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Beständeübersicht

Fürsten

Die Aufbewahrung der persönlichen schriftlichen Überlieferung der albertinischen Wettiner erfolgte nicht, wie bei anderen Dynastien oft üblich, in einem organisatorisch eigenständigen Hausarchiv. Briefe, Tagebücher, Memoiren, Denkschriften und andere Aufzeichnungen von Mitgliedern des sächsischen Herrscherhauses gelangten, meist zufällig und nur in einer Auswahl, nach dem Ableben der betreffenden Person an das Geheime Archiv, das Geheime Kabinettsarchiv und seit 1834 an das Hauptstaatsarchiv und wurden mit den dort verwahrten Unterlagen der landesherrlichen Verwaltung vereint. Damit trug das Herrscherhaus der Tatsache Rechnung, dass die persönlichen Unterlagen des Monarchen und seiner Familie weder formell noch inhaltlich eindeutig vom Schriftgut der obersten landesherrlichen Behörden zu trennen waren. Nach der Eingliederung in die Bestände des Geheimen Rates und des Geheimen Kabinetts, überwiegend unter den Betreffen Handschreiben und Lebensbeschreibungen, waren die Dokumente in der Folgezeit mehrfachen Umsignierungen unterworfen.

Mit dem 1915 erfolgten Umzug des Hauptstaatsarchivs in das neue Archivgebäude in der Dresdener Neustadt begann im Nachhinein die archivische Formierung eines so genannten „Hausarchivs“ der Wettiner, das jedoch zunächst im Ganzen ein Teil des Bestands Geheimes Kabinett blieb. Beginnend mit der Überlieferung der Kinder Kurfürst Friedrich Augusts II. von Sachsen wurden anschließend einzelne Personennachlässe gebildet und aus der Überlieferung des Geheimen Kabinetts herausgelöst. Außerdem wurden diesen einschlägige Archivalien aus dem Sekretabestand, einer Sammlung von Dokumenten, die aus Gründen der Geheimhaltung der allgemeinen Benutzung nicht zugänglich waren, zugeordnet. Schriftliche Hinterlassenschaften der älteren Wettiner (Kurfürst Friedrich August I. und vorgehende Generationen) befinden sich nach wie vor im Bestand 10026 Geheimes Kabinett (Handschreiben). Für die selbständigen Fürstennachlässe liegt eine seit 1920 geführte, nach Personen geordnete Kartei als Findmittel vor; eigene Findbücher erhielten auf Grund ihres Umfangs die Nachlässe Kurfürstin Maria Antonia, Kurfürst Friedrich Christian, die Prinzen Xaver und Maximilian sowie der Könige Anton, Friedrich August II. und Johann, in denen teilweise auch die Nachlässe der jeweiligen Gemahlinnen verzeichnet sind.

Außer den Materialien, die sich im Bestand 10716 Verein Haus Wettin albertinischer Linie e. V. befinden und einer 1972 erfolgten Abgabe der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die in die Fürstennachlässe eingearbeitet wurde, sind nach dem Thronverzicht von 1918 keine weiteren Unterlagen mehr an das Hauptstaatsarchiv gelangt. Zuwachs erhalten die Fürstennachlässe allerdings bereits seit dem 19. Jahrhundert durch einzelne Erwerbungen, die dem Hauptstaatsarchiv durch Ankäufe und Schenkungen zuwachsen.

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