21.10.2019

Dokumentarfilmfestival Leipzig: Matinee am 3. November 2019

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Blick auf das ehemalige Fabrikgebäude des VEB Pappen und Kartonagen Colditz, 2019 (Foto: Konstantin Wiesinger) 
© Sächsisches Staatsarchiv

Am 03.11.2019, 10.15 Uhr zeigt das Sächsische Staatsarchiv im Rahmen des Dokumentarfilmfestivals eine Matinee zum Thema regionaler Repräsentationen vierzigjähriger Doppelstaatlichkeit von BRD und DDR.

Solcherart Repräsentationen wurden oft zur Selbstvergewisserung beziehungsweise Abgrenzung des jeweils eigenen Staates und damit verbundener Positionen instrumentalisiert. Eine wertfreie oder wenigstens neutrale Bezugnahme auf das Gegenüber diesseits oder jenseits des Eisernen Vorhangs fiel ob der Eingebundenheit einer jeden Person in ihre Zeit und in die unterschiedlichen gesellschafts- wie ideologiespezifischen Diskurse schwer. Eine offene und kritische Auseinandersetzung mit dem politischen Selbstverständnis der DDR war in professionellen Filmproduktionen nicht vorgesehen. Nachdenkliche Zwischentöne wurden eher in ephemeren Zeitzeugnissen, etwa in Amateurfilmen, sicht- und hörbar. Dies ändert sich in den Wendejahren 1989 und 1990. Für die Bevölkerung der DDR bricht eine neue Ära an, in der es sich zu verorten, zu orientieren gilt. Die Bewertung des »anderen Deutschland« BRD fällt nun expliziter und eindeutiger aus – sowohl was die Begeisterung für die beginnenden Umbrüche als auch die Vorbehalte und Befürchtungen angeht. Die aus den Beständen des Sächsischen Staatsarchivs zusammengestellte Filmauswahl will diesen Spannungsbogen im zeitlichen Verlauf nachzeichnen.

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