Beständeübersicht
Bestand
40103 Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig
Datierung | (1925 - 1948) 1949 - 1991 (1992 - 2010) |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 51,15 |
Bestand enthält auch 34 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Vorwort
a) Institutionengeschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich das Grubenrettungswesen in der DDR in einem mangelhaften Zustand. So ergab eine vom Leiter der Hauptverwaltung Kohle der Deutschen Wirtschaftskommission veranlasste Überprüfung der Einsatzgeräte, dass fast 90 % der Regenerationsgeräte nicht einsatzfähig waren und etwa ein Viertel der verwendeten Gerätetypen überholt war [01] . Ferner waren die Grubenwehren stark dezimiert sowie die Organisation der Grubenrettungsstellen und anderen Einrichtungen zerfallen [02] . Am 6. April 1949 wurde als gesetzliche Grundlage für die Neuorganisation und Verbesserung des Grubenrettungswesens die "Anordnung über das Grubenrettungswesen in der sowjetischen Besatzungszone" [03] erlassen. Sie legte Grundsätzliches zur Organisation, zur Durchführung von Rettungseinsätzen und zur Überwachung des Grubenrettungswesens fest. Das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen wurde in den folgenden Jahren staatlich organisiert und dreistufig aufgebaut. Bei den Betrieben wurden Grubenrettungs- bzw. Gasschutzstellen gebildet, welche der jeweiligen Bezirksstelle zugeordnet wurden. Diese unterstanden wiederum der Hauptstelle. Neben der Hauptrettungsstelle in Leipzig [04] waren sieben Bezirksrettungsstellen vorgesehen:
- Großräschen - für den Bergbau östlich der Elbe
- Zwickau - für den sächsischen Steinkohlenbergbau im Raum Zwickau
- Oelsnitz/Erzgebirge [05] - für den Steinkohlenbergbau im Raum Oelsnitz und Freital sowie den volkseigenen Erzbergbau im Erzgebirge
- Leipzig - für die sächsischen Braunkohlereviere um Leipzig und Borna sowie den Bergbau um Altenburg, Zeitz und Bitterfeld
- Eisleben - für den Mansfelder Kupferschiefer-Bergbau sowie die Braunkohle im Geiseltal
- Staßfurt - für den Kali- und Braunkohlenbergbau im Magdeburg-Staßfurter Raum
- Sondershausen - u. a. für den Kalibergbau im Südharz und an der Werra
Nach dem schweren Grubenunglück in der Nacht vom 15. auf 16. Juli 1955 in Schlema [06] wurde noch im selben Jahr die Hauptstelle der SDAG Wismut in eine Bezirksstelle umgewandelt und der Hauptstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesens unterstellt [07] . Damit war die Hauptstelle in der Messestadt für den gesamten Bergbau der DDR zuständig.
Neben der Kontrolle der Bezirksstellen, gehörten u. a. folgende Aufgaben in ihr Tätigkeitsspektrum: Beratung der Bergwerke, Aufsichtsbehörden und Bergschulen in Fragen des Grubenrettungswesens und des industriellen Gasschutzes; Anordnungen zur Beseitigung von Mängeln; Ausbildung der Grubenwehr-Oberführer und Gerätewarte; Prüfung und Begutachtung von neu einzuführenden Geräten und Einrichtungen; Anweisung der Bezirksrettungsstellen und Rettungsstellen sowie Werksleitungen zur einwandfreien Durchführung des Grubenrettungswesens; Prüfung der Grubenrettungspläne sowie Betriebspläne der Werke [08] . Im Zeitraum von 1949 bis 1959 wirkte die Hauptstelle u. a. mit an der Erweiterung und Modernisierung der bereits bestehender Grubenrettungs- bzw. Gasschutzstellen, sowie an der Schaffung von 51 weiteren Stellen [09] . Schwerpunkte der Arbeit bildeten die Aufstockung und Qualifizierung der Grubenwehrmitglieder und die Ausstattung mit entsprechendem Rettungsgerät.
Die Hauptstelle unterstand zunächst der Hauptverwaltung Kohle beim Wirtschaftsrat. Gemäß der Verordnung über das Grubenrettungswesen und Gasschutzwesen vom 14. Juli 1955 wurde sie dem Ministerium für Schwerindustrie zugeordnet und dort als Hauptstelle für Grubenrettungswesen und Gasschutzwesen bezeichnet [10] . 1959 wurde die Errichtung der Obersten Bergbehörde beim Ministerrat der DDR beschlossen [11] . Die Hauptstelle wurde dieser neugeschaffenen Institution unterstellt.
Mitte der Sechziger Jahre werden Umstrukturierungen im Grubenrettungs- und Gasschutzwesen geplant, die ab 1970 umgesetzt wurden. Mit der Anordnung über das Statut der Zentralstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen vom 22. Juli 1970 [12] wurde das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen unter anderem in ein staatliches und ein betriebliches aufgeteilt. Laut § 1 Abs. 2 des Statuts wird den Betrieben bzw. ihren leitenden Institutionen eine verstärkte Eigenverantwortlichkeit zuteil [13] . Außerdem änderte sich die Bezeichnung der Hauptstelle in "Zentralstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen". Ihre Aufgaben umfassten nun im Wesentlichen die "Koordinierung, Anleitung und Kontrolle des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens" [14] . Weiterhin wurde die mittlere Ebene des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens umorganisiert. Die Bezirksstellen wurden aufgelöst und zu Außenstellen der Zentralstelle [15] . Der Bereich der ehemaligen Bezirksrettungsstelle Eisleben wurde 1970 auf die Bereichsinspektionen Staßfurt und Sondershausen aufgeteilt [16] . 1972 wurden ferner im Zuge der Einstellung des Steinkohlenbergbaus die Aufgaben der Bereiche Zwickau und Oberschlema auf einen Bereich vereint [17] . So bestanden noch folgende Bereiche der Zentralstelle: Leipzig, Sondershausen, Staßfurt, Zwickau, Senftenberg [18] . Bei den ehemaligen Bezirksstellen fielen außerdem die Bereitschaftsgruppen weg, die im Ernstfall einzelne Grubenwehren unterstützen konnten. Um bei Notfällen dennoch schnell weitere Rettungskräfte einsetzen zu können, wurden bei etlichen Kombinaten sog. "Leitstellen für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen" [19] eingerichtet [20] .
Im Zuge der am 21. Dezember 1967 vom Präsidium des Ministerrates der DDR beschlossenen schrittweisen Einstellung der Steinkohlenförderung wurde der Bergbau in den Folgejahren bei etlichen Betrieben aufgegeben und in diesem Zusammenhang auch deren Grubenwehren aufgelöst. Bis zur Wende gab es weitere zahlreiche Änderungen im Bergbau, im März 1990 existierten laut Angaben des Wirtschaftsministeriums der DDR aber noch 52 Wehren mit über 2000 Mitgliedern [21] .
Die Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen bestand als staatliche Einrichtung bei der Obersten Bergbehörde bis zum 31.12.1990 [22] . Im Rahmen des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik, wurden die Regelungen des Bundesberggesetzes für die fünf neuen Bundesländer gültig. In der Folge wurde die Zentralstelle zum 1. Januar 1991 schließlich unter der Bezeichnung "Hauptstelle für das Grubenrettungswesen" [23] Teil der in den alten Bundesländern ansässigen Bergbau-Berufsgenossenschaft. Auf diese Weise konnte für die Bergbaubetriebe in den neuen Ländern ein Ansprechpartner in der Nähe geboten und großteils die vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen sowie die Fachkompetenz der Leipziger Stelle beibehalten werden.
b) Bestandsgeschichte und –inhalt
Zur Geschichte des Bestands vor der Übernahme in das Bergarchiv ist wenig bekannt. Bevor die Akten, Karten/Pläne, Fotos und audiovisuellen Medien im Juli 2010 übernommen wurden [24] , lagerten sie bei der oben genannten Hauptstelle für das Grubenrettungswesen Leipzig, die in den Räumen der ehemaligen Zentralstelle der DDR untergebracht ist. Im Bergarchiv wurden die Unterlagen technisch bearbeitet und im Magazin eingelagert. 2011 wurde der Bestand im Rahmen eines Werkvertrages von Frau Landgraf erschlossen. Neben der Signatur, dem Titel, der Laufzeit, den Darin-Vermerken wurden auch Enthält-Vermerke aufgenommen, um den Inhalt der jeweiligen Akte näher zu beschreiben. Auf diese Weise ist der Zugang zu den Unterlagen deutlich vereinfacht und die entsprechenden Akten sind eindeutig nachweisbar.
Neben den Aufzeichnungen der Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen mit wechselnden Bezeichnungen, sind ebenfalls Unterlagen der ihr nachgeordneten Einrichtungen enthalten. Anders als zu erwarten sind ebenfalls etliche Akten aus der Zeit nach 1991 Teil des abgegebenen Schriftgutes gewesen. Im Rahmen der Bearbeitung des Bestandes wurden diese, sofern sie die Organisation und Struktur betrafen, dem Klassifikationspunkt 01.02. zugeordnet. Weitere Unterlagen der Nachfolgebehörde sind auf die sachlich passenden Klassifikationspunkte verteilt.
Der Schwerpunkt der Überlieferung bezieht sich allerdings auf die Jahre 1949 bis 1990. Anhand der hier vorliegenden Archivalien lassen sich nicht nur umfassende Erkenntnisse zum Grubenrettungs- und Gasschutzwesen der gesamten DDR gewinnen. Es sind auch Angaben zu Bergwerksunglücken überliefert. Beispielhaft sind an dieser Stelle die Grubenwehreinsätze vom 19. April 1952 auf dem Schacht IV des VEB Steinkohlenwerkes Martin Hoop [25] und vom 22. Februar 1960 auf dem VEB Steinkohlenwerk Karl Marx [26] genannt. Der Aspekt Sicherheit im Bergbau/Gaswesen wird ebenso durch das zahlreich vorhandene Dokumentationsmaterial sowie durch überlieferte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, als auch durch Investitionen für technische Ausrüstung vor Ort oder bei den staatlichen Stellen veranschaulicht. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Einrichtungen festgehalten, bei der die Zusammenarbeit mit RGW-Ländern klar im Vordergrund stand.
Insgesamt stellt der vorliegende Bestand eine interessante Ergänzung zu den im Haus auf einzelne Bestände versprengt vorliegenden Informationen zur Grubenrettung bzw. zum Gasschutzwesen dar.
Nachtrag zur Risserschließung
Im Januar 2024 wurden 54 bis dato noch unerschlossene Karten, Pläne und Risse erschlossen. Im Anschluss wurden alle insgesamt 92 Risse des Bestandes differenzierter klassifiziert. Die Karten, Pläne und Risse enthalten Struktur- und Ablaufpläne, Grundrisse von Liegenschaften der Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen, Wegekarten, Anleitungen und Beschreibungen zu Atemschutzgeräten und topografische Karten des Deutschen Reiches.
c) Verweis(e) auf andere Bestände im eigenen Archiv und in fremden Archiven
Sächsisches Staatsarchiv –Bergarchiv Freiberg:
(nur eine Auswahl der Bestände mit Bezug zum Grubenrettungs- und Gasschutzwesen; weitere sind über Augias oder andere Findhilfsmittel mit entsprechenden Suchbegriffen, etwa "Grubenrettung", "Werkfeuerwehr", zu ermitteln)
40067 Bergbehörde Borna
40069 Bergbehörde Freiberg
40072 Bergbehörde Zwickau
40093 VVB Braunkohle (Z) Leipzig, Sitz Borna
40096 VVB Buntmetall
40098 VVB Steinkohle Zwickau
40095 Bergbau- und Hüttenkombinat Albert Funk - Kombinatsleitung und Stammbetrieb Freiberg
40114 VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel Zwickau
40116 VEB Steinkohlenwerk Deutschland
40118 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht
40119 VEB Steinkohlenwerk Karl Marx
40120 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz
40123 VEB Steinkohlenwerk Freital, ab 1958 VEB Steinkohlenwerk "Willi Agatz"
40124 VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop
40146 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
20 VEB Silikatrohstoff-Kombinat Kemmlitz
40200 Zusammengefasster Bestand Lausitzer und mitteldeutsche Braunkohlenindustrie
40108 Bildmaterialien aus dem sächsischen Steinkohlenbergbau
Andere Archive:
Bundesarchiv – Oberste Bergbehörde
Bundesarchiv – Institut für Bergbausicherheit
Bundesarchiv – DQ 2 Ministerium für Arbeit und Berufsausbildung
Bundesarchiv – DG 2 Ministerium für Schwerindustrie
Bundesarchiv – DN 5 Revisions- und Treuhandanstalt der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands
Bergbauarchiv Bochum – Hauptstelle für das Grubenrettungswesen
d) Hinweise auf Benutzungsbeschränkungen
Für nach dem 2. Oktober 1990 entstandene Unterlagen gilt eine 30jährige Schutzfrist nach § 10 Abs. 1 S. 1 SächsArchivG. Ferner unterliegen einzelne Archivalien personenbezogenen Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 S. 3 SächsArchivG.
e) Quellen und Literatur
Miekley, Britta Katarina: 100 Jahre Grubenrettungswesen - Hauptstelle Leipzig. Die Gründung der Hauptrettungsstelle Halle und ihre Entwicklung bis 1945/46, Freiberg 2007 (Studienarbeit)
Heitmann, Clemens: Überlieferung des Grubenrettungswesens der DDR gesichert, Bericht in: Archiv und Wirtschaft, 43. Jg. 2010, Heft 4, S. 185 – 188 (unter Mitarbeit von Meyer, Sylvia und Zaiser, Conny)
Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg [nach 2001] im Bergarchiv Freiberg Teil der Archivalieneinheit 40103-1, 1053.
Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996
Chronik des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens im Bergbau der fünf neuen Bundesländer – Jahrgänge 1990 – 2000, Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, Leipzig, 2002
"Zugepackt - heißt hier das Bergmannswort". Geschichte der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen im Ruhrbergbau/Michael Farrenkopf, unter Mitarbeit von Susanne Rothmund – Bochum 2010 (Veröffentlichung aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 178; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 22) [27]
[01] Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 11; Signatur der Bibliothek im Bergarchiv: 99 B 129.
[02] Festschrift "10 Jahre Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR", S. 5 in: 40103-1, 1281.
[03] Text der Anordnung nebst Ausführungsbestimmung: Siehe 40125-1, 857.
[04] Die Hauptrettungsstelle befand sich vorübergehend in Halle/Saale, wo bereits seit 1907 eine zentrale Rettungsstelle mit überregionaler Zuständigkeit bestand (nähere Angaben siehe Miekley, Britta Katarina: 100 Jahre Grubenrettungswesen - Hauptstelle Leipzig. Die Gründung der Hauptrettungsstelle Halle und ihre Entwicklung bis 1945/46, Studienarbeit. Freiberg 2007; Signatur im Bergarchiv 304888). Auf Grund der zentraleren Lage Leipzigs zu den verschiedenen Bergbaubetrieben und der besseren Erreichbarkeit der Messestadt wurde diese aber verlegt.
[05] Diese Bezirksstelle bestand nur bis Anfang 1950. Sie jedoch aufgelöst. Ihre Aufgaben übernahm die Bezirksrettungsstelle Zwickau. Siehe Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 14.
[06] Siehe dazu: Daenecke, Rudolf: IX. Bergmannstag 2005 in Bad Schlema erinnert an größtes Grubenunglück der Wismut, in: Bergglöckchen 02/2005, S. 4.
[07] Festschrift "10 Jahre Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR", S. 7 in: 40103-1, 1281.
[08] Vgl. Anordnung über das Grubenrettungswesen in der sowjetischen Besatzungszone vom 6. April 1949 § 4 Abs. 2. Weitere und ausführlichere Angaben zu finden in 40103, Nr. 1053: Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006.
[09] Festschrift "10 Jahre Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR", S. 11 in: 40103-1, 1281.
[10] Vgl. GBl. der DDR, Nr. 64, S. 533. Als weitere Aufgabe der Hauptstelle wird im Gesetzestext z. B. Überwachung der Ausbildung der Studierenden an der Bergakademie Freiberg genannt (siehe § 6 Abs. 2 i)). Die Hauptstelle unterstand bis 1959 verschiedenen Ministerien.
[11] Beschluss über die Bildung der Obersten Bergbehörde vom 27. August 1959.
[12] Vgl. GBl. DDR vom 12. August 1970.
[13] Siehe auch § 4 sowie 5 der am gleichen Tag verkündeten Anordnung über das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen im Bergbau vom 22. Juli 1970.
[14] Siehe § 1 Abs. 1, S. 1 der Anordnung über das Statut der Zentralstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen vom 22. Juli 1970.
[15] Die Bezeichnungen für diese Außenstellen wechseln im Bestand häufig. Sie werden auch als Bereiche bezeichnet. Sog. "Bereichsinspektoren" waren das Bindeglied zwischen der Zentralstelle und den jeweiligen Betrieben. Sie trafen sich zum Beispiel mit den Betriebsleitern und hielten die Ergebnisse der Besprechung in sog. Festlegungsprotokollen fest. Diese übersandten sie dann der Zentralstelle. Siehe auch: Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 39 f.
[16] Siehe Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 111.
[17] Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 34.
[18] Siehe auch 40103-1, 0684.
[19] Zum Beispiel auch beim VE Braunkohlenkombinat Bitterfeld, vgl. 40103-1, 46.
[20] Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 34f. Gimpel beschreibt auch sog. "Pendelakten", die die Kontrolle der einzelnen Betriebe über Akten absichern sollte, die zwischen Betrieb, Bereichinspektor und Zentralstelle "hin- und herwandern". Im Bestand selbst sind diese ebenfalls vertreten- hier vermutlich als "Pendellisten" bezeichnet.
[21] Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 62.
[22] Anmerkung: Ab 1985 wandelten sich die rechtlichen Grundlagen der Zentralstelle erneut. Mit der Anordnung vom 31. Dezember 1985 über das Statut der Zentralstelle wurde ihre Zuständigkeit erweitert. Mit der Anordnung über das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen vom 30.September 1987 traten weitere im Grubenrettungs- und Gasschutzwesen der DDR ein. Nähere Angaben in: Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 80f.
[23] Diese trat allerdings nicht die Rechtsnachfolge der Zentralstelle an.
[24] Siehe Heitmann, Clemens: Überlieferung des Grubenrettungswesens der DDR gesichert [Bergarchiv Freiberg], 2010. In: Archiv und Wirtschaft, 43 (2010) 4 S. 185-188.
[25] Die Überlieferung des Werkes ist hier als Bestand 40124 VEB Steinkohlenwerkes Martin Hoop vorhanden.
[26] Die Überlieferung des Werkes ist hier als Bestand 40119 VEB Steinkohlenwerk Karl Marx vorhanden. Zum Unglück: Siehe Heitmann, Clemens: Vor 50 Jahren: Tragödie in Zwickau: [Bergarchiv Freiberg], 2010. In: Sächsisches Archivblatt, (2010)1 S. 24-27 Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 62.
a) Institutionengeschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich das Grubenrettungswesen in der DDR in einem mangelhaften Zustand. So ergab eine vom Leiter der Hauptverwaltung Kohle der Deutschen Wirtschaftskommission veranlasste Überprüfung der Einsatzgeräte, dass fast 90 % der Regenerationsgeräte nicht einsatzfähig waren und etwa ein Viertel der verwendeten Gerätetypen überholt war [01] . Ferner waren die Grubenwehren stark dezimiert sowie die Organisation der Grubenrettungsstellen und anderen Einrichtungen zerfallen [02] . Am 6. April 1949 wurde als gesetzliche Grundlage für die Neuorganisation und Verbesserung des Grubenrettungswesens die "Anordnung über das Grubenrettungswesen in der sowjetischen Besatzungszone" [03] erlassen. Sie legte Grundsätzliches zur Organisation, zur Durchführung von Rettungseinsätzen und zur Überwachung des Grubenrettungswesens fest. Das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen wurde in den folgenden Jahren staatlich organisiert und dreistufig aufgebaut. Bei den Betrieben wurden Grubenrettungs- bzw. Gasschutzstellen gebildet, welche der jeweiligen Bezirksstelle zugeordnet wurden. Diese unterstanden wiederum der Hauptstelle. Neben der Hauptrettungsstelle in Leipzig [04] waren sieben Bezirksrettungsstellen vorgesehen:
- Großräschen - für den Bergbau östlich der Elbe
- Zwickau - für den sächsischen Steinkohlenbergbau im Raum Zwickau
- Oelsnitz/Erzgebirge [05] - für den Steinkohlenbergbau im Raum Oelsnitz und Freital sowie den volkseigenen Erzbergbau im Erzgebirge
- Leipzig - für die sächsischen Braunkohlereviere um Leipzig und Borna sowie den Bergbau um Altenburg, Zeitz und Bitterfeld
- Eisleben - für den Mansfelder Kupferschiefer-Bergbau sowie die Braunkohle im Geiseltal
- Staßfurt - für den Kali- und Braunkohlenbergbau im Magdeburg-Staßfurter Raum
- Sondershausen - u. a. für den Kalibergbau im Südharz und an der Werra
Nach dem schweren Grubenunglück in der Nacht vom 15. auf 16. Juli 1955 in Schlema [06] wurde noch im selben Jahr die Hauptstelle der SDAG Wismut in eine Bezirksstelle umgewandelt und der Hauptstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesens unterstellt [07] . Damit war die Hauptstelle in der Messestadt für den gesamten Bergbau der DDR zuständig.
Neben der Kontrolle der Bezirksstellen, gehörten u. a. folgende Aufgaben in ihr Tätigkeitsspektrum: Beratung der Bergwerke, Aufsichtsbehörden und Bergschulen in Fragen des Grubenrettungswesens und des industriellen Gasschutzes; Anordnungen zur Beseitigung von Mängeln; Ausbildung der Grubenwehr-Oberführer und Gerätewarte; Prüfung und Begutachtung von neu einzuführenden Geräten und Einrichtungen; Anweisung der Bezirksrettungsstellen und Rettungsstellen sowie Werksleitungen zur einwandfreien Durchführung des Grubenrettungswesens; Prüfung der Grubenrettungspläne sowie Betriebspläne der Werke [08] . Im Zeitraum von 1949 bis 1959 wirkte die Hauptstelle u. a. mit an der Erweiterung und Modernisierung der bereits bestehender Grubenrettungs- bzw. Gasschutzstellen, sowie an der Schaffung von 51 weiteren Stellen [09] . Schwerpunkte der Arbeit bildeten die Aufstockung und Qualifizierung der Grubenwehrmitglieder und die Ausstattung mit entsprechendem Rettungsgerät.
Die Hauptstelle unterstand zunächst der Hauptverwaltung Kohle beim Wirtschaftsrat. Gemäß der Verordnung über das Grubenrettungswesen und Gasschutzwesen vom 14. Juli 1955 wurde sie dem Ministerium für Schwerindustrie zugeordnet und dort als Hauptstelle für Grubenrettungswesen und Gasschutzwesen bezeichnet [10] . 1959 wurde die Errichtung der Obersten Bergbehörde beim Ministerrat der DDR beschlossen [11] . Die Hauptstelle wurde dieser neugeschaffenen Institution unterstellt.
Mitte der Sechziger Jahre werden Umstrukturierungen im Grubenrettungs- und Gasschutzwesen geplant, die ab 1970 umgesetzt wurden. Mit der Anordnung über das Statut der Zentralstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen vom 22. Juli 1970 [12] wurde das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen unter anderem in ein staatliches und ein betriebliches aufgeteilt. Laut § 1 Abs. 2 des Statuts wird den Betrieben bzw. ihren leitenden Institutionen eine verstärkte Eigenverantwortlichkeit zuteil [13] . Außerdem änderte sich die Bezeichnung der Hauptstelle in "Zentralstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen". Ihre Aufgaben umfassten nun im Wesentlichen die "Koordinierung, Anleitung und Kontrolle des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens" [14] . Weiterhin wurde die mittlere Ebene des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens umorganisiert. Die Bezirksstellen wurden aufgelöst und zu Außenstellen der Zentralstelle [15] . Der Bereich der ehemaligen Bezirksrettungsstelle Eisleben wurde 1970 auf die Bereichsinspektionen Staßfurt und Sondershausen aufgeteilt [16] . 1972 wurden ferner im Zuge der Einstellung des Steinkohlenbergbaus die Aufgaben der Bereiche Zwickau und Oberschlema auf einen Bereich vereint [17] . So bestanden noch folgende Bereiche der Zentralstelle: Leipzig, Sondershausen, Staßfurt, Zwickau, Senftenberg [18] . Bei den ehemaligen Bezirksstellen fielen außerdem die Bereitschaftsgruppen weg, die im Ernstfall einzelne Grubenwehren unterstützen konnten. Um bei Notfällen dennoch schnell weitere Rettungskräfte einsetzen zu können, wurden bei etlichen Kombinaten sog. "Leitstellen für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen" [19] eingerichtet [20] .
Im Zuge der am 21. Dezember 1967 vom Präsidium des Ministerrates der DDR beschlossenen schrittweisen Einstellung der Steinkohlenförderung wurde der Bergbau in den Folgejahren bei etlichen Betrieben aufgegeben und in diesem Zusammenhang auch deren Grubenwehren aufgelöst. Bis zur Wende gab es weitere zahlreiche Änderungen im Bergbau, im März 1990 existierten laut Angaben des Wirtschaftsministeriums der DDR aber noch 52 Wehren mit über 2000 Mitgliedern [21] .
Die Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen bestand als staatliche Einrichtung bei der Obersten Bergbehörde bis zum 31.12.1990 [22] . Im Rahmen des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik, wurden die Regelungen des Bundesberggesetzes für die fünf neuen Bundesländer gültig. In der Folge wurde die Zentralstelle zum 1. Januar 1991 schließlich unter der Bezeichnung "Hauptstelle für das Grubenrettungswesen" [23] Teil der in den alten Bundesländern ansässigen Bergbau-Berufsgenossenschaft. Auf diese Weise konnte für die Bergbaubetriebe in den neuen Ländern ein Ansprechpartner in der Nähe geboten und großteils die vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen sowie die Fachkompetenz der Leipziger Stelle beibehalten werden.
b) Bestandsgeschichte und –inhalt
Zur Geschichte des Bestands vor der Übernahme in das Bergarchiv ist wenig bekannt. Bevor die Akten, Karten/Pläne, Fotos und audiovisuellen Medien im Juli 2010 übernommen wurden [24] , lagerten sie bei der oben genannten Hauptstelle für das Grubenrettungswesen Leipzig, die in den Räumen der ehemaligen Zentralstelle der DDR untergebracht ist. Im Bergarchiv wurden die Unterlagen technisch bearbeitet und im Magazin eingelagert. 2011 wurde der Bestand im Rahmen eines Werkvertrages von Frau Landgraf erschlossen. Neben der Signatur, dem Titel, der Laufzeit, den Darin-Vermerken wurden auch Enthält-Vermerke aufgenommen, um den Inhalt der jeweiligen Akte näher zu beschreiben. Auf diese Weise ist der Zugang zu den Unterlagen deutlich vereinfacht und die entsprechenden Akten sind eindeutig nachweisbar.
Neben den Aufzeichnungen der Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen mit wechselnden Bezeichnungen, sind ebenfalls Unterlagen der ihr nachgeordneten Einrichtungen enthalten. Anders als zu erwarten sind ebenfalls etliche Akten aus der Zeit nach 1991 Teil des abgegebenen Schriftgutes gewesen. Im Rahmen der Bearbeitung des Bestandes wurden diese, sofern sie die Organisation und Struktur betrafen, dem Klassifikationspunkt 01.02. zugeordnet. Weitere Unterlagen der Nachfolgebehörde sind auf die sachlich passenden Klassifikationspunkte verteilt.
Der Schwerpunkt der Überlieferung bezieht sich allerdings auf die Jahre 1949 bis 1990. Anhand der hier vorliegenden Archivalien lassen sich nicht nur umfassende Erkenntnisse zum Grubenrettungs- und Gasschutzwesen der gesamten DDR gewinnen. Es sind auch Angaben zu Bergwerksunglücken überliefert. Beispielhaft sind an dieser Stelle die Grubenwehreinsätze vom 19. April 1952 auf dem Schacht IV des VEB Steinkohlenwerkes Martin Hoop [25] und vom 22. Februar 1960 auf dem VEB Steinkohlenwerk Karl Marx [26] genannt. Der Aspekt Sicherheit im Bergbau/Gaswesen wird ebenso durch das zahlreich vorhandene Dokumentationsmaterial sowie durch überlieferte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, als auch durch Investitionen für technische Ausrüstung vor Ort oder bei den staatlichen Stellen veranschaulicht. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Einrichtungen festgehalten, bei der die Zusammenarbeit mit RGW-Ländern klar im Vordergrund stand.
Insgesamt stellt der vorliegende Bestand eine interessante Ergänzung zu den im Haus auf einzelne Bestände versprengt vorliegenden Informationen zur Grubenrettung bzw. zum Gasschutzwesen dar.
Nachtrag zur Risserschließung
Im Januar 2024 wurden 54 bis dato noch unerschlossene Karten, Pläne und Risse erschlossen. Im Anschluss wurden alle insgesamt 92 Risse des Bestandes differenzierter klassifiziert. Die Karten, Pläne und Risse enthalten Struktur- und Ablaufpläne, Grundrisse von Liegenschaften der Zentralstelle für das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen, Wegekarten, Anleitungen und Beschreibungen zu Atemschutzgeräten und topografische Karten des Deutschen Reiches.
c) Verweis(e) auf andere Bestände im eigenen Archiv und in fremden Archiven
Sächsisches Staatsarchiv –Bergarchiv Freiberg:
(nur eine Auswahl der Bestände mit Bezug zum Grubenrettungs- und Gasschutzwesen; weitere sind über Augias oder andere Findhilfsmittel mit entsprechenden Suchbegriffen, etwa "Grubenrettung", "Werkfeuerwehr", zu ermitteln)
40067 Bergbehörde Borna
40069 Bergbehörde Freiberg
40072 Bergbehörde Zwickau
40093 VVB Braunkohle (Z) Leipzig, Sitz Borna
40096 VVB Buntmetall
40098 VVB Steinkohle Zwickau
40095 Bergbau- und Hüttenkombinat Albert Funk - Kombinatsleitung und Stammbetrieb Freiberg
40114 VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel Zwickau
40116 VEB Steinkohlenwerk Deutschland
40118 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht
40119 VEB Steinkohlenwerk Karl Marx
40120 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz
40123 VEB Steinkohlenwerk Freital, ab 1958 VEB Steinkohlenwerk "Willi Agatz"
40124 VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop
40146 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
20 VEB Silikatrohstoff-Kombinat Kemmlitz
40200 Zusammengefasster Bestand Lausitzer und mitteldeutsche Braunkohlenindustrie
40108 Bildmaterialien aus dem sächsischen Steinkohlenbergbau
Andere Archive:
Bundesarchiv – Oberste Bergbehörde
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Bundesarchiv – DN 5 Revisions- und Treuhandanstalt der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands
Bergbauarchiv Bochum – Hauptstelle für das Grubenrettungswesen
d) Hinweise auf Benutzungsbeschränkungen
Für nach dem 2. Oktober 1990 entstandene Unterlagen gilt eine 30jährige Schutzfrist nach § 10 Abs. 1 S. 1 SächsArchivG. Ferner unterliegen einzelne Archivalien personenbezogenen Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 S. 3 SächsArchivG.
e) Quellen und Literatur
Miekley, Britta Katarina: 100 Jahre Grubenrettungswesen - Hauptstelle Leipzig. Die Gründung der Hauptrettungsstelle Halle und ihre Entwicklung bis 1945/46, Freiberg 2007 (Studienarbeit)
Heitmann, Clemens: Überlieferung des Grubenrettungswesens der DDR gesichert, Bericht in: Archiv und Wirtschaft, 43. Jg. 2010, Heft 4, S. 185 – 188 (unter Mitarbeit von Meyer, Sylvia und Zaiser, Conny)
Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg [nach 2001] im Bergarchiv Freiberg Teil der Archivalieneinheit 40103-1, 1053.
Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996
Chronik des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens im Bergbau der fünf neuen Bundesländer – Jahrgänge 1990 – 2000, Hauptstelle für das Grubenrettungswesen, Leipzig, 2002
"Zugepackt - heißt hier das Bergmannswort". Geschichte der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen im Ruhrbergbau/Michael Farrenkopf, unter Mitarbeit von Susanne Rothmund – Bochum 2010 (Veröffentlichung aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 178; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 22) [27]
[01] Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 11; Signatur der Bibliothek im Bergarchiv: 99 B 129.
[02] Festschrift "10 Jahre Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR", S. 5 in: 40103-1, 1281.
[03] Text der Anordnung nebst Ausführungsbestimmung: Siehe 40125-1, 857.
[04] Die Hauptrettungsstelle befand sich vorübergehend in Halle/Saale, wo bereits seit 1907 eine zentrale Rettungsstelle mit überregionaler Zuständigkeit bestand (nähere Angaben siehe Miekley, Britta Katarina: 100 Jahre Grubenrettungswesen - Hauptstelle Leipzig. Die Gründung der Hauptrettungsstelle Halle und ihre Entwicklung bis 1945/46, Studienarbeit. Freiberg 2007; Signatur im Bergarchiv 304888). Auf Grund der zentraleren Lage Leipzigs zu den verschiedenen Bergbaubetrieben und der besseren Erreichbarkeit der Messestadt wurde diese aber verlegt.
[05] Diese Bezirksstelle bestand nur bis Anfang 1950. Sie jedoch aufgelöst. Ihre Aufgaben übernahm die Bezirksrettungsstelle Zwickau. Siehe Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 14.
[06] Siehe dazu: Daenecke, Rudolf: IX. Bergmannstag 2005 in Bad Schlema erinnert an größtes Grubenunglück der Wismut, in: Bergglöckchen 02/2005, S. 4.
[07] Festschrift "10 Jahre Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR", S. 7 in: 40103-1, 1281.
[08] Vgl. Anordnung über das Grubenrettungswesen in der sowjetischen Besatzungszone vom 6. April 1949 § 4 Abs. 2. Weitere und ausführlichere Angaben zu finden in 40103, Nr. 1053: Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006.
[09] Festschrift "10 Jahre Grubenrettungs- und Gasschutzwesen in der DDR", S. 11 in: 40103-1, 1281.
[10] Vgl. GBl. der DDR, Nr. 64, S. 533. Als weitere Aufgabe der Hauptstelle wird im Gesetzestext z. B. Überwachung der Ausbildung der Studierenden an der Bergakademie Freiberg genannt (siehe § 6 Abs. 2 i)). Die Hauptstelle unterstand bis 1959 verschiedenen Ministerien.
[11] Beschluss über die Bildung der Obersten Bergbehörde vom 27. August 1959.
[12] Vgl. GBl. DDR vom 12. August 1970.
[13] Siehe auch § 4 sowie 5 der am gleichen Tag verkündeten Anordnung über das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen im Bergbau vom 22. Juli 1970.
[14] Siehe § 1 Abs. 1, S. 1 der Anordnung über das Statut der Zentralstelle für Grubenrettungs- und Gasschutzwesen vom 22. Juli 1970.
[15] Die Bezeichnungen für diese Außenstellen wechseln im Bestand häufig. Sie werden auch als Bereiche bezeichnet. Sog. "Bereichsinspektoren" waren das Bindeglied zwischen der Zentralstelle und den jeweiligen Betrieben. Sie trafen sich zum Beispiel mit den Betriebsleitern und hielten die Ergebnisse der Besprechung in sog. Festlegungsprotokollen fest. Diese übersandten sie dann der Zentralstelle. Siehe auch: Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 39 f.
[16] Siehe Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 111.
[17] Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 34.
[18] Siehe auch 40103-1, 0684.
[19] Zum Beispiel auch beim VE Braunkohlenkombinat Bitterfeld, vgl. 40103-1, 46.
[20] Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 34f. Gimpel beschreibt auch sog. "Pendelakten", die die Kontrolle der einzelnen Betriebe über Akten absichern sollte, die zwischen Betrieb, Bereichinspektor und Zentralstelle "hin- und herwandern". Im Bestand selbst sind diese ebenfalls vertreten- hier vermutlich als "Pendellisten" bezeichnet.
[21] Gimpel, Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 62.
[22] Anmerkung: Ab 1985 wandelten sich die rechtlichen Grundlagen der Zentralstelle erneut. Mit der Anordnung vom 31. Dezember 1985 über das Statut der Zentralstelle wurde ihre Zuständigkeit erweitert. Mit der Anordnung über das Grubenrettungs- und Gasschutzwesen vom 30.September 1987 traten weitere im Grubenrettungs- und Gasschutzwesen der DDR ein. Nähere Angaben in: Entwicklung des Grubenrettungs- und Gasschutzwesens in der DDR 1949 bis 1990; hrsg. vom Verein zur Erforschung und Bewahrung der Geschichte des ost- und mitteldeutschen Grubenrettungs- und Gasschutzwesens e. V., Leipzig 1996, S. 80f.
[23] Diese trat allerdings nicht die Rechtsnachfolge der Zentralstelle an.
[24] Siehe Heitmann, Clemens: Überlieferung des Grubenrettungswesens der DDR gesichert [Bergarchiv Freiberg], 2010. In: Archiv und Wirtschaft, 43 (2010) 4 S. 185-188.
[25] Die Überlieferung des Werkes ist hier als Bestand 40124 VEB Steinkohlenwerkes Martin Hoop vorhanden.
[26] Die Überlieferung des Werkes ist hier als Bestand 40119 VEB Steinkohlenwerk Karl Marx vorhanden. Zum Unglück: Siehe Heitmann, Clemens: Vor 50 Jahren: Tragödie in Zwickau: [Bergarchiv Freiberg], 2010. In: Sächsisches Archivblatt, (2010)1 S. 24-27 Matthias: 100 Jahre Hauptstelle Grubenrettungs- und Gasschutzwesen Leipzig. Entwicklung ab 1945, Literaturarbeit, Freiberg 2006, S. 62.
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