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Beständeübersicht

Bestand

40005 Maschinenbaudirektion

Datierung1737 - 1859
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)4,70
1. Behördengeschichte

Die Herausbildung einer Maschinenbaudirektion für den Bergbau in Sachsen ist eng mit den Namen Johann Friedrich Mende, Karl Gottlieb Baldauf und insbesondere Christian Friedrich Brendel verbunden. Während unter Mende und Baldauf nur wenige Gehilfen (Werkmeister, Gezeugarbeiter) für das Bergmaschinenwesen tätig waren, kam es unter Brendel zur Herausbildung einer (zwar unter dem Oberbergamt stehenden) relativ eigenständig fungierenden Behörde, der die Aufsicht über das gesamte Maschinen- und Bauwesen der Gruben, die Schmelzhütten, das Amalgamierwerk, die Seigerhütte Grünthal, die Bergwerksteiche und Kunstgräben, die sonstigen Aufbereitungsanlagen und das Salinenwesen oblag und die für Verbesserungen und Neukonstruktionen der Maschinenanlagen sorgte. Brendel, ab 1814 Kunstmeister, erhielt 1817 die Funktionsbezeichnung "Maschinendirektor", verbunden mit Sitz und Stimme in sämtlichen Bergämtern nach den Bergmeistern. Anfangs nur mit Werkmeister und Vizewerkmeister in Freiberg bzw. Werkmeistern in einigen obergebirgischen Revieren besetzt, wurde das Bergmaschinenwesen in den 1820er-Jahren ausgebaut. 1827 wurden Brendel ein Maschinenbaugehilfe, ein Oberwerkmeister sowie ein Maschinenbaumeister, 1829 ein Maschinenbausekretär zugeordnet. Für diese Verwaltung setzte sich der Begriff Maschinenbaudirektion durch. Neben dem Maschinengeschwornen (vorher Oberwerkmeister), dem Maschinenbaugehilfen, Werkmeister und Vizewerkmeister im Bergrevier Freiberg sowie Werkmeistern in einigen obergebirgischen Revieren unterstanden ihm ab 1817 auch die Porzellanmanufakturen in Meißen und Hubertusburg, die Steinkohlenwerke im Plauenschen Grund und die 1826 eingerichtete Maschinenbauwerkstatt Halsbrücke.
Kurz vor dem Ausscheiden Brendels aus dem Dienst wurde auch wieder die Funktion des Kunstmeisters besetzt - 1848 durch Karl Julius Braunsdorf und Friedrich Wilhelm Schwamkrug (beide ab 1854 Oberkunstmeister).
Die Hauptaufgabe der Maschinenbaudirektion bestand darin, die Wasser- und Wetterlösung sowie die Förderung und Fahrung der Gruben, aber auch die Aufbereitung der immer ärmer werdenden Erze zu gewährleisten. Dabei spielte neben der Verbesserung von Bergwerksmaschinen zur traditionellen Ausnutzung der Wasserkraft (Kunstgezeuge, Wassergöpel) auch die Anwendung neuer Erfindungen (Wassersäulenmaschinen und Turbinen, erste funktionstüchtige Dampffördermaschine) eine große Rolle.
Mit dem Gesetz über den Regalbergbau 1851 wurde die Verantwortung für das Bergmaschinenwesen auf die Revierausschüsse übertragen. Diese übernahmen das Maschinenpersonal als sogenannte Revieroffizianten.


2. Bestandsgeschichte

1829 wurde das Archiv der Maschinenbaudirektion des Oberbergamts aufgelöst und die dort verwahrten Unterlagen an die oberbergamtliche Registratur abgegeben. Aus Platzgründen wurden die Akten im Schloß Freudenstein und später im Freiberger Kornhaus unter konservatorisch höchst bedenklichen Bedingungen gelagert, während die Risse zum größten Teil in den Bestand 40044 Generalrisse eingingen. Um 1950 wurden die Akten der Maschinenbaudirektion beim Institut für Maschinenkunde der Bergakademie aufbewahrt. Ein Teil der Rissüberlieferung befindet sich im wissenschaftlichen Altbestand der Universitätsbibliothek der TU Bergakademie Freiberg.
Im Zuge der Umlagerung aus dem Freiberger Kornhaus in die Räumlichkeiten des Oberbergamts 1915 wurde eine Inventarisierung der Akten vorgenommen, die in schreibmaschinenschriftlicher Form im Bergarchiv als Findhilfsmittel diente.
Der Bestand wurde 2002 verfilmt. Zur Erleichterung der Benutzung wurde das bisherige Findhilfsmittel redaktionell überarbeitet und in die Erschließungssoftware AUGIAS eingegeben.


3. Quellen

Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40024 (Landes-)Bergamt Freiberg, Nr. 9-37.

Sächsisches Staatsarchiv, Bergarchiv Freiberg, 40001 Oberbergamt Freiberg, Nr. 2477.
Allgemeine Verwaltung.- Verwaltung des Bergbaus.- Lehre und Forschung.- Maschinenbau und Technologie.- Bergbautechnik.- Wasserhaltungstechnik.- Aufbereitungs- und Verarbeitungstechnik.- Verkehrstechnik.
Die Herausbildung einer Maschinenbaudirektion für den Bergbau in Sachsen ist eng mit den Namen Johann Friedrich Mende, Karl Gottlieb Baldauf und insbesondere Christian Friedrich Brendel verbunden. Während unter Mende und Baldauf nur wenige Gehilfen (Werkmeister, Gezeugarbeiter) für das Bergmaschinenwesen tätig waren, kam es unter Brendel zur Herausbildung einer (zwar unter dem Oberbergamt stehenden) relativ eigenständig fungierenden Behörde, der die Aufsicht über das gesamte Maschinen- und Bauwesen der Gruben, Schmelzhütten, des Amalgamierwerkes, der Seigerhütte Grünthal, der Bergwerksteiche und Kunstgräben, der sonstigen Aufbereitungsanlagen und des Salinenwesens oblag und die für Verbesserungen und Neukonstruktionen der Maschinenanlagen sorgte. Brendel, ab 1814 Kunstmeister, erhielt 1817 die Funktionsbezeichnung "Maschinendirektor", verbunden mit Sitz und Stimme in sämtlichen Bergämtern nach den Bergmeistern. Anfangs nur mit Werkmeister und Vizewerkmeister in Freiberg bzw. Werkmeistern in einigen obergebirgischen Revieren besetzt, wurde das Bergmaschinenwesen in den 1820er-Jahren ausgebaut. 1827 wurden Brendel ein Maschinenbaugehilfe, ein Oberwerkmeister sowie ein Maschinenbaumeister, 1829 ein Maschinenbausekretär zugeordnet. Für diese Verwaltung setzte sich der Begriff Maschinenbaudirektion durch. Neben dem Maschinengeschwornen (vorher Oberwerkmeister), dem Maschinenbaugehilfen, Werkmeister und Vizewerkmeister im Bergrevier Freiberg sowie Werkmeistern in einigen obergebirgischen Revieren unterstanden ihm ab 1817 auch die Porzellanmanufakturen in Meißen und Hubertusburg, die Steinkohlenwerke im Plauenschen Grund und die 1826 eingerichtete Maschinenbauwerkstatt Halsbrücke.
Kurz vor dem Ausscheiden Brendels aus dem Dienst wurde auch wieder die Funktion des Kunstmeisters besetzt - 1848 durch Karl Julius Braunsdorf und Friedrich Wilhelm Schwamkrug (beide ab 1854 Oberkunstmeister).
Die Hauptaufgabe der Maschinenbaudirektion bestand darin, die Wasser- und Wetterlösung sowie die Förderung und Fahrung der Gruben, aber auch die Aufbereitung der immer ärmer werdenden Erze zu gewährleisten. Dabei spielte neben der Verbesserung von Bergwerksmaschinen zur traditionellen Ausnutzung der Wasserkraft (Kunstgezeuge, Wassergöpel) auch die Anwendung neuer Erfindungen (Wassersäulenmaschinen und Turbinen, erste funktionstüchtige Dampffördermaschine) eine große Rolle.
Mit dem Gesetz über den Regalbergbau 1851 wurde die Verantwortung für das Bergmaschinenwesen auf die Revierausschüsse übertragen. Diese übernahmen das Maschinenpersonal als sogenannte Revieroffizianten.
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