Beständeübersicht
Bestand
11348 Stellvertretendes Generalkommando des XII. Armeekorps
Datierung | 1902 - 1921 |
---|---|
Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 103,30 |
Das Stellvertretende Generalkommando des XII. Armeekorps
Das Gebiet des XII. Armeekorps bestand aus den Kreishauptmannschaften Bautzen und Dresden sowie den zur Kreishauptmannschaft Chemnitz gehörigen Amtshauptmannschaften Flöha und Marienberg, das des XIX. Armeekorps aus den Kreishauptmannschaften Chemnitz, Leipzig und Zwickau. [01]
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm das Stellvertretende Generalkommando seine Tätigkeit auf. Es war im Korpsbereich Dresden vor allem für die personelle und materielle Versorgung der Feldtruppen zuständig. Ihm oblagen insbesondere die Bewirtschaftung und Verteilung der Rohstoffe, die Arbeitskräftelenkung, die Zwangsbeschäftigung der Arbeiter, der Einsatz der Kriegsgefangenen sowie die Überwachung der Bevölkerung. An der Spitze stand der stellvertretende kommandierende General, unterstützt von einem Chef des Generalstabs. [02]
Die Abteilungsgliederung orientierte sich an der der mobilen Generalkommandos:
Ia: Truppenausbildung, Neuaufstellung, Unteroffiziers- und Mannschaftsersatz
Ib: Nachschub an Waffen und Gerät
IIa: Offiziersersatz
IIb: Garnisonwesen
IIc: Invaliden- und Rentenangelegenheiten
III: Gerichtswesen
IV: Verwaltungsstelle der Intendantur
V: Sanitätsdienst
VI: Veterinärwesen
VII: geistliche Angelegenheiten
Schon kurz nach der Errichtung der Abteilungen kamen jedoch neue Aufgaben hinzu, so dass die Aufgabeneinteilung innerhalb der Abteilungen mehr zufällig als planvoll zustande kam. [03]
Wichtigste Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilungen Ia und Ib [04]Wichtigste Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilungen IIa, IIb, IIc [05]Wichtigste Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilung III [06]Als im Dezember 1916 in Berlin die Zentralpolizeistelle Mitte zur Sicherung militärischer Geheimnisse gegen Ausspähung errichtet wurde, folge auch in Sachsen die Einrichtung von sogenannten Militärischen Polizeistellen, für den Bezirk des stellvertretenden Generalkommandos des XII. Armeekorps in Dresden und Zittau, mit einem übergeordneten Abschnittsführer der Zentralpolizeistelle Mitte. Diese waren der Abteilung Ic angegliedert, wobei sie sowohl dem Militär als auch der Zentralstelle in Berlin unterstanden. Für die Beschaffung, Verwaltung und Bewirtschaftung der Rohstoffe war die Kriegsrohstoffabteilung des preußischen Kriegsministeriums zuständig. Die Umsetzung der dort ergangenen Anweisungen oblag der Abteilung Ib des stellvertretenden Generalkommandos. [07]
Innerhalb der Abteilungen gab es Überschneidungen bei den Zuständigkeiten, vor allem bei den Personalangelegenheiten der Unteroffiziere und Mannschaften in den Abteilungen Ia und IIb. [08]
Die Leiter der Abteilung IV, Verwaltungsstelle der Intendantur, waren dem jeweiligen stellvertretenden kommandierenden General verantwortlich. Gleichzeitig unterstanden sie als stellvertretende Intendanten dem Kriegsministerium. Die stellvertretenden Intendanturen waren unter anderem für Wucherbekämpfung und Militärwirtschaft zuständig. [09]
Im Zuge der Novemberrevolution 1918 übergaben die sächsischen Kommandanten ihre Zuständigkeit für die öffentliche Sicherheit an die Arbeiter- und Soldatenräte. Mitte Dezember erfolgte die Kommandoübergabe des stellvertretenden Generalkommandos an den kommandierenden General Krug von Nidda, womit der stellvertretende Generalkommandant seines Auftrags entbunden war. [10] Bestandsverzeichnung
Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich lediglich um eine Konversion des im Militärarchiv der DDR um 1960 erstellten Findbuchs, bei der einige geringfügige Korrekturen der Aktentitel vorgenommen wurden. Die vorhandene Klassifikation wurde beibehalten und basiert weitgehend auf der Sachgebietsgliederung des Stellvertretenden Generalkommandos. Im Zuge der Gesamtverpackung wurde der Bestand im Jahr 2004 neu signiert.
[01] Mertens, Peter, Zivil-militärische Zusammenarbeit während des Ersten Weltkriegs. Die "Nebenregierungen" der Militärbefehlshaber im Königreich Sachsen (Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd. 11), Leipzig 2004, S. 120.
[02] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 207.
[03] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 206.
[04] wörtlich übernommen aus Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 209.
[05] wörtlich übernommen aus Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 213.
[06] wörtlich übernommen aus Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 216.
[07] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 211-212.
[08] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 214.
[09] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 217.
[10] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 392-393.
Das Gebiet des XII. Armeekorps bestand aus den Kreishauptmannschaften Bautzen und Dresden sowie den zur Kreishauptmannschaft Chemnitz gehörigen Amtshauptmannschaften Flöha und Marienberg, das des XIX. Armeekorps aus den Kreishauptmannschaften Chemnitz, Leipzig und Zwickau. [01]
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm das Stellvertretende Generalkommando seine Tätigkeit auf. Es war im Korpsbereich Dresden vor allem für die personelle und materielle Versorgung der Feldtruppen zuständig. Ihm oblagen insbesondere die Bewirtschaftung und Verteilung der Rohstoffe, die Arbeitskräftelenkung, die Zwangsbeschäftigung der Arbeiter, der Einsatz der Kriegsgefangenen sowie die Überwachung der Bevölkerung. An der Spitze stand der stellvertretende kommandierende General, unterstützt von einem Chef des Generalstabs. [02]
Die Abteilungsgliederung orientierte sich an der der mobilen Generalkommandos:
Ia: Truppenausbildung, Neuaufstellung, Unteroffiziers- und Mannschaftsersatz
Ib: Nachschub an Waffen und Gerät
IIa: Offiziersersatz
IIb: Garnisonwesen
IIc: Invaliden- und Rentenangelegenheiten
III: Gerichtswesen
IV: Verwaltungsstelle der Intendantur
V: Sanitätsdienst
VI: Veterinärwesen
VII: geistliche Angelegenheiten
Schon kurz nach der Errichtung der Abteilungen kamen jedoch neue Aufgaben hinzu, so dass die Aufgabeneinteilung innerhalb der Abteilungen mehr zufällig als planvoll zustande kam. [03]
Wichtigste Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilungen Ia und Ib [04]Wichtigste Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilungen IIa, IIb, IIc [05]Wichtigste Aufgaben und Zuständigkeiten der Abteilung III [06]Als im Dezember 1916 in Berlin die Zentralpolizeistelle Mitte zur Sicherung militärischer Geheimnisse gegen Ausspähung errichtet wurde, folge auch in Sachsen die Einrichtung von sogenannten Militärischen Polizeistellen, für den Bezirk des stellvertretenden Generalkommandos des XII. Armeekorps in Dresden und Zittau, mit einem übergeordneten Abschnittsführer der Zentralpolizeistelle Mitte. Diese waren der Abteilung Ic angegliedert, wobei sie sowohl dem Militär als auch der Zentralstelle in Berlin unterstanden. Für die Beschaffung, Verwaltung und Bewirtschaftung der Rohstoffe war die Kriegsrohstoffabteilung des preußischen Kriegsministeriums zuständig. Die Umsetzung der dort ergangenen Anweisungen oblag der Abteilung Ib des stellvertretenden Generalkommandos. [07]
Innerhalb der Abteilungen gab es Überschneidungen bei den Zuständigkeiten, vor allem bei den Personalangelegenheiten der Unteroffiziere und Mannschaften in den Abteilungen Ia und IIb. [08]
Die Leiter der Abteilung IV, Verwaltungsstelle der Intendantur, waren dem jeweiligen stellvertretenden kommandierenden General verantwortlich. Gleichzeitig unterstanden sie als stellvertretende Intendanten dem Kriegsministerium. Die stellvertretenden Intendanturen waren unter anderem für Wucherbekämpfung und Militärwirtschaft zuständig. [09]
Im Zuge der Novemberrevolution 1918 übergaben die sächsischen Kommandanten ihre Zuständigkeit für die öffentliche Sicherheit an die Arbeiter- und Soldatenräte. Mitte Dezember erfolgte die Kommandoübergabe des stellvertretenden Generalkommandos an den kommandierenden General Krug von Nidda, womit der stellvertretende Generalkommandant seines Auftrags entbunden war. [10] Bestandsverzeichnung
Bei dem vorliegenden Findbuch handelt es sich lediglich um eine Konversion des im Militärarchiv der DDR um 1960 erstellten Findbuchs, bei der einige geringfügige Korrekturen der Aktentitel vorgenommen wurden. Die vorhandene Klassifikation wurde beibehalten und basiert weitgehend auf der Sachgebietsgliederung des Stellvertretenden Generalkommandos. Im Zuge der Gesamtverpackung wurde der Bestand im Jahr 2004 neu signiert.
[01] Mertens, Peter, Zivil-militärische Zusammenarbeit während des Ersten Weltkriegs. Die "Nebenregierungen" der Militärbefehlshaber im Königreich Sachsen (Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd. 11), Leipzig 2004, S. 120.
[02] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 207.
[03] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 206.
[04] wörtlich übernommen aus Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 209.
[05] wörtlich übernommen aus Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 213.
[06] wörtlich übernommen aus Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 216.
[07] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 211-212.
[08] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 214.
[09] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 217.
[10] Mertens, Zivil-militärische Zusammenarbeit, S. 392-393.
Darstellung der Ereignisse am 08.11.1918.- Telegramme 1914 - 1917.- Mobilmachung und Demobilmachung.- Agententätigkeit und Spionage.- Vortrag Stresemanns über deutsche Annexionswünsche.- Unterbringung der Truppen.- Landsturm.- Flieger.- Dolmetscher.- Kriegsgefangene.- Freiwillige.- Versetzungen ins Feld.- Ausbildung und Ausrüstung der Ersatztruppenteile.- Transportwesen.- Kraftfahrwesen.- Kriegsrohstoffstelle.- Grenzüberwachung.- Postwesen und Telegraphenwesen.- Angehörige der Ententestaaten.- Gräberlisten.- Überwachung des Spartacusbundes.- Antikriegsstimmung in der Armee und unter der Bevölkerung.- Orden.- Ehrengerichte.- Befehle.- Gerichtsbarkeit.- Kriegsrecht.- Überwachung politischer Bewegungen.- Beschlagnahme von Vermögen.- Presseangelegenheiten.- Genesungsheime und Erholungsheime.- Heerespropaganda.- Kriegsanleihen.- Arbeiterräte und Soldatenräte.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm das Stellvertretende Generalkommando seine Tätigkeit auf. Es war im Korpsbereich Dresden v. a. für die personelle und materielle Versorgung der Feldtruppen zuständig. Ihm oblagen insbesondere die Bewirtschaftung und Verteilung der Rohstoffe, die Arbeitskräftelenkung, die Zwangsbeschäftigung der Arbeiter, der Einsatz der Kriegsgefangenen sowie die Überwachung der Bevölkerung.
Weitere Angaben siehe 2.3.8.5 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee
Weitere Angaben siehe 2.3.8.5 Verbände und Truppenteile der sächsischen Armee
- 2024-02-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
- Retrokonversion 2010, Nachtrag 2011 | elektronisches Findmittel
- um 1964, Retrokonversion 2010, Nachtrag 2011 | Findbuch