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Beständeübersicht

Bestand

22361 Akademie der Wissenschaften der DDR, Verwaltungs- und Dienstleistungseinrichtung Leipzig

Datierung1950 - 1994
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)5,00

Bestand enthält auch 63 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular


Geschichte der Verwaltungs- und Dienstleistungseinrichtung Leipzig

Der Forschungskomplex der Leipziger Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) entstand in den 1950er Jahren.[01] Bis 1969 wurde dieser von einem Direktorium und einem Vorsitzenden geleitet.

Mitte der 1950er Jahre richtete man den Bereich Zentrale Aufgaben und Verwaltung für übergreifenden Organisationsangelegenheiten ein. Mit der Akademiereform 1968 – 1972 erfolgte dann die Umorganisation der Verwaltung, welche zunächst dem Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung zugeordnet wurde. 1974 wurde sie als eigenständige Einrichtung gebildet und als Verwaltungs- und Dienstleistungseinrichtung bezeichnet (VDE).

Ihre Arbeitsschwerpunkte bestanden in der Organisation und Bearbeitung institutsübergreifender Aufgaben der technischen Infrastruktur (Grundfondsökonomie und Technik), der zentralen Materialwirtschaft, von Grundstücks-, Bau- und Werterhaltungsangelegenheiten, dem Bereich Gerätebau (Zentralwerkstatt und wissenschaftlicher Gerätebau), der allgemeinen Verwaltung sowie der Finanz- und Personalverwaltung.

Die VDE übernahm für die zeitweise bis zu 10 Leipziger AdW-Institute auch Aufgaben im Bereich der Bereitstellung und Unterhaltung von Ferienobjekten, bei der Beschaffung von Wohnraum und Kinderbetreuungsplätzen, bei der Pausenversorgung sowie im Bereich des Wettbewerbs, der Neuererbewegung, der Weiterbildung und der Zivilverteidigung.

Zum 1. Januar 1990 waren 307 Mitarbeiter bei der VDE tätig. Im Zuge der Evaluierung und anschließenden Abwicklung und Privatisierung von Teilen der AdW-Institute und zentralen Einrichtungen wurde die VDE nach 1990 schrittweise durch Personalreduzierung sowie Ausgliederung von Struktureinheiten und Aufgaben verkleinert und schließlich mit der Abwicklung oder Überführung der meisten AdW-Institute in neue Rechtsformen bis 1994 ganz aufgelöst.




Zur Bestandsgeschichte

Die Unterlagen wurden im Jahr 2014 durch das Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ) an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben. Vorausgegangen waren von 2011 bis 2013 die Auflistung durch eine externe Bearbeiterin (ca. 2200 Positionen) und die Bewertung der Unterlagen, in deren Folge 231 Positionen als archivwürdig übernommen wurden. Teilweise mussten wichtige Unterlagen wegen zu starker Schäden der Vernichtung zugeführt werden.

Bei der Übernahme wiesen die Unterlagen bedingt durch die Lagerung im UFZ einen hohen Feuchtigkeitsgehalt auf, der jedoch schnell gesenkt werden konnte. Anschließend erfolgte die technische Bearbeitung und Verpackung.

Die Auflistung diente zunächst als elektronisches Findmittel und wurde in die Archivdatenbank überführt.

2022 konnten die Datensätze überarbeitet werden. Dabei wurden u. a. Bandreihen gebildet, die Angaben zu den Personalakten sowie Datierungen ergänzt und die Gliederung angepasst. Eine Sichtung der Archivalien fand nur in Ausnahmefällen statt. Eine Personalakte wurde provenienzgerecht dem Bestand 20310 Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung Leipzig zugeordnet.

Der Umfang des Bestandes beträgt 5,0 lfm. Neben Akten sind Positive und Glasplatten, Pläne und Druckschriften enthalten.




Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand enthält zahlreiche Personalakten (71 VE), die über alle Ebenen hinweg einen guten Einblick in die Tätigkeit der VDE geben.

Enthalten sind weiterhin zahlreiche Leitungsdokumente, auch von der Vorgängereinrichtung. Damit sind sowohl die internen Arbeitsprozesse als auch die Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften der DDR nachvollziehbar.

Einige Akten beschäftigen sich zudem mit der Abwicklung der VDE nach 1990.




Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung von Archivgut müssen die Bestandssignatur 22361 und die Aktenbestellnummer angegeben werden.

Der Bestand enthält sowohl Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 des Sächsischen Archivgesetzes erst dreißig Jahre nach der Entstehung benutzt werden dürfen, als auch Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich.

Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer Schutzfrist unterliegen, in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.




Verweise auf korrespondierende Bestände

22362 Institut für Biotechnologie und Forschungsstelle für chemische Toxikologie, Leipzig

20308 Institut für Düngungsforschung Leipzig

20310 Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung Leipzig

22057 Institut für Geographie und Geoökologie Leipzig




Doreen Wustig

Februar 2022




Abkürzungsverzeichnis


ABIArbeiter- und Bauerninspektion
AdWAkademie der Wissenschaften der DDR
BGLBetriebsgewerkschaftsleitung
BMSRBetriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik
DDRDeutsche Demokratische Republik
FDGBFreier Deutscher Gewerkschaftsbund
IaRInstitut für angewandte Radioaktivität
IfVInstitut für Verfahrenstechnik der organischen Chemie
IpSInstitut für physikalische Stofftrennung
Kai e. V.Koordinierungs- und Aufbauinitiative für die Forschung in den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e. V.
SEDSozialdemokratische Einheitspartei Deutschlands
VDEVerwaltungs- und Dienstleistungseinrichtung
ZAVZentrale Anlagen und Verwaltung





[01] aus: StAL, 22361, Nr. 105
Leitung und Planung.- Abwicklung.- Recht und Personal.- Arbeit.- Zusammenarbeit mit den Instituten und Einrichtungen der Akademie der Wissenschaften.
Der Forschungskomplex der Leipziger Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) entstand in den 1950er Jahren. Bis 1969 wurde dieser von einem Direktorium und einem Vorsitzenden geleitet.
Mitte der 1950er Jahre richtete man den Bereich Zentrale Aufgaben und Verwaltung für übergreifenden Organisationsangelegenheiten ein. Mit der Akademiereform 1968 - 1972 erfolgte dann die Umorganisation der Verwaltung, welche zunächst dem Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung zugeordnet wurde. 1974 wurde sie als eigenständige Einrichtung gebildet und als Verwaltungs- und Dienstleistungseinrichtung bezeichnet (VDE).
Ihre Arbeitsschwerpunkte bestanden in der Organisation und Bearbeitung institutsübergreifender Aufgaben der technischen Infrastruktur (Grundfondsökonomie und Technik), der zentralen Materialwirtschaft, von Grundstücks-, Bau- und Werterhaltungs-angelegenheiten, dem Bereich Gerätebau (Zentralwerkstatt und wissenschaftlicher Geräte-bau), der allgemeinen Verwaltung sowie der Finanz- und Personalverwaltung.
Die VDE übernahm für die zeitweise bis zu 10 Leipziger AdW-Institute auch Aufgaben im Bereich der Bereitstellung und Unterhaltung von Ferienobjekten, bei der Beschaffung von Wohnraum und Kinderbetreuungsplätzen, bei der Pausenversorgung sowie im Bereich des Wettbewerbs, der Neuererbewegung, der Weiterbildung und der Zivilverteidigung.
Im Zuge der Evaluierung und anschließenden Abwicklung und Privatisierung von Teilen der AdW-Institute und zentralen Einrichtungen wurde die VDE nach 1990 schrittweise durch Personalreduzierung sowie Ausgliederung von Struktureinheiten und Aufgaben verkleinert und schließlich mit der Abwicklung oder Überführung der meisten AdW-Institute in neue Rechtsformen bis 1994 ganz aufgelöst.
  • 2022 | Findbuch / Datenbank
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