Beständeübersicht
Bestand
40142 Blaufarbenwerk Zschopenthal
Datierung | 1650 - 1898 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 1,76 |
Vorwort
1. Das sächsische Blaufarbenwesen
Kobalterze, die bei der Silbergewinnung anfielen und in früheren Zeiten auch als sogenannte "Silberräuber" achtlos als wilde Bergart auf die Halden gestürzt wurden, erlangten erst mit der Entdeckung, dass man damit Glas blau färben konnte, Bedeutung.
Peter Weidenhammer, ein gebürtiger Franke, fand um 1520 in Schneeberg einen Rohstoff zur Blauglasherstellung aus kobalthaltigen Rückständen beim Wismutschmelzen (Wismutgraupen) und verkaufte diesen nach Venedig und Nürnberg.
Der Glasmacher Christian Schürrer aus Platten verbesserte um 1540 die Technologie der Blauglasherstellung durch Schmelzen von Kobalterzen unter Zusatz von Pottasche. Die Smalte (Schmelzglas) wurde anschließend zerstampft und zerrieben, in Fässer verpackt und gewinnbringend in die Zentren der Glasmacherkunst verkauft.
So langsam entwickelte sich die Blauglasherstellung, die gewinnträchtiger als der Kobalthandel war, auch im Erzgebirge. In Sachsen und vor allem in Böhmen entstanden nach und nach einige kleinere Farbmühlen, die mehr oder weniger rentabel arbeiteten.
Mit dem gleichzeitigen Niedergang des Silberbergbaus entwickelte sich die Gegend um Schneeberg zum bedeutendsten Kobalterzlieferanten der Welt im 16. und 17. Jahrhundert.
Über Handelshäuser in Nürnberg und Augsburg gelangten die gerösteten Kobalterze (Safflore) nach Venedig und Holland.
Seit 1542 bezogen die Holländer für ihre Farbmühlen in größerem Umfang geröstetes Kobalterz aus Schneeberg.
Die Kobaltgewerken standen untereinander in starkem Konkurrenzkampf um das Safflorgeschäft.
Ab 1603 übernahm der Fiskus das Monopol über den Kobalt- und Wismuthandel. 1610 schloss Kurfürst Christian den ersten Kobaltkontrakt mit den Holländern, wonach alles in Schneeberg geförderte Kobalt von der kurfürstlichen Kobaltkammer angekauft und der holländische Kaufmann Kreifinger zur Abnahme und Steuerentrichtung verpflichtet wurde.
Bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg kam jedoch Bergbau und Hüttenwesen um 1632 fast völlig zum Erliegen.
Bald sollten sich aber Kobaltbergbau und Farbherstellung wieder erholen und zu nicht erwarteter Blüte entwickeln.
Der Schneeberger Ratsherr Veit Hans Schnorr der Ältere sicherte sich 1635 einen Schönburgischen Freibrief, um in Niederpfannenstiel bei Aue an der Stelle eines von Kroaten zerstörten Hammerwerkes die erste größere Farbmühle Sachsens nahe den Schneeberger Gruben zu erbauen. Die Konkurrenz blieb nicht aus. Weitere Blaufarbenwerke wurden gegründet: 1644 durch Johannes Burkhardt in Oberschlema, 1640 in Jugel durch Christoph Löbel, 1649 durch Sebastian Oehme bei Annaberg und 1649 durch Erasmus Schindler in Albernau.
Dem Wunsch der Kobaltgewerken und Blaufarbenwerksbesitzer nach geregeltem Verkauf der Erze und Blaufarbenwerksprodukte wurde mit dem Abschluss des Schneeberger Hauptkobaltkontraktes vom 5. September 1641 entsprochen. Er vereinigte sämtliche bauende Kobaltgewerke zu Schneeberg sowie Burkhardt, Schnorr und den Hamburger Kaufmann Friese auf sechs Jahre. Der Vertrag regelte die Abnahme der Erze, den Verkauf der Erzeugnisse, das Recht auf den Betrieb des Blaufarbenwerkes von Schnorr und die Genehmigung für Burkhardt zum Bau der Farbmühle. Sogar die Versorgung der Blaufarbenwerke mit Pottasche wurde hierin festgeschrieben.
1649 folgte ein weiterer Vertrag, in welchen auch die Blaufarbenwerksbesitzer Erasmus Schindler und Sebastian Öhme (letzterer als Erbe des verstorbenen Friese) aufgenommen wurden und der die Erzpreise detailliert festlegte. Da sich diese gemeinsamen Abmachungen für den Blaufarbenhandel und den Absatz des Kobalterzes offensichtlich bewährten, kam es zu einer ständigen Erneuerung der Kontrakte mit immer exakteren Vereinbarungen.
Von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung des sächsischen Blaufarbenwesens war das Testament des 1651 verstorbenen Burkhardt. In diesem vermachte er seine vier Erzgruben und das Blaufarbenwerk in Oberschlema dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg II.
Das ehemalige Privatblaufarbenwerk wurde nun kurfürstlicher Besitz.
Ein Kontrakt aus dem Jahre 1653 bestimmte, dass innerhalb Sachsens keine weiteren Blaufarbenwerke errichtet werden durften.
Mit dem Abschluss eines Vertrages von 1659 wurden Festlegungen zum gemeinsamen Farbhandel der Blaufarbenwerke und zur Errichtung von Handelslagern in Leipzig und Schneeberg getroffen.
Der Kurfürst kaufte 1668 für 8500 Taler noch das Jugler Blaufarbenwerk, welches 1677 dem Oberschlemaer Werk angegliedert wurde. Dieses sogenannte Doppelwerk erhielt 2/5 der gesamten Kobaltförderung, während den Privatblaufarbenwerken in Niederpfannenstiel, Zschopenthal und Schindlerswerk nur jeweils 1/5 der Produktion zustanden.
Das gemeinsame Wirtschaften der Blaufarbenwerke nahm immer mehr monopolartigen Charakter an. Mit der Kompagnieverfassung von 1692 bildete sich die sogenannte "Feste Hand", ein kartellartiger Zusammenschluss der Blaufarbenwerksbesitzer.
Im gleichen Jahr verpachtete der Kurfürst für 13.000 Gulden das landesherrliche Doppelwerk in Oberschlema an die Privatblaufarbenwerke. Diese Verpachtung endete 1724 mit erheblichen Schäden für den Fiskus und nach Zahlung einer Entschädigung durch die Privatblaufarbenwerke kam das Blaufarbenwerk Oberschlema wieder in landesherrliche Verwaltung.
Im Zuge der weiteren Zusammenarbeit zwischen den Privatwerken und dem Königlichen Blaufarbenwerk wurden ab 1731 in Leipzig die sogenannten Messkonferenzen des Blaufarbenwerkskonsortiums abgehalten, bei denen Rechnung gelegt, weitere gemeinsame Vorhaben beraten und Beschlüsse gefasst wurden.
Infolge Rohstoffmangels und Absatzschwierigkeiten, bedingt durch die Konkurrenz der ausländischen Blaufarbenproduzenten und die Erfindung des künstlichen Ultramarins geriet das sächsische Blaufarbenwesen Mitte des 19. Jahrhunderts in eine Krise. Das Zschopenthaler Werk wurde 1847 geschlossen und Schindlerswerk in eine Ultramarinfabrik umgewandelt.
Nachdem sich 1848 die Privatblaufarbenwerke zum Sächsischen Privatblaufarbenwerks-Verein zusammengeschlossen hatten, wurde 1854 der Sozietäts-Kontrakt verabschiedet, der die weiteren Verhältnisse des Blaufarbenwerkskonsortiums bezüglich des Absatzes und des Rohstoffbezuges regelte.
Die einheimischen Rohstoffe reichten für die Produktion der Blaufarbenwerke nicht mehr aus, es kam zu umfangreichen Importen aus dem Ausland, u.a. aus Ungarn, Skandinavien, Italien und Übersee. 1855 kaufte der Sächs. Blaufarbenwerksverein das norwegische Blaufarbenwerk Modum nebst den dazugehörigen Gruben.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts produzierten die Blaufarbenwerke vorwiegend verschiedene Sorten Smalten und Safflore, Kobaltspeisen und geringe Wismutmengen. Später wurde die Produktionspalette auf Kobaltoxyd, Ultramarin, Nickel, Argentan (Neusilber), Arsenik, Wismut und andere Metalle und Legierungen erweitert bzw. umgestellt.
Die Erzeugung von Kobalt und Kobaltprodukten trat in Sachsen zunehmend in den Hintergrund.
Im 20. Jahrhundert verwandelten sich die noch verbliebenen Blaufarbenwerke Aue-Niederpfannenstiel und Oberschlema langsam in Metallhüttenwerke und konzentrierten sich vorwiegend auf die Nickelerzeugung. Bereits 1914 konnte eine neu errichtete Nickelelektrolyse in Niederpfannenstiel den Betrieb aufnehmen.
Der 1. Weltkrieg stürzte die Blaufarbenwerke in eine weitere Krise. Rohstoffknappheit und der Abbruch von weltweiten Geschäftsbeziehungen brachten den Blaufarbenhandel völlig zum Erliegen, das Wismutmonopol erlosch.
Der Versuch, 1923 das staatliche Werk mit den privaten Unternehmen zu vereinigen, misslang.
Das Blaufarbenwerk Oberschlema wurde 1924 den Staatlichen Hüttenwerken Freiberg angegliedert. Der Aue-Niederpfannenstieler Betrieb produzierte selbständig weiter.
1940 kam es zu einem Pachtvertrag zwischen dem Sächs. Blaufarbenwerksverein Aue und dem sächsischen Staat unter Regie der Oberdirektion der Staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke Freiberg.
Nach dem 2. Weltkrieg standen die Blaufarbenwerke unter der Verwaltung der SMAD. Zwei Drittel der gesamten Anlagen wurden von der SDAG Wismut für die Uranerzaufbereitung beansprucht.
1951 wurde das Blaufarbenwerk Oberschlema mit dem Aue-Niederpfannenstieler Betrieb zum VEB Nickelhütte Aue vereinigt und die SDAG Wismut gab 1957 die Anlagen zurück.
Von nun an konzentrierte sich das aus ehemals fünf bedeutenden Werken bestehende sächsische Blaufarbenwesen in der Nickelhütte Aue.
Abriss zur Geschichte des Blaufarbenwerkes Zschopenthal
1644 Kurfürstliches Privileg zur Errichtung einer Farbmühle an der Sehma bei Annaberg durch den Leipziger Kaufmann Sebastian Oehme.
Oehme wird, an Stelle des 1642 verstorbenen Hamburgers Friese, als Kontrahent in den Schneeberger Hauptkobaltkontrakt aufgenommen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
1649 Bau des Oehmischen Blaufarbenwerks auf der Bergfreiheit über der oberen kurfürstlichen Silberschmelzhütte
1684 Schwierigkeiten bei der Brennholzbeschaffung veranlassten den Mitinhaber des Oehmischen Blaufarbenwerks, Bergrat Caspar Sigismund von Berbisdorf, die Verlegung nach Zschopenthal zu betreiben. Von Berbisdorf besaß in Zschopenthal bereits einen Eisenhammer und stellte das benötigte Bauland zur Verlegung des Blaufarbenwerkes in das ehemalige Hammerwerk "Zschopenthal" bei Zschopau zur Verfügung. Das Blaufarbenwerk besaß die niedere Gerichtsbarkeit und verfügte über eine eigene Schule.
1847 Das Blaufarbenwerk Zschopenthal wird aufgelöst. Die Produktion wird auf das Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel übertragen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand des Blaufarbenwerkes Zschopenthal wurde im Jahre 1954 vom damaligen Landesarchiv Glauchau an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben und dort als Mischbestand mit den Akten des Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel verzeichnet. Als Ergebnis dieser Erschließung entstand im August 1954 ein maschinenschriftliches Findbuch.
1977 gelangte der Mischbestand der Blaufarbenwerke Niederpfannenstiel und Zschopenthal ins Hauptstaatsarchiv nach Dresden und wurde dort 1998 verfilmt.
Im Zuge der Beständebereinigung zwischen den Sächsischen Staatsarchiven kamen die Archivalien sämtlicher Privatblaufarbenwerke (Schindlerswerk, Niederpfannenstiel, Zschopenthal, Hauptblaufarbenlager Leipzig, Privatblaufarbenwerksverein) 2003 ins Bergarchiv Freiberg, wo der Bestand des Staatlichen Blaufarbenwerks Oberschlema schon seit 1951 verwahrt wurde.
3. Bearbeitungsbericht
Eine im Bergarchiv erfolgte eingehende Bestandsaufnahme kam zu dem Ergebnis, dass der gegenwärtige Ordnungs- und Erschließungszustand sämtlicher Aktenbestände des Sächsischen Blaufarbenwesens den Anforderungen einer heutigen Recherche nicht mehr genügte und keiner dieser Bestände im PC erfasst war. Einige weitere wesentliche Gründe dafür waren u.a. auch: teilweise Vermischung der Provenienzen, unzureichende oder gar keine Klassifizierung, mangelhafte Datierung, Einzelbeständen stand ein Sammelbestand gegenüber.
Da es sich bei der Erschließungsintensität meist nur um eine einfache Titelaufnahme handelte, entsprach auch dies nicht der Bedeutung der Bestände. Ein entsprechender Informationsverlust war vorprogrammiert.
Insofern wurde der Entschluss einer kompletten Trennung/Neuordnung und Intensiverschließung sämtlicher Bestände des Blaufarbenwesens gefasst.
40142 Blaufarbenwerk Zschopenthal:
Provenienzprüfung und Herauslösung von Akten aus dem Bestand 40136-2 Blaufarbenwerk Oberschlema sowie Trennung vom Bestand 40136-4 Blaufarbenwerke Zschopenthal/Niederpfannenstiel.
Die Verzeichnung selbst erfolgte mittels des PC-Programmes Augias 7.4 mit den erforderlichen Verzeichnungsangaben (lfd. Nr.,Titel, Datierung, Enthält-Vermerk, alte Archiv- bzw. Registratursignaturen, Film Nr., Verweise, Darin-Vermerken etc.).
Zu Beginn der Bearbeitung wurde eine entsprechende Klassifikation aufgestellt und während der Bearbeitungszeitraumes komplettiert. (s. Inhaltsverzeichnis)
Soweit erforderlich wurden die Aktentitel dem heutigen Sprachgebrauch angepasst bzw. korrigiert oder neu gebildet. Notwendige Erläuterungen wurden zum besseren Verständnis in eckige Klammern gesetzt oder mit Enthält-Vermerken aufgeschlüsselt.
Im Ergebnis der Erschließung konnten insgesamt 115 Akteneinheiten des Blaufarbenwerkes Zschopenthal aufgenommen werden.
Der Bestand dokumentiert die Geschichte des Blaufarbenwerkes Zschopenthal und des sächsischen Blaufarbenwesens in technisch-wirtschaftlicher aber auch sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht im Zeitraum von 1650 - 1898.
Korrespondierende Bestände
Bergarchiv Freiberg:
40001 Oberbergamt Freiberg
40005 Oberbergamt Freiberg - Maschinenbaudirektion
40007 Bergamt Annaberg mit Neundorf und Wiesa
40008 Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock
40015 Bergamt Schneeberg
40017 Obergebirgisches Oberzehntenamt
40021 Zehntenamt Schneeberg
40035 Oberhüttenamt
40040 Fiskalische Erzrisse
40024 (Landes-)Bergamt Freiberg (entsprechende Teilbestände)
40044 Generalrisse
40074 Knappschaften
40095 Bergbau- und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg
40099 Konsortschaftliche Grubenverwaltung Schneeberg-Neustädtel
40096 VVB Buntmetall
40136 Königl./Staatl. Blaufarbenwerk Oberschlema
40138 Blaufarbenwerk Schindlerswerk / Schneeberger Ultramarinfabrik
40140 Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel
40151 Sächs. Hauptblaufarbenlager Leipzig
40173 Sächs. Privatblaufarbenwerks-Verein
Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv
10851 Ministerium der Finanzen
Literaturhinweise
BLECHSCHMIDT, MANFRED - WALTHER, KLAUS: Vom Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel zum volkseigenen Betrieb Nickelhütte Aue - Episoden und Bilder aus 350 Jahren Geschichte, Lößnitz 1985.
BRUCHMÜLLER, WILHELM: Der Kobaltbergbau und die Blaufarbenwerke in Sachsen bis zum Jahre 1653, Crossen/Oder 1897.
EDELMANN, C.: Rückblick in die Geschichte des Königlich-Sächsischen Blaufarbenwerks Oberschlema, in: Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen 1901, Freiberg 1901, S. 1-16.
GERBER, MORITZ: Die sächsischen Privatblaufarbenwerke in der Vergangenheit und Gegenwart, Dresden 1864.
HAUSBRAND: Beitrag zur Geschichte der Blaufarbenwerke , in: Zeitschrift f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen im Deutschen Reich, Berlin 1936.
HAUSTEIN, MIKE: Das Erbe des Blaufarbenwerks 1635 - 2010, Aue 2010.
HAUSTEIN, MIKE: Das sächsische Kobalt- und Blaufarbenwesen. Geschichte, Technologien und Denkmale, Halle 2020.
HUNSTADBRATEN, KAI: Das vergessene Blaufarbenwerk in Modum, in: Altes Modum: Jahresschrift des Modumer Vereins für Lokalgeschichte, Vikersund 1998, (in norwegischer Sprache).
SIEBER, SIEGFRIED: Geschichte des Staatlichen Blaufarbenwerkes Oberschlema, Aue 1944, maschinenschriftl. Kopie 1960.
DERS.: Geschichte des Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel in Aue im Erzgebirge anlässlich seiner Dreihundertjahrfeier, Schwarzenberg 1935.
WEISS, F.: Die Gründer des Schindlerschen Blaufarbenwerkes an der Mulde bei Schneeberg, in: Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgsvereins, Jg. 58, Schwarzenberg 1938.
WINKLER, AUGUST FÜRCHTEGOTT: Das sächsische Blaufarbenwesen um 1790 in Bildern, hrsg. von der Bergakademie Freiberg, Berlin 1959 (Freiberger Forschungshefte D 25).
WINKLER, KURT ALEXANDER: Nachrichten über das Blaufarbenwerk Zschopenthal bei Zschopau, Zschopenthal 1847 (Manuskript, Kopie aus dem Pfarrarchiv Waldkirchen).
STRUBELL, W.: Die Leipziger Handelsgeschlechter Oheim, von Ryssel und Richter und der Kobaltblaufarbenhandel, in: Sächsische Heimatblätter, Jg. 29, H. 4, Dresden 1983, S. 167-170.
Arbeitsordnung für die Staatl. Sächs. Hütten- und Blaufarbenwerke: Werk Oberschlema, Oberschlema 1926.
Bericht über die Verwaltung der Staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke Freiberg auf das Geschäftsjahr 1934, 1935, 1936 und 1937, Freiberg 1934.
Satzung der Betriebskrankenkasse des Königlichen Blaufarbenwerks in Oberschlema, Aue 1913.
Freiberg, im Januar 2007
Claudia Thiel
Archivarin
1. Das sächsische Blaufarbenwesen
Kobalterze, die bei der Silbergewinnung anfielen und in früheren Zeiten auch als sogenannte "Silberräuber" achtlos als wilde Bergart auf die Halden gestürzt wurden, erlangten erst mit der Entdeckung, dass man damit Glas blau färben konnte, Bedeutung.
Peter Weidenhammer, ein gebürtiger Franke, fand um 1520 in Schneeberg einen Rohstoff zur Blauglasherstellung aus kobalthaltigen Rückständen beim Wismutschmelzen (Wismutgraupen) und verkaufte diesen nach Venedig und Nürnberg.
Der Glasmacher Christian Schürrer aus Platten verbesserte um 1540 die Technologie der Blauglasherstellung durch Schmelzen von Kobalterzen unter Zusatz von Pottasche. Die Smalte (Schmelzglas) wurde anschließend zerstampft und zerrieben, in Fässer verpackt und gewinnbringend in die Zentren der Glasmacherkunst verkauft.
So langsam entwickelte sich die Blauglasherstellung, die gewinnträchtiger als der Kobalthandel war, auch im Erzgebirge. In Sachsen und vor allem in Böhmen entstanden nach und nach einige kleinere Farbmühlen, die mehr oder weniger rentabel arbeiteten.
Mit dem gleichzeitigen Niedergang des Silberbergbaus entwickelte sich die Gegend um Schneeberg zum bedeutendsten Kobalterzlieferanten der Welt im 16. und 17. Jahrhundert.
Über Handelshäuser in Nürnberg und Augsburg gelangten die gerösteten Kobalterze (Safflore) nach Venedig und Holland.
Seit 1542 bezogen die Holländer für ihre Farbmühlen in größerem Umfang geröstetes Kobalterz aus Schneeberg.
Die Kobaltgewerken standen untereinander in starkem Konkurrenzkampf um das Safflorgeschäft.
Ab 1603 übernahm der Fiskus das Monopol über den Kobalt- und Wismuthandel. 1610 schloss Kurfürst Christian den ersten Kobaltkontrakt mit den Holländern, wonach alles in Schneeberg geförderte Kobalt von der kurfürstlichen Kobaltkammer angekauft und der holländische Kaufmann Kreifinger zur Abnahme und Steuerentrichtung verpflichtet wurde.
Bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg kam jedoch Bergbau und Hüttenwesen um 1632 fast völlig zum Erliegen.
Bald sollten sich aber Kobaltbergbau und Farbherstellung wieder erholen und zu nicht erwarteter Blüte entwickeln.
Der Schneeberger Ratsherr Veit Hans Schnorr der Ältere sicherte sich 1635 einen Schönburgischen Freibrief, um in Niederpfannenstiel bei Aue an der Stelle eines von Kroaten zerstörten Hammerwerkes die erste größere Farbmühle Sachsens nahe den Schneeberger Gruben zu erbauen. Die Konkurrenz blieb nicht aus. Weitere Blaufarbenwerke wurden gegründet: 1644 durch Johannes Burkhardt in Oberschlema, 1640 in Jugel durch Christoph Löbel, 1649 durch Sebastian Oehme bei Annaberg und 1649 durch Erasmus Schindler in Albernau.
Dem Wunsch der Kobaltgewerken und Blaufarbenwerksbesitzer nach geregeltem Verkauf der Erze und Blaufarbenwerksprodukte wurde mit dem Abschluss des Schneeberger Hauptkobaltkontraktes vom 5. September 1641 entsprochen. Er vereinigte sämtliche bauende Kobaltgewerke zu Schneeberg sowie Burkhardt, Schnorr und den Hamburger Kaufmann Friese auf sechs Jahre. Der Vertrag regelte die Abnahme der Erze, den Verkauf der Erzeugnisse, das Recht auf den Betrieb des Blaufarbenwerkes von Schnorr und die Genehmigung für Burkhardt zum Bau der Farbmühle. Sogar die Versorgung der Blaufarbenwerke mit Pottasche wurde hierin festgeschrieben.
1649 folgte ein weiterer Vertrag, in welchen auch die Blaufarbenwerksbesitzer Erasmus Schindler und Sebastian Öhme (letzterer als Erbe des verstorbenen Friese) aufgenommen wurden und der die Erzpreise detailliert festlegte. Da sich diese gemeinsamen Abmachungen für den Blaufarbenhandel und den Absatz des Kobalterzes offensichtlich bewährten, kam es zu einer ständigen Erneuerung der Kontrakte mit immer exakteren Vereinbarungen.
Von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung des sächsischen Blaufarbenwesens war das Testament des 1651 verstorbenen Burkhardt. In diesem vermachte er seine vier Erzgruben und das Blaufarbenwerk in Oberschlema dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg II.
Das ehemalige Privatblaufarbenwerk wurde nun kurfürstlicher Besitz.
Ein Kontrakt aus dem Jahre 1653 bestimmte, dass innerhalb Sachsens keine weiteren Blaufarbenwerke errichtet werden durften.
Mit dem Abschluss eines Vertrages von 1659 wurden Festlegungen zum gemeinsamen Farbhandel der Blaufarbenwerke und zur Errichtung von Handelslagern in Leipzig und Schneeberg getroffen.
Der Kurfürst kaufte 1668 für 8500 Taler noch das Jugler Blaufarbenwerk, welches 1677 dem Oberschlemaer Werk angegliedert wurde. Dieses sogenannte Doppelwerk erhielt 2/5 der gesamten Kobaltförderung, während den Privatblaufarbenwerken in Niederpfannenstiel, Zschopenthal und Schindlerswerk nur jeweils 1/5 der Produktion zustanden.
Das gemeinsame Wirtschaften der Blaufarbenwerke nahm immer mehr monopolartigen Charakter an. Mit der Kompagnieverfassung von 1692 bildete sich die sogenannte "Feste Hand", ein kartellartiger Zusammenschluss der Blaufarbenwerksbesitzer.
Im gleichen Jahr verpachtete der Kurfürst für 13.000 Gulden das landesherrliche Doppelwerk in Oberschlema an die Privatblaufarbenwerke. Diese Verpachtung endete 1724 mit erheblichen Schäden für den Fiskus und nach Zahlung einer Entschädigung durch die Privatblaufarbenwerke kam das Blaufarbenwerk Oberschlema wieder in landesherrliche Verwaltung.
Im Zuge der weiteren Zusammenarbeit zwischen den Privatwerken und dem Königlichen Blaufarbenwerk wurden ab 1731 in Leipzig die sogenannten Messkonferenzen des Blaufarbenwerkskonsortiums abgehalten, bei denen Rechnung gelegt, weitere gemeinsame Vorhaben beraten und Beschlüsse gefasst wurden.
Infolge Rohstoffmangels und Absatzschwierigkeiten, bedingt durch die Konkurrenz der ausländischen Blaufarbenproduzenten und die Erfindung des künstlichen Ultramarins geriet das sächsische Blaufarbenwesen Mitte des 19. Jahrhunderts in eine Krise. Das Zschopenthaler Werk wurde 1847 geschlossen und Schindlerswerk in eine Ultramarinfabrik umgewandelt.
Nachdem sich 1848 die Privatblaufarbenwerke zum Sächsischen Privatblaufarbenwerks-Verein zusammengeschlossen hatten, wurde 1854 der Sozietäts-Kontrakt verabschiedet, der die weiteren Verhältnisse des Blaufarbenwerkskonsortiums bezüglich des Absatzes und des Rohstoffbezuges regelte.
Die einheimischen Rohstoffe reichten für die Produktion der Blaufarbenwerke nicht mehr aus, es kam zu umfangreichen Importen aus dem Ausland, u.a. aus Ungarn, Skandinavien, Italien und Übersee. 1855 kaufte der Sächs. Blaufarbenwerksverein das norwegische Blaufarbenwerk Modum nebst den dazugehörigen Gruben.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts produzierten die Blaufarbenwerke vorwiegend verschiedene Sorten Smalten und Safflore, Kobaltspeisen und geringe Wismutmengen. Später wurde die Produktionspalette auf Kobaltoxyd, Ultramarin, Nickel, Argentan (Neusilber), Arsenik, Wismut und andere Metalle und Legierungen erweitert bzw. umgestellt.
Die Erzeugung von Kobalt und Kobaltprodukten trat in Sachsen zunehmend in den Hintergrund.
Im 20. Jahrhundert verwandelten sich die noch verbliebenen Blaufarbenwerke Aue-Niederpfannenstiel und Oberschlema langsam in Metallhüttenwerke und konzentrierten sich vorwiegend auf die Nickelerzeugung. Bereits 1914 konnte eine neu errichtete Nickelelektrolyse in Niederpfannenstiel den Betrieb aufnehmen.
Der 1. Weltkrieg stürzte die Blaufarbenwerke in eine weitere Krise. Rohstoffknappheit und der Abbruch von weltweiten Geschäftsbeziehungen brachten den Blaufarbenhandel völlig zum Erliegen, das Wismutmonopol erlosch.
Der Versuch, 1923 das staatliche Werk mit den privaten Unternehmen zu vereinigen, misslang.
Das Blaufarbenwerk Oberschlema wurde 1924 den Staatlichen Hüttenwerken Freiberg angegliedert. Der Aue-Niederpfannenstieler Betrieb produzierte selbständig weiter.
1940 kam es zu einem Pachtvertrag zwischen dem Sächs. Blaufarbenwerksverein Aue und dem sächsischen Staat unter Regie der Oberdirektion der Staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke Freiberg.
Nach dem 2. Weltkrieg standen die Blaufarbenwerke unter der Verwaltung der SMAD. Zwei Drittel der gesamten Anlagen wurden von der SDAG Wismut für die Uranerzaufbereitung beansprucht.
1951 wurde das Blaufarbenwerk Oberschlema mit dem Aue-Niederpfannenstieler Betrieb zum VEB Nickelhütte Aue vereinigt und die SDAG Wismut gab 1957 die Anlagen zurück.
Von nun an konzentrierte sich das aus ehemals fünf bedeutenden Werken bestehende sächsische Blaufarbenwesen in der Nickelhütte Aue.
Abriss zur Geschichte des Blaufarbenwerkes Zschopenthal
1644 Kurfürstliches Privileg zur Errichtung einer Farbmühle an der Sehma bei Annaberg durch den Leipziger Kaufmann Sebastian Oehme.
Oehme wird, an Stelle des 1642 verstorbenen Hamburgers Friese, als Kontrahent in den Schneeberger Hauptkobaltkontrakt aufgenommen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
1649 Bau des Oehmischen Blaufarbenwerks auf der Bergfreiheit über der oberen kurfürstlichen Silberschmelzhütte
1684 Schwierigkeiten bei der Brennholzbeschaffung veranlassten den Mitinhaber des Oehmischen Blaufarbenwerks, Bergrat Caspar Sigismund von Berbisdorf, die Verlegung nach Zschopenthal zu betreiben. Von Berbisdorf besaß in Zschopenthal bereits einen Eisenhammer und stellte das benötigte Bauland zur Verlegung des Blaufarbenwerkes in das ehemalige Hammerwerk "Zschopenthal" bei Zschopau zur Verfügung. Das Blaufarbenwerk besaß die niedere Gerichtsbarkeit und verfügte über eine eigene Schule.
1847 Das Blaufarbenwerk Zschopenthal wird aufgelöst. Die Produktion wird auf das Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel übertragen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand des Blaufarbenwerkes Zschopenthal wurde im Jahre 1954 vom damaligen Landesarchiv Glauchau an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben und dort als Mischbestand mit den Akten des Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel verzeichnet. Als Ergebnis dieser Erschließung entstand im August 1954 ein maschinenschriftliches Findbuch.
1977 gelangte der Mischbestand der Blaufarbenwerke Niederpfannenstiel und Zschopenthal ins Hauptstaatsarchiv nach Dresden und wurde dort 1998 verfilmt.
Im Zuge der Beständebereinigung zwischen den Sächsischen Staatsarchiven kamen die Archivalien sämtlicher Privatblaufarbenwerke (Schindlerswerk, Niederpfannenstiel, Zschopenthal, Hauptblaufarbenlager Leipzig, Privatblaufarbenwerksverein) 2003 ins Bergarchiv Freiberg, wo der Bestand des Staatlichen Blaufarbenwerks Oberschlema schon seit 1951 verwahrt wurde.
3. Bearbeitungsbericht
Eine im Bergarchiv erfolgte eingehende Bestandsaufnahme kam zu dem Ergebnis, dass der gegenwärtige Ordnungs- und Erschließungszustand sämtlicher Aktenbestände des Sächsischen Blaufarbenwesens den Anforderungen einer heutigen Recherche nicht mehr genügte und keiner dieser Bestände im PC erfasst war. Einige weitere wesentliche Gründe dafür waren u.a. auch: teilweise Vermischung der Provenienzen, unzureichende oder gar keine Klassifizierung, mangelhafte Datierung, Einzelbeständen stand ein Sammelbestand gegenüber.
Da es sich bei der Erschließungsintensität meist nur um eine einfache Titelaufnahme handelte, entsprach auch dies nicht der Bedeutung der Bestände. Ein entsprechender Informationsverlust war vorprogrammiert.
Insofern wurde der Entschluss einer kompletten Trennung/Neuordnung und Intensiverschließung sämtlicher Bestände des Blaufarbenwesens gefasst.
40142 Blaufarbenwerk Zschopenthal:
Provenienzprüfung und Herauslösung von Akten aus dem Bestand 40136-2 Blaufarbenwerk Oberschlema sowie Trennung vom Bestand 40136-4 Blaufarbenwerke Zschopenthal/Niederpfannenstiel.
Die Verzeichnung selbst erfolgte mittels des PC-Programmes Augias 7.4 mit den erforderlichen Verzeichnungsangaben (lfd. Nr.,Titel, Datierung, Enthält-Vermerk, alte Archiv- bzw. Registratursignaturen, Film Nr., Verweise, Darin-Vermerken etc.).
Zu Beginn der Bearbeitung wurde eine entsprechende Klassifikation aufgestellt und während der Bearbeitungszeitraumes komplettiert. (s. Inhaltsverzeichnis)
Soweit erforderlich wurden die Aktentitel dem heutigen Sprachgebrauch angepasst bzw. korrigiert oder neu gebildet. Notwendige Erläuterungen wurden zum besseren Verständnis in eckige Klammern gesetzt oder mit Enthält-Vermerken aufgeschlüsselt.
Im Ergebnis der Erschließung konnten insgesamt 115 Akteneinheiten des Blaufarbenwerkes Zschopenthal aufgenommen werden.
Der Bestand dokumentiert die Geschichte des Blaufarbenwerkes Zschopenthal und des sächsischen Blaufarbenwesens in technisch-wirtschaftlicher aber auch sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht im Zeitraum von 1650 - 1898.
Korrespondierende Bestände
Bergarchiv Freiberg:
40001 Oberbergamt Freiberg
40005 Oberbergamt Freiberg - Maschinenbaudirektion
40007 Bergamt Annaberg mit Neundorf und Wiesa
40008 Bergamt Johanngeorgenstadt mit Schwarzenberg und Eibenstock
40015 Bergamt Schneeberg
40017 Obergebirgisches Oberzehntenamt
40021 Zehntenamt Schneeberg
40035 Oberhüttenamt
40040 Fiskalische Erzrisse
40024 (Landes-)Bergamt Freiberg (entsprechende Teilbestände)
40044 Generalrisse
40074 Knappschaften
40095 Bergbau- und Hüttenkombinat "Albert Funk" Freiberg
40099 Konsortschaftliche Grubenverwaltung Schneeberg-Neustädtel
40096 VVB Buntmetall
40136 Königl./Staatl. Blaufarbenwerk Oberschlema
40138 Blaufarbenwerk Schindlerswerk / Schneeberger Ultramarinfabrik
40140 Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel
40151 Sächs. Hauptblaufarbenlager Leipzig
40173 Sächs. Privatblaufarbenwerks-Verein
Hauptstaatsarchiv Dresden:
10036 Finanzarchiv
10851 Ministerium der Finanzen
Literaturhinweise
BLECHSCHMIDT, MANFRED - WALTHER, KLAUS: Vom Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel zum volkseigenen Betrieb Nickelhütte Aue - Episoden und Bilder aus 350 Jahren Geschichte, Lößnitz 1985.
BRUCHMÜLLER, WILHELM: Der Kobaltbergbau und die Blaufarbenwerke in Sachsen bis zum Jahre 1653, Crossen/Oder 1897.
EDELMANN, C.: Rückblick in die Geschichte des Königlich-Sächsischen Blaufarbenwerks Oberschlema, in: Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen 1901, Freiberg 1901, S. 1-16.
GERBER, MORITZ: Die sächsischen Privatblaufarbenwerke in der Vergangenheit und Gegenwart, Dresden 1864.
HAUSBRAND: Beitrag zur Geschichte der Blaufarbenwerke , in: Zeitschrift f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen im Deutschen Reich, Berlin 1936.
HAUSTEIN, MIKE: Das Erbe des Blaufarbenwerks 1635 - 2010, Aue 2010.
HAUSTEIN, MIKE: Das sächsische Kobalt- und Blaufarbenwesen. Geschichte, Technologien und Denkmale, Halle 2020.
HUNSTADBRATEN, KAI: Das vergessene Blaufarbenwerk in Modum, in: Altes Modum: Jahresschrift des Modumer Vereins für Lokalgeschichte, Vikersund 1998, (in norwegischer Sprache).
SIEBER, SIEGFRIED: Geschichte des Staatlichen Blaufarbenwerkes Oberschlema, Aue 1944, maschinenschriftl. Kopie 1960.
DERS.: Geschichte des Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel in Aue im Erzgebirge anlässlich seiner Dreihundertjahrfeier, Schwarzenberg 1935.
WEISS, F.: Die Gründer des Schindlerschen Blaufarbenwerkes an der Mulde bei Schneeberg, in: Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgsvereins, Jg. 58, Schwarzenberg 1938.
WINKLER, AUGUST FÜRCHTEGOTT: Das sächsische Blaufarbenwesen um 1790 in Bildern, hrsg. von der Bergakademie Freiberg, Berlin 1959 (Freiberger Forschungshefte D 25).
WINKLER, KURT ALEXANDER: Nachrichten über das Blaufarbenwerk Zschopenthal bei Zschopau, Zschopenthal 1847 (Manuskript, Kopie aus dem Pfarrarchiv Waldkirchen).
STRUBELL, W.: Die Leipziger Handelsgeschlechter Oheim, von Ryssel und Richter und der Kobaltblaufarbenhandel, in: Sächsische Heimatblätter, Jg. 29, H. 4, Dresden 1983, S. 167-170.
Arbeitsordnung für die Staatl. Sächs. Hütten- und Blaufarbenwerke: Werk Oberschlema, Oberschlema 1926.
Bericht über die Verwaltung der Staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerke Freiberg auf das Geschäftsjahr 1934, 1935, 1936 und 1937, Freiberg 1934.
Satzung der Betriebskrankenkasse des Königlichen Blaufarbenwerks in Oberschlema, Aue 1913.
Freiberg, im Januar 2007
Claudia Thiel
Archivarin
Rechtsstreitigkeiten.- Privilegien.- Personal, Arbeiter und Beamte.- Bilanzen und Kassenwesen.- Wasserversorgung.- Verpachtung und Grundstückskäufe.- Erz- und Rohstoffversorgung.- Absatz.- Produktion.- Werksschule.- Kobaltkontrakte.- Blaufarbenkompanie.- Konsolidierung der Blaufarbenwerke.
Abriss zur Geschichte des Blaufarbenwerkes Zschopenthal:
1644 Kurfürstliches Privileg zur Errichtung einer Farbmühle an der Sehma bei Annaberg durch den Leipziger Kaufmann Sebastian Oehme.
Oehme wird, an Stelle des 1642 verstorbenen Hamburgers Friese, als Kontrahent in den Schneeberger Hauptkobaltkontrakt aufgenommen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
1649 Bau des Oehmischen Blaufarbenwerks
1684 Schwierigkeiten bei der Brennholzbeschaffung veranlassten den Mitinhaber des Oehmischen Blaufarbenwerks, Bergrat Caspar Sigismund von Berbisdorf, die Verlegung nach Zschopenthal zu betreiben. Von Berbisdorf besaß in Zschopenthal bereits einen Eisenhammer und stellte das benötigte Bauland zur Verlegung des Blaufarbenwerkes in das ehemalige Hammerwerk "Zschopenthal" bei Zschopau zur Verfügung. Das Blaufarbenwerk besaß die niedere Gerichtsbarkeit und verfügte über eine eigene Schule.
1847 Das Blaufarbenwerk Zschopenthal wird aufgelöst. Die Produktion wird auf das Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel übertragen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
1644 Kurfürstliches Privileg zur Errichtung einer Farbmühle an der Sehma bei Annaberg durch den Leipziger Kaufmann Sebastian Oehme.
Oehme wird, an Stelle des 1642 verstorbenen Hamburgers Friese, als Kontrahent in den Schneeberger Hauptkobaltkontrakt aufgenommen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
1649 Bau des Oehmischen Blaufarbenwerks
1684 Schwierigkeiten bei der Brennholzbeschaffung veranlassten den Mitinhaber des Oehmischen Blaufarbenwerks, Bergrat Caspar Sigismund von Berbisdorf, die Verlegung nach Zschopenthal zu betreiben. Von Berbisdorf besaß in Zschopenthal bereits einen Eisenhammer und stellte das benötigte Bauland zur Verlegung des Blaufarbenwerkes in das ehemalige Hammerwerk "Zschopenthal" bei Zschopau zur Verfügung. Das Blaufarbenwerk besaß die niedere Gerichtsbarkeit und verfügte über eine eigene Schule.
1847 Das Blaufarbenwerk Zschopenthal wird aufgelöst. Die Produktion wird auf das Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel übertragen. (s. weiter Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel)
- 2007 | Findbuch/Datenbank (Akten)
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5