder Provenienz aufgeführt, die entnommen und anderen Beständen zugeordnet wurden.
Die Akte Nr. 3704 fehlt. Mehrere, bisher in den Repertorien als nicht vorhanden gekennzeichnete Akten wurden wieder aufgefunden.
Während des Umsignierens wurden etwaige Schäden erfasst. Akten, die wegen solcher Schäden nicht mehr benutzt werden können, werden als "gesperrt" gekennzeichnet.


Freiberg, im September 2003
Andreas Erb / A. Henry Zimmermann
Enthält auch: Überlieferung Bergamt Neundorf und Bergamt Wiesa.

Geschichte des Annaberger Bergreviers.- Geschäftstagebücher.- Registratur.- Befehle und Verordnungen des Oberbergamts.- Personal: Anstellung und Abgang von Beamten, Offizianten, Steigern und Bergarbeitern.- Besoldung der Beamten.- Gewerken.- Vereinigung von Bergämtern.- Tod König Friedrich Augusts I. im Jahre 1827.- Landtagswahlen 1832.- Landesgesetze.- Reviergrenzen.- Haushaltsprotokolle.- Zehnten.- Unterstützungen und Vorschüsse.- Ausbeute, Vorschuss und Zubuße.- Hinterlegung von Geldern.- Schurfgelderkasse.- Sporteln.- Münzangelegenheiten.- Erteilung von Schürfgenehmigungen.- Lehen.- Wasserverleihungen.- Gewerkschaftliche Regalitätsrechte und Privilegien.- Privilegien der Bergleute.- Bergorte.- Käufe.- Konsense und Testamente über Grundstücke und Berggebäude.- Bergprozesse.- Gang-, Feld- und Wasserstreitigkeiten.- Stolln- und Kuxstreitigkeiten.- Bergschadenklagen.- Streitige Gerichtsbarkeit.- Militärangelegenheiten.- Protokolle von Grubenberichten.- Revisionen der Berggebäude.- Stolln- und Wasserangelegenheiten.- Wiederaufnahme von Berggebäuden.- Kommun- und Eigenlehnerbergbau.- Produkten- und Debitsachen (Ablieferung und Bezahlung der Silber- und Kobalterze).- Kobaltförderung.- Fabrik- und Hüttenwesen.- Steinkohlenbergbau.- Versorgung der Berggebäude mit Grubenholz.- Revisionen des Bergamts und der Bergreviere.- Bergkirchen.- Bergschulen.- Knappschaften.- Bergbrüderschaften.
Bergbücher: Kauf- und Lehnbücher.- Berg-, Schieds- und Vertragsbücher.- Mut- und Bestätigungsbücher.- Verleihbücher.
Für das Jahr 1471 wird ein erster Unterbergmeister zu Schreckenberg (seit 1501 St. Annaberg) erwähnt, der vermutlich Hans Kluge, dem zweiten Bergmeister von Freiberg, unterstand. 1497 ernannte Herzog Georg der Bärtige Urban Osann zum ersten selbständigen Annaberger Bergmeister; im gleichen Jahr erhielt Annaberg das Stadtrecht. Die Gründung des Bergamts erfolgte 1503.
1507 wurde im benachbarten ernestinischen Buchholz ebenfalls ein Bergmeister erwähnt, dessen Revier mit dem Unterrevier Grünhain 1562 zum Annaberger Revier geschlagen wurde. 1511 und 1515 erweiterte sich das Annaberger zu Lasten des Marienberger Reviers. 1519 ging das Wolkensteiner Revier wieder an Marienberg verloren.
1767 wurden die Reviere Scheibenberg mit Oberwiesenthal und Hohenstein und das Annaberger Bergamt vereinigt. 1847 wurden die Bergamtsreviere Marienberg und Annaberg vereinigt; Sitz des Bergamts war Annaberg.
Bei der Neuordnung der westsächsischen Bergamtsbezirke im Jahre 1856 (Auflösung der Bergämter Johanngeorgenstadt und Schneeberg) wurde die Annaberger Westrevierhälfte mit den Unterrevieren Oberwiesenthal, Scheibenberg und Hohenstein dem neuerrichteten Bergamt Schwarzenberg zugeteilt und der Sitz des vereinigten Annaberger und Marienberger Bergreviers nach Marienberg verlegt.
  • 2003 | Findbuch/Datenbank
  • 2003 | Findmittel/externe Datei (Aufstellung der Bergbücher)
  • 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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