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Karten und Pläne

Karten und Pläne im Sächsischen Staatsarchiv

Augenscheinkarte des Dorfs Oelsnitz im Erzgebirge, 1501-1507  © Quelle: Sächsisches Staatsarchiv, 12884 Karten und Risse, Schr. 1, F. 3, Nr. 7

Das Sächsische Staatsarchiv besitzt einen der umfangreichsten Bestände an historischen Karten in Deutschland (2015: ca. 723.000 Stück). Er umfasst überwiegend Unikate, die bei der Tätigkeit sächsischer Landesbehörden und ihrer historischen Vorläufer entstanden sind, in der Regel Handzeichnungen oder in nur wenigen Exemplaren vervielfältigte Drucke. Zum kartografischen Sammlungsgut gehören auch wertvolle Kartendrucke, Atlanten und Wandkarten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, meist aus dem Besitz staatlicher Stellen. Darunter sind mehrere Titel, die weltweit nur noch in einem einzigen Exemplar existieren. Gedruckte Stadtpläne und eine weitgehend vollständige Dokumentation der amtlichen Kartenwerke Sachsens vom späten 19. Jahrhundert bis heute runden den Bestand ab.

Den Großteil der frühen Kartenüberlieferung aus der Zeit bis etwa 1800 verwahrt das Hauptstaatsarchiv Dresden. Hier finden sich zahlreiche Bildstreitkarten aus dem 16. Jahrhundert, darunter die älteste sächsische Karte überhaupt, eine Augenscheinkarte, die zwischen 1501 und 1507 entstand. Den Kern des Altbestands bilden die Erzeugnisse der drei großen kursächsischen Landesaufnahmen ab 1586 (Matthias Öder, Balthasar Zimmermann), 1713 (Adam Friedrich Zürner) und 1780 (Ingenieurkorps der sächsischen Armee).

Zahlreiche Karten dokumentieren Forsten und Jagden, Flüsse, Flößen und Teiche, Straßenbau und Grenzberichtigungen oder entstanden im Rahmen der Verwaltung landwirtschaftlicher Güter und der Grundsteuervermessung. Eine Besonderheit stellt die Kartensammlung des ehemaligen sächsischen Kriegsarchivs dar. Neben topografischen und thematischen Karten im engeren Sinn gehören auch wertvolle Architekturzeichnungen (Grund- und Aufrisse) des 16. bis 19. Jahrhunderts zum Bestand.

Einzigartige Bedeutung besitzt der Kartenbestand des Bergarchivs Freiberg mit seinem riesigen Fundus an bergmännischem Risswerk vom Anfang des 16. bis zum 21. Jahrhundert. Diese in ihrer Dichte und Aussagekraft einmalige Überlieferung ist ein Ergebnis der staatlichen Tätigkeit im Bergbau über einen Zeitraum von gut 600 Jahren. Den Schwerpunkt der Überlieferung in den anderen örtlichen Abteilungen des Staatsarchivs bilden die Karten des Liegenschaftskatasters, die auf die 1835 begonnene Urkatasteraufnahme Sachsens zurückgehen. Karten aus den Fachbehörden des 19. und 20. Jahrhunderts (u. a. Forst-, Wasser- und Straßenbauverwaltung) sind entsprechend ihrer Provenienz der jeweiligen Behörde zugeordnet.

Zahlreiche Karten des Hauptstaatsarchivs Dresden und des Bergarchivs Freiberg, darunter die Manuskriptblätter der älteren Landesaufnahmen, sind über das »Kartenforum« bei der Deutschen Fotothek (SLUB) online einsehbar. Digitale Kopien können gegen Gebühr beim Hauptstaatsarchiv Dresden erworben werden (zur Sächsischen Archivgebührenordnung).

Karten und Pläne des Sächsischen Staatsarchivs im »Kartenforum«

Landesaufnahme durch Matthias Öder und Balthasar Zimmermann (1585-1633/34)

Landesaufnahme durch Adam Friedrich Zürner und Mitarbeiter (1713-1742)

Landesaufnahme durch das Ingenieurkorps der sächsischen Armee (1780-1834)

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