Beständeübersicht
Bestand
20787 Hoh & Hahne, Reproduktionstechnik, Leipzig
Datierung | 1888 - 1951 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,37 |
Geschichte der Firma Hoh & Hahne
Als Gründungsjahr des Unternehmens gilt das Jahr 1899, in dem die beiden Leipziger Kaufleute August Hermann Richard Hoh (gest. 23.04.1946) und Friedrich August Wilhelm Hahne (gest. 15.01.1929) ihr Geschäft "Hoh & Hahne" für "fotographische Apparate" einschließlich dazu benötigter Bedarfsartikel und -materialien in der Leipziger Innenstadt gründeten; es wurde unter der Registernummer HR 10527 ins Leipziger Handelsregister eingetragen.[01] Parallel dazu entstanden die ersten eigenen Erfindungen auf dem Gebiet unter der Wortmarke LUX. 1903 begannen die Gründer in einer eigenen Werkstatt auch Reproduktionsapparate herzustellen, 1913 führten sie ihre damaligen Produktionsstätten in einer Fabrik im Gerichtsweg 10 zusammen. 1929 zogen Hoh & Hahne in ein modernes Werksgebäude in der Barnecker Straße 185 (umbenannt 1933 in Schlageterstr., seit 1945 Georg-Schwarz-Straße), in dem sie wiederum alle Zweige vereinten: Neben der Fabrikation von fotomechanischen Apparaten, graphischen Hilfsmaschinen und Zubehör umfasste das Unternehmen ein Fachgeschäft für die gesamte Reproduktionstechnik (Verbrauchsmaterialien, Kleingeräte, optische Instrumente) und einen Chemiegroßhandel. Der Betrieb produzierte unter dem Markenzeichen Hohlux. Nach dem Tod von Hahne 1929 traten die Söhne der Firmengründer und andere Erben in die Firma ein. 1939 übergab Richard Hoh (wohnhaft in Borsdorf) die Führung des Unternehmens an seinen Sohn Walter Hoh und Kurt Keller, trat aber erst durch seinen Tod 1946 aus dem Unternehmen aus.
Seit Oktober 1950 stand die Firma unter treuhänderischer Verwaltung der Stadt Leipzig, 1951 der VVB Optik in Jena. Ein im Dezember 1951 eröffnetes Konkursverfahren wurde aufgrund der Verordnung vom 17. Juli 1952 zur Sicherung von Vermögenswerten am 9. Mai 1953 wieder eingestellt und die meisten Anteile verstaatlicht. Zum 31. Mai 1956 wurde der Betrieb in die Rechtsträgerschaft der Deutschen Investitionsbank mit dem Verwaltungsauftrag über die verbliebenen privaten Anteile übergeben. Nach einem erneuten Konkursverfahren 1958, das 1962 aufgehoben wurde, erfolgte 1962 die Löschung der Firma aus dem Leipziger Handelsregister. Der Betrieb ging später als VEB Polygraph Reprotechnik in das Kombinat VEB Polygraph Leipzig ein.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die Unterlagen stammen aus dem Verwaltungsarchiv des Kombinats VEB Polygraph und sind um 1988 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt. Aus diesem Jahr stammte auch eine handschriftliche Findkartei, die 2011 in die Archivdatenbank überführt wurde. 2016 und 2017 erfolgte sporadisch eine Überarbeitung und vor allem Erweiterung der Verzeichnung, dabei wurden auch rd. 250 Duplikate (Fotos) aussortiert und vernichtet. Diese Arbeiten wurden 2019 zum Abschluss gebracht (wobei eine abschließende Überprüfung auf weitere Doppelstücke nicht erfolgen konnte) und die vorliegende Einleitung ergänzt.
Überlieferungsschwerpunkte
Hervorzuheben ist eine Reihe von Fotoalben aus den 1930er Jahren zu den Erzeugnissen von Hoh & Hahne sowie zum Fabrikgebäude und Ausstellungen. Darüber hinaus sind sehr viele weitere Fotos und Prospekte von und zu Firmenerzeugnissen überliefert, zudem auch Patenturkunden. Leitungsdokumente, wie Geschäftsberichte oder Korrespondenz, fehlen vollständig.
Quellen in anderen Beständen
20206 Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 325/1 und 325/2, Genehmigungen für Fa. Hoh & Hahne, Fabrik photographischer Apparate und Maschinen, Leipzig W 35, Schlageterstr. 185
20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 466 und 472, Hoh & Hahne, Hohlux, Fabrik fotographischer Reproduktionsapparate, graphischer Maschinen und Chemikalien-Handlung, Leipzig
20826 VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke, Nr. 509, Prospekte der Fa. Hoh & Hahne, Reproduktionstechnik Leipzig
In den Beständen 21016 Commerzbank, Filiale Leipzig und 21043 Deutsche Investitionsbank, Bezirksdirektion Leipzig finden sich Unterlagen zu Kreditangelegenheiten des Unternehmens. Akten zum Konkurs der Firma sind außerdem im Bestand 20262 Kreisgericht Leipzig überliefert.
Dolores Herrmann
Juni 2019
[01] Zum Folgenden Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1740 (Handelsregisterakte, 2 Bände, 1899 – 1962); Jubiläumskatalog Hohlux Reproduktionsapparate, Maschinen und Geräte, herausgegeben von Hoh & Hahne Leipzig zum fünfzigjährigen Firmenbestehen 1949 (StA-L, Bibliothek, L Hoh).
Als Gründungsjahr des Unternehmens gilt das Jahr 1899, in dem die beiden Leipziger Kaufleute August Hermann Richard Hoh (gest. 23.04.1946) und Friedrich August Wilhelm Hahne (gest. 15.01.1929) ihr Geschäft "Hoh & Hahne" für "fotographische Apparate" einschließlich dazu benötigter Bedarfsartikel und -materialien in der Leipziger Innenstadt gründeten; es wurde unter der Registernummer HR 10527 ins Leipziger Handelsregister eingetragen.[01] Parallel dazu entstanden die ersten eigenen Erfindungen auf dem Gebiet unter der Wortmarke LUX. 1903 begannen die Gründer in einer eigenen Werkstatt auch Reproduktionsapparate herzustellen, 1913 führten sie ihre damaligen Produktionsstätten in einer Fabrik im Gerichtsweg 10 zusammen. 1929 zogen Hoh & Hahne in ein modernes Werksgebäude in der Barnecker Straße 185 (umbenannt 1933 in Schlageterstr., seit 1945 Georg-Schwarz-Straße), in dem sie wiederum alle Zweige vereinten: Neben der Fabrikation von fotomechanischen Apparaten, graphischen Hilfsmaschinen und Zubehör umfasste das Unternehmen ein Fachgeschäft für die gesamte Reproduktionstechnik (Verbrauchsmaterialien, Kleingeräte, optische Instrumente) und einen Chemiegroßhandel. Der Betrieb produzierte unter dem Markenzeichen Hohlux. Nach dem Tod von Hahne 1929 traten die Söhne der Firmengründer und andere Erben in die Firma ein. 1939 übergab Richard Hoh (wohnhaft in Borsdorf) die Führung des Unternehmens an seinen Sohn Walter Hoh und Kurt Keller, trat aber erst durch seinen Tod 1946 aus dem Unternehmen aus.
Seit Oktober 1950 stand die Firma unter treuhänderischer Verwaltung der Stadt Leipzig, 1951 der VVB Optik in Jena. Ein im Dezember 1951 eröffnetes Konkursverfahren wurde aufgrund der Verordnung vom 17. Juli 1952 zur Sicherung von Vermögenswerten am 9. Mai 1953 wieder eingestellt und die meisten Anteile verstaatlicht. Zum 31. Mai 1956 wurde der Betrieb in die Rechtsträgerschaft der Deutschen Investitionsbank mit dem Verwaltungsauftrag über die verbliebenen privaten Anteile übergeben. Nach einem erneuten Konkursverfahren 1958, das 1962 aufgehoben wurde, erfolgte 1962 die Löschung der Firma aus dem Leipziger Handelsregister. Der Betrieb ging später als VEB Polygraph Reprotechnik in das Kombinat VEB Polygraph Leipzig ein.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die Unterlagen stammen aus dem Verwaltungsarchiv des Kombinats VEB Polygraph und sind um 1988 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt. Aus diesem Jahr stammte auch eine handschriftliche Findkartei, die 2011 in die Archivdatenbank überführt wurde. 2016 und 2017 erfolgte sporadisch eine Überarbeitung und vor allem Erweiterung der Verzeichnung, dabei wurden auch rd. 250 Duplikate (Fotos) aussortiert und vernichtet. Diese Arbeiten wurden 2019 zum Abschluss gebracht (wobei eine abschließende Überprüfung auf weitere Doppelstücke nicht erfolgen konnte) und die vorliegende Einleitung ergänzt.
Überlieferungsschwerpunkte
Hervorzuheben ist eine Reihe von Fotoalben aus den 1930er Jahren zu den Erzeugnissen von Hoh & Hahne sowie zum Fabrikgebäude und Ausstellungen. Darüber hinaus sind sehr viele weitere Fotos und Prospekte von und zu Firmenerzeugnissen überliefert, zudem auch Patenturkunden. Leitungsdokumente, wie Geschäftsberichte oder Korrespondenz, fehlen vollständig.
Quellen in anderen Beständen
20206 Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 325/1 und 325/2, Genehmigungen für Fa. Hoh & Hahne, Fabrik photographischer Apparate und Maschinen, Leipzig W 35, Schlageterstr. 185
20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 466 und 472, Hoh & Hahne, Hohlux, Fabrik fotographischer Reproduktionsapparate, graphischer Maschinen und Chemikalien-Handlung, Leipzig
20826 VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke, Nr. 509, Prospekte der Fa. Hoh & Hahne, Reproduktionstechnik Leipzig
In den Beständen 21016 Commerzbank, Filiale Leipzig und 21043 Deutsche Investitionsbank, Bezirksdirektion Leipzig finden sich Unterlagen zu Kreditangelegenheiten des Unternehmens. Akten zum Konkurs der Firma sind außerdem im Bestand 20262 Kreisgericht Leipzig überliefert.
Dolores Herrmann
Juni 2019
[01] Zum Folgenden Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1740 (Handelsregisterakte, 2 Bände, 1899 – 1962); Jubiläumskatalog Hohlux Reproduktionsapparate, Maschinen und Geräte, herausgegeben von Hoh & Hahne Leipzig zum fünfzigjährigen Firmenbestehen 1949 (StA-L, Bibliothek, L Hoh).
Hoh & Hahne Reproduktionstechnik, Leipzig: 40. Geschäftsjahr Hoh & Hahne Leipzig. (L)
Schätzungen des Betriebswerts.- Prospekte.- Patente.
1899 gründeten August Hermann Richard Hoh und Friedrich August Wilhelm Hahne in Leipzig ihr Geschäft "Hoh & Hahne" zum Vertrieb fotographischer Bedarfsartikel und Apparate. Seit 1913 produzierte die Firma in einer Fabrik fotographische Apparate und -maschinen der Marke Lux bzw. Hohlux und führte neben dem Fachgeschäft einen Chemikalien-Großhandel. Seit 1950 stand die Firma unter treuhändischerVerwaltung und wurde 1953 Betrieb mit staatlicher Beteiligung, seit 1956 in der Rechtsträgerschaft der Deutschen Investitionsbank. 1962 erfolgte die Löschung im Handelsregister.
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