Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

20379 Rittergut Elstertrebnitz (Patrimonialgericht)

Datierung1750 - 1851
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,00
Geschichte des Ritterguts Elstertrebnitz

Elstertrebnitz, im ehemaligen Leipziger Kreis, liegt südlich der Stadt Pegau am rechten Ufer der Elster in einer fruchtbaren Aue. Erstmals wurde ein Rittergut im Jahr 1548 erwähnt. Seit 1696 befanden sich im Dorf zwei amtsässige Rittergüter, das Untere und das Obere Rittergut. Beide wurden häufig gemeinsam mit dem Rittergut Eula in Personalunion geführt, deshalb kam es zur Vermischung der Gerichtsbarkeiten. Das Obere Rittergut besaß nur die Erbgerichtsbarkeit über Häuser auf seinem Grund, das Untere Rittergut die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über Elstertrebnitz und Eulau. Des Weiteren war die Mühle mit vier Gängen diesem Mannlehngut lehnspflichtig. Seit Ende des 18. Jahrhunderts besaß der Gleits-Kommissar Sigismund Germann das Untere Gut. Im Dorf befanden sich eine unter der Inspektion Pegau stehende Pfarrkirche und eine Schule unter dem Patronat des Besitzers des Unteren Rittergutes. Seit 1934 sind die Dörfer Costewitz, Eulau, Greitschütz, Oderwitz, Tannewitz und Trautzschen nach Elstertrebnitz eingemeindet.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Im Zuge der Verstaatlichung des Justizwesens in Sachsen wurde die Erbgerichtsbarkeit des Rittergutes Elstertrebnitz, oberer Teil, am 22. Oktober 1843 und die Gerichtsbarkeit des unteren Teils am 26. September 1850 an das Justizamt Pegau abgetreten.[01] Über die nachfolgenden Justizbehörden gelangten die Archivalien in das Sächsische Hauptstaatsarchiv Dresden und von dort ab 1954 an das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet und 1999 im Rahmen der Bearbeitung der Bestandsgruppe neu aufgenommen. Dabei wurden vorhandene alte Registratursignaturen mit erfasst und die bisherigen ordnungsunabhängigen Signaturen übernommen.

Überlieferungsschwerpunkte

Insgesamt sind 18 Akteneinheiten aus dem Zeitraum 1763 bis 1851 für beide Rittergüter überliefert. Obwohl die Überlieferung sehr rudimentär ist, liegen die Gerichtshandelsprotokolle ab dem Jahr 1785 vollständig in chronologischer Reihenfolge vor. Ein Gerichtsbuch datiert bereits ab 1750, es befindet sich im Bestand 12613 Gerichtsbücher.

Hinweise für die Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS für Windows. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20379 RG Elstertrebnitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Als korrespondierende Bestände im StA-L sind zu nutzen: Amt Pegau, Gerichtsamt Pegau, Amtsgericht Pegau und Amtshauptmannschaft Borna.

Elke Kretzschmar
Juni 1999


[01] LZ, 26.09.1843, S. 3790, und 29.09.1850, S. 5161.
Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.
In Elstertrebnitz südlich von Pegau existierten seit Ende des 17. Jahrhunderts zwei amtsässige Rittergüter, bezeichnet als Oberes und Unteres Rittergut. Beide Rittergüter unterstanden dem Amt Pegau. Das Obere Rittergut besaß nur die Erbgerichtsbarkeit über Häuser auf seinem Grund, das Untere Rittergut die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über Elstertrebnitz und Eulau. Besitzer des Oberen Ritterguts waren u. a. die Familien von Ende, von Öbschelwitz, Bettermann und Scheibe, die des Unteren Ritterguts Schadder, Tropanneger, Bennemann und Germann. Um 1840 gelangten beide Güter an Christian Eduard Küchler, von dem die Gerichtsbarkeit für den oberen Teil am 22. Oktober 1843 und für den unteren Teil am 26. September 1850 an das Justizamt Pegau ging.
  • 1999 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang