Beständeübersicht
Bestand
40131 VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg
Datierung | 1931 - 1990 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 45,08 |
Bestand enthält auch 319 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
1. Betriebsgeschichte
Am 6. April 1872 wurde die Sächsische Geologische Landesuntersuchung gegründet, die dem Finanzministerium unterstand. Ihre Aufgabe bestand in der möglichst genauen Erforschung des geologischen Baus, des Mineralreichtums und der Bodenverhältnisse in Sachsen sowie in der Nutzbarmachung der gewonnenen Resultate für Wissenschaft, Land- und Forstwirtschaft, Bergbau, Verkehr und weitere technische Zweige.
Bis 1895 konnte die Kartierung Sachsens fast vollständig abgeschlossen werden, und die geologische Spezialkarte im Maßstab 1:25000 mit 126 im Mehrfarbendruck hergestellten Kartenblättern und erläuternden Textheften wurde herausgegeben. Ab 1910 gehörte auch die Erforschung der Grundwasserverhältnisse zu den Aufgaben der Institution.
Zwischen 1914 und 1923 erfolgte die Herausgabe der überarbeiteten 2. Auflage der geologischen Spezialkarte und der Texthefte. Ab 1917 wurden physikalische Bodenuntersuchungen loser Gesteine und Böden zur Erstellung einer agrogeologischen Charakteristik der Bodentypen Sachsens durchgeführt. Ab 1918 existierte ein bodenkundliches Laboratorium, und ein Archiv mit Bodenanalysen Sachsens und angrenzender Gebiete Deutschlands wurde gegründet.
Weitere Aufgaben waren die Anfertigung von Gutachten, z. B. auf hydrogeologischem und ingenieurgeologischem Gebiet sowie die bergwirtschaftliche Untersuchung der nutzbaren Bodenschätze, besonders der Braunkohle des Leipziger und des sächsischen Lausitzer Reviers. Außerdem erfolgten die Einrichtung eines Archivs über den Stand der Wasserversorgung in Sachsen und die Anlage von topografischen Karten mit Brunnen, Quellen und Wasserleitungen.
1937 wurde der Sitz der Geologischen Landesuntersuchung, der sich seit der Gründung in Leipzig, Talstraße 35 befand, nach Freiberg verlegt. Aufgrund der Autarkiepolitik des nationalsozialistischen Deutschland wurde das Landesamt 1939 als Zweigstelle Freiberg der Reichsstelle für Bodenforschung unterstellt und 1941 zum Reichsamt erhoben.
1945 wurde die Institution als Zweigstelle Freiberg der Deutschen Geologischen Landesanstalt zugeordnet. Seit dem 28. 4. 1948 war sie der Deutschen Wirtschaftskommission unterstellt. Mit dem Beginn des Zweijahrplanes 1949 begann die planmäßige Lagerstättenerkundung, z. B. der Zinnvorkommen im Erzgebirge sowie der Stein- und Braunkohlenvorräte. Mit der 1950 erfolgten Gründung der Staatlichen Geologischen Kommission wurde die Zweigstelle Freiberg dieser unterstellt. Die Sicherung der Rohstoffe für die Schwerindustrie und die Energiewirtschaft wurde zur wichtigsten Aufgabe der Mitarbeiter. Im 1. Fünfjahrplan zwischen 1951 und 1955 war die Erkundung der Steinkohlenvorräte im Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Revier einschließlich des so genannten Zwischengebietes Themenschwerpunkt. Außerdem wurden Erkundungsarbeiten für Erze und Spat sowie Steine und Erden durchgeführt. Zudem gehörte die Abfassung ingenieurgeologischer Gutachten für Baumaßnahmen, zeitweise auch für kleinere und kleinste Bauvorhaben, sowie Gutachten auf dem Gebiet der Hydrogeologie, besonders für Einzelobjekte, zu ihren Aufgaben.
1956 erfolgte die Umbenennung in Geologischer Dienst Freiberg. Im 2. Fünfjahrplan zwischen 1956 und 1960 wurde nach dem Zugang neu ausgebildeter Fachleute mit der Grundlagenforschung begonnen. 1957 wurde die Steinkohlenerkundung beendet, und die Braunkohlenerkundung gewann an Bedeutung. Die Erkundung für Erze und Spat wurde weitergeführt. Auf dem Gebiet Steine und Erden wurden neben Rohstoffen für die Bauwirtschaft Kaolin und Tone sowie Blährohstoffe für Leichtbauelemente erkundet. Im Rahmen der Ingenieurgeologie wurden Gutachten für Talsperren und Staubecken sowie zur Anlage von Schlammteichen für die SDAG Wismut verfasst. Außerdem entstanden Gutachten über zentrale Wasserversorgungsanlagen für Städte und Gemeinden. Man begann mit der Erarbeitung von Lagerstätten-karten und -karteien: 1959 und 1960 erfolgte die Erarbeitung von Rohstoffkarten und
-karteien für die Bezirke Leipzig, Dresden und Karl-Marx-Stadt für die Steine- und Erden-Industrie. Ab 1956 wurde die Markscheiderei unter Leitung von H. Kubenk erheblich vergrößert und die Geräteausstattung erweitert.
Am 1. 7. 1961 erfolgte die Umwandlung in den VEB Geologische Erkundung Süd im Rahmen der VVB Feste Minerale (ab 1. 8. 1966 VVB Geologische Forschung und Erkundung) mit dem Ziel, Geologie, Erkundungstechnik und Ökonomie zusammenzufassen. Folgende Aufgaben standen nun im Vordergrund:
- Lagerstättenerkundungen,
- Ingenieurgeologische (Talsperren, Rückhaltebecken, Pumpspeicherwerke, Industrie- stapelbecken, Baugrund- und Baustoffgutachten), bodengeologische (v. a. bergbauliche Wiederurbarmachung) und hydrogeologische Untersuchungen,
- Kartierung,
- Forschungsaufgaben.
Am 30. 6. 1967 wurde die VVB Geologische Forschung und Erkundung aufgelöst und ihre Betriebe und Institutionen ab 1. 7. 1967 dem neu geschaffenen Staatssekretariat für Geologie als dem zentralen staatlichen Organ für den Bereich Geologie unterstellt. Die drei Erkundungsbetriebe Süd, Nord und West sowie das Institut für Angewandte Geologie Dresden wurden zu dem VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle mit Sitz in Halle vereint. Aus dem geologischen Bereich des ehemaligen VEB Geologische Erkundung Süd wurde der Betriebsteil Freiberg.
Im gleichen Jahr wurde die elektronische Berechnung der markscheiderischen Messungen in allen Messtrupps der Gruppe Markscheidewesen eingeführt.
Ab 1979 war der VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg Bestandteil des VEB Kombinates Geologische Forschung und Erkundung Halle. 1990 entstanden daraus die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg/Sachsen, die als Planungsbüro auf allen Gebieten der angewandten Geologie tätig ist, und die G.E.O.S. Freiberg Ingenieurgesellschaft mbH, die sich geologischen Fragen der Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft widmet sowie geotechnische Dienstleistungen anbietet. 1991 erfolgte die Neugründung der Geologischen Landesämter in den fünf neuen Bundesländern, so auch des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, dessen Abteilung Geologie ihren Sitz in Freiberg hat.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde ca. 1997 von der Geologischen Landesuntersuchung GmbH Freiberg, Halsbrücker Straße 31a, an das Sächsische Bergarchiv übergeben.
Aus dem Bestand wurden zunächst nur die Markscheideobjektakten mittels des Programms Augias in einer Datenbank erfasst. Die Markscheideobjektakten wurden entsprechend der vorliegenden Aufträge für vorgegebene, örtlich eingegrenzte Objekte erstellt. Dabei wurden Bohransatzpunkte nach der Vorgabe durch die Geologen abgesteckt und deren Koordinaten bestimmt. Den Akten wurde in den meisten Fällen ein der Form nach einheitliches Inhaltsverzeichnis vorangestellt, dessen Muster von der Abteilung Markscheiderei selbst erarbeitet worden war. Es ermöglicht einen Überblick über die vorgenommenen Messungen und deren Auswertung.
Die noch überlieferten Teilbestände sind nur über Abgabelisten und eine Abgabekartei zugänglich. Deshalb ist die dem Bestand zugrunde liegende Klassifikation bis auf wenige Ausnahmen nur für den o. g. Bereich mit Akten unterlegt.
Die vorliegenden Akten wurden von Frau Regina Schulz von März bis Juli 2009 im Rahmen eines Werkvertrages verzeichnet.
Insgesamt befinden sich 1270 Akteneinheiten mit einer Laufzeit von 1946 bis 1991 (1731 - 1942 für enthaltene Abschriften bzw. Kopien älteren Datums) im Bestand.
3. Bearbeitungsbericht
Die auf den Akten überlieferten Altsignaturen wurden mit übernommen. Sie wiesen keine durchgängige Nummerierung auf, da die Nummern 624 bis 870 fehlten.
Die Titel beginnen im Allgemeinen mit einem Ortsnamen, in seltenen Fällen mit einem geografischen Begriff, dann wird - falls erforderlich - auf den abgebauten Rohstoff verwiesen. Im Feld "Verweis" wird, falls bekannt, die Nummer des Messtischblattes angegeben.
Die in den Akten zum Pumpspeicherwerk Markersbach und zur Talsperre Eibenstock enthaltenen Lochbänder und -karten wurden kassiert. Eine Akte unterliegt, da sie personenbezogene Angaben enthält, gemäß Sächsischem Archivgesetz einer besonderen Schutzwürdigkeit und ist daher für die Benutzung bis zum Ablauf der angegebenen Frist gesperrt.
Im Zuge der Verzeichnung erfolgte die technische Bearbeitung des Bestandes. Dies beinhaltete die Entfernung von Metallklammern sowie das Einschlagen der jeweiligen Akten in säurefreies Papier.
4. Korrespondierende Bestände
Bergarchiv Freiberg:
40003 Oberbergamt Freiberg - Geognostische Landesuntersuchung
40024-16 Landesbergamt Freiberg - Mineralvorkommen und -verwertung
40067 Bergbehörde Borna
40069 Bergbehörde Freiberg
40070 Bergbehörde Karl-Marx-Stadt
40072 Bergbehörde Zwickau
40075 Forschungsinstitut für Aufbereitung
40131-2 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Risse
40131-3 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Verwaltungsakten
40131-4 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Vermessungsunterlagen
40131-5 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Ingenieur-, Diplom- und Hausarbeiten
40131-6 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Zug- und Nivellementsbücher
40143 Deutsches Brennstoffinstitut Freiberg, Akten und Risse
40146 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
40148 VEB Ingenieurbüro für Zuschlagstoffe und Natursteine
40150 VEB Silikatrohstoff-Kombinat Kemmlitz, Akten
40200 Zusammengefasster Bestand Lausitzer und mitteldeutsche Braunkohleindustrie
Staatsarchiv Chemnitz:
31818 Bezirksparteiorganisation Karl-Marx-Stadt der SED/
SED-Grundorganisation VEB Geologische Forschung und Erkundung
Halle/Saale, BT Freiberg
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abt. 10 Geologie, Freiberg:
Sammlung geologischer Berichte, Gutachten, Stellungnahmen (Sachsen) in den Sachgebieten geologische Kartierung, Rohstoffgeologie, Ingenieurgeologie, Hydrogeologie und Boden.
5. Literatur zum Bestand
Die Bestände des Sächsischen Bergarchivs Freiberg, Halle/Saale 2003.
Festschrift. Kurt Pietzsch zu seinem 70. Geburtstage 29. September 1954, Berlin 1954.
Löwe, Karl: Die Entwicklung der Bergaufsicht auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik nach der Zerschlagung des Faschismus (Manuskript), o. O. 1968.
Pälchen, Werner; Walter, Harald: Geologie von Sachsen. Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte, Stuttgart 2008.
Wagenbreth, Otfried: Geschichte der Geologie in Deutschland, Stuttgart 1999.
Zeugnisse der Erdgeschichte Sachsens, Leipzig 1987.
Freiberg, den 29. Juli 2009
Regina Schulz
Am 6. April 1872 wurde die Sächsische Geologische Landesuntersuchung gegründet, die dem Finanzministerium unterstand. Ihre Aufgabe bestand in der möglichst genauen Erforschung des geologischen Baus, des Mineralreichtums und der Bodenverhältnisse in Sachsen sowie in der Nutzbarmachung der gewonnenen Resultate für Wissenschaft, Land- und Forstwirtschaft, Bergbau, Verkehr und weitere technische Zweige.
Bis 1895 konnte die Kartierung Sachsens fast vollständig abgeschlossen werden, und die geologische Spezialkarte im Maßstab 1:25000 mit 126 im Mehrfarbendruck hergestellten Kartenblättern und erläuternden Textheften wurde herausgegeben. Ab 1910 gehörte auch die Erforschung der Grundwasserverhältnisse zu den Aufgaben der Institution.
Zwischen 1914 und 1923 erfolgte die Herausgabe der überarbeiteten 2. Auflage der geologischen Spezialkarte und der Texthefte. Ab 1917 wurden physikalische Bodenuntersuchungen loser Gesteine und Böden zur Erstellung einer agrogeologischen Charakteristik der Bodentypen Sachsens durchgeführt. Ab 1918 existierte ein bodenkundliches Laboratorium, und ein Archiv mit Bodenanalysen Sachsens und angrenzender Gebiete Deutschlands wurde gegründet.
Weitere Aufgaben waren die Anfertigung von Gutachten, z. B. auf hydrogeologischem und ingenieurgeologischem Gebiet sowie die bergwirtschaftliche Untersuchung der nutzbaren Bodenschätze, besonders der Braunkohle des Leipziger und des sächsischen Lausitzer Reviers. Außerdem erfolgten die Einrichtung eines Archivs über den Stand der Wasserversorgung in Sachsen und die Anlage von topografischen Karten mit Brunnen, Quellen und Wasserleitungen.
1937 wurde der Sitz der Geologischen Landesuntersuchung, der sich seit der Gründung in Leipzig, Talstraße 35 befand, nach Freiberg verlegt. Aufgrund der Autarkiepolitik des nationalsozialistischen Deutschland wurde das Landesamt 1939 als Zweigstelle Freiberg der Reichsstelle für Bodenforschung unterstellt und 1941 zum Reichsamt erhoben.
1945 wurde die Institution als Zweigstelle Freiberg der Deutschen Geologischen Landesanstalt zugeordnet. Seit dem 28. 4. 1948 war sie der Deutschen Wirtschaftskommission unterstellt. Mit dem Beginn des Zweijahrplanes 1949 begann die planmäßige Lagerstättenerkundung, z. B. der Zinnvorkommen im Erzgebirge sowie der Stein- und Braunkohlenvorräte. Mit der 1950 erfolgten Gründung der Staatlichen Geologischen Kommission wurde die Zweigstelle Freiberg dieser unterstellt. Die Sicherung der Rohstoffe für die Schwerindustrie und die Energiewirtschaft wurde zur wichtigsten Aufgabe der Mitarbeiter. Im 1. Fünfjahrplan zwischen 1951 und 1955 war die Erkundung der Steinkohlenvorräte im Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Revier einschließlich des so genannten Zwischengebietes Themenschwerpunkt. Außerdem wurden Erkundungsarbeiten für Erze und Spat sowie Steine und Erden durchgeführt. Zudem gehörte die Abfassung ingenieurgeologischer Gutachten für Baumaßnahmen, zeitweise auch für kleinere und kleinste Bauvorhaben, sowie Gutachten auf dem Gebiet der Hydrogeologie, besonders für Einzelobjekte, zu ihren Aufgaben.
1956 erfolgte die Umbenennung in Geologischer Dienst Freiberg. Im 2. Fünfjahrplan zwischen 1956 und 1960 wurde nach dem Zugang neu ausgebildeter Fachleute mit der Grundlagenforschung begonnen. 1957 wurde die Steinkohlenerkundung beendet, und die Braunkohlenerkundung gewann an Bedeutung. Die Erkundung für Erze und Spat wurde weitergeführt. Auf dem Gebiet Steine und Erden wurden neben Rohstoffen für die Bauwirtschaft Kaolin und Tone sowie Blährohstoffe für Leichtbauelemente erkundet. Im Rahmen der Ingenieurgeologie wurden Gutachten für Talsperren und Staubecken sowie zur Anlage von Schlammteichen für die SDAG Wismut verfasst. Außerdem entstanden Gutachten über zentrale Wasserversorgungsanlagen für Städte und Gemeinden. Man begann mit der Erarbeitung von Lagerstätten-karten und -karteien: 1959 und 1960 erfolgte die Erarbeitung von Rohstoffkarten und
-karteien für die Bezirke Leipzig, Dresden und Karl-Marx-Stadt für die Steine- und Erden-Industrie. Ab 1956 wurde die Markscheiderei unter Leitung von H. Kubenk erheblich vergrößert und die Geräteausstattung erweitert.
Am 1. 7. 1961 erfolgte die Umwandlung in den VEB Geologische Erkundung Süd im Rahmen der VVB Feste Minerale (ab 1. 8. 1966 VVB Geologische Forschung und Erkundung) mit dem Ziel, Geologie, Erkundungstechnik und Ökonomie zusammenzufassen. Folgende Aufgaben standen nun im Vordergrund:
- Lagerstättenerkundungen,
- Ingenieurgeologische (Talsperren, Rückhaltebecken, Pumpspeicherwerke, Industrie- stapelbecken, Baugrund- und Baustoffgutachten), bodengeologische (v. a. bergbauliche Wiederurbarmachung) und hydrogeologische Untersuchungen,
- Kartierung,
- Forschungsaufgaben.
Am 30. 6. 1967 wurde die VVB Geologische Forschung und Erkundung aufgelöst und ihre Betriebe und Institutionen ab 1. 7. 1967 dem neu geschaffenen Staatssekretariat für Geologie als dem zentralen staatlichen Organ für den Bereich Geologie unterstellt. Die drei Erkundungsbetriebe Süd, Nord und West sowie das Institut für Angewandte Geologie Dresden wurden zu dem VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle mit Sitz in Halle vereint. Aus dem geologischen Bereich des ehemaligen VEB Geologische Erkundung Süd wurde der Betriebsteil Freiberg.
Im gleichen Jahr wurde die elektronische Berechnung der markscheiderischen Messungen in allen Messtrupps der Gruppe Markscheidewesen eingeführt.
Ab 1979 war der VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg Bestandteil des VEB Kombinates Geologische Forschung und Erkundung Halle. 1990 entstanden daraus die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg/Sachsen, die als Planungsbüro auf allen Gebieten der angewandten Geologie tätig ist, und die G.E.O.S. Freiberg Ingenieurgesellschaft mbH, die sich geologischen Fragen der Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft widmet sowie geotechnische Dienstleistungen anbietet. 1991 erfolgte die Neugründung der Geologischen Landesämter in den fünf neuen Bundesländern, so auch des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, dessen Abteilung Geologie ihren Sitz in Freiberg hat.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde ca. 1997 von der Geologischen Landesuntersuchung GmbH Freiberg, Halsbrücker Straße 31a, an das Sächsische Bergarchiv übergeben.
Aus dem Bestand wurden zunächst nur die Markscheideobjektakten mittels des Programms Augias in einer Datenbank erfasst. Die Markscheideobjektakten wurden entsprechend der vorliegenden Aufträge für vorgegebene, örtlich eingegrenzte Objekte erstellt. Dabei wurden Bohransatzpunkte nach der Vorgabe durch die Geologen abgesteckt und deren Koordinaten bestimmt. Den Akten wurde in den meisten Fällen ein der Form nach einheitliches Inhaltsverzeichnis vorangestellt, dessen Muster von der Abteilung Markscheiderei selbst erarbeitet worden war. Es ermöglicht einen Überblick über die vorgenommenen Messungen und deren Auswertung.
Die noch überlieferten Teilbestände sind nur über Abgabelisten und eine Abgabekartei zugänglich. Deshalb ist die dem Bestand zugrunde liegende Klassifikation bis auf wenige Ausnahmen nur für den o. g. Bereich mit Akten unterlegt.
Die vorliegenden Akten wurden von Frau Regina Schulz von März bis Juli 2009 im Rahmen eines Werkvertrages verzeichnet.
Insgesamt befinden sich 1270 Akteneinheiten mit einer Laufzeit von 1946 bis 1991 (1731 - 1942 für enthaltene Abschriften bzw. Kopien älteren Datums) im Bestand.
3. Bearbeitungsbericht
Die auf den Akten überlieferten Altsignaturen wurden mit übernommen. Sie wiesen keine durchgängige Nummerierung auf, da die Nummern 624 bis 870 fehlten.
Die Titel beginnen im Allgemeinen mit einem Ortsnamen, in seltenen Fällen mit einem geografischen Begriff, dann wird - falls erforderlich - auf den abgebauten Rohstoff verwiesen. Im Feld "Verweis" wird, falls bekannt, die Nummer des Messtischblattes angegeben.
Die in den Akten zum Pumpspeicherwerk Markersbach und zur Talsperre Eibenstock enthaltenen Lochbänder und -karten wurden kassiert. Eine Akte unterliegt, da sie personenbezogene Angaben enthält, gemäß Sächsischem Archivgesetz einer besonderen Schutzwürdigkeit und ist daher für die Benutzung bis zum Ablauf der angegebenen Frist gesperrt.
Im Zuge der Verzeichnung erfolgte die technische Bearbeitung des Bestandes. Dies beinhaltete die Entfernung von Metallklammern sowie das Einschlagen der jeweiligen Akten in säurefreies Papier.
4. Korrespondierende Bestände
Bergarchiv Freiberg:
40003 Oberbergamt Freiberg - Geognostische Landesuntersuchung
40024-16 Landesbergamt Freiberg - Mineralvorkommen und -verwertung
40067 Bergbehörde Borna
40069 Bergbehörde Freiberg
40070 Bergbehörde Karl-Marx-Stadt
40072 Bergbehörde Zwickau
40075 Forschungsinstitut für Aufbereitung
40131-2 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Risse
40131-3 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Verwaltungsakten
40131-4 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Vermessungsunterlagen
40131-5 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Ingenieur-, Diplom- und Hausarbeiten
40131-6 VEB Geologische Forschung und Erkundung, Zug- und Nivellementsbücher
40143 Deutsches Brennstoffinstitut Freiberg, Akten und Risse
40146 VEB Fluss- und Schwerspatbetrieb Lengenfeld
40148 VEB Ingenieurbüro für Zuschlagstoffe und Natursteine
40150 VEB Silikatrohstoff-Kombinat Kemmlitz, Akten
40200 Zusammengefasster Bestand Lausitzer und mitteldeutsche Braunkohleindustrie
Staatsarchiv Chemnitz:
31818 Bezirksparteiorganisation Karl-Marx-Stadt der SED/
SED-Grundorganisation VEB Geologische Forschung und Erkundung
Halle/Saale, BT Freiberg
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abt. 10 Geologie, Freiberg:
Sammlung geologischer Berichte, Gutachten, Stellungnahmen (Sachsen) in den Sachgebieten geologische Kartierung, Rohstoffgeologie, Ingenieurgeologie, Hydrogeologie und Boden.
5. Literatur zum Bestand
Die Bestände des Sächsischen Bergarchivs Freiberg, Halle/Saale 2003.
Festschrift. Kurt Pietzsch zu seinem 70. Geburtstage 29. September 1954, Berlin 1954.
Löwe, Karl: Die Entwicklung der Bergaufsicht auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik nach der Zerschlagung des Faschismus (Manuskript), o. O. 1968.
Pälchen, Werner; Walter, Harald: Geologie von Sachsen. Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte, Stuttgart 2008.
Wagenbreth, Otfried: Geschichte der Geologie in Deutschland, Stuttgart 1999.
Zeugnisse der Erdgeschichte Sachsens, Leipzig 1987.
Freiberg, den 29. Juli 2009
Regina Schulz
Verwaltungsplan.- Markscheideobjektakten.- Vermessungsunterlagen zu Kupfer-, Steinkohle-, Braunkohle- und Steine- und Erdenbohrungen.- Topographie- und Vermessungsakten.- Zug- und Nivellementbücher.- Diplomarbeiten.- Personalakten.- Risse.
1872 wurde die Geognostische Landesuntersuchung des Königreiches Sachsen gegründet (siehe Bestand Oberbergamt-Geognostische Landesuntersuchung), die nach 1918 als Geologische Landesuntersuchung Sachsen firmierte. Diese mündete 1924 in das Sächsische Geologische Landesamt mit Sitz in Leipzig. Der Sitz dieses Amtes wurde 1937 nach Freiberg verlegt. Infolge der Autarkiepolitik des nationalsozialistischen Deutschland wurde das Landesamt 1939 als Zweigstelle Freiberg der Reichsstelle für Bodenforschung unterstellt. Diese Reichsstelle wurde 1941 zum Reichsamt erhoben.
Nach 1945 wurde die Freiberger Einrichtung als Zweigstelle der Geologischen Landesanstalt des Landes Sachsens geführt. Doch schon bald wurde sie den Zentralstellen der DDR untergeordnet. Seit 1950 war sie der Staatlichen Geologischen Kommission unterstellt. Von 1950 bis zur Auflösung des Landes Sachsen firmierte sie als Zweigstelle Sachsen, nach 1952 bis 1956 als Außenstelle Freiberg, seit 1956 als Geologischer Dienst Freiberg.
1961 erfolgte die Umwandlung in einen Wirtschaftsbetrieb. Der VEB Geologische Erkundung Süd, Freiberg, wurde 1968 als Betriebsteil dem VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle unterstellt. Seit 1979 führt er den Titel VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg im VEB Kombinat Geologische Forschung und Erkundung Halle. 1990 entstand daraus die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg/Sachsen.
Nach 1945 wurde die Freiberger Einrichtung als Zweigstelle der Geologischen Landesanstalt des Landes Sachsens geführt. Doch schon bald wurde sie den Zentralstellen der DDR untergeordnet. Seit 1950 war sie der Staatlichen Geologischen Kommission unterstellt. Von 1950 bis zur Auflösung des Landes Sachsen firmierte sie als Zweigstelle Sachsen, nach 1952 bis 1956 als Außenstelle Freiberg, seit 1956 als Geologischer Dienst Freiberg.
1961 erfolgte die Umwandlung in einen Wirtschaftsbetrieb. Der VEB Geologische Erkundung Süd, Freiberg, wurde 1968 als Betriebsteil dem VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle unterstellt. Seit 1979 führt er den Titel VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg im VEB Kombinat Geologische Forschung und Erkundung Halle. 1990 entstand daraus die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg/Sachsen.
- | Abgabeverzeichnis (Diplom- und Hausarbeiten)
- | Abgabeverzeichnis (Vermessungsunterlagen zu Bohrungen nach Kupfer, Kohle, Steine und Erden)
- | Abgabeverzeichnis (Ablieferung nach Strukturteilen)
- | Abgabeverzeichnis (Systematisches und alphabetisches Verzeichnis)
- | Abgabeverzeichnis (Topographie- und Vermessungsakten)
- | Abgabeverzeichnis (Zug- und Nivellementsbücher)
- 2009 | Findbuch/Datenbank (Akten)
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
- nach 1990 | Abgabekartei (Verwaltungsakten, Personalakten A - Z)