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Beständeübersicht

Bestand

40141 Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle Freiberg

Datierung(1914), 1944 - 1991
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)95,68

Bestand enthält auch 462 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Vorwort

Das Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle Freiberg (FNE)

Bereits im Jahr 1949 kam es zur Bildung einer zentralen Forschungsstelle der Buntmetallurgie in Freiberg.
1951 wandelte sich diese in das Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle unter der Leitung von Prof. Otto Emicke. Bis zu jenem Jahr waren die Forschungsstätten weit über Freiberg verteilt. So teilte man sich mit der Bergakademie in Freiberg Labore, aber auch Räumlichkeiten im Gaswerk oder in der "Elbtalschmelze" Brand-Erbisdorf wurden genutzt. Erst die Gründung des Instituts machte einen Neubau auf der Lessingstraße möglich.
Von Anfang an war das Institut eine industriell ausgerichtete Forschungseinrichtung, welches sich perspektivisch zum zentralen Forschungsinstitut der Metallurgie entwickeln sollte. Unter die an sie gestellten Aufgaben fiel unter anderem die Gewinnung von wertvollen Rohstoffen aus möglichst heimischen Ressourcen, die Schaffung geeigneter Verfahrenstechniken, die Projektierung von Großversuchsanlagen oder die Standardisierung. Aber auch die Ausbildung von Nachwuchs und die Gutachtertätigkeit wurden als Aufgabenfeld betrachtet.
Zunächst unterstand das FNE dem Ministerium für Hüttenwesen und Erzbergbau, bevor es 1955 dem Ministerium für Schwerindustrie zugeteilt wurde. 1957 kam es zur Eingliederung zum VVB NE-Metallindustrie Eisleben, 1968 zum VEB Berg- und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg und schließlich 1971 zur Eingliederung ins VEB Mansfeldkombinat "Wilhelm Pieck".
Unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Lange erweiterten sich ab 1956 auch die Aufgaben des Instituts. So standen verstärkt die Gewinnung seltener Metalle und Spurenelemente, die Arbeit mit Metallen hoher Reinheit, sowie die Anwendung radioaktiver Isotope im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Zunehmend intensivierte sich in jener Zeit die Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Instituten im Ausland, was sich an einer regen Reisetätigkeit zeigte.
Auch mit der Deutschen Vereinigung 1990 endete die Forschungstätigkeit am Institut nicht. Unter dem Namen "Freiberger Nichteisenmetall GmbH - Material- und Umwelttechnik" konnte der Betrieb aufrechterhalten werden. 1993 kam es zur Privatisierung des Instituts. Durch die 1996 erfolgte Gründung der Tochtergesellschaft als eigenständiger Produktionsbetrieb unter der Bezeichnung "Freiberger NE-Metall GmbH & Co. Produktions KG" entwickelte es sich zu einem der größten Forschungszentren der Metallurgie im deutschsprachigen Raum.
Seit 2007 ist es einer der international agierenden Standorte der GfE - Gesellschaft für Elektrometallurgie mbH und produziert heute unter dem Namen GfE Fremat GmbH.

Bestandsgeschichte

1995 Übernahmebeschluss für Archivgut, welches bis zum 2.10.1990 am Forschungsinstitut entstanden ist
Übernahme von:
-Literaturspeicher, Zeitraum 1978 - 1990, 6000 Microfiche-Negative
-Berichte des Wissenschaftlich-Technischen Rates für Umweltschutz; 1973-1980; 5 lfd. Meter
-Unterlagen der Abteilung Forschungsorganisation, Forschungsökonomie, Informationen und Dokumentation; 1960-1980; 10 lfd. Meter
-Berichte des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe; 1958-1975
-Unterlagen der Organisation "Deutsch-Sowjetische- Freundschaft"; bis 1989; 1 lfd. Meter

1998 erste Kassation von Doppelstücken und Druckschriften, sowie unwesentlichem Organisationsmaterial

14.02.2000 Übergabe von 35 Kartons (3,9 lfd. Meter) mit Broschüren des ehemaligen Wissenschaftlich- Technischen Zentrums des FNE, ohne Ablieferungslisten

8.10.2003 Übernahme von 30 Reiseberichten, die sowohl zeitlich als auch den Reisezielen nach dem Spektrum der Reisetätigkeit des FNE entsprachen

29.10.2003 Übernahme von 360 Kartons (39,6 lfd. Meter) mit Archivgut des FNE über den Zeitraum von 1950-1990, eine Vorbewertung erfolgte bereits im Verwaltungsarchiv des Forschungsinstitutes

2012 Erschließung und Zusammenführung der verschiedenen Teilbestände (Verzeichnung und Klassifizierung) mittels Augias-Archivsoftware 8.3 im Rahmen eines Werkvertrages durch Frau Kathrin Fischer, gleichzeitig Feinbewertung und Kassation von Doppelstücken und nicht archivwürdigem Schriftgut. Nach Abschluss der Erschließung umfasst der Bestand nunmehr 58,52 lfm Akten über einen Zeitraum von 1943 - 1974.

2019-2021 Erschließung der Forschungsberichte in Papierform durch die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste Eva Kummer und Maxie Liebscher mittels AUGIAS-Archiv 9.1 im Umfang von ca. 14,96 lfm, gleichzeitig Kassation von Doppelstücken. Neben den Forschungsberichten sind in dem nun erschlossenen Teil auch andere Berichte vorhanden, z. B. Studien, Jahresberichte und jährliche Kurzberichte zu den einzelnen Forschungsaufträgen.

Korrespondierende Bestände:

40095 Bergbau- und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg
40096 VVB Buntmetall

Landeshauptarchiv Sachsen- Anhalt, Abt. Merseburg:
Bestand I 537 VVB NE-Metallindustrie Eisleben

Literatur

Jäckel, G.: Das FNE 1990 bis heute, Freiberg 2009.
Reichmann, B.: 40 Jahre Forschungsinstitut für NE-Metalle Freiberg, in: Neue Hütte, H. 2, 34. Jg., 1989.
Forschungsinstitut für Nichteisenmetalle Freiberg, Gesellschaft Deutscher Berg- und Hüttenleute: Metallurgie der Seltenen Metalle und der Spurenelemente. Vorträge zum Kolloquium am 20. und 21. Februar 1964 in Freiberg, Berlin 1964.

Kathrin Fischer / Claudia Thiel, ergänzt durch Kummer/Liebscher

Freiberg, November 2012, ergänzt 2021


Forschungsorganisation.- Forschungsökonomie.- Information.- Leitung und Planung.- Dokumentation.- Zusammenarbeit im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe.- Umweltschutz.- Reiseberichte.- Zusammenarbeit mit Akademie der Wissenschaften, Ministerien, VVB und Betrieben.- Personal- und Kaderarbeit.- Soziales.- Arbeits- und Lebensbedingungen.- Patente und Veröffentlichungen.- Fachvorträge.- Internationale Zusammenarbeit.- Neurerwesen.- Baumaßnahmen und Investitionen.- Gewerkschaft und Parteien.- Betriebsgeschichte.- Bau-, Maschinen- und Anlagenzeichnungen.- Technologische Schemata.- Forschungsberichte.
Vorläufer des Forschungsinstituts für Nichteisenmetalle war das Wissenschaftlich-Technische Büro für Buntmetalle der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Das Forschungsinstitut wurde 1949 gegründet, um als zentrale Forschungsstelle für die Betriebe der Nichteisenmetall- und der werkstoffverarbeitenden Industrie der DDR die wissenschaftlich-technischen Grundlagen für deren Produktion zu schaffen. Die Hauptaufgaben des Instituts waren dabei die Entwicklung neuer Werkstoffe und von Verfahren zur Metallgewinnung in Hinblick auf Aluminium, Kupfer, Blei, Edelmetalle und Sonderwerkstoffe. 1951 wurde das Institutsgebäude in Freiberg (Lessingstraße) errichtet.
Nach seiner Gründung unterstand das Institut dem Ministerium für Hüttenwesen und Erzbergbau. Es wurde 1955 dem Ministerium für Schwerindustrie unterstellt, wechselte 1957 zur VVB Nichteisenmetall-Industrie in Eisleben und kam 1968 zum VEB Bergbau- und Hüttenkombinat Albert Funk in Freiberg. 1971 wurde das Institut dem VEB Mansfeldkombinat Wilhelm Pieck in Eisleben eingegliedert.
Nach 1990 entstand die Freiberger Nichteisenmetall GmbH - Material- und Umwelttechnik, die sich danach mehrfach umstrukturierte.
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