Beständeübersicht
Bestand
11848 NS-Gauverlag Sachsen GmbH, Zeitungstext- und Bildarchiv
Datierung | Anfang 20. Jh. - 1944 |
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Benutzung im | Hauptstaatsarchiv Dresden |
Umfang (nur lfm) | 9,25 |
Bestand enthält auch 642 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Vorbemerkung
Die Verzeichnungsangaben und die Findbucheinleitungen zum Bestand 11848 NS-Gauverlag Sachsen GmbH, Zeitungstext- und Bildarchiv wurden den 1954 bzw. bis 1975 entstandenen Findbüchern entnommen. Die im Findbuch verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen. Ziel der Retrokonversion und Digitalisierung der Verzeichnungsangaben war die wesentliche Verbesserung der Recherchemöglichkeiten.
Einleitung Bd. 1 (Textarchiv):
Die in diesem Verzeichnis auf Bogen befestigten Zeitungsausschnitte betr. Biographische Artikel und Notizen zu Persönlichkeiten des wirtschaftlichen, technischen, staatlichen, politischen, militärischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und sportlichen (nationalen und internationalen) Lebens des 20., vereinzelt aber auch früherer Jahrhunderte, wurden im Sommer 1952 ins Sächsische Landeshauptarchiv übernommen. Mehrere junge Archivpraktikanten von Universitäten der Deutschen Demokratischen Republik und aus dem Lehrgang für staatlich zu prüfende Archivare in Potsdam haben das nach Personen-Namen alphabetisch geordnete Material im Sommerhalbjahr 1954 verzeichnet und nach meiner Weisung mit kurzen erklärenden Bemerkungen versehen.
Der Bestand gibt nicht nur einen interessanten kulturgeschichtlichen Querschnitt durch das 20. Jahrhundert, sondern bietet auch Material zur Aufhellung mancher spezieller Zusammenhänge, insbesondere auf dem Gebiet der Diplomatie, der Wissenschaft, der Wirtschaft, des Staates, der Politik und des Militärwesens vornehmlich in der Zeit der Weimarer-Republik und des Hitler-Reiches (bis 1944).
Dieser Band umfasst die Buchstaben A – K. Es liegen jeweils ein oder auch mehrere Zeitungsartikel vor (im letztgenannten Fall wird in der Spalte "Bemerkungen" m. A. vermerkt) ist nur beim kleineren Teil der textlich vertretenen Personen vorhanden.
(dieses ist noch zu sichten und in die hier offen gehaltene Spalte "Bild Nr." einzutragen.)
Dresden, den 25. Oktober 1954 (Dr. Alfred Opitz)
Einleitung Bd. 2 (Textarchiv):
Der vorliegende 2. Band des Zeitungstext- und -bildarchivs der Druckerei des NS-Gauverlages Sachsen GmbH umfaßt im Anschluß an den 1. Band (vgl. die einführenden Vorbemerkungen dort) die Buchstaben L – Z.
Er wurde von 2 Archivpraktikanten (Studenten, die die Humboldt-Universität Berlin, Institut für Geschichte/Neuzeit/Prof. Schilfert im Sommer 1955 hierher entsandt hatte) unter meiner Anleitung bearbeitet und abgeschlossen.
Dresden, im November 1955 (Dr. Alfred Opitz)
Einleitung (Bildarchiv):
Das Zeitungsbildarchiv ist ebenso wie das Zeitungstextarchiv bei der Druckerei des NS-Gauverlages Sachsen der NSDAP, Dresden – A.1, Wettiner Platz 10, entstanden. In dem Gebäude befand sich bis 1933 das Volkshaus der SPD. Im März 1933 besetzten die Nazis das Gebäude, beschlagnahmten es und richteten hier den NS-Gauverlag ein, der als Instrument des faschistischen Propagandaapparates diente und die amtliche Tageszeitung der Nazi-Partei des Gaues Sachsen "Der Freiheitskampf" herausgab. Auch Bücher erschienen in diesem Verlag, z.B. Sachsen – Land und Volk. Dresden um 1940. Der Verlag trug wesentlich zur Verbreitung des faschistischen Gedankengutes und zur ideologischen Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges bei. Führende Mitarbeiter waren Verlagsleiter Hans Hornauer, Prokurist Hans Dietrich (1934) und später Johannes Kayser sowie Hauptschriftleiter Kurt Hoffmeister. Gesellschafter des Unternehmens war Franz Eher, München, vertreten durch den Reichsstatthalter Martin Mutschmann. Zum Verlag gehörten mehrere Tochtergesellschaften und angeschlossene Betriebe, darunter während des faschistischen Raubkrieges die Deutsche Verlags- und Druckereigesellschaft Ukraine m.b.H.
Nach dem 8. Mai 1945 ging das Vermögen des ehemaligen NS-Gauverlages in den Besitz der Landesverwaltung Sachsen über. Am 25. Mai 1946 wurde in dem Gebäude Wettiner Platz 10 die Landesdruckerei Sachsen G.m.b.H. eingerichtet, die zugleich die Arbeitsräume der früheren Baensch-Druckerei übernahm. Die Landesdruckerei Sachsen gab den Bestand Zeitungs-Text- und Bildarchiv 1952 an das Staatsarchiv Dresden ab. Das Zeitungs-Text- und Bildarchiv enthält Texte (Lebensläufe, Würdigungen, Nachrufe) über einzelne Personen des öffentlichen Lebens im faschistischen Deutschland von 1933-1945 sowie deren Abbildungen. Das Textarchiv war schon in der Registratur alphabetisch nach Personennamen geordnet und wurde im Staatsarchiv 1954 verzeichnet. Das Bildarchiv wurde in den Jahren 1972-1974 von Martin Ringel und unter Anleitung des Unterzeichneten von Regina Gabriel endgültig erschlossen. Dabei wurde gleichfalls eine alphabetische Ordnung hergestellt. Das Findbuch schrieb Herta Muche, die zugleich die Verzeichnung sorgfältig überprüft hat. Fotos, Klischees und Matern (Formen aus Spezialpappe für den Druck) befinden sich jeweils für eine Person in einem Umschlag. Von den meisten Personen liegen nur ein Foto oder wenige Fotos vor. Dagegen sind nicht weniger als 413 Fotos von Hitler vorhanden; auch die Zahl der Bilder von Göring, Goebbels, Ley, Mutschmann, Frick und anderen führenden Faschisten ist groß. Neben den Naziführern bilden Ritterkreuzträger und andere mit Auszeichnungen versehene Soldaten eine zweite Hauptgruppe. Dann folgen die Gruppen der Sportler, Künstler und Diplomaten. Die Zahl der abgebildeten Wissenschaftler dagegen ist gering.
Verzeichnungseinheit ist der Umschlag über jeweils eine Person. Es werden folgende Angaben gemacht: Name, Vorname, Titel bzw. Dienstgrad, Tätigkeit bzw. Dienststellung, Auszeichnung bzw. sportlicher Sieg, Jahr der Aufnahme, Geburts- und evtl. Todesjahr, Zahl der Bilder, Klischees und Matern. Zur Feststellung der Personenangaben wurden zahlreiche Nachschlagewerke benutzt. Der Bestand des Zeitungsbildarchivs umfaßt ca. 7125 Umschläge und damit Verzeichnungseinheiten.
Durch Ministerratsbeschluß vom 28.Mai 1964 wurde die systematische Entlarvung der Nazi- und Kriegsverbrecher durch Nachforschungen in den noch vorhandenen Unterlagen festgelegt. Dazu gehört auch das Zeitungsbildarchiv. Durch seine Erschließung haben die Archivare der DDR dazu beigetragen, die Verbrechen der [ … ] Faschisten aufdecken zu helfen.
Dresden, im September 1975 (Dr. Gerhard Schmidt)
Die Verzeichnungsangaben und die Findbucheinleitungen zum Bestand 11848 NS-Gauverlag Sachsen GmbH, Zeitungstext- und Bildarchiv wurden den 1954 bzw. bis 1975 entstandenen Findbüchern entnommen. Die im Findbuch verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen. Ziel der Retrokonversion und Digitalisierung der Verzeichnungsangaben war die wesentliche Verbesserung der Recherchemöglichkeiten.
Einleitung Bd. 1 (Textarchiv):
Die in diesem Verzeichnis auf Bogen befestigten Zeitungsausschnitte betr. Biographische Artikel und Notizen zu Persönlichkeiten des wirtschaftlichen, technischen, staatlichen, politischen, militärischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und sportlichen (nationalen und internationalen) Lebens des 20., vereinzelt aber auch früherer Jahrhunderte, wurden im Sommer 1952 ins Sächsische Landeshauptarchiv übernommen. Mehrere junge Archivpraktikanten von Universitäten der Deutschen Demokratischen Republik und aus dem Lehrgang für staatlich zu prüfende Archivare in Potsdam haben das nach Personen-Namen alphabetisch geordnete Material im Sommerhalbjahr 1954 verzeichnet und nach meiner Weisung mit kurzen erklärenden Bemerkungen versehen.
Der Bestand gibt nicht nur einen interessanten kulturgeschichtlichen Querschnitt durch das 20. Jahrhundert, sondern bietet auch Material zur Aufhellung mancher spezieller Zusammenhänge, insbesondere auf dem Gebiet der Diplomatie, der Wissenschaft, der Wirtschaft, des Staates, der Politik und des Militärwesens vornehmlich in der Zeit der Weimarer-Republik und des Hitler-Reiches (bis 1944).
Dieser Band umfasst die Buchstaben A – K. Es liegen jeweils ein oder auch mehrere Zeitungsartikel vor (im letztgenannten Fall wird in der Spalte "Bemerkungen" m. A. vermerkt) ist nur beim kleineren Teil der textlich vertretenen Personen vorhanden.
(dieses ist noch zu sichten und in die hier offen gehaltene Spalte "Bild Nr." einzutragen.)
Dresden, den 25. Oktober 1954 (Dr. Alfred Opitz)
Einleitung Bd. 2 (Textarchiv):
Der vorliegende 2. Band des Zeitungstext- und -bildarchivs der Druckerei des NS-Gauverlages Sachsen GmbH umfaßt im Anschluß an den 1. Band (vgl. die einführenden Vorbemerkungen dort) die Buchstaben L – Z.
Er wurde von 2 Archivpraktikanten (Studenten, die die Humboldt-Universität Berlin, Institut für Geschichte/Neuzeit/Prof. Schilfert im Sommer 1955 hierher entsandt hatte) unter meiner Anleitung bearbeitet und abgeschlossen.
Dresden, im November 1955 (Dr. Alfred Opitz)
Einleitung (Bildarchiv):
Das Zeitungsbildarchiv ist ebenso wie das Zeitungstextarchiv bei der Druckerei des NS-Gauverlages Sachsen der NSDAP, Dresden – A.1, Wettiner Platz 10, entstanden. In dem Gebäude befand sich bis 1933 das Volkshaus der SPD. Im März 1933 besetzten die Nazis das Gebäude, beschlagnahmten es und richteten hier den NS-Gauverlag ein, der als Instrument des faschistischen Propagandaapparates diente und die amtliche Tageszeitung der Nazi-Partei des Gaues Sachsen "Der Freiheitskampf" herausgab. Auch Bücher erschienen in diesem Verlag, z.B. Sachsen – Land und Volk. Dresden um 1940. Der Verlag trug wesentlich zur Verbreitung des faschistischen Gedankengutes und zur ideologischen Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges bei. Führende Mitarbeiter waren Verlagsleiter Hans Hornauer, Prokurist Hans Dietrich (1934) und später Johannes Kayser sowie Hauptschriftleiter Kurt Hoffmeister. Gesellschafter des Unternehmens war Franz Eher, München, vertreten durch den Reichsstatthalter Martin Mutschmann. Zum Verlag gehörten mehrere Tochtergesellschaften und angeschlossene Betriebe, darunter während des faschistischen Raubkrieges die Deutsche Verlags- und Druckereigesellschaft Ukraine m.b.H.
Nach dem 8. Mai 1945 ging das Vermögen des ehemaligen NS-Gauverlages in den Besitz der Landesverwaltung Sachsen über. Am 25. Mai 1946 wurde in dem Gebäude Wettiner Platz 10 die Landesdruckerei Sachsen G.m.b.H. eingerichtet, die zugleich die Arbeitsräume der früheren Baensch-Druckerei übernahm. Die Landesdruckerei Sachsen gab den Bestand Zeitungs-Text- und Bildarchiv 1952 an das Staatsarchiv Dresden ab. Das Zeitungs-Text- und Bildarchiv enthält Texte (Lebensläufe, Würdigungen, Nachrufe) über einzelne Personen des öffentlichen Lebens im faschistischen Deutschland von 1933-1945 sowie deren Abbildungen. Das Textarchiv war schon in der Registratur alphabetisch nach Personennamen geordnet und wurde im Staatsarchiv 1954 verzeichnet. Das Bildarchiv wurde in den Jahren 1972-1974 von Martin Ringel und unter Anleitung des Unterzeichneten von Regina Gabriel endgültig erschlossen. Dabei wurde gleichfalls eine alphabetische Ordnung hergestellt. Das Findbuch schrieb Herta Muche, die zugleich die Verzeichnung sorgfältig überprüft hat. Fotos, Klischees und Matern (Formen aus Spezialpappe für den Druck) befinden sich jeweils für eine Person in einem Umschlag. Von den meisten Personen liegen nur ein Foto oder wenige Fotos vor. Dagegen sind nicht weniger als 413 Fotos von Hitler vorhanden; auch die Zahl der Bilder von Göring, Goebbels, Ley, Mutschmann, Frick und anderen führenden Faschisten ist groß. Neben den Naziführern bilden Ritterkreuzträger und andere mit Auszeichnungen versehene Soldaten eine zweite Hauptgruppe. Dann folgen die Gruppen der Sportler, Künstler und Diplomaten. Die Zahl der abgebildeten Wissenschaftler dagegen ist gering.
Verzeichnungseinheit ist der Umschlag über jeweils eine Person. Es werden folgende Angaben gemacht: Name, Vorname, Titel bzw. Dienstgrad, Tätigkeit bzw. Dienststellung, Auszeichnung bzw. sportlicher Sieg, Jahr der Aufnahme, Geburts- und evtl. Todesjahr, Zahl der Bilder, Klischees und Matern. Zur Feststellung der Personenangaben wurden zahlreiche Nachschlagewerke benutzt. Der Bestand des Zeitungsbildarchivs umfaßt ca. 7125 Umschläge und damit Verzeichnungseinheiten.
Durch Ministerratsbeschluß vom 28.Mai 1964 wurde die systematische Entlarvung der Nazi- und Kriegsverbrecher durch Nachforschungen in den noch vorhandenen Unterlagen festgelegt. Dazu gehört auch das Zeitungsbildarchiv. Durch seine Erschließung haben die Archivare der DDR dazu beigetragen, die Verbrechen der [ … ] Faschisten aufdecken zu helfen.
Dresden, im September 1975 (Dr. Gerhard Schmidt)
Presse in Fesseln : Eine Schilderung des NS-Pressetrusts : Gemeinschaftsarbeit des Verlages auf Grund authentischen Materials. Berlin: Verlag Archiv und Kartei, 1947
Abel, Karl-Dietrich: Presselenkung im NS-Staat: Eine Studie zur Geschichte der Publizistik in der nationalsozialistischen Zeit. Berlin, 1968
Abel, Karl-Dietrich: Presselenkung im NS-Staat: Eine Studie zur Geschichte der Publizistik in der nationalsozialistischen Zeit. Berlin, 1968
Zeitungsbildarchiv und Zeitungstextarchiv des Verlages.
Im Frühjahr 1933 wurde das Volkshaus der SPD in Dresden beschlagnahmt, enteignet und dort der NS-Gauverlag eingerichtet, der für die NS-Propaganda im Land Sachsen Druckerzeugnisse wie Der Freiheitskampf als amtliche Tageszeitung der NSDAP herstellte. Nach dem 08.05.1945 ging das Vermögen des NS-Gauverlages in den Besitz der Landesverwaltung Sachsen über.
- 1954, Nachträge bis 1975 | Findbuch / Datenbank
- 2024-10-29 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5