Beständeübersicht
Bestand
40063 Bergschule Freiberg
Datierung | 1912 - 1924 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 0,20 |
Vorwort
Geschichte der Bergschule Freiberg
Auf Anregung von Berghauptmann Carl Wilhelm Benno von Heynitz wurde eine Bergschule in Freiberg eingerichtet, die 1777 in einem Hörsaal der Bergakademie Freiberg den Unterricht in den Fächern Religion, Schreiben, Rechnen und Geometrisches Zeichnen aufnahm. Die Schule führte zunächst den Namen Bergmännische Zeichen- und Rechenschule und war der Bergakademie angegliedert. Es unterrichteten Professoren der Bergakademie, Beamte des Berg- und Hüttenwesens und Lehrer anderer Schulen. Erster Direktor war Professor Johann Lempe. Die Bergschule diente der besseren und planmäßigen Ausbildung von Unteraufsehern, Steigern und Werkmeistern.
Zur Unterstützung der Bergschüler wurden das Wernersche Stipendium, das Wettin-Stipendium und die Neubertsche Stiftung eingerichtet. Der Revierausschuss Freiberg gewährte Zuschüsse
für die jährlichen Aufwendungen der Schule sowie Stipendien.
1807 erhielt die Schule zur Unterscheidung von den Bergschulen in Altenberg, Annaberg, Johanngeorgenstadt, Marienberg und Schneeberg den Namen Hauptbergschule. Die Schulen im Obergebirgischen Revier wurden jedoch sämtlich 1852 aufgelöst.
1826 verordnete das Oberbergamt die Einteilung der Bergschüler in solche, die nur zu Steigern und für niedrige Dienste auszubilden waren und solche, die für die Zulassung an der Akademie vorzubereiten waren. Die Schülerzahl wurde auf sechzig begrenzt. Daraus resultierte 1862 die Gründung einer Bergschule für den Kohlenbergbau in Zwickau.
1863 erfolgte die Einweihung eines neuen Bergschulgebäudes in Freiberg, Prüferstraße 6.
Nach Einstellung der staatlichen Gruben im Jahre 1913 konnten die Schüler der Bergschule nicht mehr praktisch beschäftigt werden, sie mussten zur Ausbildung in die Kohlenreviere Lugau-Oelsnitz oder in den Plauenschen Grund geschickt werden. Auch der Bedarf an Aufsichtspersonal für den Erzbergbau wurde immer geringer, so dass ab 1921 keine Neuaufnahmen mehr stattfanden. Das Finanzministerium verfügte 1921 die Schließung der Freiberger staatlichen Bergschule zum 12. Juli 1924 nach 148jähriger Tätigkeit. Die Freiberger Bergschule galt bis dahin als älteste Fachschule und erste Bergschule Deutschlands.
Das Inventar und die Lehrmittel wurden teilweise der Bergschule in Zwickau übergeben. Die Mineralien-Sammlung ging in den Fundus der Mineralogischen Sammlung der Bergakademie Freiberg über. Die Berschulfahne und einige Modelle befinden sich noch heute in der Sammlung der TU Bergakademie Freiberg.
Literatur:
Kaufmann, G.: Die Geschichte der Bergschule zu Freiberg in Sachsen. Ein Gedenkblatt herausgegeben von der Vereinigung ehemaliger Bergschüler anlässlich der Schließung der Freiberger Bergschule, Freiberg 1924
Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Königl. Sächs. Bergakademie zu Freiberg am 30. JuliI 1866, Dresden 1866
Aus der Geschichte der Bergakademie Freiberg, Freiberg 1964 (Heft 5)
Baumgaertel, Hans: Vom Bergbüchlein zur Bergakademie. Zur Entstehung der Bergbauwissenschaften zwischen 1500 und 1765/1770, FF D50
Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen 1903, S. A 107 ff.
Hinweise zum Bestand
Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um eine fragmentarische Überlieferung der Verwaltungsakten der Bergschule Freiberg in einem Umfang von lediglich 6 Akteneinheiten aus dem Überlieferungszeitraum von 1892 bis 1924.
Da mit Schließung der Bergschule Freiberg 1924 das Inventar und die Lehrmittel an die Hauptbergschule Zwickau abgegeben wurden, ist zu vermuten, dass in diesem Zusammenhang auch ein Teil der Akten dorthin gelangt ist.
Der Bestand wurde 1991auf Karteikarten verzeichnet, 1999 gereinigt und kartoniert und 2002 mittels Augias in den PC übertragen. Anschließend wurde dieses Findbuch erstellt.
Freiberg, im Juni 2002
Claudia Thiel
Archivar
Geschichte der Bergschule Freiberg
Auf Anregung von Berghauptmann Carl Wilhelm Benno von Heynitz wurde eine Bergschule in Freiberg eingerichtet, die 1777 in einem Hörsaal der Bergakademie Freiberg den Unterricht in den Fächern Religion, Schreiben, Rechnen und Geometrisches Zeichnen aufnahm. Die Schule führte zunächst den Namen Bergmännische Zeichen- und Rechenschule und war der Bergakademie angegliedert. Es unterrichteten Professoren der Bergakademie, Beamte des Berg- und Hüttenwesens und Lehrer anderer Schulen. Erster Direktor war Professor Johann Lempe. Die Bergschule diente der besseren und planmäßigen Ausbildung von Unteraufsehern, Steigern und Werkmeistern.
Zur Unterstützung der Bergschüler wurden das Wernersche Stipendium, das Wettin-Stipendium und die Neubertsche Stiftung eingerichtet. Der Revierausschuss Freiberg gewährte Zuschüsse
für die jährlichen Aufwendungen der Schule sowie Stipendien.
1807 erhielt die Schule zur Unterscheidung von den Bergschulen in Altenberg, Annaberg, Johanngeorgenstadt, Marienberg und Schneeberg den Namen Hauptbergschule. Die Schulen im Obergebirgischen Revier wurden jedoch sämtlich 1852 aufgelöst.
1826 verordnete das Oberbergamt die Einteilung der Bergschüler in solche, die nur zu Steigern und für niedrige Dienste auszubilden waren und solche, die für die Zulassung an der Akademie vorzubereiten waren. Die Schülerzahl wurde auf sechzig begrenzt. Daraus resultierte 1862 die Gründung einer Bergschule für den Kohlenbergbau in Zwickau.
1863 erfolgte die Einweihung eines neuen Bergschulgebäudes in Freiberg, Prüferstraße 6.
Nach Einstellung der staatlichen Gruben im Jahre 1913 konnten die Schüler der Bergschule nicht mehr praktisch beschäftigt werden, sie mussten zur Ausbildung in die Kohlenreviere Lugau-Oelsnitz oder in den Plauenschen Grund geschickt werden. Auch der Bedarf an Aufsichtspersonal für den Erzbergbau wurde immer geringer, so dass ab 1921 keine Neuaufnahmen mehr stattfanden. Das Finanzministerium verfügte 1921 die Schließung der Freiberger staatlichen Bergschule zum 12. Juli 1924 nach 148jähriger Tätigkeit. Die Freiberger Bergschule galt bis dahin als älteste Fachschule und erste Bergschule Deutschlands.
Das Inventar und die Lehrmittel wurden teilweise der Bergschule in Zwickau übergeben. Die Mineralien-Sammlung ging in den Fundus der Mineralogischen Sammlung der Bergakademie Freiberg über. Die Berschulfahne und einige Modelle befinden sich noch heute in der Sammlung der TU Bergakademie Freiberg.
Literatur:
Kaufmann, G.: Die Geschichte der Bergschule zu Freiberg in Sachsen. Ein Gedenkblatt herausgegeben von der Vereinigung ehemaliger Bergschüler anlässlich der Schließung der Freiberger Bergschule, Freiberg 1924
Festschrift zum hundertjährigen Jubiläum der Königl. Sächs. Bergakademie zu Freiberg am 30. JuliI 1866, Dresden 1866
Aus der Geschichte der Bergakademie Freiberg, Freiberg 1964 (Heft 5)
Baumgaertel, Hans: Vom Bergbüchlein zur Bergakademie. Zur Entstehung der Bergbauwissenschaften zwischen 1500 und 1765/1770, FF D50
Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen 1903, S. A 107 ff.
Hinweise zum Bestand
Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich um eine fragmentarische Überlieferung der Verwaltungsakten der Bergschule Freiberg in einem Umfang von lediglich 6 Akteneinheiten aus dem Überlieferungszeitraum von 1892 bis 1924.
Da mit Schließung der Bergschule Freiberg 1924 das Inventar und die Lehrmittel an die Hauptbergschule Zwickau abgegeben wurden, ist zu vermuten, dass in diesem Zusammenhang auch ein Teil der Akten dorthin gelangt ist.
Der Bestand wurde 1991auf Karteikarten verzeichnet, 1999 gereinigt und kartoniert und 2002 mittels Augias in den PC übertragen. Anschließend wurde dieses Findbuch erstellt.
Freiberg, im Juni 2002
Claudia Thiel
Archivar
Allgemeine Angelegenheiten der Bergschule.- Ausbildungsfächer.- Prüfungen.- Schülerverzeichnisse.
Auf Anregung von Berghauptmann Carl Wilhelm Benno von Heynitz wurde eine Bergschule in Freiberg eingerichtet, die 1777 in einem Hörsaal der Bergakademie Freiberg den Unterricht in den Fächern Religion, Schreiben, Rechnen und Geometrisches Zeichnen aufnahm. Die Schule führte zunächst den Namen Bergmännische Zeichen- und Rechenschule und war der Bergakademie angegliedert. Es unterrichteten Professoren der Bergakademie, Beamte des Berg- und Hüttenwesens und Lehrer anderer Schulen. Erster Direktor war Professor Johann Lempe. Die Bergschule diente der besseren und planmäßigen Ausbildung von Unteraufsehern, Steigern und Werkmeistern.
Zur Unterstützung der Bergschüler wurden das Werner´sche Stipendium, das Wettin-Stipendium und die Neubert´sche Stiftung eingerichtet. Der Revierausschuss Freiberg gewährte Zuschüsse für die jährlichen Aufwendungen der Schule sowie Stipendien.
1807 erhielt die Schule zur Unterscheidung von den Bergschulen in Altenberg, Annaberg, Johanngeorgenstadt, Marienberg und Schneeberg den Namen Hauptbergschule. Die Schulen im Obergebirgischen Revier wurden jedoch sämtlich 1852 aufgelöst, der Namen Bergschule kam wieder in Gebrauch.
1826 verordnete das Oberbergamt die Einteilung der Bergschüler in solche, die nur zu Steigern und für niedrige Dienste auszubilden waren, und solche, die für die Zulassung an der Akademie vorzubereiten waren. Die Schülerzahl wurde auf sechzig begrenzt. Daraus resultierte 1862 die Gründung einer Bergschule für den Kohlenbergbau in Zwickau.
Nach Einstellung der staatlichen Gruben im Jahre 1913 konnten die Schüler der Bergschule nicht mehr praktisch beschäftigt werden, sie mussten zur Ausbildung in die Kohlenreviere Lugau-Oelsnitz oder in den Plauenschen Grund geschickt werden. Auch der Bedarf an Aufsichtspersonal für den Erzbergbau wurde immer geringer, so dass ab 1921 keine Neuaufnahmen mehr stattfanden. Das Finanzministerium verfügte 1921 die Schließung der Freiberger Bergschule zum 12. Juli 1924.
Zur Unterstützung der Bergschüler wurden das Werner´sche Stipendium, das Wettin-Stipendium und die Neubert´sche Stiftung eingerichtet. Der Revierausschuss Freiberg gewährte Zuschüsse für die jährlichen Aufwendungen der Schule sowie Stipendien.
1807 erhielt die Schule zur Unterscheidung von den Bergschulen in Altenberg, Annaberg, Johanngeorgenstadt, Marienberg und Schneeberg den Namen Hauptbergschule. Die Schulen im Obergebirgischen Revier wurden jedoch sämtlich 1852 aufgelöst, der Namen Bergschule kam wieder in Gebrauch.
1826 verordnete das Oberbergamt die Einteilung der Bergschüler in solche, die nur zu Steigern und für niedrige Dienste auszubilden waren, und solche, die für die Zulassung an der Akademie vorzubereiten waren. Die Schülerzahl wurde auf sechzig begrenzt. Daraus resultierte 1862 die Gründung einer Bergschule für den Kohlenbergbau in Zwickau.
Nach Einstellung der staatlichen Gruben im Jahre 1913 konnten die Schüler der Bergschule nicht mehr praktisch beschäftigt werden, sie mussten zur Ausbildung in die Kohlenreviere Lugau-Oelsnitz oder in den Plauenschen Grund geschickt werden. Auch der Bedarf an Aufsichtspersonal für den Erzbergbau wurde immer geringer, so dass ab 1921 keine Neuaufnahmen mehr stattfanden. Das Finanzministerium verfügte 1921 die Schließung der Freiberger Bergschule zum 12. Juli 1924.
- 2002 | Findbuch/Datenbank
- 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5