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Archivale im Bestand
Karl [IV.], Römischer Kaiser und König von Böhmen, und Wenzel [IV.], König von Böhmen, schließen für sich sowie ihre Erben und Nachfolger (nachkomen) als Könige von Böhmen ein Bündnis mit Friedrich [III.], Balthasar und Wilhelm [I.], Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, sowie deren Erben und Nachfolgern als Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen. Sie geloben eidlich, die Land- und Markgrafen im Besitz ihrer Fürstentümer, Länder und Herrschaften zu schützen. Als Besitzungen der Land- und Markgrafen werden angeführt: das Land Thüringen, die Burgen Wachsenburg (Wassenburg), Schwarzwald (Swarczenwalde) und Liebenstein (Libenstein); die Marken Meißen, Osterland und Landsberg, Burg und Stadt Leisnig (Lizsenig) mit allem Zubehör, das einst der [Burggraf] von Leisnig gehabt hat, die Burg Dohna, die Höfe Rottwerndorf (Ratebornsdorf) und Pratzschwitz (Braczschicz); das Pleißenland; die Grafschaft Orlamünde; die Burgen und Länder, die sie in Franken besitzen, namentlich Coburg (Koburg), Sonneberg (Sunnenberg), Neuhaus (Nuwehus), Schaumberg (Schawenberg), Rauenstein (Ruwenstein), Neustadt (Nuwenstad), Strauf (Straf), Hohenstein (Honstein), Callenberg (Kallenberg) und Füllbach (Fullebach); Lichtenburg (Lichtenberg) und Salzungen (Salczungen), die sie von der Reichsabtei Fulda (dem stifte zcu Fulde) als Pfandschaft innehaben; Burg und Stadt Schleusingen (Slusungen) und die Elgersburg, die sie vom [Grafen von] Henneberg als Pfandschaft innehaben; die Länder und Burgen, die ihnen Heinrich [IV.] d. Ä., Vogt von Plauen, verkauft hat, namentlich Voigtsberg (Voytsperg), Oelsnitz (Olsnicz), Mühltroff (Moldorf), Wiedersberg (Wydersperg), Adorf, Brambach (Brantpach), Liebau (Lobow) und Pausa (Pusen); die Burgen Lauterstein (Luterstein), Rauenstein (Ruwenstein), Scharfenstein, Greifenstein (Gryfenstein){1} und Wolkenstein, der Stein bei dem Hartenstein, Schwarzenberg (Swarzenberg), Wiesenburg (Wesenberg), Auerbach (Urbach), Falkenstein (Valkenstein), Kirchberg, Elsterberg (Elstirberg), Lauenstein (Leuwenstein), Bärenstein (Bernstein), Purschenstein (Bursenstein), Rechenberg, Laußnitz (die Lusenicz), das Städtchen Elsterwerda (Elstirwerde), Radeberg, Ortrand und Weida (Wyda), als von den Land- und Markgrafen zu Lehen gehende Güter; im Land Sachsen die Burgen Gosten{2}, Zörbig (Zcorbecke), Salzfurt (Salczfurd), Gräfenhainichen (Grevenhain), Düben (Dyben) und Kleutsch (Kluczsch) sowie die Burgen Gatersleben (Gatirsleiben) und Hettstedt (Heczstete), die sie vom [Hoch]stift Halberstadt als Pfandschaft innehaben; am Harz Sangerhausen (Sangerhusen), Grillenberg (Grellenberg), Windhausen (Wynthusen) und Hindenburg. Die Bedingungen für die Hilfeleistung werden angeführt. Außerdem sichern die Aussteller für ihre Lebenszeit zu, dass sie Pfandschaften, die die Land- und Markgrafen vom Reich innehaben, weder selbst einlösen noch durch andere einlösen lassen wollen. Das neue Bündnis soll frühere Bündnisse der Aussteller sowie des Vaters [Karls IV., König Johann von Böhmen] mit den Land- und Markgrafen nicht grundsätzlich außer Kraft setzen. Allerdings sollen deren Artikel über die Länder Lausitz (Lusicz), Schweidnitz (Swydenicz) und Jauer (Jauwer) sowie die Pfandschaft der Burg Hirschberg (Herczberg) ungültig werden, da die genannten Länder erblich und die genannte Burg als Pfandschaft an die Aussteller gefallen sind. Gegen Albrecht [III.] und Leopold [III.] von Österreich soll das Bündnis nicht gelten. - Kaiserliches Majestätssiegel angekündigt.
10001 Ältere Urkunden
Archivaliensignatur | 04036 |
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Datierung | 25. November 1372 |
Karl [IV.], Römischer Kaiser und König von Böhmen, und Wenzel [IV.], König von Böhmen, schließen für sich sowie ihre Erben und Nachfolger (nachkomen) als Könige von Böhmen ein Bündnis mit Friedrich [III.], Balthasar und Wilhelm [I.], Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, sowie deren Erben und Nachfolgern als Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen. Sie geloben eidlich, die Land- und Markgrafen im Besitz ihrer Fürstentümer, Länder und Herrschaften zu schützen. Als Besitzungen der Land- und Markgrafen werden angeführt: das Land Thüringen, die Burgen Wachsenburg (Wassenburg), Schwarzwald (Swarczenwalde) und Liebenstein (Libenstein); die Marken Meißen, Osterland und Landsberg, Burg und Stadt Leisnig (Lizsenig) mit allem Zubehör, das einst der [Burggraf] von Leisnig gehabt hat, die Burg Dohna, die Höfe Rottwerndorf (Ratebornsdorf) und Pratzschwitz (Braczschicz); das Pleißenland; die Grafschaft Orlamünde; die Burgen und Länder, die sie in Franken besitzen, namentlich Coburg (Koburg), Sonneberg (Sunnenberg), Neuhaus (Nuwehus), Schaumberg (Schawenberg), Rauenstein (Ruwenstein), Neustadt (Nuwenstad), Strauf (Straf), Hohenstein (Honstein), Callenberg (Kallenberg) und Füllbach (Fullebach); Lichtenburg (Lichtenberg) und Salzungen (Salczungen), die sie von der Reichsabtei Fulda (dem stifte zcu Fulde) als Pfandschaft innehaben; Burg und Stadt Schleusingen (Slusungen) und die Elgersburg, die sie vom [Grafen von] Henneberg als Pfandschaft innehaben; die Länder und Burgen, die ihnen Heinrich [IV.] d. Ä., Vogt von Plauen, verkauft hat, namentlich Voigtsberg (Voytsperg), Oelsnitz (Olsnicz), Mühltroff (Moldorf), Wiedersberg (Wydersperg), Adorf, Brambach (Brantpach), Liebau (Lobow) und Pausa (Pusen); die Burgen Lauterstein (Luterstein), Rauenstein (Ruwenstein), Scharfenstein, Greifenstein (Gryfenstein){1} und Wolkenstein, der Stein bei dem Hartenstein, Schwarzenberg (Swarzenberg), Wiesenburg (Wesenberg), Auerbach (Urbach), Falkenstein (Valkenstein), Kirchberg, Elsterberg (Elstirberg), Lauenstein (Leuwenstein), Bärenstein (Bernstein), Purschenstein (Bursenstein), Rechenberg, Laußnitz (die Lusenicz), das Städtchen Elsterwerda (Elstirwerde), Radeberg, Ortrand und Weida (Wyda), als von den Land- und Markgrafen zu Lehen gehende Güter; im Land Sachsen die Burgen Gosten{2}, Zörbig (Zcorbecke), Salzfurt (Salczfurd), Gräfenhainichen (Grevenhain), Düben (Dyben) und Kleutsch (Kluczsch) sowie die Burgen Gatersleben (Gatirsleiben) und Hettstedt (Heczstete), die sie vom [Hoch]stift Halberstadt als Pfandschaft innehaben; am Harz Sangerhausen (Sangerhusen), Grillenberg (Grellenberg), Windhausen (Wynthusen) und Hindenburg. Die Bedingungen für die Hilfeleistung werden angeführt. Außerdem sichern die Aussteller für ihre Lebenszeit zu, dass sie Pfandschaften, die die Land- und Markgrafen vom Reich innehaben, weder selbst einlösen noch durch andere einlösen lassen wollen. Das neue Bündnis soll frühere Bündnisse der Aussteller sowie des Vaters [Karls IV., König Johann von Böhmen] mit den Land- und Markgrafen nicht grundsätzlich außer Kraft setzen. Allerdings sollen deren Artikel über die Länder Lausitz (Lusicz), Schweidnitz (Swydenicz) und Jauer (Jauwer) sowie die Pfandschaft der Burg Hirschberg (Herczberg) ungültig werden, da die genannten Länder erblich und die genannte Burg als Pfandschaft an die Aussteller gefallen sind. Gegen Albrecht [III.] und Leopold [III.] von Österreich soll das Bündnis nicht gelten. - Kaiserliches Majestätssiegel angekündigt.
1 Zum Nachweis der früher nicht bekannten ehemaligen Burganlage auf den Greifensteinen bei Geyer im Erzgebirge vgl. Gerhard Billig/Heinz Müller, Burgen. Zeugen sächsischer Geschichte, Neustadt a. d. Aisch 1998, S. 143.
2 Zu den bisherigen Bestimmungsversuchen für diesen Ort, die durchweg nicht überzeugen, vgl. Leisering, Wettiner, S. 150, Anm. 618.
Beglaubigungsmittel: | Zwei beschädigte SP Karls IV. und Wenzels IV. (nicht angekündigt!) mit Rücksiegeln an Pergamentstreifen (Abb.: Posse, SDKK, Bd. 2, Tafel 3, Nr. 4 und 5 sowie Tafel 7, Nr. 2 und 4). |
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Provenienz: | Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen |
Orginaldatierung: | … gegeben zcu Pyrne nach Cristi geburt driczenhundirt jar darnach in dem zcwey und sibenczigsten iare an send Katharina tage der juncfrowen, unser riche in dem sybin undczwenczigsten und des keysertums in dem achczenden jare. |
Editionen: | Druck: Mitt. Plauen, Bd. 5, S. C ff., Nr. CCCCXXXIII; MGH, Constitutiones, Elektronische Vorabedition - Zweite Folge, Nr. 721125a. Reg.: RI, Bd. 8, Add. prim., Nr. 7367; ThGQu NF, Bd. 2, T. 2, Nr. 200. Abb.: Posse, Hausgesetze, Tafel 37 mit Erläuterung auf S. 54. |
Ausstellungsort: | Pirna |
Sprache: | mhd. |