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Beständeübersicht

Bestand

20805 VVB Polygraph, Maschinen für Papier und Druck, Leipzig

Datierung1936 - 1969
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)42,59

Bestand enthält auch 3 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular


Geschichte der VVB Polygraph, Maschinen für Papier und Druck

Die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Ausrüstungen für die polygraphische Industrie Leipzig wurde im Mai 1958 gebildet und kurz darauf in VVB Polygraph, Maschinen für Papier und Druck, umbenannt. Grundlage war das Gesetz über die Vervollkommnung und Vereinfachung der Arbeit des Staatsapparates in der DDR vom 11. Februar 1958. Danach wurden die Ministerien für Schwermaschinenbau und Allgemeinen Maschinenbau aufgelöst und die unterstellten Betriebe an die neu gegründeten VVB übertragen.[01]

Vorgänger war die 1950 gebildete VVB (Z) Polygraph, der 1953 die HV Polytex folgte. Zu dieser gehörten die Betriebe der ehemaligen VVB Polygraph und VVB Textima. 1956 wurden daraus zwei getrennte Hauptverwaltungen gebildet. Die Betriebe der ehemaligen VVB Polygraph wurden in der HV V, Ausrüstungen für die polygraphische Industrie, zusammengefasst. Zu ihr gehörten 1957 17 VEB.

Die VVB unterstand der Staatlichen Plankommission, Abteilung Maschinenbau, Sektor Allgemeiner Maschinenbau. Sie war das wirtschaftsleitende Organ für die ihr unterstellten staatlichen Betriebe und somit für die ökonomische und politische Entwicklung der einzelnen Betriebe und der zugeordneten Institute und Büros verantwortlich.

Folgende Betriebe gehörten 1958 zur VVB :
VEB Papiermaschinenwerke Freiberg
VEB Radebeuler Maschinenfabrik Radebeul
VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig
VEB Falz- und Heftmaschinenwerk Leipzig
VEB Papierverarbeitungsmaschinenwerk Perfecta Bautzen
VEB Kartonagenmaschinenwerk Kama Dresden
VEB Druckmaschinenwerk Planeta Radebeul
VEB Druckmaschinenwerk Victoria Heidenau
VEB Buchdruckmaschinenwerk Leipzig
VEB Druckautomatenwerk Optima Leipzig
VEB Druckereimaschinenwerk Universal Leipzig
VEB Bogenanlegerwerk Leipzig
VEB Reprotechnik Leipzig
VEB Projektierungsbüro für die graphische Industrie und Papierverarbeitung Leipzig
VEB POLYGRAPH Zentrale Entwicklungs- und Konstruktionsstelle für polygraphische Maschinen Coswig
VEB PLAMAG Plauener Druckmaschinenwerk Plauen
RODAS-Maschinenfabrik in Verwaltung Taucha.

1965 gehörten 21 Betriebe zur VVB. Per 1. Januar 1970 wurde die VVB aufgelöst und der VEB Kombinat Polygraphische Maschinen und Anlagen Leipzig gebildet. Mit der Kombinatsbildung waren die Kombinatsbetriebe nur noch ökonomisch selbstständig. Juristische Person war das Kombinat.

Die Zentrale Entwicklungs- und Konstruktionsstelle für polygraphische Maschinen (ZEK) bestand seit 1953, zunächst als Zentralbüro Konstruktion und Entwicklung für polygraphische Maschinen, Dresden, Friedrich-List-Str. 2, ab 1955 als Zentrale Konstruktions- und Entwicklungsstelle für polygraphische Maschinen, Coswig, Am Güterbahnhof 13. Ab ca. 1957 wechselte die Bezeichnung in Zentrale Entwicklungs- und Konstruktionsstelle für polygraphische Maschinen, Coswig, Am Güterbahnhof 13. Die ZEK war 1958 in drei Orten (Leipzig, Radebeul, Coswig) untergebracht. Sie wurde bis 1959 in Leipzig zusammengeführt. Mit dem 1. Juli 1960 wurde die ZEK zum Institut für polygraphische Maschinen (IPM) umgebildet. Ab dem 1. Januar 1965 besaß das Institut seine Selbständigkeit. Mit dem 31. Dezember 1969 erlosch diese und der VEB Kombinat Polygraph wurde Rechtsnachfolger.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Das Staatsarchiv Leipzig übernahm in den 1980er Jahren aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Kombinat Polygraph Unterlagen (Nr. 1 bis 470). Weitere Unterlagen gelangten mit der Auflösung dieses Archives in der Zweinaundorfer Str. und der Karl-Heine-Str. im September 1992 in das Staatsarchiv Leipzig. Ein großer Teil des Schriftgutes wurde von dort an das Sächsische Wirtschaftsarchiv e. V. Leipzig abgegeben. Diese Unterlagen mit Abgabeverzeichnissen erhielt das Staatsarchiv Leipzig als dafür zuständige Einrichtung im Juli 1997.

Zwischen 1998 und 2000 wurden in einem ersten Bearbeitungsschritt die Nummern 1 – 757 erschlossen, 2015 dann der übrige Teil. Dabei war zunächst eine Provenienztrennung vorzunehmen, da zu erheblichen Teilen des abgegebenen Schriftgutes keine Findhilfsmittel existierten und dieses von unterschiedlichen Registraturbildnern stammte.
Im Bestand 20805 wurden mehrere Provenienzen zusammengefasst: Hauptverwaltung (HV) für Textil- und polygraphische Industrie, VVB Polygraph, Maschinen für Papier und Druck, ZEK und IPM. Die HV als Vorgänger der VVB wurde in den Bestand integriert, da sie ihren Sitz in Leipzig hatte und die Überlieferung sehr rudimentär war. Bei der ZEK und dem IPM war die sehr enge Verbindung zur VVB ausschlaggebend.

Sowohl die Bewertung als auch die hauptsächlich einfachen Erschließung wurden dadurch erschwert, dass ein Teil der überlieferten Unterlagen nicht als Akten formiert war, sondern häufig in losem Zustand offensichtlich ohne inneren Zusammenhang zu einem Bündel zusammengefügt worden war. Hier konnten nur in Teilen Zusammenhänge rekonstruiert und bewertet bzw. erschlossen werden.
Als kassabel bewertet wurden vor allem Dubletten, Terminpläne, Rechnungen, Beitragslisten, Maschinenabnahmeprotokolle, Lieferscheine, Materiallisten, Unterlagen zu kleinen Baumaßnahmen, Monats- und Wochenanalysen und –berichte, Fotos ohne Beschriftung sowie Druckschriften.

Überlieferungsschwerpunkte

Zur VVB Polygraph sind Unterlagen in großem Umfang überliefert. Dazu gehören Beratungsprotokolle, Rechenschaftslegungen, Organisationsanweisungen und Informationen, Analysen und Geschäftsberichte. Besonders zahlreich sind Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und Unterlagen zum Absatz, wie Marktanalysen, überliefert.

Hinweise für die Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20805, VVB Polygraph, Maschinen für Papier und Druck, Nr. (fettgedruckte Zahl). Das Archivgut unterliegt zum Teil personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG. Die Vorlage von Archivalien ist dann nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich.


Verweise auf korrespondierende Bestände

11553
VVB (Z) Polygraph, Radebeul
20812
VEB Kombinat Polygraph Werner Lamberz, Leipzig
20826
VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke
20825
VEB Falz- und Heftmaschinenwerk Leipzig




Marion Fechner, 2000

Volker Jäger, 2016
Abkürzungsverzeichnis


ABI
Arbeiter-und-Bauern-Inspektion
AG
Aktiengesellschaft
APO
Abteilungsparteiorganisation
BGL
Betriebsgewerkschaftsleitung
BPO
Betriebsparteiorganisation
GO
Grundorganisation
IG
Industriegewerkschaft
IPM
Institut für polygraphische Maschinen Leipzig
NAGEMA
(VVB) Nahrungsmittel-, Genussmittel- und Verpackungsmaschinen
SMK
Spezialisierung und Kooperation auf dem Gebiet des Maschinenbaues
TKO
Technische Kontrollorganisation
VVB
Vereinigung Volkseigener Betriebe
ZEK
Zentrales Entwicklungs- und Konstruktionsbüro





[01] GBl der DDR, 1958, Teil I, S. 150 ff.; Beschluss über die Organisation und Leitung der zentralgeleiteten volkseigenen Betriebe des Maschinenbaus vom 13. Februar 1958, GBl der DDR, 1958, Teil I, S. 158 ff., Anordnung über die Bildung von Vereinigungen volkseigener Betriebe im Bereich Maschinenbau vom 21. April 1958, GBl der DDR, 1958, Teil II, S. 86 f.
Leitungsberatungen.- Rechenschaftslegungen.- Organisationsanweisungen.- Betriebskollektivverträge.- Perspektivpläne.- Geschäftsberichte.- Analysen.- Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.- Marktanalysen.- Messeberichte.- Produktkataloge.- Reiseberichte.
Die VVB Ausrüstungen für die polygraphische Industrie Leipzig wurde im Mai 1958 als wirtschaftsleitendes Organ des Industriezweiges gebildet und kurz darauf in VVB Polygraph, Maschinen für Papier und Druck umbenannt. Sie unterstand der Staatlichen Plankommission. Die Aufgaben der VVB waren die Leitung der direkt unterstellten Betriebe und Einrichtungen, die Leitung der Erzeugnisgruppenarbeit innerhalb des Industriezweiges und die Bilanzierung. Per 31. Dezember 1969 wurde die VVB aufgelöst und als Nachfolger der VEB Kombinat Polygraphische Maschinen und Anlagen Leipzig gebildet.
Zum Bestand gehören auch Unterlagen folgender Provenienzen: Hauptverwaltung Ausrüstungen für polygraphische Industrie Leipzig, Zentrale Entwicklungs- und Konstruktionsstelle für polygraphische Maschinen (ZEK), Institut für polygraphische Maschinen Leipzig.
  • | Ohne Findmittel 74,25 lfm
  • 2000 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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