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Beständeübersicht

Bestand

40107 Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft

Datierung1987 - 1996
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)13,64

Bestand enthält auch 96 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Vorwort Akten (ehemaliger Teilbestand 1)

Institutionsgeschichte:

Im Juni 1990 wurde der VEB Steinkohlenkokereien August Bebel in die Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Treuhandanstalt Berlin, umgewandelt.
Aufgrund des Zurückgehens der Koksabsatzmengen im nunmehr wiedervereinigten Deutschland und daraus resultierender Minderung der Erlöse sowie aufgrund von Verschleißerscheinungen an den Koksöfen musste die Produktion 1991 auf ca. 55% heruntergefahren werden. Zudem erfolgte zu Beginn des Jahres 1992 im Stadtgebiet Zwickau die Umstellung auf Erdgasversorgung, wodurch eine wichtige Einnahmequelle der Gesellschaft, der Verkauf von Kokereigas an das städtische Gaswerk, wegfiel. Auch die Produktion von Kohlewertstoffen (Teer, Benzol) gestaltete sich zunehmend unrentabler. Daraufhin wurde in Abstimmung mit der Treuhandgesellschaft die Stilllegung der Kokerei beschlossen. Von Januar bis März 1992 erfolgte die Abfahrung der Koksöfen (vier Batterien mit 134 Kammern). Im Anschluss daran wurden die notwendigen Sicherheitsdemontagen vorgenommen.
Die Rechtsnachfolge jener, noch unter Bergaufsicht stehenden, Flächen der Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH übernahm zum 1. Januar 1995 die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben (GVV) mit dem dafür gebildeten Bereich Bergwerk Zwickau.


Bestandsgeschichte:

Der Bestand wurde in den Jahren 1998 bis 2000 unbewertet von der GVV an das Bergarchiv Freiberg abgegeben. Neben den Unterlagen der EStEG befanden sich darin vorwiegend solche des Vorgängerbetriebes VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel Zwickau, aber auch der VVB Steinkohle, der VEB Steinkohlenwerke Martin Hoop und Karl Liebknecht, des Erzgebirgischen Steinkohlen-Abbauvereins Zwickau sowie weiterer Steinkohlenbestände und anderer Fremdprovenienzen. Der Zugang zu den Akten erfolgte über ein umfangreiches Ablieferungsverzeichnis.
Mit der Bearbeitung des Vorgängerbetriebes VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel Zwickau (40114-1) wurde der gesamte Bestand bewertet, die Unterlagen provenienzgerecht den einzelnen Beständen zugeordnet und verzeichnet.


Bearbeitungsbericht:

Die Bearbeitung erfolgte durch Frau Etzold und Frau Schulz nach der Bewertung des Bestandes und der Herauslösung anderer Provenienzen im Zeitraum Dezember 2005 bis August 2006.
Da der Bestand einen geringen Umfang aufweist (76 Akteneinheiten) und keine weiteren Zugänge zu erwarten sind, konnte bei der Verzeichnung neben der Titelaufnahme z. T. auch die Untersetzung mit Enthält-Vermerken vorgenommen werden. Dort sind einzelne oder abweichende Vorgänge in der Akte aufgeführt. Im Darin-Vermerk finden sich abweichende Archivaliengattungen wie Risse, Zeitungen oder Druckschriften.
Weitere aufgenommene Angaben sind: Signatur und Altsignatur, Datierung, Registratursignatur und wenn benötigt, Bandzahl und Sperrvermerk.
Die einstufige Klassifikation des Bestandes wurde nach sachthematischen Punkten aufgestellt.

Der Bestand ist mit dem vorliegenden Findbuch vollständig erschlossen. Zu beachten sind die allgemeine Schutzfrist von 30 Jahren nach Entstehung der Unterlagen (§ 10 (1) Satz 1 SächsArchivG) und die personenbezogene Schutzfrist von 10 Jahren nach dem Tod bzw. 100 Jahre nach der Geburt der betroffenen Person (§ 10 (1) Satz 3 SächsArchivG).


Korrespondierende Bestände:

40107-2 Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH - Risse
400114-1 VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel Zwickau
40118-1 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht Zwickau
40124-1 VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop
40098-1 VVB Steinkohle
40190-1 Erzgebirgischer Steinkohlen-Aktienverein


Literatur:

EStEG GmbH ab 1990, VEB ABW/ABZ 1948 - 1990, EStAV 1840 - 1948, Dokumentation, o. D.
Steinkohlenbergbauverein Zwickau e. V., Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier, Zwickau 2000, S. 176 f., S. 466 ff.


Freiberg, 17.08.2006
D. Etzold



Vorwort Risse (ehemaliger Teilbestand 2)

Betriebsgeschichte - s. Angaben zum ehemaligen Teilbestand 1


Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Vor der Übernahme der Risse, Karten und technischen Zeichnungen des Steinkohlenarchivs Zwickau (umfasste ca. 20.000 Stk.) in das Sächsische Bergarchiv Freiberg erfolgte im Februar 1999 durch Hrn. Dr. Uwe Grandke und Hrn. Henry Zimmermann im Beisein von Hrn. Matthias Bock (GVV) die Bewertung dieser Unterlagen vor Ort in Zwickau. Hierbei handelte es sich um Riss- und Zeichnungswerke des Technisch-Historischen Archivs der Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH als Nachfolgebetrieb des VEB Steinkohlenkokereien August Bebel, deren Räumlichkeiten sich in der Äußeren Schneeberger Str. 100 in Zwickau befanden.
Zum 1. Januar 1995 wurde auf Entscheid der Treuhandanstalt Berlin neben dem Bereich Kokerei / Sanierung und dem Sozialarchiv auch das Technisch-Historische Archiv aus der Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft ausgegliedert und - unter Beibehaltung o.g. Räumlichkeiten - in die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH (GVV) - Bergwerk Zwickau übertragen.
Das Technisch-Historische Archiv fungierte als Unternehmens- und Steinkohlenarchiv aller in der DDR tätigen Steinkohlenbergbauunternehmen, deren wirtschaftsleitender Organe sowie aller Rechtsvorgänger. Die bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreichende Überlieferung umfasst insbesondere Unterlagen der VVB Steinkohle, der Steinkohlenwerke des Zwickauer Reviers August Bebel, Martin Hoop und Karl Marx, des Steinkohlenwerkes Oelsnitz, des Steinkohlenwerkes Willi Agatz (Freital), des Steinkohlenwerkes Plötz (Sachsen-Anhalt) sowie der Steinkohlenunternehmen des 19. und 20. Jahrhunderts vornehmlich des Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Reviers.
Ziel der Bewertung war die Herauslösung möglichst intakter Risssätze. Als archivwürdig wurden dabei sämtliche Abbaurisse (in der Markscheiderei erstellt), Rollrisse aus dem 19. Jahrhundert (i.d.R. als historisch bezeichnet), technische Zeichnungen über zentrale, direkt mit dem Produktionsprozess zusammenhängende Technologie und besondere Rissunterlagen (bspw. Engagement der DDR in Algerien) eingestuft.
Im Bergarchiv erfolgte die Zuordnung der übernommenen Riss- und Zeichnungswerke auf der Grundlage von z.T. unzulänglichen Findkarteien sowie Übergabelisten zu den Beständen VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop (4460 Stk.) sowie VEB Steinkohlenkokereien August Bebel (ca. 11300 Stk.) In letzteren Bestand wurden zudem sämtliche Risse zweifelhafter Provenienz eingeordnet.
Bis zu ihrer Neuerschließung war die Benutzbarkeit dieser Unterlagen im Bergarchiv mittels Ablieferungsverzeichnissen und Findkarteien sowie von Hrn. Dr. Grandke erstellten, summarischen Verzeichnissen zwar gewährleistet, eine strukturierte Recherche jedoch kaum möglich.
Auf Grund oben skizzierter Unzulänglichkeiten erfolgte von Juni bis November 2002 durch Fr. Regina Schulz im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung die Neuverzeichnung der Riss- und Zeichnungsunterlagen in der Datenbank AUGIAS-Archiv. Damit einhergehend und unter Hinzuziehung bzw. Konsultion von Hrn. Prof. Dr. Helmuth Albrecht sowie Hrn. Jens Kugler von der Bergakademie Freiberg wurden die Unterlagen einer nochmaligen Bewertung durch Hrn. Dr. Andreas Erb und Fr. Mona Harring unterzogen. Dabei wurden ca. 12.700 vorwiegend technische Detailzeichnungen und Doppelstücke kassiert.
Im Zuge der Neuverzeichnung erfolgte eine Provenienztrennung, die sich vorwiegend über den ausstellenden Betrieb bestimmt. Dabei wurden die Nachbringungs- bzw. Nachtragungsvermerke der Nachfolgebetriebe - soweit zuordnungsbar - zwar aufgenommen, blieben für die Bestandsbildung resp. Bestandsabgrenzung jedoch unberücksichtigt, wodurch sich die z.T. erhebliche Differenz zwischen der Laufzeit des Bestandes und dem tatsächlichen Bestehen des Betriebes erklärt. Es ist deshalb empfehlenswert, auch in den nachfolgenden Punkt "Korrespondierende Bestände" sowie in das Schema "Steinkohlenbergwerke in Sachsen - Revier Zwickau" Einsicht zu nehmen.


Korrespondierende Bestände

40107-1 Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH - Akten
40114-1 VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel, Zwickau - Akten
40114-2 VEB Steinkohlenwerk und -kokereien August Bebel, Zwickau - Risse


Literaturhinweise

Eine wissenschaftliche Aufbereitung der Geschichte der Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft existiert nicht.
Gleichwohl finden sich nützliche Informationen in folgender Publikation:
Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier, hrsg. vom Steinkohlenbergbauverein Zwickau, Zwickau 2000

Freiberg, 17.12.2002
Mona Harring

Akten: Geschäftsleitung.- Umwandlung, Privatisierung und Abbruch.- Finanzangelegenheiten.- Produktion und Technik.- Absatz.- Personalangelegenheiten.- Arbeitsschutz.- Soziale Angelegenheiten.- Umweltschutz.
Risse: Tagegegenden, Lagepläne, Übersichtspläne und -risse, Flurkarten.- Maschinen, Anlagen, Werkzeug und Geräte.- Grafische und bildliche Darstellungen, Diagramme.
Im Juni 1990 wurde der VEB Steinkohlenkokereien August Bebel in die Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Treuhandanstalt Berlin, umgewandelt.
Aufgrund des Zurückgehens der Koksabsatzmengen im nunmehr wiedervereinigten Deutschland und daraus resultierender Minderung der Erlöse sowie aufgrund von Verschleißerscheinungen an den Koksöfen musste die Produktion 1991 auf ca. 55% heruntergefahren werden. Zudem erfolgte zu Beginn des Jahres 1992 im Stadtgebiet Zwickau die Umstellung auf Erdgasversorgung, wodurch eine wichtige Einnahmequelle der Gesellschaft, der Verkauf von Kokereigas an das städtische Gaswerk, wegfiel. Auch die Produktion von Kohlewertstoffen (Teer, Benzol) gestaltete sich zunehmend unrentabler. Daraufhin wurde in Abstimmung mit der Treuhandgesellschaft die Stillegung der Kokerei beschlossen. Von Januar bis März 1992 erfolgte die Abfahrung der Koksöfen (vier Batterien mit 134 Kammern). Im Anschluss daran wurden die notwendigen Sicherheitsdemontagen vorgenommen.
Die Rechtsnachfolge jener, noch unter Bergaufsicht stehenden Flächen der Erzgebirgischen Steinkohlen-Energiegesellschaft übernahm zum 1. Januar 1995 die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mit dem dafür gebildeten Bereich Bergwerk Zwickau.
  • 2002 | Findbuch/Datenbank (Risse)
  • 2006 | Findbuch/Datenbank (Akten)
  • 2024-02-20 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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