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Beständeübersicht

Bestand

40110 Gewerkschaft Gottes Segen Lugau

Datierung1860 - 1975
Benutzung im Bergarchiv Freiberg
Umfang (nur lfm)40,93

Bestand enthält auch 63 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Betriebsgeschichte

Die Gründung des Stammwerkes der Gewerkschaft Gottes Segen erfolgte am 12. Juni 1856 unter dem Namen Steinkohlenbauverein Gottes Segen in Lugau. Im gleichen Jahr begann die Abteufung des Gottes-Segen-Schachtes, der 1859 das erste Flöz (Hoffnungsflöz) erreichte. Die Teufarbeiten am Glückaufschacht wurden 1865 aufgenommen.
Anfang der 1870er Jahre nahm das Unternehmen durch das Zurückgehen der Lieferungen englischer Kohle (Bergarbeiterstreik) einen Aufschwung. 1890/91 wurden die Tagesanlagen erweitert und modernisiert. Von entscheidender Bedeutung war die Vergrößerung des Grubenfeldes durch den 1895 getätigten Ankauf des Fürstlich Schönburgischen Steinkohlenwerkes mit einem 190 Hektar großen Kohlenfeld und den beiden Schächten Kaiserin Augusta und Gottes Hilfe sowie der Erwerb des 167 Hektar umfassenden fürstlichen Rittergutsfeldes um Oelsnitz. Belegschaftsmangel und wirtschaftliche Schwierigkeiten in den Nachkriegsjahren verursachten einen schweren Rückschlag. Das im Oktober 1919 vom Freistaat Sachsen unterbreitete Kaufangebot wurde deshalb von den Aktionären angenommen und das Unternehmen am 2. August 1920 mit dem ebenfalls verstaatlichten Lugauer Steinkohlenbauverein, der Gewerkschaft Kaisergrube in Gersdorf und der Steinkohlen AG Vereinigt Feld in Hohndorf zur neugegründeten Gewerkschaft Gottes Segen zusammengeschlossen. Die Anteile befanden sich zu mehr als 90 % im Besitz des Freistaates. Nach dem Zusammenschluss bestanden vier Betriebsabteilungen, in Lugau mit vier Schächten, in Oelsnitz mit zwei Schächten, die Betriebsabteilung Kaisergrube sowie die Betriebsabteilung Vereinigt Feld mit jeweils drei Schächten.
Eine Steigerung der Kosten erzwang seit Mitte der zwanziger Jahre die Stilllegung einzelner Betriebszweige. Von ursprünglich dreizehn Schachtanlagen wurden Ende der dreißiger Jahre noch drei betrieben. Der Anstieg der Kosten erzwang seit Mitte der zwanziger Jahre die Stilllegung einzelner Betriebszweige. Von ursprünglich 13 Schachtanlagen wurden Ende der dreißiger Jahre noch drei betrieben. Die Förderung von rund 1 Million Jahrestonnen, die vor dem ersten Weltkrieg noch aus 16 Schächten gefördert und in sechs Aufbereitungen gewaschen worden war, kam ab Januar 1938 allein aus dem Kaiserin Augusta Schacht, wo sie auch aufbereitet und verladen wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gewerkschaft Gottes Segen verstaatlicht und in den VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht umgewandelt.


Bestandsgeschichte und -bearbeitung der Akten (ehmaliger Teilbestand 1)

Der Bestand Gewerkschaft Gottes Segen wurde 1986 durch den VEB Steinkohlenkokereien August Bebel, Zwickau an das damalige Staatsarchiv Dresden abgegeben und gelangte 1997 in das Sächsische Bergarchiv Freiberg.
Der 1978 aus dem VEB Steinkohlenwerk August Bebel hervorgegangene VEB Steinkohlenkokereien August Bebel wurde im Juni 1990 in die Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH (EStEG) umgewandelt. Zum 1. Januar 1995 erfolgte die Übertragung der noch unter Bergaufsicht stehenden Flächen in die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben mbH (GVV) mit dem dafür gebildeten Bereich Bergwerk Zwickau.
Das August-Bebel-Werk verfügte über ein technisch-historisches Archiv, das als Unternehmens- und Steinkohlenarchiv aller in der DDR tätigen Steinkohlenbergbauunternehmen, deren wirtschaftsleitender Organe sowie aller Rechtsvorgänger und somit als Endarchiv dieses Wirtschaftszweiges fungierte. Die bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreichende Überlieferung umfasst insbesondere Unterlagen der VVB Steinkohle, der Steinkohlenwerke des Zwickauer Reviers August Bebel, Martin Hoop und Karl Marx, des Steinkohlenwerkes Oelsnitz, des Steinkohlenwerkes Willi Agatz (Freital), des Steinkohlenwerkes Plötz (Sachsen-Anhalt) sowie der Steinkohlenunternehmen des 19. und 20. Jahrhunderts vornehmlich des Zwickauer und Lugau - Oelsnitzer Reviers.
Zum 1. Januar 1995 wurde auf Entscheid der Treuhandanstalt Berlin neben dem Bereich Kokerei / Sanierung und dem Sozialarchiv auch das technisch-historische Archiv aus der EStEG ausgegliedert und in die GVV übertragen. Von 1997 bis 2002 erfolgte dann schrittweise dessen Überführung in das Bergarchiv Freiberg.
Die Unterlagen des Bestandes Gewerkschaft Gottes Segen wurden bereits im Archiv des August-Bebel-Werkes in einem maschinenschriftlichen Ablieferungsverzeichnis erfasst, das im Staatsarchiv Dresden und im Bergarchiv Freiberg als vorläufiges Findhilfsmittel genutzt wurde.
Im Oktober 2003 wurde der Bestand einer umfassenden Bewertung unterzogen. Ziel war es, eine möglichst repräsentative Überlieferung unter Berücksichtigung des sowohl für das Betriebs- und Produktionsprofil als auch das für soziale und gesellschaftliche Leben der Gewerkschaft Gottes Segen Charakteristischen und des Besonderen zu formieren. Für Serienschriftgut, bspw. Wetterbücher, wurden Samples in 5-Jahres-Schnitten gebildet (z.B. 1935, 1940 usw.). Insgesamt wurden ca. 2 lfm Unterlagen ohne Aussagewert bzw. mit allgemeinen und/oder bereits in anderen Steinkohlenbeständen überlieferten Informationen sowie Doppelstücke kassiert. Ca. 2 lfm Unterlagen wurden den Beständen des Vorgänger- bzw. Nachfolgeunternehmens zugeordnet.
Ebenfalls im Jahr 2003 wurden ca. 1 lfm Unterlagen, die im Zuge von Bereinigungen aus den Beständen VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht, VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge, Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH sowie VVB Steinkohle separiert worden waren, dem vorliegenden Bestand zugeordnet und verzeichnet.
Im Rahmen der Bewertung erfolgte auch gleichzeitig die Bereinigung des Bestandes. Als aufbewahrungswürdig eingestufte Unterlagen des Vorgängerunternehmens Steinkohlenbauverein Gottes Segen wurden dem Bestand 40117-1 Steinkohlenbauvereine des Lugau - Oelsnitzer Reviers zugeordnet und dort verzeichnet; hierfür liegt ein (Teil-)Findbuch vor. Unterlagen nach 1948 wurden dem Bestand des Nachfolgeunternehmens VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht zugeordnet. Mit Unterlagen, die vor 1920 bzw. 1948 angelegt, aber über diese Jahre hinaus weitergeführt wurden, ist so verfahren worden, dass sie jenem Bestandsbildner zugeordnet wurden, welchem sie innerhalb der Aufgabenerledigung am umfassendsten gedient haben bzw. zu welchem inhaltlich der stärkste Bezug besteht. Zur diesbezüglich besseren Orientierung ist der Findbucheinleitung ein Schema zu den Steinkohlenbergwerken des Lugau - Oelsnitzer Reviers beigefügt.
Von Oktober bis November 2003 sowie von Juni bis September 2004 wurden die als archivwürdig eingestuften Unterlagen durch Frau Barbara Schumann im Rahmen eines Werkvertrages bzw. eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses in der Datenbank AUGIAS - Archiv neu erfasst. Z.T. mussten die Titel neu bzw. umgebildet und die Laufzeiten korrigiert werden. Die Verzeichnungsintensität entspricht mit Ausnahme des Serienschriftgutes der erweiterten Verzeichnung.
Da durch die Bewertung bzw. Kassation z.T. erhebliche Nummerierungslücken gerissen wurden, erfolgte im Rahmen der Neuerfassung der Unterlagen auch deren Neusignierung.
Im Oktober 2004 wurden durch Fr. Regina Schulz im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung aus den Teilbeständen Bergschäden und Markscheiderische Unterlagen des Bestandes bzw. der Abgabegemeinschaft 40120-1 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge 95 Akten (überwiegend serielle Unterlagen: Zug-, Winkel- bzw. Nivellementbücher) der Provenienz Gewerkschaft Gottes Segen herausgelöst und im vorliegenden Bestand verzeichnet. Bei Mischakten, d.h. in den Fällen, in denen die Unterlagen von den Nachfolgebetrieben bzw. Rechtsnachfolgern weitergeführt wurden, erfolgte gleichfalls die Zuordnung zu dem Bestandsbildner, bei dem sie ihren überwiegenden Zuwachs erhielten bzw. dem sie im Rahmen der Aufgabenerledigung am umfassendsten gedient haben.
Im November 2004 wurde ebenfalls durch Fr. Schulz mit der Bereinigung und Verzeichnung des allgemeinen Aktenbestandes des VEB Steinkohlenwerkes Oelsnitz/Erzgebirge begonnen. Im Zuge dieser Arbeiten konnten bereits mehrere Akten herausgelöst und im vorliegenden Bestand aufgenommen werden.
Im Jahr 2008 wurden die Erschließung und Provenienzbereinigung des Bestandes VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge von Frau R. Schulz fortgesetzt. Insgesamt wurden 1748 Akteneinheiten mit einer Laufzeit von 1850 - 1972 erfasst.
Die im Bestand enthaltenen personenbezogenen Unterlagen unterliegen gemäß Sächsischem Archivgesetz einer besonderen Schutzwürdigkeit und sind daher für die Benutzung bis zum Ablauf der angegebenen Fristen gesperrt.


Korrespondierende Bestände der Akten

40024-21 (Landes-)Bergamt Freiberg - Steinkohle
40027-02 Oberbergamt Freiberg (neu) - Abteilung II
40039-1 Deponierte Risse zum Steinkohlenbergbau
40042-1 Fiskalische Risse zum Steinkohlenbergbau
40060 Kohlenwerksinspektion Zwickau
40109-1 Gewerkschaft Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40109-2 Gewerkschaft Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40110-2 Gewerkschaft Gottes Segen Lugau - Risse
40112 Sächsisches Steinkohlensyndikat mbH, Zwickau
40116-1 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40116-2 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40117-1 Steinkohlenbauvereine des Lugau-Oelsnitzer Reviers - Akten
40117-2 Steinkohlenbauvereine des Lugau-Oelsnitzer Reviers - Risse
40118-1 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Akten
40118-2 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Risse
40120-1 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40120-2 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Risse


Literaturhinweise

Waldemar May, Otto Stutzer, August Eckhard, 75 Jahre Gemeinschaftsarbeit der Sächsischen Steinkohlenwerke, Zwickau 1936
Klaus Hertel, Chronik der Zwickauer und Lugau - Oelsnitzer Steinkohlenwerke von ihrer Gründung an bis 1945, o.O. 1980 (masch.)
Rolf Vogel, Das Lugau - Oelsnitzer Steinkohlenrevier, Hohenstein-Ernstthal 1994.
Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen, versch. Jge.

Freiberg, 17.12.2004
M. Harring
Freiberg im März 2009
Regina Schulz / Clemens Heitmann (Nachträge)



Bestandsgeschichte und -bearbeitung der Karten, Pläne, Risse (ehemaliger Teilbestand 2)

Die in diesem Bestand zusammengeführten Riss- und Zeichnungsunterlagen wurden im Zuge von Beständebereinigungen und -bewertungen im Oktober/November 2002 v.a. dem Rissbestand und z.T. dem Aktenbestand VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz sowie in geringer Anzahl dem Bestand Erzgebirgische Steinkohlen-Energiegesellschaft mbH (EStEG) entnommen. Zudem erfolgte die Einordnung von relevanten Rissen aus einer im November 2003 erfolgten Übergabe des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge an das Bergarchiv Freiberg.
Die Rissunterlagen des Bestandes VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz einschließlich des zugehörigen Rissverzeichnisses zum Lugau - Oelsnitzer Steinkohlenrevier wurden zum größten Teil 1973 durch die Gruppenmarkscheiderei des Steinkohlenwerkes Oelsnitz dem damaligen Historischen Staatsarchiv Freiberg übergeben. Da ausgewählte Risse bis zum Abschluss der Verwahrung des Steinkohlenwerkes Oelsnitz noch benötigt wurden, konnte das Zulegerisswerk nicht vollständig übergeben werden. Diese und weitere Risse sind dann vermutlich 1997/1998 von der Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksanlagen mbH (GVV), Bergwerk Zwickau, in deren Archiv die Rissunterlagen nach Ende der Verwahrungsarbeiten z.T. gelangt sind, an das Bergarchiv Freiberg abgegeben worden; darüber hinaus hat das Steinkohlenwerk Oelsnitz aber auch dem 1986 eröffneten Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge Riss- und Zeichnungsunterlagen übergeben.
Bei dem Archiv der GVV handelte es sich um das Technisch-Historische Archiv der ehemaligen EStEG als Nachfolgebetrieb des VEB Steinkohlenkokereien August Bebel, deren Räumlichkeiten sich in der Äußeren Schneeberger Str. 100 in Zwickau befanden. Das Technisch-Historische Archiv fungierte als Unternehmens- und Steinkohlenarchiv aller in der DDR tätigen Steinkohlenbergbauunternehmen, deren wirtschaftsleitender Organe sowie aller Rechtsvorgänger. Die bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreichende Überlieferung umfasst insbesondere Unterlagen der VVB Steinkohle, der Steinkohlenwerke des Zwickauer Reviers August Bebel, Martin Hoop und Karl Marx, des Steinkohlenwerkes Oelsnitz, des Steinkohlenwerkes Willi Agatz (Freital), des Steinkohlenwerkes Plötz (Sachsen-Anhalt) sowie der Steinkohlenunternehmen des 19. und 20. Jahrhunderts vornehmlich des Zwickauer und Lugau - Oelsnitzer Reviers. Zum 1. Januar 1995 wurde auf Entscheid der Treuhandanstalt Berlin neben dem Bereich Kokerei / Sanierung und dem Sozialarchiv auch das Technisch-Historische Archiv aus der EStEG ausgegliedert und - unter Beibehaltung o.g. Räumlichkeiten - in die GVV übertragen.

Der Bewertung der Riss- und Zeichnungsunterlagen wurden die Kriterien der Überlieferung des für die Lugau - Oelsnitzer Steinkohlenwerke Charakteristischen und des Besonderen zu Grunde gelegt. Konkret sind als archivwürdig in ihrer Gesamtheit die Urrisse und die Übersichtsrisse sowie in Auswahl die alten Risswerke (der Steinkohlenwerke bis 1920/1945), die abgelegten Urrisse, die Arbeitsrisse, ferner technische Zeichnungen über zentrale, direkt mit dem Produktionsprozess zusammenhängende Technologie und besondere Rissunterlagen - i.d.R. inhaltlich und/oder formal interessante Darstellungen - eingestuft worden. Bei der Bewertung des alten Risswerkes wurden die General- und Übersichtsrisse für allgemein archivwürdig befunden; für die Flöz- und Grubenbau-/Grubenfeldrisse wurde eine Auswahl getroffen, die die wichtigsten Grubenfelder, Baue und Flöze jedes Steinkohlenwerkes berücksichtigt.

Im November 2002 begann durch Frau Regina Schulz im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung die Neuerschließung der als archivwürdig eingestuften Riss- und Zeichnungsunterlagen in der Datenbank AUGIAS - Archiv. Diese Arbeiten wurden im August 2003 durch Frau Beate Lohse weitergeführt und von Oktober bis Anfang Dezember 2003 durch Herrn Frieder Münden ebenfalls im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung fortgesetzt und beendet.
Im Zuge der Neuverzeichnung erfolgte eine Provenienztrennung, die sich vorwiegend über den ausstellenden Betrieb definiert; auf Grund dieser Verfahrensweise wurden die Rissunterlagen des Steinkohlenbauvereins Gottes Segen in den zusammengefassten Bestand 40117-2, Steinkohlenbauvereine des Lugau - Oelsnitzer Reviers - Risse eingegliedert. Weiterhin wurden die Nachbringungsvermerke der Nachfolgebetriebe VEB Steinkohlenwerke Karl Liebknecht und Oelsnitz zwar aufgenommen, blieben für die Bestandsbildung resp. Bestandsabgrenzung jedoch unberücksichtigt, wodurch sich die Differenz zwischen der Laufzeit des Bestandes und dem tatsächlichen Bestehen des Unternehmens erklärt. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, in den nachfolgenden Punkt "Korrespondierende Bestände" sowie in das Schema "Steinkohlenbergwerke in Sachsen - Revier Lugau - Oelsnitz" Einsicht zu nehmen. Da mit der Neuerschließung auch eine Neusignierung erfolgte, wurde dem Findbuch eine Konkordanz von alter zu neuer Archivsignatur beigefügt.
Insgesamt wurden in den vorliegenden Bestand 307 Riss- und Zeichnungseinheiten mit einer Laufzeit von 1904 - 1975 aufgenommen. Vier Risse sind aus Bestandserhaltungsgründen für die Benutzung gesperrt.


Korrespondierende Bestände der Karten, Pläne, Risse

40024-21 (Landes-)Bergamt Freiberg - Steinkohle
40027-02 Oberbergamt Freiberg (neu) - Abteilung II
40039-1 Deponierte Risse zum Steinkohlenbergbau
40039-2 Deponierte Risse zum Steinkohlenbergbau - Winkelbücher
40042-1 Fiskalische Risse zum Steinkohlenbergbau
40042-2 Fiskalische Risse zum Steinkohlenbergbau - Winkelbücher
40060 Kohlenwerksinspektion Zwickau
40109-1 Gewerkschaft Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40109-2 Gewerkschaft Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40110-1 Gewerkschaft Gottes Segen Lugau - Akten
40112 Sächsisches Steinkohlensyndikat mbH, Zwickau
40116-1 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40116-2 VEB Steinkohlenwerk Deutschland, Oelsnitz/Erzgebirge - Risse
40117-1 Steinkohlenbauvereine des Lugau-Oelsnitzer Reviers - Akten
40117-2 Steinkohlenbauvereine des Lugau-Oelsnitzer Reviers - Risse
40118-1 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Akten
40118-2 VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht - Risse
40120-1 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Akten
40120-2 VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz/Erzgebirge - Risse


Literaturhinweise

Eine wissenschaftliche Aufbereitung der Geschichte des Bestandes Gewerkschaft Gottes Segen Lugau existiert nicht.
Gleichwohl finden sich nützliche Informationen in folgenden Publikationen:

R.F. Koettig, Geschichtliche, technische und statistische Notizen über den Steinkohlen-Bergbau Sachsens, Leipzig 1861
Waldemar May, Otto Stutzer, August Eckhard, 75 Jahre Gemeinschaftsarbeit der Sächsischen Steinkohlenwerke, Zwickau 1936
Rolf Vogel, Das Lugau - Oelsnitzer Steinkohlenrevier, Hohenstein-Ernstthal 1994.
Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen, versch. Jge.

Freiberg, 17.12.2003
M. Harring




Akten: Gründung, Entwicklung und Vereinigung mit anderen Steinkohlenwerken.- Kohlenfelder, Abbau- und Nutzungsrechte.- Grundstücke und Gebäude.-
Gruben- und Eisenbahnangelegenheiten.- Anleihen, Wertpapiere, Darlehen.- Stiftungen.- Allgemeine Verwaltung.- Direktorium, Grubenvorstand, Aufsichtsrat.- Gewerke.- Konferenzen, Anordnungen, Bekanntmachungen.- Verkehr mit Reichs-, Landes- und Gemeindebehörden, Besatzungsbehörden, Bergbehörden, Bergschulen, Wirtschaftsverbänden und -vereinen, Bezirksgruppen, sonstigen Verbänden, Vereinen und Einrichtungen, Fremdunternehmen und Einzelpersonen.- Kosten.- Bilanzen, Einnahmen und Ausgaben.- Revision.- Steuern.- Gesetze und Verordnungen.- Tarifangelegenheiten, Arbeitsvertrags- und Arbeitszeitregelungen.- Bergschäden und sonstige Klagesachen.- Statistik.- Allgemeine Belegschaftsangelegenheiten und Mannschaftsverzeichnisse.- Führungs-, Aufsichts- und technisches Personal, Beamte und Angestellte.- Arbeiter.- Fremd- und Zwangsarbeiter.- Versicherungsbeiträge, Abgaben.- Sächsische Knappschaft, Knappschaftsberufsgenossenschaft.- Knappschaftskrankenkasse, Unterstützungskassen.- Sonstige Versicherungsangelegenheiten.- Löhne und Gehälter, Pensionen.- Unterbringung und Versorgung.- Aus- und Fortbildung.- Gesundheitsfürsorge.- Auszeichnungen, Ehrungen, Jubiläen.- Politische Aktivitäten, Streik, Einberufung.- Soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten und Einrichtungen.- Interessenvertretungen und Vereine.-
Geschäftsberichte, Betriebspläne, Gutachten.- Materialwirtschaft.- Markscheiderei, Geologie.- Betriebssicherheit, Diebstähle, Unfälle.- Abbau, Förderung, Grubenbetriebseinrichtungen.- Wetterführung.- Allgemeine Bauvorhaben und Reparaturarbeiten.- Verkokung, Verschwelung.- Kraftwerk.- Verkauf und Abgabe von Kohle und anderen Brennstoffen.

Risse: Generalia.- Grund- und Saigerrisse, Urrisse.- Flach- und Spezialrisse.- Tagegegenden, Lagepläne, Übersichtspläne und -risse, Flurkarten.- Maschinen, Anlagen, Werkzeug und Geräte.- Gebäude.
Die Gründung des Stammwerkes der Gewerkschaft Gottes Segen erfolgte am 12. Juni 1856 unter dem Namen Steinkohlenbauverein Gottes Segen in Lugau. Anfang der 1870er Jahre nahm das Unternehmen durch das Zurückgehen der Lieferungen englischer Kohle (Bergarbeiterstreik) einen Aufschwung. 1890/91 wurden die Tagesanlagen erweitert und modernisiert. Von entscheidender Bedeutung war die Vergrößerung des Grubenfeldes durch den 1895 getätigten Ankauf des Fürstlich-Schönburgischen Steinkohlenwerkes mit einem 190 Hektar großen Kohlenfeld und den beiden Schächten Kaiserin Augusta und Gottes Hilfe sowie der Erwerb des 167 Hektar umfassenden fürstlichen Rittergutfeldes um Oelsnitz. Belegschaftsmangel und wirtschaftliche Schwierigkeiten in den Nachkriegsjahren verursachten einen schweren Rückschlag. Das im Oktober 1919 vom Freistaat Sachsen unterbreitete Kaufangebot wurde deshalb von den Aktionären angenommen und das Unternehmen am 2. August 1920 mit den ebenfalls verstaatlichten Lugauer Steinkohlenbauverein, der Gewerkschaft Kaisergrube zu Gersdorf und der Steinkohlen AG Vereinigt Feld zu Hohndorf zur neugegründeten Gewerkschaft Gottes Segen zusammengeschlossen. Die Anteile befanden sich zu mehr als 90 Prozent im Besitz des Freistaats.
Nach dem Zusammenschluss bestanden vier Betriebsabteilungen, die in Lugau mit vier Schächten, die in Oelsnitz mit zwei Schächten, die Betriebsabteilung Kaisergrube mit drei Schächten sowie die Betriebsabteilung Vereinigt Feld mit drei Schächten.
Eine Steigerung der Kosten erzwang seit Mitte der zwanziger Jahre die Stilllegung einzelner Betriebszweige. Von ursprünglich 13 Schachtanlagen wurden Ende der dreißiger Jahre noch drei betrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gewerkschaft Gottes Segen in den VEB Steinkohlenwerk Karl Liebknecht (1945 - 1959) umgewandelt.
  • 2003, 2009 | Findbuch/Datenbank (Risse)
  • 2008, 2009 | Findbuch/Datenbank (Akten)
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