Beständeübersicht
Bestand
30973 VEB Kombinat Robotron, Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Karl-Marx-Stadt
Datierung | (1925 - 1948) 1952 - 2012 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 53,39 |
Bestand enthält auch 1475 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
1. Geschichte des Wissenschaftlichen Industriebetriebes und der Wissenschaftlich-Technischen Zentren der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen, Erfurt und des VEB Kombinat Robotron
VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt [01]
Im VEB Büromaschinenwerk Wanderer-Continental wurde bereits 1951 mit konstruktiven Arbeiten für die Entwicklung von Lochkartengeräten begonnen und erste Laborversuche an einer elektronischen Multipliziereinheit mit 3x3 Stellen durchgeführt. Nach der Zusammenlegung der beiden Buchungsmaschinenwerke Wanderer-Continental und Astra in Chemnitz wurden die Entwicklungskapazitäten weiter verstärkt und ab 1955 die Aufgabe gestellt, durch Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse der Elektronik und der Nachrichtentechnik vorhandene Buchungs- und Lochkartenmaschinen durch elektronische Zusatzeinrichtungen funktionell zu erweitern. Dieser Weg, ausgehend von mechanischen Buchungsmaschinen und von elektromechanischen Lochkartenmaschinen über Einzweckzusatzgeräte zur elektronischen Rechentechnik, war eine folgerichtige Weiterentwicklung der im sächsisch-thüringischen Raum konzentrierten Büromaschinenindustrie. Da die vorhandenen materiellen und personellen Möglichkeiten in der DDR begrenzt waren, wurde im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt der Vorschlag erarbeitet, die Entwicklungskapazitäten für die Lochkartentechnik nach Erfurt in den VEB Optima-Büromaschinenwerk zu verlagern und dort weiter auszubauen und die für die Buchungsmaschinenindustrie erforderlichen Kapazität im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt zu erweitern. Die Forderung der SED-Führung der DDR nach Beschleunigung der technischen Entwicklung führten dazu, keine Zersplitterung der Kapazitäten zuzulassen, sondern durch die Konzentration der Kräfte und Mittel und auf Basis der im Raum Karl-Marx-Stadt vorhandenen Potenzen und Erfahrungen in der Industrie und Produktion einen wissenschaftlichen Industriebetrieb für Rechenmaschinen zu schaffen.
Zum 1. April 1957 wurde der VEB Elektronische Rechenmaschinen gegründet. Seinen Hauptsitz hatte er in Karl-Marx-Stadt, Zwickauer Str. 219.[02] Die schnell ansteigenden Beschäftigungszahlen machten die Übernahme zahlreicher Liegenschaften in der Stadt und im Umland erforderlich. Der Betrieb ging aus einer Abteilung beim VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (vormals Astrawerke) hervor. In ihm wurde im Jahre 1957 der Begriff bzw. das Warenzeichen Robotron (aus den Worten Roboter und Elektron) kreiert. Er war zunächst dem Ministerium für Allgemeinen Maschinenbau, Produktionsbereich Leichtmaschinenbau, Hauptverwaltung Feinmechanik-Optik, Berlin unterstellt, seit 1958 gehörte er zur Vereinigung volkseigener Betriebe Büromaschinen, Erfurt und seit 1964 zur VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen, Erfurt. Neben dem VEB Elektronische Rechenmaschinen führten unter dem Dach der VVB Büromaschinen noch das Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) Büromaschinen Karl-Marx-Stadt und das Institut für Elektronik Dresden Entwicklungsaufgaben im Bereich der elektronischen Rechentechnik aus.[03]
Seit Januar 1968 arbeitete der VEB Elektronische Rechenmaschinen (kurz: VEB Elrema oder VEB Elektronik) auf Grundlage eines Statuts. Seine wirtschaftliche Tätigkeit umfasste die Entwicklung, Überleitung sowie Herstellung, Inbetriebnahme und Erprobung von Mustern und Baugruppen, Geräten, Anlagen und Systemen der Datenerfassung, -aufbereitung und -verarbeitung einschließlich der zugehörigen maschinenorientierten Programmsysteme und die Herstellung von Kleinserien, weiter die Standardisierung sowie Entwicklung spezieller technologischer Verfahren für die Elektrotechnik, Elektronik und Mechanik. Zu den herausragenden und prägendsten Arbeiten gehörte die Entwicklung und Überleitung der EDVA Robotron 300 und die Konzeption von Nachfolgerechnern der 3. Generation unter dem Programmnamen Robotron 400, die darauf aufbauende Entwicklung der EDVA Robotron 21 und der darauf aufbauende Entwicklungsbeginn der (zunächst Robotron 400 genannten) EDVA des ESER EC 1040. Parallel liefen intensive Arbeiten zur Aufnahme einer Zusammenarbeit mit den Staaten des RGW auf dem Gebiet der Rechentechnik. Bei dieser Aufbauarbeit leisteten Mitarbeiter des VEB Elektronische Rechenmaschinen wesentliche fachlich Beiträge zur Vorbereitung und Schaffung des RGW-Vorhabens "Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik" (ESER). Die Bildung des Kombinates für das Gebiet der elektronischen Rechentechnik und die Aufnahme der Entwicklungsarbeiten am DDR-Auftrag zum ESER fielen Anfang 1969 zusammen.
VEB Kombinat ROBOTRON Großforschungszentrum, Fachgebiet Geräte,
Karl-Marx-Stadt (1969 – 1973)
Infolge des Anschlusses an den VEB Kombinat Robotron verlor der VEB Elektronische Rechenmaschinen zum 31. März 1969 seine Rechtsfähigkeit.[04] Die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für Elektronische Rechentechnik wurden aus bestehenden Betrieben und Instituten der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen als zentralisierte Forschungs- und Entwicklungseinheit unter der Bezeichnung Großforschungszentrum (GFZ) am 1. April 1969 gebildet.[05] Der bisherige VEB Elektronische Rechenmaschinen firmierte nunmehr als juristisch selbstständiges Fachgebiet Geräte (Kurzbezeichnung E2) des Großforschungszentrums. Mitte 1971 wurde das Fachgebiet Geräte als juristisch unselbstständiger Betriebsteil dem Großforschungszentrum in Dresden eingegliedert. Die vor der Kombinatsbildung begonnenen Entwicklungsarbeiten wurden fortgeführt und die weit fortgeschrittenen Entwicklungsaufgaben an der EDVA Robotron 21 zu Ende gebracht, in den VEB Robotron Elektronik Dresden übergeleitet und dort von 1971 bis 1973 produziert. Das bereits begonnene Entwicklungsvorhaben "Robotron 400" wurde als ESER-EDVA EC 1040 weitergeführt. Die Phase des kontinuierlichen Wachstums setzte sich bis 1971 fort, in dem die Belegschaft des Fachgebietes Geräte das neu erbaute "Haus Robotron" im Stadtzentrum von Karl-Marx-Stadt beziehen konnte,[06] wodurch sich vor allem die Kommunikationswege zwischen den Bereichen verkürzten und sich die Forschungsbedingungen, u. a. durch zwei hausinterne Test- und Entwicklungsrechenzentren sowie verschiedene Entwicklungslabore, verbesserten. Die Ablösung Walter Ulbrichts als Generalsekretär der SED 1971 kennzeichnete den Beginn einer Phase der gebremsten Entwicklung und Anwendung der Rechentechnik in der DDR. Trotzdem konnte 1974 die EDVA EC 1040 in die Produktion nach Dresden übergeleitet werden und die Entwicklung des Nachfolgemodells EC 1055 begann.
VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik, Fachgebiet Geräte, Karl-Marx-Stadt (1974 bis 1984)
Die gebremste Entwicklung des Kombinates mit den einhergehenden technischen und ökonomischen Problemen führte im Jahr 1973 im Kombinat Robotron zum Leitungswechsel und am 1. Januar 1974 zu einer Veränderung der Kombinatsstruktur. Diese führte dazu, dass der Betrieb in Karl-Marx-Stadt als eigenständiger Betrieb VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik, Fachgebiet Geräte, ausgegliedert wurde. In diesem Zeitraum erfolgte die Produktionsüberleitung der EDVA 1055 sowie der Entwicklungsbeginn eines Nachfolgemodells EC 1055.M.
VEB Robotron Elektronik Dresden, Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt (1984 – 1989)
Zum 1. Juli 1984 wurde der VEB Robotron Elektronik zum Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron und damit zur Leitung des Kombinates. Der VEB Robotron Zenrum für Forschung und Technik verlor seine betriebliche Eigenständigkeit und wurde zu großen Teilen in den VEB Robotron Elektronik Dresden eingegliedert. Damit firmierte das Entwicklungszentrum in Karl-Marx-Stadt als VEB Robotron-Elektronik Dresden, Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron, Direktionsbereich Wirtschaft und Technik, Fachgebiet Geräte.[07] Prinzipielle ökonomische und technologische Probleme im Kombinat Robotron ließen sich mit der Umstrukturierung nicht lösen. Trotzdem gelang dem Fachgebiet Geräte nochmals ein großer Entwicklungswurf, das Modell EC 1057 der ESER-EDVA. Ihren Abschluss und Überführung in die Produktion erreichte sie im Jahr 1987. Es folgten Vorbereitungsarbeiten für das Nachfolgemodell EC 1150 und zusätzlich zu den ESER-EDVA die Entwicklung von Personal Computern auf der architektonischen Grundlage der IBM-Personal Computer. Das Fachgebiet Geräte leistete mit dem Personal Computer EC 1834 (abgeschlossen im Jahr 1989) und der begonnenen Neuentwicklung EC 1835 ebenfalls Entwicklungsbeiträge für die Produktion des VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt,
Wissenschaftlich-Technisches Zentrum (1989 – 1990)
Mit Wirkung vom 1. Februar 1989 wurde die Struktureinheit Fachgebiet Geräte aus dem Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron ausgegliedert und mit dem bestehenden, leistungsfähigen Wissenschaftlich-Technischen Zentrum im VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt vereinigt, wobei rein zahlenmäßig das aus E2 eingegliederte Personal überwog.[08] Das Fachgebiet Geräte brachte ca. 1200 Mitarbeiter in den VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (mit insgesamt ca. 8000 Mitarbeitern) ein. Im Zentrum der Entwicklungsarbeiten standen nunmehr die Entwicklung des Personal Computer EC 1835 (vergleichbar mit dem IBM PC/AT) als Nachfolger des bereits produzierten EC 1834 und die Entwicklung einer EDVA des ESER, Reihe 4, mit der Bezeichnung EC 1150. Beide Entwicklungen erforderten die Bereitstellung hochintegrierter Logikschaltkreise. Die Zusammenarbeit mit dem VEB Textima-Elektronik sollte die Bereitstellung der erforderlichen Schaltkreise zunächst für den EC 1835, nachfolgend breiter scaliert auch für den EC 1150 sichern. Im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen 1989/1990 in der DDR, der UdSSR und den anderen Ostblockstaaten wurde jedoch schnell klar, dass Strukturen und Aufgaben der vergangenen Jahre keinen Bestand haben würden. Zum 30. Juni 1990 wurden das Kombinat Robotron, der VEB Robotron Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt und damit auch das Wissenschaftlich-Technische Zentrum aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde von September 1990 bis Juni 1993 die Robotron Ascota AG Chemnitz, Annaberger Straße 93.
Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) der VVB Büromaschinen
(1960 – 1965)[09]
Das Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) der VVB Büromaschinen, seit 1964 der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen, mit Sitz in den Räumen des VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt, bestand seit Januar 1960. Es realisierte die im Plan "Neue Technik" formulierten Aufgaben in Forschung und Entwicklung, Technologie und Standardisierung für den Industriezweig Büromaschinen und gliederte sich in die Abteilungen Organisationstechnik, Forschung und Entwicklung (mit Versuchsrechenzentrum, technisch-wissenschaftlicher Zusammenarbeit und Formgebung), Technologie, Zentralstelle für Standardisierung, Leit-BfN (Büro für Neuererwesen). Das WTZ pflegte die Zusammenarbeit mit Institutionen außerhalb der VVB, analysierte den technischen Stand der Erzeugnisse und der Fertigungstechnik des Industriezweiges im Weltmaßstab, erarbeitete Grundkonzeptionen für Forschung und Entwicklung sowie Technologie. Darüber hinaus nahm es seit 1962 Aufgaben der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit innerhalb der Sektion 8 im Rahmen des RGW wahr. Es war Herausgeber eines Dokumentationsdienstes in Form einer Literaturschau und einer Patentschau. Mitarbeiter des WTZ waren Mitglieder in Arbeitskreisen des Forschungsrates, überbetrieblichen Arbeitsgruppen und der Bezirkssektion Technik der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse "Urania". 1964 wurden die Abteilungen Leit-BfN 27 und Zentralstelle für Standardisierung sowie die Arbeitskomplexe Anwendungstechnik, technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit, Testung, Erarbeitung von Grundkonzeptionen, Koordinierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit, Erarbeitung von Direktiven für den Plan Neue Technik, Anleitung der zentralen Labore, Betreuung von Arbeitsgemeinschaften und Erarbeitung von Besttechnologien, Kontrolltechnologien, Erzeugnisspässen (u. a.) an die VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen abgegeben. Die Konzentration des WTZ auf Forschungsarbeiten auf dem Gebieten Mechanik, Elektromechanik, Pneumatik und Hydraulik für die Bedürfnisse des Industriezweiges führte per 1. Januar 1966 zum organisatorischen Zusammenschluss mit dem VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt.[10]2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung des Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-Stadt ist Ende 1979 vom VEB Robotron, Zentrum für Forschung - Fachgebiet Geräte, Karl-Marx-Stadt (ehem. VEB Elektronische Rechenmaschinen) an das Staatsarchiv Dresden übergeben worden. Die Bearbeitung des Bestandes erfolgte 1968 im Betriebsarchiv des VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt.[11] Im Zuge der Beständebereinigung kam der Bestand in das regional zuständige Staatsarchiv Chemnitz, wo er unter der Bestandsnummer 30974 geführt wird. Die Altfindmittel (Karteikarten) wurden im Jahr 2021 retrokonvertiert. Die Klassifikation und Nacharbeiten am Bestand erfolgten im Dez. 2022.
Die Überlieferung des Bestandes 30973 VEB Kombinat Robotron, Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Karl-Marx-Stadt (mit Betriebsteil Schönau) wurden im Zuge der Liquidation der Ascota AG Chemnitz i. L. dem Staatsarchiv Chemnitz übergeben. Die Retrokonversion der Altfindmittel (Abgabelisten) erfolgte 2018, die Bearbeitung der technischen Zeichnungen durch Projektkräfte im Jahr 2022.
Der Bestand ist noch nicht abschließend bearbeitet.
3. Bestandsanalyse
Im Bestand überliefert sind Unterlagen der Werkleitung, der Bereiche Planung, Arbeit/Kader/Bildung, Rechnungsführung und Statistik und der Bereiche Forschung/Entwicklung. Darunter befinden sich Unterlagen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit innerhalb des RGW zum Einheitliches System elektronischer Rechentechnik (ESER) und Systementwicklung, zu Forschungsaufgaben, Erzeugnisentwicklung und Fertigung, Neuererwesen, Standardisierung, Patent- und Markenschutz, Informations- und Dokumentation sowie eine betriebsgeschichtliche Fotosammlung zur Betriebsgeschichte.
Personalunterlagen befinden sich seit 2023 im Bestand 30972 VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
4. Quellen und Literatur
Korrespondierende Bestände im Sächsischen Staatsarchiv:
Bestand 11594 VEB Kombinat Robotron Dresden
Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt,
Nr. 4896 (Registernummer HRC 194 Chemnitz/Stadt);
Nr. 6210 (VEB-Registernummer 110-14-0694);
Nr. 6221 (VEB-Registernummer 110-14-0705).
Bestand 30972 VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger
Bestand 30974 Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-StadtLiteratur:
Körner, Joachim F.: Der VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt sowie dessen Nachfolgeorganisationen im VEB Kombinat Robotron.
In: Begleitband zur Sonderausstellung des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz Mit Chemnitz ist zu rechnen. Von der Rechenmaschine zum Supercomputer,
Hrsg. Naumann, Friedrich, 2012.
Sammlung von Beiträgen zur Geschichte der Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron, 2006.
(foerderverein-tsd.de)
(zuletzt aufgerufen März 2023)
https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Elektronische_Rechenmaschinen
https://www.eser-ddr.de/GeschichteELREMA_E2.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Robotron
(zuletzt aufgerufen am 5.12.2018)
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r300.htm
(zuletzt aufgerufen am 27.9.2022)
Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik
Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB ROBOTRON Zentrum für Forschung und Technik - Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt - Burgstädt : Druckerei, 1980. - 88 S. 5. Abkürzungen und Strukturzeichen
Abkürzungen[12]
Strukturzeichen und Aufgaben des Fachgebietes Geräte E2 in Karl-Marx-Stadt[13]
[01] Die nachfolgenden Angaben wurden v. a. den beiden Pulikationen "Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik. Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik – Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt" (1980) und "Der VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt sowie dessen Nachfolgeorganisationen im VEB Kombinat Robotron" in: Mit Chemnitz ist zu rechnen (2012) entnommen.
[02] Ehem. als Spinnmühle errichtetes Gebäude (Denkmalschutz) des VEB Feinstrumpfwerk Oberlungwitz, Betriebsteil Karl-Marx-Stadt (frühere Strumpffabrik J. S. Glaeser jr.).
[03] Vgl. Bestand 30974 - Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-Stadt.
[04] Vgl. Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 4896 (Registerakte HR C Chemnitz/Karl-Marx-Stadt/Stadt 194); Überlieferung im Bestand 30973 - VEB Kombinat Robotron, Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Karl-Marx-Stadt (mit Betriebsteil Schönau), 1957 bis 1989.
[05] Vgl. Bestand 30464, Nr. 6210 (VEB-Registerakte 110-14-0694; umgeschrieben von HRC 305 R.d.Krs. Karl-Marx-Stadt/Stadt);foerderverein-tsd.de
[06] Zwischen 1971 bis 1989 hatte der Forschungsbetrieb seinen Sitz in Karl-Marx-Stadt, Ernst-Thälmann-Straße 7, dem neu erbauten "Haus Robotron".;
[07] Vgl. auch: Sammlung von Beiträgen zur Geschichte der Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron, 2006.
[08] Vgl. Bestand 30464, Nr. 6221 (VEB-Registerakte 110-14-0705); Überlieferung im Bestand 30972 VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
[09] Siehe Bestand 30974 Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-Stadt.
[10] Vgl. Bearbeitungsbericht in Bestandsakte zum Bestand 30974.
[11] Vgl. Bearbeitungsbericht in Bestandsakte zum Bestand 30974.
[12] Bestand 30972, Nr. 516 Kurzzeichen der Kombinatsbetriebe, Stand 1.1.1985; Vgl. auch: Glossar (foerderverein-tsd.de) und Publikation: Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB ROBOTRON Zentrum für Forschung und Technik - Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt, 1980.
[13] Sammlung von Beiträgen zur Geschichte der Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron, Pkt. 2.2.3.4., S. 34.
VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt [01]
Im VEB Büromaschinenwerk Wanderer-Continental wurde bereits 1951 mit konstruktiven Arbeiten für die Entwicklung von Lochkartengeräten begonnen und erste Laborversuche an einer elektronischen Multipliziereinheit mit 3x3 Stellen durchgeführt. Nach der Zusammenlegung der beiden Buchungsmaschinenwerke Wanderer-Continental und Astra in Chemnitz wurden die Entwicklungskapazitäten weiter verstärkt und ab 1955 die Aufgabe gestellt, durch Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse der Elektronik und der Nachrichtentechnik vorhandene Buchungs- und Lochkartenmaschinen durch elektronische Zusatzeinrichtungen funktionell zu erweitern. Dieser Weg, ausgehend von mechanischen Buchungsmaschinen und von elektromechanischen Lochkartenmaschinen über Einzweckzusatzgeräte zur elektronischen Rechentechnik, war eine folgerichtige Weiterentwicklung der im sächsisch-thüringischen Raum konzentrierten Büromaschinenindustrie. Da die vorhandenen materiellen und personellen Möglichkeiten in der DDR begrenzt waren, wurde im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt der Vorschlag erarbeitet, die Entwicklungskapazitäten für die Lochkartentechnik nach Erfurt in den VEB Optima-Büromaschinenwerk zu verlagern und dort weiter auszubauen und die für die Buchungsmaschinenindustrie erforderlichen Kapazität im VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt zu erweitern. Die Forderung der SED-Führung der DDR nach Beschleunigung der technischen Entwicklung führten dazu, keine Zersplitterung der Kapazitäten zuzulassen, sondern durch die Konzentration der Kräfte und Mittel und auf Basis der im Raum Karl-Marx-Stadt vorhandenen Potenzen und Erfahrungen in der Industrie und Produktion einen wissenschaftlichen Industriebetrieb für Rechenmaschinen zu schaffen.
Zum 1. April 1957 wurde der VEB Elektronische Rechenmaschinen gegründet. Seinen Hauptsitz hatte er in Karl-Marx-Stadt, Zwickauer Str. 219.[02] Die schnell ansteigenden Beschäftigungszahlen machten die Übernahme zahlreicher Liegenschaften in der Stadt und im Umland erforderlich. Der Betrieb ging aus einer Abteilung beim VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (vormals Astrawerke) hervor. In ihm wurde im Jahre 1957 der Begriff bzw. das Warenzeichen Robotron (aus den Worten Roboter und Elektron) kreiert. Er war zunächst dem Ministerium für Allgemeinen Maschinenbau, Produktionsbereich Leichtmaschinenbau, Hauptverwaltung Feinmechanik-Optik, Berlin unterstellt, seit 1958 gehörte er zur Vereinigung volkseigener Betriebe Büromaschinen, Erfurt und seit 1964 zur VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen, Erfurt. Neben dem VEB Elektronische Rechenmaschinen führten unter dem Dach der VVB Büromaschinen noch das Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) Büromaschinen Karl-Marx-Stadt und das Institut für Elektronik Dresden Entwicklungsaufgaben im Bereich der elektronischen Rechentechnik aus.[03]
Seit Januar 1968 arbeitete der VEB Elektronische Rechenmaschinen (kurz: VEB Elrema oder VEB Elektronik) auf Grundlage eines Statuts. Seine wirtschaftliche Tätigkeit umfasste die Entwicklung, Überleitung sowie Herstellung, Inbetriebnahme und Erprobung von Mustern und Baugruppen, Geräten, Anlagen und Systemen der Datenerfassung, -aufbereitung und -verarbeitung einschließlich der zugehörigen maschinenorientierten Programmsysteme und die Herstellung von Kleinserien, weiter die Standardisierung sowie Entwicklung spezieller technologischer Verfahren für die Elektrotechnik, Elektronik und Mechanik. Zu den herausragenden und prägendsten Arbeiten gehörte die Entwicklung und Überleitung der EDVA Robotron 300 und die Konzeption von Nachfolgerechnern der 3. Generation unter dem Programmnamen Robotron 400, die darauf aufbauende Entwicklung der EDVA Robotron 21 und der darauf aufbauende Entwicklungsbeginn der (zunächst Robotron 400 genannten) EDVA des ESER EC 1040. Parallel liefen intensive Arbeiten zur Aufnahme einer Zusammenarbeit mit den Staaten des RGW auf dem Gebiet der Rechentechnik. Bei dieser Aufbauarbeit leisteten Mitarbeiter des VEB Elektronische Rechenmaschinen wesentliche fachlich Beiträge zur Vorbereitung und Schaffung des RGW-Vorhabens "Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik" (ESER). Die Bildung des Kombinates für das Gebiet der elektronischen Rechentechnik und die Aufnahme der Entwicklungsarbeiten am DDR-Auftrag zum ESER fielen Anfang 1969 zusammen.
VEB Kombinat ROBOTRON Großforschungszentrum, Fachgebiet Geräte,
Karl-Marx-Stadt (1969 – 1973)
Infolge des Anschlusses an den VEB Kombinat Robotron verlor der VEB Elektronische Rechenmaschinen zum 31. März 1969 seine Rechtsfähigkeit.[04] Die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für Elektronische Rechentechnik wurden aus bestehenden Betrieben und Instituten der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen als zentralisierte Forschungs- und Entwicklungseinheit unter der Bezeichnung Großforschungszentrum (GFZ) am 1. April 1969 gebildet.[05] Der bisherige VEB Elektronische Rechenmaschinen firmierte nunmehr als juristisch selbstständiges Fachgebiet Geräte (Kurzbezeichnung E2) des Großforschungszentrums. Mitte 1971 wurde das Fachgebiet Geräte als juristisch unselbstständiger Betriebsteil dem Großforschungszentrum in Dresden eingegliedert. Die vor der Kombinatsbildung begonnenen Entwicklungsarbeiten wurden fortgeführt und die weit fortgeschrittenen Entwicklungsaufgaben an der EDVA Robotron 21 zu Ende gebracht, in den VEB Robotron Elektronik Dresden übergeleitet und dort von 1971 bis 1973 produziert. Das bereits begonnene Entwicklungsvorhaben "Robotron 400" wurde als ESER-EDVA EC 1040 weitergeführt. Die Phase des kontinuierlichen Wachstums setzte sich bis 1971 fort, in dem die Belegschaft des Fachgebietes Geräte das neu erbaute "Haus Robotron" im Stadtzentrum von Karl-Marx-Stadt beziehen konnte,[06] wodurch sich vor allem die Kommunikationswege zwischen den Bereichen verkürzten und sich die Forschungsbedingungen, u. a. durch zwei hausinterne Test- und Entwicklungsrechenzentren sowie verschiedene Entwicklungslabore, verbesserten. Die Ablösung Walter Ulbrichts als Generalsekretär der SED 1971 kennzeichnete den Beginn einer Phase der gebremsten Entwicklung und Anwendung der Rechentechnik in der DDR. Trotzdem konnte 1974 die EDVA EC 1040 in die Produktion nach Dresden übergeleitet werden und die Entwicklung des Nachfolgemodells EC 1055 begann.
VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik, Fachgebiet Geräte, Karl-Marx-Stadt (1974 bis 1984)
Die gebremste Entwicklung des Kombinates mit den einhergehenden technischen und ökonomischen Problemen führte im Jahr 1973 im Kombinat Robotron zum Leitungswechsel und am 1. Januar 1974 zu einer Veränderung der Kombinatsstruktur. Diese führte dazu, dass der Betrieb in Karl-Marx-Stadt als eigenständiger Betrieb VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik, Fachgebiet Geräte, ausgegliedert wurde. In diesem Zeitraum erfolgte die Produktionsüberleitung der EDVA 1055 sowie der Entwicklungsbeginn eines Nachfolgemodells EC 1055.M.
VEB Robotron Elektronik Dresden, Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt (1984 – 1989)
Zum 1. Juli 1984 wurde der VEB Robotron Elektronik zum Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron und damit zur Leitung des Kombinates. Der VEB Robotron Zenrum für Forschung und Technik verlor seine betriebliche Eigenständigkeit und wurde zu großen Teilen in den VEB Robotron Elektronik Dresden eingegliedert. Damit firmierte das Entwicklungszentrum in Karl-Marx-Stadt als VEB Robotron-Elektronik Dresden, Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron, Direktionsbereich Wirtschaft und Technik, Fachgebiet Geräte.[07] Prinzipielle ökonomische und technologische Probleme im Kombinat Robotron ließen sich mit der Umstrukturierung nicht lösen. Trotzdem gelang dem Fachgebiet Geräte nochmals ein großer Entwicklungswurf, das Modell EC 1057 der ESER-EDVA. Ihren Abschluss und Überführung in die Produktion erreichte sie im Jahr 1987. Es folgten Vorbereitungsarbeiten für das Nachfolgemodell EC 1150 und zusätzlich zu den ESER-EDVA die Entwicklung von Personal Computern auf der architektonischen Grundlage der IBM-Personal Computer. Das Fachgebiet Geräte leistete mit dem Personal Computer EC 1834 (abgeschlossen im Jahr 1989) und der begonnenen Neuentwicklung EC 1835 ebenfalls Entwicklungsbeiträge für die Produktion des VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt,
Wissenschaftlich-Technisches Zentrum (1989 – 1990)
Mit Wirkung vom 1. Februar 1989 wurde die Struktureinheit Fachgebiet Geräte aus dem Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron ausgegliedert und mit dem bestehenden, leistungsfähigen Wissenschaftlich-Technischen Zentrum im VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt vereinigt, wobei rein zahlenmäßig das aus E2 eingegliederte Personal überwog.[08] Das Fachgebiet Geräte brachte ca. 1200 Mitarbeiter in den VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (mit insgesamt ca. 8000 Mitarbeitern) ein. Im Zentrum der Entwicklungsarbeiten standen nunmehr die Entwicklung des Personal Computer EC 1835 (vergleichbar mit dem IBM PC/AT) als Nachfolger des bereits produzierten EC 1834 und die Entwicklung einer EDVA des ESER, Reihe 4, mit der Bezeichnung EC 1150. Beide Entwicklungen erforderten die Bereitstellung hochintegrierter Logikschaltkreise. Die Zusammenarbeit mit dem VEB Textima-Elektronik sollte die Bereitstellung der erforderlichen Schaltkreise zunächst für den EC 1835, nachfolgend breiter scaliert auch für den EC 1150 sichern. Im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen 1989/1990 in der DDR, der UdSSR und den anderen Ostblockstaaten wurde jedoch schnell klar, dass Strukturen und Aufgaben der vergangenen Jahre keinen Bestand haben würden. Zum 30. Juni 1990 wurden das Kombinat Robotron, der VEB Robotron Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt und damit auch das Wissenschaftlich-Technische Zentrum aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde von September 1990 bis Juni 1993 die Robotron Ascota AG Chemnitz, Annaberger Straße 93.
Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) der VVB Büromaschinen
(1960 – 1965)[09]
Das Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) der VVB Büromaschinen, seit 1964 der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen, mit Sitz in den Räumen des VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt, bestand seit Januar 1960. Es realisierte die im Plan "Neue Technik" formulierten Aufgaben in Forschung und Entwicklung, Technologie und Standardisierung für den Industriezweig Büromaschinen und gliederte sich in die Abteilungen Organisationstechnik, Forschung und Entwicklung (mit Versuchsrechenzentrum, technisch-wissenschaftlicher Zusammenarbeit und Formgebung), Technologie, Zentralstelle für Standardisierung, Leit-BfN (Büro für Neuererwesen). Das WTZ pflegte die Zusammenarbeit mit Institutionen außerhalb der VVB, analysierte den technischen Stand der Erzeugnisse und der Fertigungstechnik des Industriezweiges im Weltmaßstab, erarbeitete Grundkonzeptionen für Forschung und Entwicklung sowie Technologie. Darüber hinaus nahm es seit 1962 Aufgaben der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit innerhalb der Sektion 8 im Rahmen des RGW wahr. Es war Herausgeber eines Dokumentationsdienstes in Form einer Literaturschau und einer Patentschau. Mitarbeiter des WTZ waren Mitglieder in Arbeitskreisen des Forschungsrates, überbetrieblichen Arbeitsgruppen und der Bezirkssektion Technik der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse "Urania". 1964 wurden die Abteilungen Leit-BfN 27 und Zentralstelle für Standardisierung sowie die Arbeitskomplexe Anwendungstechnik, technisch-wissenschaftliche Zusammenarbeit, Testung, Erarbeitung von Grundkonzeptionen, Koordinierung der Forschungs- und Entwicklungsarbeit, Erarbeitung von Direktiven für den Plan Neue Technik, Anleitung der zentralen Labore, Betreuung von Arbeitsgemeinschaften und Erarbeitung von Besttechnologien, Kontrolltechnologien, Erzeugnisspässen (u. a.) an die VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen abgegeben. Die Konzentration des WTZ auf Forschungsarbeiten auf dem Gebieten Mechanik, Elektromechanik, Pneumatik und Hydraulik für die Bedürfnisse des Industriezweiges führte per 1. Januar 1966 zum organisatorischen Zusammenschluss mit dem VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt.[10]2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung des Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-Stadt ist Ende 1979 vom VEB Robotron, Zentrum für Forschung - Fachgebiet Geräte, Karl-Marx-Stadt (ehem. VEB Elektronische Rechenmaschinen) an das Staatsarchiv Dresden übergeben worden. Die Bearbeitung des Bestandes erfolgte 1968 im Betriebsarchiv des VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt.[11] Im Zuge der Beständebereinigung kam der Bestand in das regional zuständige Staatsarchiv Chemnitz, wo er unter der Bestandsnummer 30974 geführt wird. Die Altfindmittel (Karteikarten) wurden im Jahr 2021 retrokonvertiert. Die Klassifikation und Nacharbeiten am Bestand erfolgten im Dez. 2022.
Die Überlieferung des Bestandes 30973 VEB Kombinat Robotron, Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Karl-Marx-Stadt (mit Betriebsteil Schönau) wurden im Zuge der Liquidation der Ascota AG Chemnitz i. L. dem Staatsarchiv Chemnitz übergeben. Die Retrokonversion der Altfindmittel (Abgabelisten) erfolgte 2018, die Bearbeitung der technischen Zeichnungen durch Projektkräfte im Jahr 2022.
Der Bestand ist noch nicht abschließend bearbeitet.
3. Bestandsanalyse
Im Bestand überliefert sind Unterlagen der Werkleitung, der Bereiche Planung, Arbeit/Kader/Bildung, Rechnungsführung und Statistik und der Bereiche Forschung/Entwicklung. Darunter befinden sich Unterlagen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit innerhalb des RGW zum Einheitliches System elektronischer Rechentechnik (ESER) und Systementwicklung, zu Forschungsaufgaben, Erzeugnisentwicklung und Fertigung, Neuererwesen, Standardisierung, Patent- und Markenschutz, Informations- und Dokumentation sowie eine betriebsgeschichtliche Fotosammlung zur Betriebsgeschichte.
Personalunterlagen befinden sich seit 2023 im Bestand 30972 VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
4. Quellen und Literatur
Korrespondierende Bestände im Sächsischen Staatsarchiv:
Bestand 11594 VEB Kombinat Robotron Dresden
Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt,
Nr. 4896 (Registernummer HRC 194 Chemnitz/Stadt);
Nr. 6210 (VEB-Registernummer 110-14-0694);
Nr. 6221 (VEB-Registernummer 110-14-0705).
Bestand 30972 VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt und Vorgänger
Bestand 30974 Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-StadtLiteratur:
Körner, Joachim F.: Der VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt sowie dessen Nachfolgeorganisationen im VEB Kombinat Robotron.
In: Begleitband zur Sonderausstellung des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz Mit Chemnitz ist zu rechnen. Von der Rechenmaschine zum Supercomputer,
Hrsg. Naumann, Friedrich, 2012.
Sammlung von Beiträgen zur Geschichte der Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron, 2006.
(foerderverein-tsd.de)
(zuletzt aufgerufen März 2023)
https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Elektronische_Rechenmaschinen
https://www.eser-ddr.de/GeschichteELREMA_E2.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Robotron
(zuletzt aufgerufen am 5.12.2018)
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r300.htm
(zuletzt aufgerufen am 27.9.2022)
Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik
Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB ROBOTRON Zentrum für Forschung und Technik - Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt - Burgstädt : Druckerei, 1980. - 88 S. 5. Abkürzungen und Strukturzeichen
Abkürzungen[12]
Strukturzeichen und Aufgaben des Fachgebietes Geräte E2 in Karl-Marx-Stadt[13]
[01] Die nachfolgenden Angaben wurden v. a. den beiden Pulikationen "Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik. Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik – Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt" (1980) und "Der VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt sowie dessen Nachfolgeorganisationen im VEB Kombinat Robotron" in: Mit Chemnitz ist zu rechnen (2012) entnommen.
[02] Ehem. als Spinnmühle errichtetes Gebäude (Denkmalschutz) des VEB Feinstrumpfwerk Oberlungwitz, Betriebsteil Karl-Marx-Stadt (frühere Strumpffabrik J. S. Glaeser jr.).
[03] Vgl. Bestand 30974 - Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-Stadt.
[04] Vgl. Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 4896 (Registerakte HR C Chemnitz/Karl-Marx-Stadt/Stadt 194); Überlieferung im Bestand 30973 - VEB Kombinat Robotron, Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Karl-Marx-Stadt (mit Betriebsteil Schönau), 1957 bis 1989.
[05] Vgl. Bestand 30464, Nr. 6210 (VEB-Registerakte 110-14-0694; umgeschrieben von HRC 305 R.d.Krs. Karl-Marx-Stadt/Stadt);foerderverein-tsd.de
[06] Zwischen 1971 bis 1989 hatte der Forschungsbetrieb seinen Sitz in Karl-Marx-Stadt, Ernst-Thälmann-Straße 7, dem neu erbauten "Haus Robotron".;
[07] Vgl. auch: Sammlung von Beiträgen zur Geschichte der Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron, 2006.
[08] Vgl. Bestand 30464, Nr. 6221 (VEB-Registerakte 110-14-0705); Überlieferung im Bestand 30972 VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
[09] Siehe Bestand 30974 Wissenschaftlich-Technisches Zentrum der VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinenbau Karl-Marx-Stadt.
[10] Vgl. Bearbeitungsbericht in Bestandsakte zum Bestand 30974.
[11] Vgl. Bearbeitungsbericht in Bestandsakte zum Bestand 30974.
[12] Bestand 30972, Nr. 516 Kurzzeichen der Kombinatsbetriebe, Stand 1.1.1985; Vgl. auch: Glossar (foerderverein-tsd.de) und Publikation: Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB ROBOTRON Zentrum für Forschung und Technik - Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt, 1980.
[13] Sammlung von Beiträgen zur Geschichte der Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron, Pkt. 2.2.3.4., S. 34.
Körner, Joachim F.: Der VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt sowie dessen Nachfolgeorganisationen im VEB Kombinat Robotron.
In: Begleitband zur Sonderausstellung des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz Mit Chemnitz ist zu rechnen. Von der Rechenmaschine zum Supercomputer,
Hrsg. Naumann, Friedrich, 2012.
Sammlung von Beiträgen zur Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron
(foerderverein-tsd.de)
zuletzt aufgerufen März 2023
https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Elektronische_Rechenmaschinen
https://www.eser-ddr.de/GeschichteELREMA_E2.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Robotron
(zuletzt aufgerufen am 5.12.2018)
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r300.htm
(zuletzt aufgerufen am 27.9.2022)
Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik
Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB ROBOTRON Zentrum für Forschung und Technik - Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt - Burgstädt : Druckerei, 1980. - 88 S. : zahlr. ill.
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/themen/beitrag/spielen-im-sozialismus/#c34552
(zuletzt aufgerufen am 14.12.2023)
In: Begleitband zur Sonderausstellung des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz Mit Chemnitz ist zu rechnen. Von der Rechenmaschine zum Supercomputer,
Hrsg. Naumann, Friedrich, 2012.
Sammlung von Beiträgen zur Zentralen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des VEB Kombinat Robotron
(foerderverein-tsd.de)
zuletzt aufgerufen März 2023
https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Elektronische_Rechenmaschinen
https://www.eser-ddr.de/GeschichteELREMA_E2.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Robotron
(zuletzt aufgerufen am 5.12.2018)
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r300.htm
(zuletzt aufgerufen am 27.9.2022)
Unser Entwicklungsweg zu Schöpfern moderner Rechentechnik
Beiträge zur Betriebsgeschichte des VEB ROBOTRON Zentrum für Forschung und Technik - Fachgebiet Geräte Karl-Marx-Stadt - Burgstädt : Druckerei, 1980. - 88 S. : zahlr. ill.
https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/themen/beitrag/spielen-im-sozialismus/#c34552
(zuletzt aufgerufen am 14.12.2023)
Berichte und Protokolle der Werkleitung.- Büro für Standardisierung.- Einheitliches System elektronischer Rechentechnik (ESER).- Forschung und Entwicklung.- Gebäude und Grundstücke.- Laborberichte.- Planung.- Systementwicklung.- Zeichnungen.- Fotosammlung zur Betriebsgeschichte.
Personalunterlagen befinden sich im Bestand 30972 - VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
Personalunterlagen befinden sich im Bestand 30972 - VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.
Der VEB Elektronische Rechenmaschinen mit Sitz in Karl-Marx-Stadt, Zwickauer Str. 219 ist zum 1. April 1957 als wissenschaftlicher Industriebetrieb gegründet worden. Der Betrieb ging aus einer Abteilung beim VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt (vormals Astrawerke) hervor. In ihm wurde im Jahre 1957 der Begriff und das Warenzeichen Robotron (aus den Worten Roboter und Elektron) kreiert. Er war zunächst dem Ministerium für Allgemeinen Maschinenbau, Produktionsbereich Leichtmaschinenbau, Hauptverwaltung Feinmechanik-Optik, Berlin unterstellt, seit 1958 gehörte er zur Vereinigung volkseigener Betriebe Büromaschinen, Erfurt, 1964 umbenannt zur VVB Datenverarbeitungs- und Büromaschinen, Erfurt. Seit Januar 1968 arbeitete der VEB Elektronische Rechenmaschinen (kurz: VEB Elektronik) auf Grundlage eines Statuts. Seine wirtschaftliche Tätigkeit umfasste die Entwicklung, Überleitug sowie Herstellung, Inbetriebnahme und Erprobung von Mustern und Baugruppen, Geräten, Anlagen und Systemen der Datenerfassung, -aufbereitung und -verarbeitung einschließlich der zugehörigen maschinenorientierten Programmsysteme und die Herstellung von Kleinserien, weiter die Standardisierung sowie Entwicklung spezieller technologischer Verfahren für die Elektrotechnik, Elektronik und Mechanik. Der Betrieb verlor zum 31. März 1969 seine Rechtsfähigkeit infolge Anschluss an den VEB Kombinat Robotron Radeberg. Er firmierte seit 1. April 1969 unter dem Namen VEB Kombinat Robotron, Großforschungszentrum Fachgebiet Geräte. Mitte 1971 wurde das Fachgebiet Geräte als juristisch unselbstständiger Betriebsteil dem Großforschungszentrum in Dresden eingegliedert. Zum 1. Januar 1974 erfolgte eine Veränderung der Kombinatsstruktur. In deren Folge firmierte der Betrieb in Karl-Marx-Stadt als VEB Robotron Zentrum für Technik Fachgebiet Geräte und seit 1. Juli 1984 als VEB Robotron-Elektronik Dresden, Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron, Direktionsbereich Wirtschaft und Technik, Fachgebiet Geräte. Mit Wirkung vom 1. Februar 1989 wurde die Struktureinheit Fachgebiet Geräte aus dem Stammbetrieb des VEB Kombinat Robotron ausgegliedert und dem Wissenschaftlich-Technischen Zentrum dem VEB Robotron-Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt eingegliedert. Zwischen 1971 bis 1989 hatte der Forschungsbetrieb seinen Sitz in Karl-Marx-Stadt, Ernst-Thälmann-Straße 7. Rechtsnachfolger wurde von September 1990 bis Juni 1993 die Robotron Ascota AG Chemnitz, Annaberger Straße 93.
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