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Beständeübersicht

Bestand

40157 Nachlass Heinrich Gotthelf Klötzer

Datierung1765 - 1887
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)0,40
Vorwort
Behördengeschichte - Risssammlung

Bei der Risssammlung Klötzer, die vor allem den Zwickauer Steinkohlenbergbau darstellt, handelt es sich um ein Geschenk des Markscheiders und Leiters des Falck'schen Steinkohlenwerkes zu Bockwa, Heinrich Gotthelf Klötzer, an das damalige (Landes-) Bergamt Freiberg. Klötzer, am 2. April 1822 in Bockwa bei Zwickau geboren, studierte an der Bergakademie Freiberg und ließ sich anschließend in Zwickau nieder, wo er über Jahrzehnte als freier Markscheider tätig war.
Die symbolische Schenkung des Klötzerschen Risswerkes erfolgte am 4. Mai 1887 in Zwickau an Bergamtsrat Menzel als Vertreter des (Landes-)Bergamtes Freiberg, die physische Übergabe der Risse einschließlich des zugehörigen Verzeichnisses nur wenige Tage später.
An die Schenkung knüpfte Klötzer gewisse Bedingungen. So war festzuhalten, dass "a) über die Schenkung nichts veröffentlicht werden" und "b) keinerlei Honorierung oder auch nur c) Danksagung erfolgen oder irgendeine d) Anerkennung ausgesprochen werden [darf]". Darüber hinaus wurde festgelegt, dass Klötzer jeder Zeit die Einsichtnahme oder die Entnahme von Kopien gestattet wird sowie ferner, dass dieses Recht nach seinem Tod auf den Verein für bergbauliche Interessen zu Zwickau übergeht.
Neben der Übergabe seiner Risse an das (Landes-)Bergamt vermachte er auch der Bergakademie Freiberg testamentarisch 5.000 Mark zur Errichtung einer Markscheider-Klötzer-Stiftung. Deren Zinsen sollten als Stipendium an Studenten verteilt werden. Klötzer verstarb am 8. März 1895 in Zwickau.


Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Die Klötzerschen Risse gelangten im Mai 1887 in das Archiv des (Landes-)Bergamtes Freiberg und wurden dort in Expeditions- bzw. Rissschränken gelagert. In den folgenden Jahrzehnten und einhergehend mit den bergbehördlichen Umstrukturierungen kam es wiederholt zu Umlagerungen der bergamtlichen Unterlagen. Nach Auflösung des Oberbergamtes Freiberg 1946 und dessen Nachfolgeeinrichtung, des Technischen Büros des Bergbaues und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen, im Jahr 1952 wurde das bergbehördliche Archiv einschließlich des Rissarchivs der Bergakademie Freiberg angegliedert und verblieb dort bis 1967. Im gleichen Jahr wurde das Historische Staatsarchiv Freiberg (Bergarchiv) ins Leben gerufen und die Unterlagen bis auf einen geringen Teil dorthin verbracht. Die Klötzerschen Risse wurden als Bestand erfasst, im Jahr 1970 einfach bzw. summarisch verzeichnet und ein Findhilfsmittel erstellt. Die Lagerung der Risse erfolgte in Schränken (Schrank 1), Fächern, Mappen und Kapseln.

Im Jahr 2000 erfolgte im Rahmen von Verpackungsarbeiten die Beräumung o.g. Rissschränke. Hierbei wurde festgestellt, dass die Risssammlung Klötzer völlig durcheinander geraten war. Die Lagerungssignaturen stellten sich als größtenteils fehlerhaft heraus, und der Inhalt der Mappen war z.T. vermengt. Zudem mussten Risse der Provenienz Bergamt Görlitz aus dem Bestand ausgesondert werden.
Die Risse wurden durchnummeriert und provisorisch in Mappen verpackt; die vorgefundenen Risse wurden im Findhilfsmittel mit den entsprechenden Nummern versehen. Nach Abschluss der Arbeiten musste der Bestandsumfang von ursprünglich 1600 auf 2006 Risse korrigiert werden. Da eine strukturierte Recherche und Benutzung auch nach Abschluss genannter Arbeiten nicht möglich war, wurde der Bestand für die Benutzung gesperrt.

Um die Risssammlung Klötzer benutzbar zu gestalten, erfolgte von August bis Oktober 2004 durch Frau Regina Schulz im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung die Neuverzeichnung der Risse in der Datenbank AUGIAS-Archiv. Vor Beginn der Verzeichnung wurden die Risse anhand des Findhilfsmittels und Stichproben vor Ort einer Bewertung unterzogen, wobei Flurstückskarten, Doppelstücke und Risse ohne Aussagewert als kassabel eingestuft wurden. Im Rahmen der Erschließung erfolgte dann die physische Kassation.
Darüber hinaus wurden mehrere, nicht von Klötzer gefertigte bzw. lediglich von ihm kopierte Risse mit nichtsächsischem bzw. grenzübergreifendem Inhalt dem Bestand entnommen und in den Bestand 40044 Generalrisse eingeordnet.
Insgesamt wurden 1026 Risse mit einer Laufzeit von 1765 bis 1875 (1887) aufgenommen. Ein Teil der Risse ist aus Bestandserhaltungsgründen für die Benutzung gesperrt.


Korrespondierende Bestände

40024-21 (Landes-)Bergamt Freiberg - Steinkohle
40039 Deponierte Risse zum Steinkohlenbergbau
40042 Fiskalische Risse zum Steinkohlenbergbau
40044 Generalrisse
40060 Kohlenwerksinspektion Zwickau
40117 Steinkohlenbauvereine des Lugau-Oelsnitzer Reviers
40190 Erzgebirgischer Steinkohlen-Aktienverein
40191 Steinkohlenbauvereine des Zwickauer Reviers


Quellen- und Literaturhinweise

Sächsisches Staatsarchiv,Bergarchiv Freiberg, 40024-15, (Landes-)Bergamt Freiberg - Markscheideangelegenheiten, Nr. 15, Revierrisse und das Risswesen überhaupt, Bl. 6 ff.

Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen 93 (1919), Das Bergamt zu Freiberg. Eine Denkschrift zum 50-jährigen Bestehen, verfasst von seinen Mitgliedern, S. A 3 - A 120, hier: S. A 110 (Abschnitt III/E, Archive und Bücherei).

Emil Herzog, Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbergbaues, Dresden 1852.

R.F. Koettig, Geschichtliche, technische und statistische Notizen über den Steinkohlen-Bergbau Sachsens, Leipzig 1861.

Festschrift des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins aus Anlass des 25. Dienstjubiläums von Direktor Jobst, Zwickau 1924.

Waldemar May, Otto Stutzer, August Eckhard, 75 Jahre Gemeinschaftsarbeit der Sächsischen Steinkohlenwerke, Zwickau 1936.

C. Schiffner, Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten, Bd. 2, Freiberg 1938.

Hans Hertel, Chronik der Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenwerke von ihrer Gründung an bis 1945, o.O. 1980 (masch.).

Rolf Vogel, Das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier, Hohenstein-Ernstthal 1994.

Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier, hrsg. vom Steinkohlenbergbauverein Zwickau e.V., Zwickau 2000.

Die Bestände des sächsischen Bergarchivs Freiberg, Halle 2003.

Silber Kohle Uran - Bergbau um Zwickau. Katalog einer Ausstellung in den Priesterhäusern Zwickau, Zwickau 2003.

Freiberg, 05.11.2004

Mona Harring

Vorwort
Behördengeschichte - Winkelbücher

Bei der Klötzer'schen Sammlung von Winkelbüchern und v. a. Rissen, die überwiegend den Zwickauer Steinkohlenbergbau darstellen, handelt es sich um ein Geschenk des Markscheiders und Leiters des Falck'schen Steinkohlenwerkes zu Bockwa, Heinrich Gotthelf Klötzer, an das damalige (Landes-)Bergamt Freiberg. Klötzer, am 2. April 1822 in Bockwa bei Zwickau geboren, studierte an der Bergakademie Freiberg und ließ sich anschließend in Zwickau nieder, wo er über Jahrzehnte als freier Markscheider tätig war.
Die symbolische Schenkung des Klötzer'schen Sammlung erfolgte am 4. Mai 1887 in Zwickau an Bergamtsrat Menzel als Vertreter des (Landes-)Bergamtes Freiberg, die physische Übergabe der Unterlagen nur wenige Tage später.
An die Schenkung knüpfte Klötzer gewisse Bedingungen. So war festzuhalten, dass "a) über die Schenkung nichts veröffentlicht werden" und "b) keinerlei Honorierung oder auch nur c) Danksagung erfolgen oder irgendeine d) Anerkennung ausgesprochen werden [darf]". Darüber hinaus wurde festgelegt, dass Klötzer jeder Zeit die Einsichtnahme oder die Entnahme von Kopien gestattet wird sowie ferner, dass dieses Recht nach seinem Tod auf den Verein für bergbauliche Interessen zu Zwickau übergeht.
Neben dieser Übergabe an das (Landes-)Bergamt vermachte er auch der Bergakademie Freiberg testamentarisch 5.000 Mark zur Errichtung einer Markscheider-Klötzer-Stiftung. Deren Zinsen sollten als Stipendium an Studenten verteilt werden. Klötzer verstarb am 8. März 1895 in Zwickau.


Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Die Klötzer'schen Unterlagen gelangten im Mai 1887 in das Archiv des (Landes-)Bergamtes Freiberg und wurden dort in Expeditions- bzw. Rissschränken gelagert. In den folgenden Jahrzehnten und einhergehend mit den bergbehördlichen Umstrukturierungen kam es wiederholt zu Umlagerungen der bergamtlichen Unterlagen. Nach Auflösung des Oberbergamtes Freiberg 1946 und dessen Nachfolgeeinrichtung, des Technischen Büros des Bergbaues und der Brennstoffindustrie des Landes Sachsen, im Jahr 1952 wurde das bergbehördliche Archiv einschließlich des Rissarchivs der Bergakademie Freiberg angegliedert und verblieb dort bis 1967. Im gleichen Jahr wurde das Historische Staatsarchiv Freiberg (Bergarchiv) ins Leben gerufen und die Unterlagen bis auf einen geringen Teil dorthin verbracht. Während die Klötzer'schen Risse als Bestand erfasst, im Jahr 1970 einfach bzw. summarisch verzeichnet und ein Findhilfsmittel erstellt wurde(n), lagerten die Winkelbücher separat und unverzeichnet im Bestand Deponierte Risse zum Steinkohlenbergbau - Winkelbücher.

Um die Winkelbücher benutzbar zu gestalten, erfolgte im März 2005 deren Herauslösung aus o. g. Bestand, anschließend die Neuanlegung des Bestandes 40157-2 Winkelbücher Klötzer und letztlich durch Frau Rica Reichelt im Rahmen einer AB-Maßnahme deren Neuverzeichnung in der Datenbank AUGIAS-Archiv. Die angewandte Verzeichnungsintensität entspricht vorwiegend der einfachen Verzeichnung.
Insgesamt wurden 45 Winkel- und sonstige Messbücher mit einer Laufzeit von 1847 bis 1875 aufgenommen. Ein Teil der Unterlagen ist aus Bestandserhaltungsgründen für die Benutzung gesperrt.



Korrespondierende Bestände

40024-21 (Landes-)Bergamt Freiberg - Steinkohle
40039 Deponierte Risse zum Steinkohlenbergbau
40042 Fiskalische Risse zum Steinkohlenbergbau
40044 Generalrisse
40060 Kohlenwerksinspektion Zwickau
40117 Steinkohlenbauvereine des Lugau-Oelsnitzer Reviers
40157-1 Risssammlung Klötzer
40190 Erzgebirgischer Steinkohlen-Aktienverein
40191 Steinkohlenbauvereine des Zwickauer Reviers


Quellen- und Literaturhinweise

Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40024-15, (Landes-)Bergamt Freiberg - Markscheideangelegenheiten, Nr. 15, Revierrisse und das Risswesen überhaupt, Bl. 6 ff.

Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen 93 (1919), Das Bergamt zu Freiberg. Eine Denkschrift zum 50-jährigen Bestehen, verfasst von seinen Mitgliedern, S. A 3 - A 120, hier: S. A 110 (Abschnitt III/E, Archive und Bücherei).

Emil Herzog, Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbergbaues, Dresden 1852.

R.F. Koettig, Geschichtliche, technische und statistische Notizen über den Steinkohlen-Bergbau Sachsens, Leipzig 1861.

Festschrift des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins aus Anlass des 25. Dienstjubiläums von Direktor Jobst, Zwickau 1924.

Waldemar May, Otto Stutzer, August Eckhard, 75 Jahre Gemeinschaftsarbeit der Sächsischen Steinkohlenwerke, Zwickau 1936.

C. Schiffner, Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten, Bd. 2, Freiberg 1938.

Klaus Hertel, Chronik der Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenwerke von ihrer Gründung an bis 1945, o.O. 1980 (masch.).

Rolf Vogel, Das Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier, Hohenstein-Ernstthal 1994.

Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier, hrsg. vom Steinkohlenbergbauverein Zwickau e.V., Zwickau 2000.

Die Bestände des sächsischen Bergarchivs Freiberg, Halle 2003.

Silber Kohle Uran - Bergbau um Zwickau. Katalog einer Ausstellung in den Priesterhäusern Zwickau, Zwickau 2003.

Freiberg, 17.05.2005

Mona Harring


Risse und Zeichnungen zu den Steinkohlenwerken im Zwickauer Revier. - Flurkarten, überwiegend von Zwickau und Umgebung. - Generalrisse über Zwickau und dessen Kohlengruben in unterschiedlichen Maßstäben. - Übersichtskarten (vorwiegend Lithographien) zu anderen sächsischen und deutschen Steinkohlenbergbaugebieten. - 2 Abzeichnungen (Pausen von Karten aus dem Ende des 18. Jh.) über das Schwarzburg-Rudolstädtische Amt Könitz und dessen Bergwerke.- Winkel- und sonstige Messbücher.
Bei der Klötzer'schen Sammlung von Rissen und Winkelbüchern, die vor allem den Zwickauer Steinkohlenbergbau darstellen, handelt es sich um ein Geschenk des Markscheiders und Leiters des Falck’schen Steinkohlenwerkes zu Bockwa, Heinrich Gotthelf Klötzer, an das damalige (Landes-)Bergamt Freiberg. Klötzer, am 2. April 1822 in Bockwa bei Zwickau geboren, studierte an der Bergakademie Freiberg und ließ sich anschließend in Zwickau nieder, wo er über Jahrzehnte als freier Markscheider tätig war.
Die symbolische Schenkung der Klötzer'schen Unterlagen erfolgte am 4. Mai 1887 in Zwickau an Bergamtsrat Menzel als Vertreter des (Landes-)Bergamtes Freiberg, deren physische Übergabe nur wenige Tage später.
An die Schenkung knüpfte Klötzer gewisse Bedingungen. So war festzuhalten, dass über die Schenkung nichts veröffentlicht werden, keinerlei Honorierung oder auch nur Danksagung erfolgen oder irgendeine Anerkennung ausgesprochen werden darf. Darüber hinaus wurde festgelegt, dass Klötzer jeder Zeit die Einsichtnahme oder die Entnahme von Kopien gestattet wird sowie ferner, dass dieses Recht nach seinem Tod auf den Verein für bergbauliche Interessen zu Zwickau übergeht (vgl. SächsBergAFG, 40024-15, (Landes-)Bergamt Freiberg, Markscheideangelegenheiten, Nr. 15, Bl. 6 ff.).
Neben dieser Übergabe an das (Landes-)Bergamt vermachte er auch der Bergakademie Freiberg testamentarisch 5.000 Mark zur Errichtung einer Markscheider-Klötzer-Stiftung. Deren Zinsen sollten als Stipendium an Studenten verteilt werden.
Klötzer verstarb am 8. März 1895 in Zwickau.
  • 2005 | Findbuch/Datenbank (Winkelbücher)
  • 2005 | Findbuch/Datenbank (Risse)
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