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Beständeübersicht

Bestand

22396 Geologisches Landesamt Sachsen

Datierung1910 - 1943
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,17

Geologisches Landesamt

Die Königlich-Sächsische Geologische Landesanstalt wurde 1872 in Leipzig gebildet. Sie unterstand dem Königlichen Finanzministerium und hatte ihren Sitz im Mineralogischen Institut der Universität Leipzig.[01] Mit der Organisation und Direktion wurde der Universitätsprofessor für Geognosie, Dr. Hermann Credner betraut, der außerdem eine geologische Spezialkartierung des Landes vornehmen sollte. Weitere Aufgabe der Geologischen Landesanstalt war die Erforschung des geologischen Baus des Landes sowie des Mineralreichtums und der Bodenschätze.[02]

1912 wurde die Geologische Landesanstalt vom Finanzministerium mit der Untersuchung der Grundwasserverhältnisse in Sachsen beauftragt.[03] Zu diesem Zweck wurde von Leipzig ausgehend in Sachsen ein Grundwasserbeobachtungsdienst eingerichtet, der sich ab 1919 weitläufig ausdehnte.[04] Die Grundwasserstandsmessungen wurden von Freiwilligen vorgenommen.[05] Diese setzten sich größtenteils aus Bahnbeamten der Sächsischen Staatseisenbahn, Lehrern und den Beamten des Straßen- und Wasserbauamtes zusammen.[06] Zusätzlich sammelte die Geologische Landesanstalt alle Messungen, die auch von anderen Institutionen wie den Leipziger Wasserwerken vorgenommen wurden.[07] Zudem wurde eng mit dem Amt für Gewässerkunde zusammengearbeitet.
Ab 1925 führte die Sächsische Geologische Landesanstalt die Bezeichnung Sächsisches Geologisches Landesamt; der Sitz befand sich nach wie vor in Leipzig.
Als Direktor fungierte bis einschließlich 1912 Professor Dr. Hermann Credner[08] . 1913 folgte kurzzeitig Professor Dr. Stille, ab 1914 übernahm Professor Dr. Franz Kossmat die Leitung. Dieser wurde 1934 von Dr. Kurt Pietzsch abgelöst. Die Leitung des Landesgrundwasserdienstes hatte seit 1918 Professor Dr. Rudolf Grahmann inne.[09]

Ab dem Jahr 1938 ist das Geologische Landesamt nicht mehr in Leipzig, sondern in Freiberg ansässig gewesen.[10] Zudem unterstand es nicht mehr dem Finanzministerium, sondern dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Bereich Berg- und Hüttenwesen.

Vermutlich übernahmen nach 1952 das Amt für Wasserwirtschaft bzw. später die Wasserwirtschaftsdirektionen die Aufgabe der Grundwasserbeobachtung.[11]

Bestandsgeschichte und -bearbeitung


Der Bestand wurde im Frühjahr 2016 vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) dem Hauptstaatsarchiv Dresden übergeben und von diesem zuständigkeitshalber an das Staatsarchiv Leipzig weitergeleitet.
Die Bearbeitung fand im Rahmen eines Praktikums im August 2016 statt.


Überlieferungsschwerpunkte


Der Bestand enthält lediglich elf Akten des Landesgrundwasserdienstes aus dem Zeitraum 1910 bis 1943. Hierzu gibt es in den Akten einen umfangreichen Schriftverkehr zwischen dem Geologischen Landesamt und den einzelnen beteiligten Institutionen und Behörden.


Verweise und Literatur

Da das Geologische Landesamt Sachsen dem Ministerium der Finanzen unterstand, empfiehlt sich die Recherche im Bestand 10851 Ministerium der Finanzen, welcher im Hauptstaatsarchiv Dresden verwahrt wird.

Informationen zum Geologischen Landesamt und dem Landesgrundwasserdienst sind der folgenden Literatur zu entnehmen:

- Credner, Hermann, Die Königliche Geologische Landesanstalt, in: Königliche Bergakademie (Hrsg.), Die Königlich Sächsische Bergakademie zu Freiberg und die Königliche Geologische Landesanstalt, Freiberg 1904.

- Grahmann, Rudolf, Der Sächsische Landesgrundwasserdienst, in: Abhandlungen des Sächsischen Geologischen Landesamts, Leipzig 1935.

- Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen, (Statistik vom Jahre 1937; Grubenübersichten nach dem Stande Ende September 1938), Freiberg 1938.

- Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (Hrsg.), 100 Jahre staatliche Grundwasserbeobachtung in Sachsen, 2012.

- Das Sachsenbuch 1938, 2. Aufl., Dresden 1938.


Doreen Wustig

September 2016


[01] Credner, Hermann, Die Königliche Geologische Landesanstalt, in: Königliche Bergakademie (Hrsg.), Die Kö-niglich Sächsische Bergakademie zu Freiberg und die Königliche Geologische Landesanstalt, Freiberg 1904, S. 40.
[02] Credner, Die Königliche Geologische Landesanstalt. S. 40.
[03] StA-L, 22396 Geologisches Landesamt Sachsen, Leipzig, Nr. 1, Bl. 55.
[04] Grahmann, Rudolf, Der Sächsische Landesgrundwasserdienst, in: Abhandlungen des Sächsischen Geologischen Landesamts, Leipzig 1935, S. 14.
[05] StA-L, 22396 Geologisches Landesamt Sachsen, Leipzig, Nr. 1, Bl. 171; Nr. 2, Bl. 99.
[06] StA-L, 22396 Geologisches Landesamt Sachsen, Leipzig, Nr. 1, Bl. 169, 197 und 235.
[07] Grahmann, Der Sächsische Landesgrundwasserdienst, S. 19.
[08] Credner, Die Königliche Geologische Landesanstalt, S. 40; Staatshandbuch Jg. 1912, S. 144.
[09] Staatshandbuch Jg. 1914, S. 199; Jg. 1921, S. 180; Jg. 1925, S. 196; Jg. 1934, S. 180.
[10] Das Sachsenbuch 1938, 2. Aufl., Dresden 1938, S. 69.
[11] Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (Hrsg.), 100 Jahre staatliche Grundwasserbeobachtung in Sachsen, 2012, S. 12.
Landesgrundwasserdienst.
Die Königlich-Sächsische Geologische Landesanstalt wurde 1872 in Leipzig gebildet. Sie unterstand dem Königlichen Finanzministerium und war für die geologische Spezialkartierung des Landes, die Erforschung des geologischen Baus des Landes sowie des Mineralreichtums und der Bodenschätze zuständig.
1912 wurde sie mit der Untersuchung der Grundwasserverhältnisse in Sachsen beauftragt. Dazu wurde von Leipzig ausgehend ein Grundwasserbeobachtungsdienst eingerichtet. Ab 1925 führte die Sächsische Geologische Landesanstalt die Bezeichnung Sächsisches Geologisches Landesamt.
Ab 1938 ist das Geologische Landesamt nicht mehr in Leipzig, sondern in Freiberg ansässig gewesen. Zudem unterstand es nicht mehr dem Finanzministerium, sondern dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Bereich Berg- und Hüttenwesen. Nach 1952 übernahm vermutlich das Amt für Wasserwirtschaft bzw. später die Wasserwirtschaftsdirektionen die Aufgabe der Grundwasserbeobachtung.
  • 2016 | Findbuch / Datenbank
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