Beständeübersicht
Bestand
40012 Bergamt Johanngeorgenstadt
Datierung | 1527 - 1906 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 62,06 |
Bestand enthält auch 7 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
1. Behördengeschichte
Der Bergbau auf Zinn in der Umgebung der späteren Stadt Johanngeorgenstadt ist bereits im 14. Jahrhundert bezeugt. 1654 erfolgte nach weiteren Erzfunden die Grundsteinlegung für die Stadt. 1662 wurde in Johanngeorgenstadt auf Initiative von Abraham Wenzel Löbel ein Bergamt eingerichtet, dessen Revier aus Teilen der Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock entstand.
Die Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock waren zunächst Vasallenbergreviere der Herren von Tettau auf Schwarzenberg; seit 1515 ist ein Bergmeister in Schwarzenberg bekannt. Verleihungen auf edle Metalle fielen in die Kompetenz des kurfürstlichen (ernestinischen) Bergmeisters in Schneeberg bzw. Buchholz. Nachdem Kurfürst Johann Friedrich I. 1533 die Herrschaft Schwarzenberg erkauft hatte, erhielt der Bergmeister zu Schwarzenberg 1537 auch das Verleihungsrecht auf Silber und andere Metalle außerhalb einer Meile von Schneeberg. 1561 wurde eine Grenzberainung zum Schneeberger Revier durchgeführt.
Zuvor waren bereits 1529 das Bergrevier Gottesgab und 1532 das Revier Platten aus dem südlichen Teil des Bergreviers Schwarzenberg gebildet worden. Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg teilten sich 1546 Herzog Moritz von Sachsen und König Ferdinand von Böhmen die Herrschaft Schwarzenberg als Kriegsbeute. Das Gebiet um Platten und Gottesgab gelangte so an die böhmische Krone. Zwar bestätigte Kaiser Ferdinand I. 1549 dem Kurfürsten Moritz im jüngeren Prager Vertrag von 1549 die halbe Bergwerksnutzung, jedoch gestaltete sich die Wahrnahme dieser Rechte sehr strittig, weil die böhmische Seite später aus dem Erlass der Bergordnung für die Zinnbergwerke Hengst, Platten und Gottesgab von 1548 durch Ferdinand I. eine alleinige Ausübung des Bergregals herzuleiten versuchte.
In Eibenstock lässt sich ein Bergmeister seit 1527 nachweisen. 1662 gab das Bergamt Eibenstock den südöstlichen Revierteil zu Gunsten des neugegründeten Bergamts Johanngeorgenstadt ab. Die Reviergrenzen mit dem Bergrevier Schneeberg auf den Planitzschen Gütern bei Schönheide waren schon seit 1561 ständig umstritten. Nach dem Tod des Eibenstocker Bergmeisters Gottfried Ficker im Jahre 1768 wurde ein kombiniertes Bergamt Eibenstock und Voigtsberg eingerichtet.
1772 verfügte Kurfürst Friedrich August III. die Zusammenlegung der Bergämter Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt und bestätigte diese Regelung sieben Jahre später. Da der Bergbau im Westerzgebirge weiter rückläufig blieb, löste er 1793 auch das Bergamt Eibenstock auf und schlug es dem Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg als Unterrevier zu.
1831 erfolgte zwischen den Bergämtern Johanngeorgenstadt und Schneeberg eine Grenzeinigung, bei der ein Teil des Eibenstocker Reviers bei Schönheide und Schnarrtanne dem Bergrevier Schneeberg zugesprochen wurde.
1851 wurden die seit 1786 bestehenden Reviergrenzen am Graul erneut verändert und ein Teil der dortigen Gruben vom Bergamt Schneeberg in das Schwarzenberger Revier überwiesen, im Gegenzug gab das Bergamt Johanngeorgenstadt einen Teil des Eibenstocker Reviers um den Auersberg und Sosa an Schneeberg ab.
1856 wurden die Bergämter Johanngeorgenstadt und Schneeberg aufgelöst und deren Reviere dem neu gegründeten Bergamt Schwarzenberg zugeordnet, das bis 1869 bestand.
2. Bestandsgeschichte und Bearbeitungsbericht
Die Registraturen der Bergämter Eibenstock und Schwarzenberg lagerten bis zum Ende der Behörden im jeweiligen Bergamtshaus und sind dann nach Johanngeorgenstadt überführt worden.
Vom Bergamt Schwarzenberg ist kein Behördenrepertorium erhalten. Die Akten waren dort zunächst nur mit einer numerischen Signatur versehen, später ist eine Gliederung in römische Zahlen (Kapitel), Buchstaben und Ziffern vorzufinden. Nach Auflösung des Bergamtes sind sie dann größtenteils beim vereinigten Bergamt Johanngeorgenstadt neu signiert und in dessen Repertorium eingetragen worden.
Das 1738 angelegte Repertorium des Bergamtes Eibenstock, von dem auch noch ein Konzept aus den Anfangsjahren erhalten ist, weist eine alphanumerische Gliederung auf. Anhand des Anfangsbuchstabens des Sachbetreffs oder Nachnamens von Personen im Aktentitel wurden die Akten einem Buchstaben zugeordnet und innerhalb dessen zumeist fortlaufend nummeriert. Die Einträge im Repertorium wurden teilweise nur stichwortartig vorgenommen, sodass der eigentliche Inhalt der Akte daraus nicht ersehbar ist. Zu einzelnen Litera finden sich Nachtragsseiten, die sehr unsystematisch angelegt sind. Der überwiegende Teil der Akten ist als makuliert angegeben und ein Teil der Seiten wurde herausgeschnitten, jedoch sind die Makulierungsvermerke vielfach falsch und die Akten sind vorhanden oder finden sich mit neuer Signatur im Repertorium des Bergamtes Johanngeorgenstadt wieder. Auch nach Auflösung der Bergamtes wurde das Repertorium bis 1856 weitergeführt.
Vom Bergamt Johanngeorgenstadt ist aus der Zeit von 1700 - 1716 ein Fragment eines systematischen Repertoriums überliefert. Signiert waren die Akten mit einer fortlaufenden Nummer. Später wurde auf die Akten neben dieser Nummer noch mit roter Tinte eine weitere Signatur aus Buchstaben, Zeichen, römischen und arabischen Zahlen, die von einer Systematik herrührt, aufgetragen. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde diese noch um eine zweigliedrige Ziffernfolge, ebenfalls systematischen Inhaltes, ergänzt. Auf der Grundlage der in einem Aktenrepertorium überlieferten Konkordanzen zwischen den 3 verschiedenen Signaturen ist ersichtlich, dass das Bergamt Johanngeorgenstadt im Jahre 1765 diesen Wirrwarr eingestellt hat. Nach der Vereinigung mit dem Bergamt Schwarzenberg wurde in Johanngeorgenstadt ein neues Repertorium angelegt und die Akten beider Registraturen neu durchnummeriert. Bei den Archivalien des Bergamtes Eibenstock ist das nur bei den Bergbüchern und der Hälfte der Akten erfolgt, vorwiegend Sachen der Gerichtsbarkeit behielten die Eibenstocker Signatur und wurden nicht im Johanngeorgenstädter Repertorium aufgenommen.
1839 wurde dem vereinigten Bergamt Johanngeorgenstadt eine Neuordnung seines Aktenarchivs angewiesen und in der Folgezeit eine systematische Übersicht der in den Akten enthaltenen Gegenstände auf der Grundlage der Gliederungen in den Repertorien anderer Bergämter erstellt. Ein neues systematisches Repertorium scheint jedoch nicht angefertigt worden zu sein.
Etwa um 1850, vermutlich erst im Zuge der Auflösung des Bergamtes wurde für das vereinigte Bergamt ein neues - wiederum numerisches - Repertorium erstellt, wobei geringe Umsignierungen erfolgten. Aktenserien wurden nunmehr als Bände unter einer Signatur eingetragen. Es wurden jedoch auch nicht mehr alle Akten aufgenommen, wie größere Nummerierungslücken belegen; die fehlenden Akten wurden anscheinend vernichtet. Dieses Findbuch wurde bis ca. 1870 bei den Nachfolgebehörden weitergeführt.
Ob das Archivgut des vereinigten Bergamtes Johanngeorgenstadt nach Auflösung des Bergamtes nach Schwarzenberg verbracht wurde oder vor Ort verblieb, ist nicht bekannt. Mit der Auflösung aller Bergämter gelangten deren Unterlagen nach Freiberg.
Umfangreiche Kassationen lassen sich vor allem im Repertorium des Bergamtes Eibenstock nachweisen, sie wurden vermutlich bei der Überführung der Registratur in das Behördenarchiv des Oberbergamts vorgenommen. Zu einem nicht mehr genau feststellbaren Zeitpunkt wurden die einzelne Berggebäude betreffenden Akten separiert und mit denjenigen anderer Bergamtsbezirke vereinigt. Sie befinden sich heute im Bestand 40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg. Mit dem Behördenarchiv gelangten die Bestände Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock und Bergamt Eibenstock auch in das Bergarchiv Freiberg.
Über frühere Revisionen des Bestandes Bergamt Eibenstock finden sich keine Hinweise. Bei einer im Jahre 1994 erfolgten Revision sind auch zahlreiche Akten aus dem Bestand Varia zurück in den Bestand gekommen, dabei wurden die vormals auf den herausgeschnittenen Seiten eingetragenen Akten auf einer Beilage neu erfasst.
Der Bestand Bergamt Johanngeorgenstadt wurde 1961 und 1975 revidiert. 1971 wurde ein Nachtrag zum Repertorium erstellt, der aufgefundene Akten enthält, die nicht im Repertorium enthalten waren. 1978 ist ein Anhang zum Bestand gebildet worden, darin wurden weitere aufgefundene Akten hauptsächlich des Bergamtes Schwarzenberg in einer separaten Nummerierung erfasst. Später sind weitere Akten am Ende des Repertoriums nachgetragen worden, Anhang 2 beinhaltete römische Zahlen und Anhang 3 eine erneute separate Nummerierung als Signatur.
Infolge der Übernahme von weiterem Archivgut des Bergamtes Johanngeorgenstadt aus Amtsgerichtsbeständen des Hauptstaatsarchives Dresden wurde 2003 eine Neusignierung der drei Anhänge als Anschluss an die Signaturen des Bestandes vorgenommen.
Da eine Eingabe des Bestandes in das Archivprogramm AUGIAS 7.2 vorgesehen war, erfolgte 2004 eine Umsignierung der Akten, wobei auch Provenienzen, enthaltene Risse sowie Schäden erfasst worden sind. Akten, die wegen solcher Schäden nicht mehr benutzt werden können, werden als "gesperrt" gekennzeichnet.
Aufgrund der Tatsachen, dass ein Teil der Eibenstocker Akten bereits im Bestand Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock enthalten war, einige Aktenbände sogar verstreut auf beide Bestände lagerten und die Eibenstocker Bergbücher unter Johanngeorgenstädter Signaturen im Bestand Bergamt Eibenstock zu finden waren, wurde der Bestand Bergamt Eibenstock aufgelöst und mit zu Johanngeorgenstadt eingeordnet. Aus dem Bestand 40017 Obergebirgisches Oberzehntenamt kamen noch einige Akten hinzu. Der Bestand wurde im Jahr 2004 gereinigt.
Die einzelnen neuen Signaturen sind in der Konkordanz aufzufinden, ebenso eine Liste der Akten, die entnommen und anderen Beständen zugeordnet wurden.
Bergmeister von Johanngeorgenstadt (nach F. Teller, Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt, dort auch eine Liste weiterer Amtsinhaber):
Abraham Wenzel Löbel (1662 - 1707)
Paul Christoph Zeidler (1707 - 1729)
Christian Salomon Zeidler (1729 - 1754)
Christian Samuel Butz (1754 - 1769)
Immanuel Heinrich Krippner (1769 - 1771)
Christian Hieronymus Lommer (1771 - 1780)
Karl Traugott Schmidt (1780 - 1792)
Johann Christian Techelmann (1793 - 1799)
Johann Karl Freiesleben (1799 - 1800)
Johann Michael Böhme (1800 - 1815)
Friedrich Gotthold Oelschlägel (1816 - 1824)
Gustav Adelbert von Weißenbach (1824 - 1825)
Wilhelm Fischer (1827 - 1835)
Rudolph Hering (1835 - 1839)
Anton Voß (1839 - 1845)
Bernhard Ludwig Constantin Braunsdorf (1849 - 1856)
Bergmeister von Eibenstock (nach Oettel, Eibenstock):
Hans Mennel (um 1513)
Balthasar Meißner / Meichsner (um 1521/28)
Nicolas Meißner / Meichsner (um 1524)
Lorenz Siegel (um 1527/37)
Thomas Unger (um 1535/60)
Peter Lupold (um 1545/46)
Urban Unger (um 1528/29, 1547)
Wolf von Salza (um 1560)
Georg Stölzel (um 1560/62)
Martin Förster (1575 - 1586)
Oswald Meichsner (1587 - 1608)
Christoph Weise (1608 - 1610)
Jakob Flach (1610 - 1641)
Johann Mittelbach (1641 - 1662)
Anton Herrmann (1663 - 1687)
David Fincke (1687 - 1689)
Johann Ernst Müller von Berneck (1689 - 1711)
Christian Blüher (1711 - 1742)
Johann Gottlieb Blüher (ab 1742)
Gottfried Ficker (bis 1768)
3. Korrespondierende Bestände
Bergarchiv Freiberg:
40001 Oberbergamt Freiberg
40003 Oberbergamt Freiberg - Landesuntersuchung
40021 Zehntenamt Schneeberg
40028 Oberbergamt Freiberg (neu) - Staatliche Bergwirtschaftsstelle - Fotosammlung
40035 Oberhüttenamt
40036 Deponierte Erzrisse
40037 Deponierte Risse der Steine- und Erdenindustrie
40040 Fiskalische Erzrisse
40044 Generalrisse
40057 Zehntenamt Schwarzenberg
40086 Revierausschuss Johanngeorgenstadt
40087 Revierausschuss Obergebirgische Reviere
40164 Dokumente zum Kuxhandel
40165 Ausbeutbögen sächsischer Bergreviere
40166 Erzlieferungsextrakte sächsischer Bergreviere
40167 Fotos Bergmännischer Tagegebäude
40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg (mit Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Schneeberg und Voigtsberg)
40186 Zechenregister sächsischer Bergreviere
Hauptstaatsarchiv Dresden:
10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
10025 Geheimes Konsilium
10026 Geheimes Kabinett
10036 Kammerkollegium/Geheimes Finanzkollegium
10079 Landesregierung
Staatsarchiv Chemnitz:
30009 Amt Eibenstock (Justiz- und Rentamt)
30016 Kreisamt Schwarzenberg (Justiz- und Rentamt)
32925 Stadtgericht und Stadtrat Eibenstock
32935 Stadtgericht und Stadtrat Johanngeorgenstadt
39066 Lagerungsgemeinschaft Gerichtsbücher
Kreisarchiv Aue-Schwarzenberg:
Stadt Johanngeorgenstadt
Stadt Eibenstock
Stadt Schwarzenberg
Stadt Aue
Gemeindearchive der Region
4. Literatur (in Klammern die Signatur der Dienstbibliothek)
Otfried Wagenbreth / Eberhard Wächtler, Bergbau im Erzgebirge. Technische Denkmale und Geschichte, Leipzig 1990.
Johann Christian Engelschall, Beschreibung der Exulanten- und Bergstadt Johanngeorgenstadt in vier Teilen, Reprint d. Ausg. v. 1723, Stuttgart 1997. (97A 679)
Frank Teller, Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt (1654 - 1945), Johanngeorgenstadt 2001. (01A 121)
Johann Paul Oettel, Alte und neue Historie der Berg-Stadt Eibenstock im Meißnischen Ober-Erzgebirge: darinnen dessen Ursprung und alte Einwohner, die geistliche und weltliche Geschichte, mit denen darzu gehörigen Amtspersonen, Situation und Privilegien, ... Reprint d. Ausg. v. 1748, Stuttgart 1997. (97A 680)
Der Bergbau auf Zinn in der Umgebung der späteren Stadt Johanngeorgenstadt ist bereits im 14. Jahrhundert bezeugt. 1654 erfolgte nach weiteren Erzfunden die Grundsteinlegung für die Stadt. 1662 wurde in Johanngeorgenstadt auf Initiative von Abraham Wenzel Löbel ein Bergamt eingerichtet, dessen Revier aus Teilen der Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock entstand.
Die Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock waren zunächst Vasallenbergreviere der Herren von Tettau auf Schwarzenberg; seit 1515 ist ein Bergmeister in Schwarzenberg bekannt. Verleihungen auf edle Metalle fielen in die Kompetenz des kurfürstlichen (ernestinischen) Bergmeisters in Schneeberg bzw. Buchholz. Nachdem Kurfürst Johann Friedrich I. 1533 die Herrschaft Schwarzenberg erkauft hatte, erhielt der Bergmeister zu Schwarzenberg 1537 auch das Verleihungsrecht auf Silber und andere Metalle außerhalb einer Meile von Schneeberg. 1561 wurde eine Grenzberainung zum Schneeberger Revier durchgeführt.
Zuvor waren bereits 1529 das Bergrevier Gottesgab und 1532 das Revier Platten aus dem südlichen Teil des Bergreviers Schwarzenberg gebildet worden. Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg teilten sich 1546 Herzog Moritz von Sachsen und König Ferdinand von Böhmen die Herrschaft Schwarzenberg als Kriegsbeute. Das Gebiet um Platten und Gottesgab gelangte so an die böhmische Krone. Zwar bestätigte Kaiser Ferdinand I. 1549 dem Kurfürsten Moritz im jüngeren Prager Vertrag von 1549 die halbe Bergwerksnutzung, jedoch gestaltete sich die Wahrnahme dieser Rechte sehr strittig, weil die böhmische Seite später aus dem Erlass der Bergordnung für die Zinnbergwerke Hengst, Platten und Gottesgab von 1548 durch Ferdinand I. eine alleinige Ausübung des Bergregals herzuleiten versuchte.
In Eibenstock lässt sich ein Bergmeister seit 1527 nachweisen. 1662 gab das Bergamt Eibenstock den südöstlichen Revierteil zu Gunsten des neugegründeten Bergamts Johanngeorgenstadt ab. Die Reviergrenzen mit dem Bergrevier Schneeberg auf den Planitzschen Gütern bei Schönheide waren schon seit 1561 ständig umstritten. Nach dem Tod des Eibenstocker Bergmeisters Gottfried Ficker im Jahre 1768 wurde ein kombiniertes Bergamt Eibenstock und Voigtsberg eingerichtet.
1772 verfügte Kurfürst Friedrich August III. die Zusammenlegung der Bergämter Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt und bestätigte diese Regelung sieben Jahre später. Da der Bergbau im Westerzgebirge weiter rückläufig blieb, löste er 1793 auch das Bergamt Eibenstock auf und schlug es dem Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg als Unterrevier zu.
1831 erfolgte zwischen den Bergämtern Johanngeorgenstadt und Schneeberg eine Grenzeinigung, bei der ein Teil des Eibenstocker Reviers bei Schönheide und Schnarrtanne dem Bergrevier Schneeberg zugesprochen wurde.
1851 wurden die seit 1786 bestehenden Reviergrenzen am Graul erneut verändert und ein Teil der dortigen Gruben vom Bergamt Schneeberg in das Schwarzenberger Revier überwiesen, im Gegenzug gab das Bergamt Johanngeorgenstadt einen Teil des Eibenstocker Reviers um den Auersberg und Sosa an Schneeberg ab.
1856 wurden die Bergämter Johanngeorgenstadt und Schneeberg aufgelöst und deren Reviere dem neu gegründeten Bergamt Schwarzenberg zugeordnet, das bis 1869 bestand.
2. Bestandsgeschichte und Bearbeitungsbericht
Die Registraturen der Bergämter Eibenstock und Schwarzenberg lagerten bis zum Ende der Behörden im jeweiligen Bergamtshaus und sind dann nach Johanngeorgenstadt überführt worden.
Vom Bergamt Schwarzenberg ist kein Behördenrepertorium erhalten. Die Akten waren dort zunächst nur mit einer numerischen Signatur versehen, später ist eine Gliederung in römische Zahlen (Kapitel), Buchstaben und Ziffern vorzufinden. Nach Auflösung des Bergamtes sind sie dann größtenteils beim vereinigten Bergamt Johanngeorgenstadt neu signiert und in dessen Repertorium eingetragen worden.
Das 1738 angelegte Repertorium des Bergamtes Eibenstock, von dem auch noch ein Konzept aus den Anfangsjahren erhalten ist, weist eine alphanumerische Gliederung auf. Anhand des Anfangsbuchstabens des Sachbetreffs oder Nachnamens von Personen im Aktentitel wurden die Akten einem Buchstaben zugeordnet und innerhalb dessen zumeist fortlaufend nummeriert. Die Einträge im Repertorium wurden teilweise nur stichwortartig vorgenommen, sodass der eigentliche Inhalt der Akte daraus nicht ersehbar ist. Zu einzelnen Litera finden sich Nachtragsseiten, die sehr unsystematisch angelegt sind. Der überwiegende Teil der Akten ist als makuliert angegeben und ein Teil der Seiten wurde herausgeschnitten, jedoch sind die Makulierungsvermerke vielfach falsch und die Akten sind vorhanden oder finden sich mit neuer Signatur im Repertorium des Bergamtes Johanngeorgenstadt wieder. Auch nach Auflösung der Bergamtes wurde das Repertorium bis 1856 weitergeführt.
Vom Bergamt Johanngeorgenstadt ist aus der Zeit von 1700 - 1716 ein Fragment eines systematischen Repertoriums überliefert. Signiert waren die Akten mit einer fortlaufenden Nummer. Später wurde auf die Akten neben dieser Nummer noch mit roter Tinte eine weitere Signatur aus Buchstaben, Zeichen, römischen und arabischen Zahlen, die von einer Systematik herrührt, aufgetragen. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde diese noch um eine zweigliedrige Ziffernfolge, ebenfalls systematischen Inhaltes, ergänzt. Auf der Grundlage der in einem Aktenrepertorium überlieferten Konkordanzen zwischen den 3 verschiedenen Signaturen ist ersichtlich, dass das Bergamt Johanngeorgenstadt im Jahre 1765 diesen Wirrwarr eingestellt hat. Nach der Vereinigung mit dem Bergamt Schwarzenberg wurde in Johanngeorgenstadt ein neues Repertorium angelegt und die Akten beider Registraturen neu durchnummeriert. Bei den Archivalien des Bergamtes Eibenstock ist das nur bei den Bergbüchern und der Hälfte der Akten erfolgt, vorwiegend Sachen der Gerichtsbarkeit behielten die Eibenstocker Signatur und wurden nicht im Johanngeorgenstädter Repertorium aufgenommen.
1839 wurde dem vereinigten Bergamt Johanngeorgenstadt eine Neuordnung seines Aktenarchivs angewiesen und in der Folgezeit eine systematische Übersicht der in den Akten enthaltenen Gegenstände auf der Grundlage der Gliederungen in den Repertorien anderer Bergämter erstellt. Ein neues systematisches Repertorium scheint jedoch nicht angefertigt worden zu sein.
Etwa um 1850, vermutlich erst im Zuge der Auflösung des Bergamtes wurde für das vereinigte Bergamt ein neues - wiederum numerisches - Repertorium erstellt, wobei geringe Umsignierungen erfolgten. Aktenserien wurden nunmehr als Bände unter einer Signatur eingetragen. Es wurden jedoch auch nicht mehr alle Akten aufgenommen, wie größere Nummerierungslücken belegen; die fehlenden Akten wurden anscheinend vernichtet. Dieses Findbuch wurde bis ca. 1870 bei den Nachfolgebehörden weitergeführt.
Ob das Archivgut des vereinigten Bergamtes Johanngeorgenstadt nach Auflösung des Bergamtes nach Schwarzenberg verbracht wurde oder vor Ort verblieb, ist nicht bekannt. Mit der Auflösung aller Bergämter gelangten deren Unterlagen nach Freiberg.
Umfangreiche Kassationen lassen sich vor allem im Repertorium des Bergamtes Eibenstock nachweisen, sie wurden vermutlich bei der Überführung der Registratur in das Behördenarchiv des Oberbergamts vorgenommen. Zu einem nicht mehr genau feststellbaren Zeitpunkt wurden die einzelne Berggebäude betreffenden Akten separiert und mit denjenigen anderer Bergamtsbezirke vereinigt. Sie befinden sich heute im Bestand 40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg. Mit dem Behördenarchiv gelangten die Bestände Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock und Bergamt Eibenstock auch in das Bergarchiv Freiberg.
Über frühere Revisionen des Bestandes Bergamt Eibenstock finden sich keine Hinweise. Bei einer im Jahre 1994 erfolgten Revision sind auch zahlreiche Akten aus dem Bestand Varia zurück in den Bestand gekommen, dabei wurden die vormals auf den herausgeschnittenen Seiten eingetragenen Akten auf einer Beilage neu erfasst.
Der Bestand Bergamt Johanngeorgenstadt wurde 1961 und 1975 revidiert. 1971 wurde ein Nachtrag zum Repertorium erstellt, der aufgefundene Akten enthält, die nicht im Repertorium enthalten waren. 1978 ist ein Anhang zum Bestand gebildet worden, darin wurden weitere aufgefundene Akten hauptsächlich des Bergamtes Schwarzenberg in einer separaten Nummerierung erfasst. Später sind weitere Akten am Ende des Repertoriums nachgetragen worden, Anhang 2 beinhaltete römische Zahlen und Anhang 3 eine erneute separate Nummerierung als Signatur.
Infolge der Übernahme von weiterem Archivgut des Bergamtes Johanngeorgenstadt aus Amtsgerichtsbeständen des Hauptstaatsarchives Dresden wurde 2003 eine Neusignierung der drei Anhänge als Anschluss an die Signaturen des Bestandes vorgenommen.
Da eine Eingabe des Bestandes in das Archivprogramm AUGIAS 7.2 vorgesehen war, erfolgte 2004 eine Umsignierung der Akten, wobei auch Provenienzen, enthaltene Risse sowie Schäden erfasst worden sind. Akten, die wegen solcher Schäden nicht mehr benutzt werden können, werden als "gesperrt" gekennzeichnet.
Aufgrund der Tatsachen, dass ein Teil der Eibenstocker Akten bereits im Bestand Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock enthalten war, einige Aktenbände sogar verstreut auf beide Bestände lagerten und die Eibenstocker Bergbücher unter Johanngeorgenstädter Signaturen im Bestand Bergamt Eibenstock zu finden waren, wurde der Bestand Bergamt Eibenstock aufgelöst und mit zu Johanngeorgenstadt eingeordnet. Aus dem Bestand 40017 Obergebirgisches Oberzehntenamt kamen noch einige Akten hinzu. Der Bestand wurde im Jahr 2004 gereinigt.
Die einzelnen neuen Signaturen sind in der Konkordanz aufzufinden, ebenso eine Liste der Akten, die entnommen und anderen Beständen zugeordnet wurden.
Bergmeister von Johanngeorgenstadt (nach F. Teller, Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt, dort auch eine Liste weiterer Amtsinhaber):
Abraham Wenzel Löbel (1662 - 1707)
Paul Christoph Zeidler (1707 - 1729)
Christian Salomon Zeidler (1729 - 1754)
Christian Samuel Butz (1754 - 1769)
Immanuel Heinrich Krippner (1769 - 1771)
Christian Hieronymus Lommer (1771 - 1780)
Karl Traugott Schmidt (1780 - 1792)
Johann Christian Techelmann (1793 - 1799)
Johann Karl Freiesleben (1799 - 1800)
Johann Michael Böhme (1800 - 1815)
Friedrich Gotthold Oelschlägel (1816 - 1824)
Gustav Adelbert von Weißenbach (1824 - 1825)
Wilhelm Fischer (1827 - 1835)
Rudolph Hering (1835 - 1839)
Anton Voß (1839 - 1845)
Bernhard Ludwig Constantin Braunsdorf (1849 - 1856)
Bergmeister von Eibenstock (nach Oettel, Eibenstock):
Hans Mennel (um 1513)
Balthasar Meißner / Meichsner (um 1521/28)
Nicolas Meißner / Meichsner (um 1524)
Lorenz Siegel (um 1527/37)
Thomas Unger (um 1535/60)
Peter Lupold (um 1545/46)
Urban Unger (um 1528/29, 1547)
Wolf von Salza (um 1560)
Georg Stölzel (um 1560/62)
Martin Förster (1575 - 1586)
Oswald Meichsner (1587 - 1608)
Christoph Weise (1608 - 1610)
Jakob Flach (1610 - 1641)
Johann Mittelbach (1641 - 1662)
Anton Herrmann (1663 - 1687)
David Fincke (1687 - 1689)
Johann Ernst Müller von Berneck (1689 - 1711)
Christian Blüher (1711 - 1742)
Johann Gottlieb Blüher (ab 1742)
Gottfried Ficker (bis 1768)
3. Korrespondierende Bestände
Bergarchiv Freiberg:
40001 Oberbergamt Freiberg
40003 Oberbergamt Freiberg - Landesuntersuchung
40021 Zehntenamt Schneeberg
40028 Oberbergamt Freiberg (neu) - Staatliche Bergwirtschaftsstelle - Fotosammlung
40035 Oberhüttenamt
40036 Deponierte Erzrisse
40037 Deponierte Risse der Steine- und Erdenindustrie
40040 Fiskalische Erzrisse
40044 Generalrisse
40057 Zehntenamt Schwarzenberg
40086 Revierausschuss Johanngeorgenstadt
40087 Revierausschuss Obergebirgische Reviere
40164 Dokumente zum Kuxhandel
40165 Ausbeutbögen sächsischer Bergreviere
40166 Erzlieferungsextrakte sächsischer Bergreviere
40167 Fotos Bergmännischer Tagegebäude
40169 Grubenakten des Bergreviers Schwarzenberg (mit Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Schneeberg und Voigtsberg)
40186 Zechenregister sächsischer Bergreviere
Hauptstaatsarchiv Dresden:
10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
10025 Geheimes Konsilium
10026 Geheimes Kabinett
10036 Kammerkollegium/Geheimes Finanzkollegium
10079 Landesregierung
Staatsarchiv Chemnitz:
30009 Amt Eibenstock (Justiz- und Rentamt)
30016 Kreisamt Schwarzenberg (Justiz- und Rentamt)
32925 Stadtgericht und Stadtrat Eibenstock
32935 Stadtgericht und Stadtrat Johanngeorgenstadt
39066 Lagerungsgemeinschaft Gerichtsbücher
Kreisarchiv Aue-Schwarzenberg:
Stadt Johanngeorgenstadt
Stadt Eibenstock
Stadt Schwarzenberg
Stadt Aue
Gemeindearchive der Region
4. Literatur (in Klammern die Signatur der Dienstbibliothek)
Otfried Wagenbreth / Eberhard Wächtler, Bergbau im Erzgebirge. Technische Denkmale und Geschichte, Leipzig 1990.
Johann Christian Engelschall, Beschreibung der Exulanten- und Bergstadt Johanngeorgenstadt in vier Teilen, Reprint d. Ausg. v. 1723, Stuttgart 1997. (97A 679)
Frank Teller, Bergbau und Bergstadt Johanngeorgenstadt (1654 - 1945), Johanngeorgenstadt 2001. (01A 121)
Johann Paul Oettel, Alte und neue Historie der Berg-Stadt Eibenstock im Meißnischen Ober-Erzgebirge: darinnen dessen Ursprung und alte Einwohner, die geistliche und weltliche Geschichte, mit denen darzu gehörigen Amtspersonen, Situation und Privilegien, ... Reprint d. Ausg. v. 1748, Stuttgart 1997. (97A 680)
Enthält auch: Überlieferung Bergamt Schwarzenberg und Bergamt Eibenstock.
Protokolle.- Personalangelegenheiten: Bestallung von Bergbeamten, Schichtmeistern und Steigern.- Mannschaftsbücher.- Reviergrenzen.- Vereinigung von Bergämtern.- Berggesetz 1851.- Grenze zu Böhmen.- Differenzen mit der Stadtverwaltung.- Bergamtsarchiv und -registratur.- Bergamtsgebäude.- Bergamtskanzlei.- Inventar.- Befehle und Verordnungen des Oberbergamts, des Oberzehntenamts und der Bergämter.- Geschäftswesen und Haushalt.- Bergamtsprotokolle.- Zehntenbefreiung.- Zahlung des Stollnneuntels.- Lehnprotokoll.- Rechtsstreitigkeiten zwischen Besitzern von Berggebäuden vor allem über Stolln- und Grubenwässer.- Anschnittbüchlein.- Bergmännische Wasserwirtschaft.- Hüttenteiche.- Brot- und Mahleinfuhr.- Bergschmieden.- Betrieb der Berggebäude.- Kommunbergbau.- Bergbücher: Verleihbücher, Gegenbücher.- Befreiung der Bergstädte von Abgaben und Steuern.- Land- und Tranksteuerbefreiung.- Zehnten- und Zwanzigstenerlass.- Kuxangelegenheiten.- Vorschüsse aus der Oberzehnten- bzw. Schurfgelderkasse.- Hinterlegung von Geldern.- Haushaltsprotokolle.- Bergrechnung 1732.- Gebührnisse.-
Zehntenkasse.- Obergebirgische Oberzehntenkasse.- Schurfgelderkasse.- Rezesstabellen.- Kassenwesen.- Bergamtliche Gerichtsbarkeit.- Privilegien von Bergstädten.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Käufe und Verkäufe von Grundstücken und Gebäuden.- Nachlässe.- Streitige Gerichtsbarkeit: Gang- und Vierungsrechtsstreitigkeiten.- Grundstücksstreitigkeiten.- Rechtserkundigungen beim Freiberger Schöppenstuhl.- Wasser- und Stollnwasser.- Zusammenlegung von Berggebäuden.- Generalinspektionen der Gruben.- Fahrberichte und Fahrbögen.- Grubenberichte.- Revisionen der Bergreviere.- Fabrik- und Hüttenwesen: Schwefel- und Vitriolwerke.- Schmelzhüttenwesen.- Kobaltverarbeitung.- Bergschmieden.- Probierbuch.- Bergproduktenbuch.- Erzlieferungen.- Transport unter Tage.- Geognostische und mineralogische Untersuchungen.- Ausbeutbögen.- Erbliches Vermessen.- Militärische Ausbildung der Bergleute.- Tätigkeit von Ausländern im Revier.- Knappschaftskasse.- Knappschaftsfahne.- Bergleichenbrüderschaft und bergknappschaftliche Begräbnisse.- Bergkirchen.- Bergfeiertage.- Bergaufzüge.- Erbhuldigung.- Sicherheitspolizei.- Unglücke.- Wohlfahrtspolizei.- Armenfürsorge und Armenpflege.- Milde Stiftungen.- Versorgung der Witwen und Waisen.- Bergmännisches Liedgut.- Bergparadekleidung.- Zinngießen.- Bergbücher: Frist- und Vertragsbücher, Lehnbücher, Berghandels- und Vertragsbücher, Verleihbücher.
Protokolle.- Personalangelegenheiten: Bestallung von Bergbeamten, Schichtmeistern und Steigern.- Mannschaftsbücher.- Reviergrenzen.- Vereinigung von Bergämtern.- Berggesetz 1851.- Grenze zu Böhmen.- Differenzen mit der Stadtverwaltung.- Bergamtsarchiv und -registratur.- Bergamtsgebäude.- Bergamtskanzlei.- Inventar.- Befehle und Verordnungen des Oberbergamts, des Oberzehntenamts und der Bergämter.- Geschäftswesen und Haushalt.- Bergamtsprotokolle.- Zehntenbefreiung.- Zahlung des Stollnneuntels.- Lehnprotokoll.- Rechtsstreitigkeiten zwischen Besitzern von Berggebäuden vor allem über Stolln- und Grubenwässer.- Anschnittbüchlein.- Bergmännische Wasserwirtschaft.- Hüttenteiche.- Brot- und Mahleinfuhr.- Bergschmieden.- Betrieb der Berggebäude.- Kommunbergbau.- Bergbücher: Verleihbücher, Gegenbücher.- Befreiung der Bergstädte von Abgaben und Steuern.- Land- und Tranksteuerbefreiung.- Zehnten- und Zwanzigstenerlass.- Kuxangelegenheiten.- Vorschüsse aus der Oberzehnten- bzw. Schurfgelderkasse.- Hinterlegung von Geldern.- Haushaltsprotokolle.- Bergrechnung 1732.- Gebührnisse.-
Zehntenkasse.- Obergebirgische Oberzehntenkasse.- Schurfgelderkasse.- Rezesstabellen.- Kassenwesen.- Bergamtliche Gerichtsbarkeit.- Privilegien von Bergstädten.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Käufe und Verkäufe von Grundstücken und Gebäuden.- Nachlässe.- Streitige Gerichtsbarkeit: Gang- und Vierungsrechtsstreitigkeiten.- Grundstücksstreitigkeiten.- Rechtserkundigungen beim Freiberger Schöppenstuhl.- Wasser- und Stollnwasser.- Zusammenlegung von Berggebäuden.- Generalinspektionen der Gruben.- Fahrberichte und Fahrbögen.- Grubenberichte.- Revisionen der Bergreviere.- Fabrik- und Hüttenwesen: Schwefel- und Vitriolwerke.- Schmelzhüttenwesen.- Kobaltverarbeitung.- Bergschmieden.- Probierbuch.- Bergproduktenbuch.- Erzlieferungen.- Transport unter Tage.- Geognostische und mineralogische Untersuchungen.- Ausbeutbögen.- Erbliches Vermessen.- Militärische Ausbildung der Bergleute.- Tätigkeit von Ausländern im Revier.- Knappschaftskasse.- Knappschaftsfahne.- Bergleichenbrüderschaft und bergknappschaftliche Begräbnisse.- Bergkirchen.- Bergfeiertage.- Bergaufzüge.- Erbhuldigung.- Sicherheitspolizei.- Unglücke.- Wohlfahrtspolizei.- Armenfürsorge und Armenpflege.- Milde Stiftungen.- Versorgung der Witwen und Waisen.- Bergmännisches Liedgut.- Bergparadekleidung.- Zinngießen.- Bergbücher: Frist- und Vertragsbücher, Lehnbücher, Berghandels- und Vertragsbücher, Verleihbücher.
Der Bergbau auf Zinn in der Umgebung der späteren Stadt Johanngeorgenstadt ist bereits im 14. Jahrhundert bezeugt. 1654 erfolgte nach weiteren Erzfunden die Grundsteinlegung für die Stadt. 1662 wurde in Johanngeorgenstadt auf Initiative von Abraham Wenzel Löbel ein Bergamt eingerichtet, dessen Revier aus Teilen der Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock entstand.
Die Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock waren zunächst Vasallenbergreviere der Herren von Tettau auf Schwarzenberg; seit 1515 ist ein Bergmeister in Schwarzenberg bekannt. Verleihungen auf edle Metalle fielen in die Kompetenz des kurfürstlichen (ernestinischen) Bergmeisters in Schneeberg bzw. Buchholz. Nachdem Kurfürst Johann Friedrich I. 1533 die Herrschaft Schwarzenberg erkauft hatte, erhielt der Bergmeister zu Schwarzenberg 1537 auch das Verleihungsrecht auf Silber und andere Metalle außerhalb einer Meile von Schneeberg.
Zuvor waren bereits 1529 das Bergrevier Gottesgab und 1532 das Revier Platten aus dem südlichen Teil des Bergreviers Schwarzenberg gebildet worden. Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg teilten sich 1546 Herzog Moritz von Sachsen und König Ferdinand von Böhmen die Herrschaft Schwarzenberg als Kriegsbeute. Das Gebiet um Platten und Gottesgab gelangte so an die böhmische Krone. Zwar bestätigte Kaiser Ferdinand I. 1549 dem Kurfürsten Moritz im jüngeren Prager Vertrag von 1549 die halbe Bergwerksnutzung, jedoch gestaltete sich die Wahrnahme dieser Rechte sehr strittig, weil die böhmische Seite später aus dem Erlass der Bergordnung für die Zinnbergwerke Hengst, Platten und Gottesgab von 1548 durch Ferdinand I. eine alleinige Ausübung des Bergregals herzuleiten versuchte.
In Eibenstock lässt sich ein Bergmeister seit 1527 nachweisen. 1662 gab das Bergamt Eibenstock den südöstlichen Revierteil zu Gunsten des neugegründeten Bergamts Johanngeorgenstadt ab. Die Reviergrenzen mit dem Bergrevier Schneeberg auf den Planitzschen Gütern bei Schönheide waren schon seit 1561 ständig umstritten. Nach dem Tod des Eibenstocker Bergmeisters Gottfried Ficker im Jahre 1768 wurde ein kombiniertes Bergamt Eibenstock und Voigtsberg eingerichtet, das bis 1771 bestand.
1772 verfügte Kurfürst Friedrich August die Zusammenlegung der Bergämter Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt und bestätigte diese Regelung sieben Jahre später. Da der Bergbau im Westerzgebirge weiter rückläufig blieb, löste er 1793 auch das Bergamt Eibenstock auf und schlug es dem Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg als Unterrevier zu.
1831 erfolgte zwischen den Bergämtern Johanngeorgenstadt und Schneeberg eine Grenzeinigung, bei der ein Teil des Eibenstocker Reviers bei Schönheide und Schnarrtanne dem Bergrevier Schneeberg zugesprochen wurde.
1851 wurden die seit 1786 bestehenden Reviergrenzen am Graul erneut verändert und ein Teil der dortigen Gruben vom Bergamt Schneeberg in das Schwarzenberger Revier überwiesen, im Gegenzug gab das Bergamt Johanngeorgenstadt einen Teil des Eibenstocker Reviers um den Auersberg und Sosa an Schneeberg ab.
1856 wurden die Bergämter Johanngeorgenstadt und Schneeberg aufgelöst und deren Reviere dem neu gegründeten Bergamt Schwarzenberg zugeordnet, das bis 1869 bestand.
Die Bergreviere Schwarzenberg und Eibenstock waren zunächst Vasallenbergreviere der Herren von Tettau auf Schwarzenberg; seit 1515 ist ein Bergmeister in Schwarzenberg bekannt. Verleihungen auf edle Metalle fielen in die Kompetenz des kurfürstlichen (ernestinischen) Bergmeisters in Schneeberg bzw. Buchholz. Nachdem Kurfürst Johann Friedrich I. 1533 die Herrschaft Schwarzenberg erkauft hatte, erhielt der Bergmeister zu Schwarzenberg 1537 auch das Verleihungsrecht auf Silber und andere Metalle außerhalb einer Meile von Schneeberg.
Zuvor waren bereits 1529 das Bergrevier Gottesgab und 1532 das Revier Platten aus dem südlichen Teil des Bergreviers Schwarzenberg gebildet worden. Nach der Niederlage der Ernestiner im Schmalkaldischen Krieg teilten sich 1546 Herzog Moritz von Sachsen und König Ferdinand von Böhmen die Herrschaft Schwarzenberg als Kriegsbeute. Das Gebiet um Platten und Gottesgab gelangte so an die böhmische Krone. Zwar bestätigte Kaiser Ferdinand I. 1549 dem Kurfürsten Moritz im jüngeren Prager Vertrag von 1549 die halbe Bergwerksnutzung, jedoch gestaltete sich die Wahrnahme dieser Rechte sehr strittig, weil die böhmische Seite später aus dem Erlass der Bergordnung für die Zinnbergwerke Hengst, Platten und Gottesgab von 1548 durch Ferdinand I. eine alleinige Ausübung des Bergregals herzuleiten versuchte.
In Eibenstock lässt sich ein Bergmeister seit 1527 nachweisen. 1662 gab das Bergamt Eibenstock den südöstlichen Revierteil zu Gunsten des neugegründeten Bergamts Johanngeorgenstadt ab. Die Reviergrenzen mit dem Bergrevier Schneeberg auf den Planitzschen Gütern bei Schönheide waren schon seit 1561 ständig umstritten. Nach dem Tod des Eibenstocker Bergmeisters Gottfried Ficker im Jahre 1768 wurde ein kombiniertes Bergamt Eibenstock und Voigtsberg eingerichtet, das bis 1771 bestand.
1772 verfügte Kurfürst Friedrich August die Zusammenlegung der Bergämter Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt und bestätigte diese Regelung sieben Jahre später. Da der Bergbau im Westerzgebirge weiter rückläufig blieb, löste er 1793 auch das Bergamt Eibenstock auf und schlug es dem Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg als Unterrevier zu.
1831 erfolgte zwischen den Bergämtern Johanngeorgenstadt und Schneeberg eine Grenzeinigung, bei der ein Teil des Eibenstocker Reviers bei Schönheide und Schnarrtanne dem Bergrevier Schneeberg zugesprochen wurde.
1851 wurden die seit 1786 bestehenden Reviergrenzen am Graul erneut verändert und ein Teil der dortigen Gruben vom Bergamt Schneeberg in das Schwarzenberger Revier überwiesen, im Gegenzug gab das Bergamt Johanngeorgenstadt einen Teil des Eibenstocker Reviers um den Auersberg und Sosa an Schneeberg ab.
1856 wurden die Bergämter Johanngeorgenstadt und Schneeberg aufgelöst und deren Reviere dem neu gegründeten Bergamt Schwarzenberg zugeordnet, das bis 1869 bestand.
- 2004 | Findmittel/externe Datei (Aufstellung der Bergbücher)
- 2005 | Findbuch/Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5