Für die am 26. Mai 1848 von der Standesherrschaft Königsbrück und dem Rittergut Steinborn übernommene Patrimonialgerichtsbarkeit war zunächst eine Gerichtsexpedition des Justizamtes Kamenz in Königsbrück eingerichtet worden. Die Behördenbezeichnung lautete "Justizamt Kamenz in Königsbrück". Der Kamenzer Justitiar hatte an genau festgelegten Tagen in Königsbrück zu sein, um die Amts- und Rechtshandlungen dort durchzuführen. Als ständiges Personal waren in Königsbrück ein Aktuar, der, jedoch nur in unaufschiebbaren Fällen, den Justizbeamten vertreten durfte und ein Kopist, der zugleich die Sportelkasse führte, angestellt. Mit Verordnung vom 4. Juni 1853 wurde zum 6. Juli 1853 die Gerichtsexpedition in ein Königliches Gericht umgewandelt. Dem neu gebildeten Gericht erster Instanz wurden die Orte Königsbrück, Rohna, Zeisholz mit Neitzschmühle, Otterschütz, Zietzsch, Quosdorf, Steinborn, Schmorkau, Weißbach, Neukirch, Gottschdorf, Röhrsdorf, Lüttichau, Krakau, Zochau und Sella, die bisher dem Justizamt Kamenz unterstanden sowie die Orte Laußnitz, Niedergräfenhain, Höckendorf und Tauscha, die bisher dem Justizamt Radeberg unterstanden, zugewiesen. Nachdem 1855 die Patrimonialgerichtsbarkeit der Rittergüter Obergräfenhain, Cosel, Grüngräbchen, Schwepnitz, Reichenbach, Reichenau, Koitsch, Bohra und Stenz auf den Staat übergegangen war, ging deren Gerichtsbarkeit an das Gericht Königsbrück über. Der Ort Tauscha wurde 1856 wieder ausbezirkt und dem Bezirk des Königlichen Gerichts Radeburg eingegliedert. Auf Grundlage des Gesetzes "die künftige Einrichtung der Behörden erster Instanz für Rechtspflege und Verwaltung betreffend" vom 11. August 1855 wurde das Königliche Gericht Königsbrück aufgelöst. Seine Aufgaben übernahm das daraufhin 1856 gebildete Gerichtsamt Königsbrück, dessen Sprengel dem der Vorgängerbehörde im Wesentlichen entsprach.

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