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Kreisleitungen, Stadt- und Stadtbezirksleitungen

Mit der Verwaltungsreform 1952 und der Bildung von Bezirken wurden auch die Kreisparteiorganisationen der SED der neuen staatlichen Verwaltungsgliederung angepasst. Höchstes Organ der Partei auf Kreisebene war die Kreisdelegiertenkonferenz. Sie bestätigte u. a. die Arbeit des Sekretariates und der Kreisleitung und wählte eine neue Kreisleitung. Die Kreisleitung als Gremium war ein gewähltes, ehrenamtlich agierendes Organ. Daneben bestand mit dem Sekretariat der Kreisleitung eine geschäftsführende Einrichtung, die den Parteiapparat verwaltete. Äquivalent gab es bei den kreisfreien Städten SED-Stadtleitungen, ihnen nachgeordnet die SED-Stadtbezirksleitungen.
Die Kreisleitungen unterstanden der Anleitung und Kontrolle der Bezirksleitungen. Dem Sekretariat stand der 1. Sekretär der SED-Kreisleitung vor. Dieser wurde unterstützt vom 2. Kreissekretär, den Sekretären für Wirtschaft, Landwirtschaft, Agitation und Propaganda und dem Vorsitzenden der Kreisparteikontrollkommission. Weitere Mitglieder waren der Vorsitzende des Rates des Kreises bzw. der Stadt, der Kreisplankommission, des FDGB-Kreisvorstandes und der 1. FDJ-Kreissekretär. Mitglied der SED-Kreisleitung war stets der Leiter der Kreisdienststelle des MfS. Die Kreisleitungen waren besonders eng mit den staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen im Territorium verknüpft und fungierten als wichtigste Kettenglieder der Machtausübung auch gegenüber den Blockparteien vor Ort. Dabei hatten sie die Weisungen der übergeordneten Parteidienststellen in erster Linie organisatorisch umzusetzen und regelmäßig darüber Bericht zu erstatten. Wichtigste parteiinterne Aufgabe der Kreisleitungen war die unmittelbare Anleitung und Kontrolle der Grundorganisationen innerhalb des Zuständigkeitsbereiches.
Neben den territorialen Kreisleitungen verfügte die SED auch über so genannte funktionale Kreisleitungen, zu denen die Industriekreisleitungen, die Kreisleitungen in Ministerien, zentralen Einrichtungen und akademischen Einrichtungen gehörten. Für die Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig sind hier die Kreisleitungen der TU Dresden und der Karl-Marx-Universität Leipzig zu nennen. Der Uranbergbaubetrieb Wismut nahm eine Sonderstellung ein. Die 1947 gegründeten SED-Betriebsgruppen wurden als "Objekte" mit Nummern geführt und zusätzlich mit dem Namen des Leiters bezeichnet. Sie wurden 1953 in Kreisleitungen umgewandelt, die der Gebietsparteiorganisation Wismut nachgeordnet waren. Diese unterstand direkt dem Vorstand bzw. dem Zentralkomitee der SED.

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