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Beständeübersicht

Bestand

40135 Bleiindustrie AG, vorm. Jung & Lindig

Datierung1876 - 1951
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)6,60
Vorwort

1. Firmengeschichte

Am 1. Februar 1877 vereinigten sich das von Karl Heinrich Jung geführte Bleirohrgeschäft und die von Johannes Paul Lindig betriebene Berg- und Hüttenproductenhandlung zur Firma Jung und Lindig mit Sitz in Freiberg. Die Firma expandierte schnell und konnte 1885 ein Werk im böhmischen Klostergrab (Hrob) sowie 1888 in Görlitz gründen. 1895 eröffnete sie ein Zweigwerk in Hamburg-Eidelstedt und verlegte das Werk in Görlitz nach Friedrichshütte bei Tarnowitz. 1896 gründete sich die Firma in die Bleiindustrie Actiengesellschaft vorm. Jung und Lindig um. Außer den vier Werken unterhielt die Aktiengesellschaft Zweigniederlassungen in Dresden, Breslau, Leipzig, Berlin und Prag. Das Produktionsprofil umfasste unter anderem Metallschmelzerei und -gießerei, das Löten und Walzen von Blei und Zinn sowie die Herstellung von Apparaten, Armaturen, Pumpen, Röhren und Ventilatoren. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs beschäftigte die Firma in allen Betriebsteilen 230 Mitarbeiter. 1945 demontierte die Rote Armee das unbeschädigt gebliebene Freiberger Werk zu ca. 80 %, das jedoch binnen eines Jahres die Produktion wieder aufnehmen konnte. Der Betrieb unterstand unter dem Namen Bleiindustrie der Industrieverwaltung 5 - Buntmetalle. Am 1. Juli 1948 enteignete die Sowjetische Militäradministration Deutschland den Betrieb. Die ehemaligen Inhaber verlegten den Hauptsitz der Firma nach Hamburg. Zum Ende des Jahres 1950 wurde der VEB Bleiindustrie abgewickelt und in den VEB Bleierzgruben überführt. Die Anlagen und das Personal des Betriebes verteilte die VVB Buntmetall auf die ihr unterstellten Zweigbetriebe.

2. Bestandsgeschichte und Bearbeitungsbericht - Akten

Die Unterlagen der Firma gelangten zunächst in den Besitz der VVB Buntmetall. Sie lagerten später im Archiv der Hütte Halsbrücke und kamen mit deren Bestand ins Bergarchiv.
2002 wurden die Unterlagen der Bleiindustrie aus dem Komplex VEB Bergbau- und Hüttenkombinat "Albert Funk" - Freiberger Bleihütten - Hütte Halsbrücke herausgelöst und zu einem neuen, eigenen Bestand formiert.
In den Jahren 2002 und 2003 wurden die Akten durch Frau Schumann in Augias verzeichnet. Im Juni 2004 erfolgte die Aufnahme eines Nachtrags zu Bauangelegenheiten aus der Abgabe des Forschungsinstituts für Nichteisenmetalle in die Findbücher.

3. Bestandsgeschichte und Bearbeitungsbericht - Risse

Im Zuge einer technischen Bearbeitung des Bestandes VEB Bergbau- und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg - Hütte Halsbrücke und Vorgänger wurde eine Mappe mit Zeichnungen der Bleiindustrie AG aufgefunden.
Die Archivalien wurden 2003 durch Herrn Zimmermann in Augias verzeichnet und entsprechend ihrer Abmessungen geklustert und signiert.

Quellen:
STA-F, Bestand 40133-1 Nr. 1950 Betriebschronik der Bleiindustrie AG vorm. Jung & Lindig

Akten: Betriebsorganisation.- Bilanzen und Geschäftsberichte.- Aufsichtsrat.- Personal.- Mitgliedschaft in Verbänden.- Vermögen.- Warenzeichen und Patente.- Produktion.- Demontage.- Betriebsgeschichte.- Filialen in Friedrichshütte, Breslau, Dzieditz, Eidelstedt, Grundmühlen und Bremen.
Karten, Pläne, Risse: Bau- und Lagepläne, Öfen, Geräte, Maschinen und Anlagen, Flurkarten.
Am 1. Februar 1877 vereinigten sich das von Karl Heinrich Jung geführte Bleirohrgeschäft und die von Johannes Paul Lindig betriebene Berg- und Hüttenproductenhandlung zur Firma Jung und Lindig mit Sitz in Freiberg. Die Firma expandierte schnell und konnte 1885 ein Werk im böhmischen Klostergrab (Hrob) sowie 1888 in Görlitz gründen. 1895 eröffnete sie ein Zweigwerk in Hamburg-Eidelstedt und verlegte das Werk in Görlitz nach Friedrichshütte bei Tarnowitz. 1896 gründete sich die Firma in die Bleiindustrie Aktiengesellschaft vorm. Jung und Lindig um. Außer den vier Werken unterhielt die Aktiengesellschaft Zweigniederlassungen in Dresden, Breslau, Leipzig, Berlin und Prag. Das Produktionsprofil umfasste unter anderem Metallschmelzerei und -gießerei, das Löten und Walzen von Blei und Zinn sowie die Herstellung von Apparaten, Armaturen, Pumpen, Röhren und Ventilatoren. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs beschäftigte die Firma in allen Betriebsteilen 230 Mitarbeiter. 1945 demontierte die Rote Armee das unbeschädigt gebliebene Freiberger Werk zu ca. 80 %, das jedoch binnen eines Jahres die Produktion wieder aufnehmen konnte. Der Betrieb unterstand unter dem Namen Bleiindustrie der Industrieverwaltung 5 - Buntmetalle. Am 1. Juli 1948 enteignete die Sowjetische Militäradministration Deutschland den Betrieb. Die ehemaligen Inhaber verlegten den Hauptsitz der Firma nach Hamburg. Zum Ende des Jahres 1950 wurde der VEB Bleiindustrie abgewickelt und in den VEB Bleierzgruben überführt. Die Anlagen und das Personal des Betriebes verteilte die VVB Buntmetall auf die ihr unterstellten Zweigbetriebe.
  • 2003, 2009 | Findbuch/Datenbank (Risse)
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