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Beständeübersicht

Bestand

50067 Amtsgericht Weißwasser

Datierung1890 - 1958
Benutzung im Staatsfilialarchiv Bautzen
Umfang (nur lfm)11,4
1871 zählte das kleine sorbische Heidedorf Weißwasser 721 Einwohner. Es gehörte verwaltungstechnisch zum Amtsbezirk Muskau III, im preußischen Landkreis Rothenburg. In der preußischen Gerichtsverwaltung war es dem Königlichen Amtsgericht Muskau zugeordnet.
Das reiche Vorhandensein von Quarzsand, Ton, Holz und Braunkohle um Weißwasser und die Anbindung des Ortes an die Eisenbahnstrecke Berlin - Görlitz waren ab den 1870er Jahre ausschlaggebend für eine einzigartige Entwicklung der Glasindustrie. Von 1873 bis 1904 entstanden 11 Glashütten sowie 5 Glasraffinerien, 3 Ziegelein und eine Reihe von Kohlenwerken. Bis in die 1920er Jahre hatte sich Weißwasser zum bedeutendsten Standort der Glasindustrie Deutschlands und Europas entwickelt. Die Bevölkerung nahm rasch zu. So hatte der Ort 1905 bereits 9327 Einwohner. 1939 lebten in Weißwasser, das 1935 das Stadtrecht erhalten hatte, 14.388 Menschen.
Am 1. Oktober 1911 wurde auf Grund des Gesetzes vom 16. Juni 1909 und der Königlichen Verordnung vom 6. Juni 1911 das Amtsgericht in Weißwasser neu errichtet. Dem Amtsgerichtsbezirk wurden die Landgemeinden und Gutsbezirke Weißwasser, Altliebel, Boxberg (Muskauer Anteil), Daubitz, Groß Düben, Eselsberg (Muskauer Anteil), Halbendorf, Mochholz, Mühlrose, Mulkwitz, Neuhammer, Nochten, Nieder Prauske, Publick, Reichwalde, Rietschen, Rohne, Schadendorf, Schleife, Sprey, Teicha, Tränke, Trebendorf, Tzschelln, Viereichen, Wunscha, Werda und Jagdschloss Weißwasser zugeteilt.
Die bis zum 30. September 1911 beim Amtsgericht Muskau anhängig gewesenen Zivilprozess-, Konkurs-, Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungssachen aus dem Bezirk des Amtsgerichts Weißwasser wurden beim Amtsgericht Muskau zur Erledigung geführt. Alle dort angefangenen Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit wurden, soweit sie zum Bezirk des Amtsgerichts Weißwasser gehörten, an dieses zum 1. Oktober 1911 zur Fortführung abgegeben.
Ab Oktober 1933 nach dem in Kraft treten des Reichserbhofgesetzes übernahm das Amtsgericht Weißwasser die Funktion des Anerbengerichts für seinen Sprengel. In Entschuldungssachen war es zudem auch zuständig für Gemeinden der Amtsgerichtsbezirke Niesky, Muskau, Priebus und Triebel.
Das Amtsgericht Weißwasser wurde 1952 aufgelöst. Als Nachfolgerbehörde wurde das Kreisgericht Weißwasser eingerichtet.
Gerichtsverwaltung.- Verwaltung des Gerichtsgefängnisses.- Ziviler Rechtsstreit.- Entschuldungsverfahren.- Mietrecht.- Handelsregister.- Genossenschaftsregister.- Vereinsregister.- Güterrechtsregister.- Musterregister.- Anerbengericht.- Testamente und Nachlässe.
  • 2004 | Findbuch/Datenbank
  • 2006 | Abgabeverzeichnis
  • 2024-03-07 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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