Beständeübersicht
Bestand
40166 Erzlieferungsextrakte sächsischer Bergreviere
Datierung | 1801 - 1897 |
---|---|
Benutzung im | Bergarchiv Freiberg |
Umfang (nur lfm) | 2,40 |
Vorwort
1. Bestandsgeschichte
Um Unterschlagungen bei den Erzlieferungen zu vermeiden, waren die Inspektoren der Hütten gehalten, Hüttenregister über die Erzlieferungen jeder Zeche beim bergamtlichen Rezessschreiber einzureichen, der diese mit den in den Zechenregistern gemeldeten Erzlieferungszetteln verglich. Über die Zahlung des landesherrlichen Zehnten wurden durch die Oberzehntner und Austeiler, die auch die Ausbeute an die Gewerken auszahlten, Zehntrechnungen und Kontobücher geführt. Eine übergreifende Erfassung des Gesamtausbringens der Reviere oder für ganz Sachsen erfolgte nicht. Die 1732 vom Freiberger Markscheider und Bergkommissar Augustus Beyer publizierte Druckschrift "Das gesegnete Markgraftum Meißen, an unterirdischen Schätzen und Reichtum an allen Metallen und Mineralien, nach der Austeilung an Ausbeuten und wiedererstattetem Verlag des Bergwerks bei der Bergstadt Freiberg ..." stellte eine summarische Auswertung der Ausbeutzettel für die Zeit von 1529 - 1729 dar, Angaben über die Erzfördermengen sind darin nicht enthalten.
Im Jahre 1801 verkaufte der Freiberger Zehntenschreiber und Silberbrenner Christian Gottfried Henselius dem Oberbergamt zusammen mit seiner Sammlung gedruckter Ausbeutbögen auch zwei von ihm erstellte summarische Erzlieferungsextrakte für 300 Taler. Diese hatte Henselius seit dem Jahre 1788 in seiner Freizeit aus seinen Ausbeutbögen und 90 Kontobüchern des Oberzehntenamtes erstellt. Sie enthielten die vierteljährliche Ausbeute, die Erzmengen und deren Bezahlung im Freiberger Revier sowohl für das gesamte Revier als auch für die einzelnen Berggebäude in den Zeiträumen von 1529 bis 1800 sowie nach der Errichtung der Generalschmelzadministration ab dem Quartal Crucis 1710. Zur Fertigung seines ersten Extraktes veranlasste Henselius der Zustand der Kontobücher, die wegen der Feuchtigkeit im Oberzehntenarchiv damals schon halb vermodert waren. Insbesondere die Jahrgänge von 1710 bis nach 1720 beschrieb er als " ... beinahe verwest und zu einer etwaigen Reparatur ganz untauglich sind, und wenn ich damals diese noch eintzigen Archivs Nachrichten nicht noch mit vieler Mühe daraus extrahirt hätte, solche vollends ganz verlohren gegangen sey würden. Aus patriotischer Liebe zum Bergbau und um diese wichtigen den Freyberger Bergbau so sehr interessierenden Nachrichten auf die Nachkommenschaft zu bringen, entschloß ich mich zu dieser mühevollen Arbeit".
Für das Oberbergamt stellten diese ansonsten nur mühevoll zu ermittelnden statistischen Nachrichten über das Ausbringen des erzgebirgischen Bergbaus eine wertvolle Informationsquelle dar und von der Generalschmelzadministration waren ab Crucis 1801 vierteljährliche und jährliche Erzlieferungsextrakte zu erstellen und bei der Berghauptmannschaft einzureichen. Seit 1802 wurde dazu ein gedrucktes Formblatt eingeführt.
Bis zum Jahre 1817 erarbeitete Henselius, der 1812 zum Oberhüttenraiter und 1814 zum Oberzehntner und Austeiler ernannt worden war, peu à peu weitere Erzlieferungsextrakte, die vom Oberbergamt gegen Erstattung seiner Aufwendungen angekauft wurden. Bei dieser Arbeit wurde er gegen Entgelt vom Amalgamierprobierer Christian Benjamin Frommelt und dem Lohnschreiber Gotthold Samuel Böhme unterstützt. Weitere Extrakte fertigte der Rezessschreiber Carl Salomo Dietze.
Henselius' unermüdliche Arbeit an den Extrakten war vermutlich auch der Grund dafür, dass seine Ehe mit Johanne Rahel, geb. Freiesleben, geschieden wurde. Zu Beginn des Jahres 1818 wurde Henselius wegen Veruntreuung von 2.400 Talern vom Amt des Oberzehntners enthoben.
Die Weiterführung der Erfassung der historisch-statistischen Nachrichten über das Ausbringen stand für das Oberbergamt außer Frage und so wurde der Schichtmeister Johann Gottlob Franke mit der Aufsicht über die Fortsetzung der Arbeiten betraut. Ihm wurde der vom Gnadengeld lebende Stollnuntersteiger Johann Traugott Ludewig und der wie Ludewig an der Gicht erkrankte Freiberger Bürger Karl Gottlob Henschel als Gehilfen beigegeben. Im Laufe der Zeit erhöhte sich der Arbeitsstab Frankes noch um eine größere Anzahl von Invaliden. Das Gesuch von Henselius um Gestattung der Fortführung der Arbeiten an den Erzlieferungsextrakten für täglich 3 Groschen zur besseren Verpflegung in der Strafanstalt Zwickau wurde von allerhöchster Stelle im März 1819 abgelehnt.
Es zeigte sich, dass die angegangene Verfahrensweise zur Weiterführung der Arbeiten zu hohe Kosten verursachte und die Resultate mangelhaft waren. Am 16. April 1825 wurde dem Freiberger Rezessschreiber Carl Gottlob Wöllner die Aufsicht über die Fortstellung der Erzlieferungsextrakte übertragen. Unter seiner Leitung erfolgte die Zuarbeit in den einzelnen Bergämtern für deren Reviere, wobei auch die in einer Vorratskammer der Muldner Hütte befindlichen Berg- und Hüttenregister aller sächsischen Bergreviere ausgewertet wurden. Wöllner konnte die Arbeiten im Januar 1844 zum Abschluss bringen. 1852 veröffentlichte Moritz Ferdinand Gätzschmann eine vergleichende Übersicht der Ausbeute des Bergreviers Freiberg für die Zeit von 1530 - 1850 (Dienstbibliothek C.C.3.2.2.2. Nr. 1a+b).
In der Folgezeit wurden die statistischen Erfassungen in regelmäßigen Abständen ergänzt. Für den Zeitraum von 1823 - 1852 erarbeitete der Hüttenraiter Karl Traugott Lohse einen neuen Erzlieferungsextrakt, den Extrakt für die Jahre 1843 - 1867 erstellte der Hüttenraiter Carl Gottlieb Gottschalk.
Die fast ausschließlich handschriftlich abgefassten Quellen geben eine Übersicht über die Höhe der Erzausbringung der Gruben in den einzelnen Bergrevieren zwischen 1523 und 1867. Fortführende Übersichten zu den Erzlieferungen ab dem Jahre 1868 sind in den Beständen 40035 Oberhüttenamt Freiberg und 40024-24 Landesbergamt Wirtschaftsangelegenheiten enthalten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen gedruckte Übersichten des Ausbringens in den einzelnen Revieren, von denen der Bestand nur vereinzelte Stücke bis zum Jahr 1897 enthält.
Umfangreiche Überlieferungen zur Fertigung der Extrakte finden sich in den Akten 40001 Oberbergamt Freiberg Nrn. 2520, 3015, 3016 und 3017. Die von der Generalschmelzadministration erstellten viertel- und jährlichen Extrakte liegen im Bestand 40002 Oberbergamt Freiberg - Berghauptmannschaft Nrn. 10 - 18 vor.
2. Bearbeitungsbericht
Als Teil des Behördenarchivs der Bergverwaltung kamen nach deren Auflösung auch die Erzlieferungsextrakte in das damals der Bibliothek der Bergakademie angegliederte Bergarchiv. Sie bildeten zusammen mit den Ausbeutbögen einen Bestand, der eine Bündelnummerierung und innerhalb dieser eine Bandzählung aufwies.
Im August 1987 wurden die Bestände getrennt und jeder für sich mit einer fortlaufenden Nummer neu signiert. Im Zuge dieser Revision ist durch Bärbel Böhme ein neues Verzeichnis erstellt worden.
Eine Neuverzeichnung erfolgte im April 2005. Dabei wurden in AUGIAS 7.4 auch bisher nicht erfasste Angaben, wie die Altsignatur und die Ersteller, mit in die Verzeichnung aufgenommen. Um Gleichartigkeit und Unterschiede der Extrakte zu dokumentieren, sind für jedes Stück "Enthält-Vermerke" angefertigt worden. Da mehrfach nachträgliche Korrekturen einzelner Zahlenangaben vorzufinden sind, kann davon ausgegangen werden, dass Extrakte mit gleichen Verzeichnungsangaben nicht identisch sind. Wegen der Vielzahl von Zahlen ist immer mit kleineren Berichtigungen zu rechnen, wenn selbst bei Abschriften der Verfasser nicht ausdrücklich auf die völlige Übereinstimmung mit einem anderen Stück verweist.
Die Nummerierung wurde beibehalten, lediglich überformatige Bände als solche gekennzeichnet. Das Archival EE 42 wurde dem Bestand Bergamt Marienberg zugeordnet (40013 Nr. 1396), da sich sein Inhalt und Aufbau deutlich von dem der Erzlieferungsextrakte unterscheidet und es bis 1987 auch nicht Teil des Bestandes war. Bei dem bisher unter der Signatur EE 1 verzeichneten Stück handelte es sich um einen Band Ausbeutbögen speziell für den Zinnbergbau in einem Vasallenbergrevier, es ist jetzt unter der neuen Signatur 40165 Nr. 59 zu finden.
Als Datierung wurde der Zeitpunkt der Anfertigung der Extrakte aufgenommen. Die ausgewerteten Zeiträume, die weit vor dem liegen, sind im Titel bzw. dem Enthält-Vermerk ersichtlich und bildeten die Grundlage für eine manuelle Sortierreihenfolge im Findbuch.
3. Korrespondierende Bestände
40001 Oberbergamt Freiberg
40002 Oberbergamt Freiberg - Berghauptmannschaft
40006 Bergamt Altenberg
40007 Bergamt Annaberg
40010 Bergamt Freiberg
40011 Bergamt Geyer
40013 Bergamt Marienberg
40015 Bergamt Schneeberg
40024 Landesbergamt Freiberg
40035 Oberhüttenamt Freiberg
40102 Oberdirektion der Erzbergwerke
40132 Hütte Muldenhütten
40133 Hütte Halsbrücke
40136 Sächsische Blaufarbenwerke
40165 Ausbeutbögen
40186 Zechenregister
Freiberg, April 2005 A. Henry Zimmermann
1. Bestandsgeschichte
Um Unterschlagungen bei den Erzlieferungen zu vermeiden, waren die Inspektoren der Hütten gehalten, Hüttenregister über die Erzlieferungen jeder Zeche beim bergamtlichen Rezessschreiber einzureichen, der diese mit den in den Zechenregistern gemeldeten Erzlieferungszetteln verglich. Über die Zahlung des landesherrlichen Zehnten wurden durch die Oberzehntner und Austeiler, die auch die Ausbeute an die Gewerken auszahlten, Zehntrechnungen und Kontobücher geführt. Eine übergreifende Erfassung des Gesamtausbringens der Reviere oder für ganz Sachsen erfolgte nicht. Die 1732 vom Freiberger Markscheider und Bergkommissar Augustus Beyer publizierte Druckschrift "Das gesegnete Markgraftum Meißen, an unterirdischen Schätzen und Reichtum an allen Metallen und Mineralien, nach der Austeilung an Ausbeuten und wiedererstattetem Verlag des Bergwerks bei der Bergstadt Freiberg ..." stellte eine summarische Auswertung der Ausbeutzettel für die Zeit von 1529 - 1729 dar, Angaben über die Erzfördermengen sind darin nicht enthalten.
Im Jahre 1801 verkaufte der Freiberger Zehntenschreiber und Silberbrenner Christian Gottfried Henselius dem Oberbergamt zusammen mit seiner Sammlung gedruckter Ausbeutbögen auch zwei von ihm erstellte summarische Erzlieferungsextrakte für 300 Taler. Diese hatte Henselius seit dem Jahre 1788 in seiner Freizeit aus seinen Ausbeutbögen und 90 Kontobüchern des Oberzehntenamtes erstellt. Sie enthielten die vierteljährliche Ausbeute, die Erzmengen und deren Bezahlung im Freiberger Revier sowohl für das gesamte Revier als auch für die einzelnen Berggebäude in den Zeiträumen von 1529 bis 1800 sowie nach der Errichtung der Generalschmelzadministration ab dem Quartal Crucis 1710. Zur Fertigung seines ersten Extraktes veranlasste Henselius der Zustand der Kontobücher, die wegen der Feuchtigkeit im Oberzehntenarchiv damals schon halb vermodert waren. Insbesondere die Jahrgänge von 1710 bis nach 1720 beschrieb er als " ... beinahe verwest und zu einer etwaigen Reparatur ganz untauglich sind, und wenn ich damals diese noch eintzigen Archivs Nachrichten nicht noch mit vieler Mühe daraus extrahirt hätte, solche vollends ganz verlohren gegangen sey würden. Aus patriotischer Liebe zum Bergbau und um diese wichtigen den Freyberger Bergbau so sehr interessierenden Nachrichten auf die Nachkommenschaft zu bringen, entschloß ich mich zu dieser mühevollen Arbeit".
Für das Oberbergamt stellten diese ansonsten nur mühevoll zu ermittelnden statistischen Nachrichten über das Ausbringen des erzgebirgischen Bergbaus eine wertvolle Informationsquelle dar und von der Generalschmelzadministration waren ab Crucis 1801 vierteljährliche und jährliche Erzlieferungsextrakte zu erstellen und bei der Berghauptmannschaft einzureichen. Seit 1802 wurde dazu ein gedrucktes Formblatt eingeführt.
Bis zum Jahre 1817 erarbeitete Henselius, der 1812 zum Oberhüttenraiter und 1814 zum Oberzehntner und Austeiler ernannt worden war, peu à peu weitere Erzlieferungsextrakte, die vom Oberbergamt gegen Erstattung seiner Aufwendungen angekauft wurden. Bei dieser Arbeit wurde er gegen Entgelt vom Amalgamierprobierer Christian Benjamin Frommelt und dem Lohnschreiber Gotthold Samuel Böhme unterstützt. Weitere Extrakte fertigte der Rezessschreiber Carl Salomo Dietze.
Henselius' unermüdliche Arbeit an den Extrakten war vermutlich auch der Grund dafür, dass seine Ehe mit Johanne Rahel, geb. Freiesleben, geschieden wurde. Zu Beginn des Jahres 1818 wurde Henselius wegen Veruntreuung von 2.400 Talern vom Amt des Oberzehntners enthoben.
Die Weiterführung der Erfassung der historisch-statistischen Nachrichten über das Ausbringen stand für das Oberbergamt außer Frage und so wurde der Schichtmeister Johann Gottlob Franke mit der Aufsicht über die Fortsetzung der Arbeiten betraut. Ihm wurde der vom Gnadengeld lebende Stollnuntersteiger Johann Traugott Ludewig und der wie Ludewig an der Gicht erkrankte Freiberger Bürger Karl Gottlob Henschel als Gehilfen beigegeben. Im Laufe der Zeit erhöhte sich der Arbeitsstab Frankes noch um eine größere Anzahl von Invaliden. Das Gesuch von Henselius um Gestattung der Fortführung der Arbeiten an den Erzlieferungsextrakten für täglich 3 Groschen zur besseren Verpflegung in der Strafanstalt Zwickau wurde von allerhöchster Stelle im März 1819 abgelehnt.
Es zeigte sich, dass die angegangene Verfahrensweise zur Weiterführung der Arbeiten zu hohe Kosten verursachte und die Resultate mangelhaft waren. Am 16. April 1825 wurde dem Freiberger Rezessschreiber Carl Gottlob Wöllner die Aufsicht über die Fortstellung der Erzlieferungsextrakte übertragen. Unter seiner Leitung erfolgte die Zuarbeit in den einzelnen Bergämtern für deren Reviere, wobei auch die in einer Vorratskammer der Muldner Hütte befindlichen Berg- und Hüttenregister aller sächsischen Bergreviere ausgewertet wurden. Wöllner konnte die Arbeiten im Januar 1844 zum Abschluss bringen. 1852 veröffentlichte Moritz Ferdinand Gätzschmann eine vergleichende Übersicht der Ausbeute des Bergreviers Freiberg für die Zeit von 1530 - 1850 (Dienstbibliothek C.C.3.2.2.2. Nr. 1a+b).
In der Folgezeit wurden die statistischen Erfassungen in regelmäßigen Abständen ergänzt. Für den Zeitraum von 1823 - 1852 erarbeitete der Hüttenraiter Karl Traugott Lohse einen neuen Erzlieferungsextrakt, den Extrakt für die Jahre 1843 - 1867 erstellte der Hüttenraiter Carl Gottlieb Gottschalk.
Die fast ausschließlich handschriftlich abgefassten Quellen geben eine Übersicht über die Höhe der Erzausbringung der Gruben in den einzelnen Bergrevieren zwischen 1523 und 1867. Fortführende Übersichten zu den Erzlieferungen ab dem Jahre 1868 sind in den Beständen 40035 Oberhüttenamt Freiberg und 40024-24 Landesbergamt Wirtschaftsangelegenheiten enthalten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen gedruckte Übersichten des Ausbringens in den einzelnen Revieren, von denen der Bestand nur vereinzelte Stücke bis zum Jahr 1897 enthält.
Umfangreiche Überlieferungen zur Fertigung der Extrakte finden sich in den Akten 40001 Oberbergamt Freiberg Nrn. 2520, 3015, 3016 und 3017. Die von der Generalschmelzadministration erstellten viertel- und jährlichen Extrakte liegen im Bestand 40002 Oberbergamt Freiberg - Berghauptmannschaft Nrn. 10 - 18 vor.
2. Bearbeitungsbericht
Als Teil des Behördenarchivs der Bergverwaltung kamen nach deren Auflösung auch die Erzlieferungsextrakte in das damals der Bibliothek der Bergakademie angegliederte Bergarchiv. Sie bildeten zusammen mit den Ausbeutbögen einen Bestand, der eine Bündelnummerierung und innerhalb dieser eine Bandzählung aufwies.
Im August 1987 wurden die Bestände getrennt und jeder für sich mit einer fortlaufenden Nummer neu signiert. Im Zuge dieser Revision ist durch Bärbel Böhme ein neues Verzeichnis erstellt worden.
Eine Neuverzeichnung erfolgte im April 2005. Dabei wurden in AUGIAS 7.4 auch bisher nicht erfasste Angaben, wie die Altsignatur und die Ersteller, mit in die Verzeichnung aufgenommen. Um Gleichartigkeit und Unterschiede der Extrakte zu dokumentieren, sind für jedes Stück "Enthält-Vermerke" angefertigt worden. Da mehrfach nachträgliche Korrekturen einzelner Zahlenangaben vorzufinden sind, kann davon ausgegangen werden, dass Extrakte mit gleichen Verzeichnungsangaben nicht identisch sind. Wegen der Vielzahl von Zahlen ist immer mit kleineren Berichtigungen zu rechnen, wenn selbst bei Abschriften der Verfasser nicht ausdrücklich auf die völlige Übereinstimmung mit einem anderen Stück verweist.
Die Nummerierung wurde beibehalten, lediglich überformatige Bände als solche gekennzeichnet. Das Archival EE 42 wurde dem Bestand Bergamt Marienberg zugeordnet (40013 Nr. 1396), da sich sein Inhalt und Aufbau deutlich von dem der Erzlieferungsextrakte unterscheidet und es bis 1987 auch nicht Teil des Bestandes war. Bei dem bisher unter der Signatur EE 1 verzeichneten Stück handelte es sich um einen Band Ausbeutbögen speziell für den Zinnbergbau in einem Vasallenbergrevier, es ist jetzt unter der neuen Signatur 40165 Nr. 59 zu finden.
Als Datierung wurde der Zeitpunkt der Anfertigung der Extrakte aufgenommen. Die ausgewerteten Zeiträume, die weit vor dem liegen, sind im Titel bzw. dem Enthält-Vermerk ersichtlich und bildeten die Grundlage für eine manuelle Sortierreihenfolge im Findbuch.
3. Korrespondierende Bestände
40001 Oberbergamt Freiberg
40002 Oberbergamt Freiberg - Berghauptmannschaft
40006 Bergamt Altenberg
40007 Bergamt Annaberg
40010 Bergamt Freiberg
40011 Bergamt Geyer
40013 Bergamt Marienberg
40015 Bergamt Schneeberg
40024 Landesbergamt Freiberg
40035 Oberhüttenamt Freiberg
40102 Oberdirektion der Erzbergwerke
40132 Hütte Muldenhütten
40133 Hütte Halsbrücke
40136 Sächsische Blaufarbenwerke
40165 Ausbeutbögen
40186 Zechenregister
Freiberg, April 2005 A. Henry Zimmermann
Zusammenstellungen der Erzlieferungen im Zeitraum 1523 - 1867 (1897) nach Bergamtsrevieren.
Um Unterschlagungen bei den Erzlieferungen zu vermeiden, waren die Inspektoren der Hütten gehalten, Hüttenregister über die Erzlieferungen jeder Zeche beim bergamtlichen Rezessschreiber einzureichen, der diese mit den in den Zechenregistern gemeldeten Erzlieferungszetteln verglich. Über die Zahlung des landesherrlichen Zehnten wurden durch die Oberzehntner und Austeiler, die auch die Ausbeute an die Gewerken auszahlten, Zehntrechnungen und Kontobücher geführt. Eine übergreifende Erfassung des Gesamtausbringens der Reviere oder für ganz Sachsen erfolgte nicht. Die 1732 vom Freiberger Markscheider und Bergkommissar Augustus Beyer publizierte Druckschrift "Das gesegnete Markgraftum Meißen, an unterirdischen Schätzen und Reichtum an allen Metallen und Mineralien, nach der Austeilung an Ausbeuten und wiedererstattetem Verlag des Bergwerks bei der Bergstadt Freiberg ..." stellte eine summarische Auswertung der Ausbeutzettel für die Zeit von 1529 - 1729 dar, Angaben über die Erzfördermengen sind darin nicht enthalten.
- 2005 | Findbuch/Datenbank
- 2025-02-26 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5