Beständeübersicht
Archivale im Bestand
22342 Bezirkskabinett für Kulturarbeit Leipzig
Archivaliensignatur | AV 22342-955 |
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Datierung | 1989 |
Kolloquium zur Ausstellung "Zeitzeichen. Stationen bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen" am 11. November 1989 in Leipzig
Enthält u. a.: | Gastgeber Dr. Gleisberg stellt das Podium vor.- (04:30) Moderatorin Frau Thomas verließt einen Aufruf zur Gründung eines Stiftermuseums, angesiedelt in Leipzig oder Dresden.- (12:30) Prof. Rink stellt zur Diskussion, was aus ihm geworden wäre, wäre er in der BRD aufgewachsen.- "Jeder Staat hat die Kunst, die er verdient".- (18:30) Mattheuer zur gegenseitigen Durchdringung von Kunst und Gesellschaft.- USA waren als Besatzungsmacht beliebter als die Sowjetunion, Kunst im Westen daher gefälliger.- Prof. Urberg zur Kunst in der BRD: Leider haben Künstler die Gesellschaft nicht direkt verändern können in den 1960ern.- Camus und andere Existenzialisten propagierten Individualismus als Widerstand gegen die Mehrheitsgesellschaft.- (31:00) Frau Thomas stellt die Frage, ob Faschismus und Nazismus in der Kunst nach 1945 erfolgreich bekämpft wurden.- Herr Urberg merkt dazu an, dass in Westdeutschland nach 1945 die "Hilfsgemeinschaft deutscher Künstler" maßgeblich aus bekannten Kunstgrößen der NS-Zeit bestand.- (33:00) Herr Frommhold äußert, dass in der mitteldeutschen Kunstlandschaft die NS-Kunst nie dominant gewesen sei.- Die erste deutsche Kunstausstellung 1946 in Dresden trug gesamtdeutschen und antifaschistischen Charakter.- Die Besatzungsmacht SU ist in der SBZ/DDR erst unbeliebt geworden, bsd. nach der Formalismusdiskussion 1951.- Besonders Lektüre des Malik-Verlags machte inneren Wiederstand gegen Stalinismus möglich.- (40:00) Herr Giebe sieht zeitgenössische Kunst (1989) in den Protestplakaten der mehrheitlich von jungen Menschen getragenen Demonstrationen.- (42:30) Kritikerin Frau Gille zum Zwiespalt mancher DDR-Künstler zwischen Loyalität mit der Ideologie des Sozialismus und einer Individualität als Künstler.- Seit den 1970ern sieht sie mehr Nischenkunst.- (50:00) Prof. Rink fordert eine Solidarisierung der Intelligenz mit den gegenwärtigen Protesten auf der Straße.- Künstler werden 1989 mehr zu Politikern.- (53:00) Frau Thomas: Junge unbekannte Künstler waren in den 1980ern maßgeblich als Impulsgeber zu den gegenwärtigen Protesten aktiv.- (64:00) Klaus Werner erläutert seinen Aufruf zur Gründung eines Stiftermuseums.- (69:00) Herr Brockhaus betont die getrennte Entwicklung der Kunst im geteilten Deutschland bis 1986.- Seitdem gibt es in Form von Ausstellungen einen gewissen Austausch.- Bei genügend Interesse seitens der Künstler der DDR spricht er sich für eine Sammlung klassischer moderner Kunst in der DDR aus bzw. für ein gemeinsames Museum von BRD und DDR mit diesem Schwerpunkt.- (80:00) Frau Thomas kritisiert, dass seitens der BRD mit ungenügendem Nachdruck nach Informationen und Austausch mit DDR-Künstlern nachgefragt wurde.- Herr Brockhaus thematisiert die Schwierigkeiten bei Gemeinschaftsprojekten über Ländergrenzen hinweg, bsd. die Kooperationspartner in der DDR.- (85:00) Videokünstler Daniels fordert nachdrücklich mehr Bemühen um Präsenz junger DDR-Künstler in der BRD und bemängelt das Bewusstsein in der BRD für DDR-Kunst (99:00) Kritikerin Frau Gille erwähnt analoge Schmalfilmformate um dem Mangel an Videogeräten in der DDR zu begegnen.- (103:00) Wolfgang Mattheuer profitierte von Peter Ludwigs Sammel- und Ankaufstätigkeit seit den 1970ern.- In Museen der BRD würden nur exilierte DDR-Künstler gezeigt, jedoch nicht in der DDR verbleibende.- Prophezeiung, dass sich DDR-Künstler zunehmend an der Nachfrage des Marktes werden orientieren müssen.- Giebe widerspricht dem und hofft auf einen "dritten Weg".- (124:00) Mattheuer beobachtet eine Überfrachtung von Kunst aus der BRD am Beispiel Joseph Beuys, dass weniger die Kunst als vielmehr eine Projektion von Freiheit wahrgenommen würde. |
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Mitwirkende: | Mitwirkende: Prof. Arno Rink, Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Hubertus Giebe, Dozent an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden, Prof. Wolfgang Mattheuer, Maler, Prof. Karl Urberg, Herausgeber des Kataloges zur Ausstellung, Dr. Christoph Brockhaus, Museumsdirektor in Duisburg, Moderation: Frau Karin Thomas, Kunsthistorikerin, Frau Gille, Kritikerin, Dr. Gerhard Frommhold, Cheflektor des Verlages für Kunst in Dresden, Prof. Günther Uecker, Herr Daniels, Videokünstler, Klaus Staeck, Dr. Klaus Werner, Claus Baumann u.a., Dr. Dieter Gleisberg (Direktor Mdbk, Leipzig). |
Genre: | Doku |
Autoren: | Aufnahme: SKL |
Tonfassung/Aufzeichnung: | Mono |
techn. Format/Träger: | VHS |
Wiedergabedauer: | 128 Min. |
Farbigkeit: | color |