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Beständeübersicht

Bestand

20462 Rittergut Lobstädt

Datierung1538 - 1946
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)8,60
Geschichte des Ritterguts Lobstädt
Rittergut und Dorf, später Städtchen Lobstädt, gelegen nordwestlich von Borna an der Pleiße und an der Straße von Zwickau über Borna und Lobstädt nach Leipzig, gehörten bis Mitte des 19. Jahrhunderts zum Verwaltungsbezirk des Amtes Borna. Wahrscheinlich ist Lobstädt, zu 1215 urkundlich ersterwähnt, unter dem Namen Lobsciz, eine alte sorbische Siedlung gewesen, die nachweislich im Jahre 1301 dem Herrschaftsbereich der Burggrafen von Altenburg zuzurechnen ist, damals bereits als "civitas" bezeichnet.

Der im Jahre 1445 erstmals urkundlich genannte amtssässige Rittersitz gehörte als später burggräflich leisnigsches Lehn im 15. und 16. Jahrhundert der Familie von Könneritz, seit 1566 auch einem Wolf von Breitenbach auf Großzössen, von dem Abraham von Einsiedel auf Syhra und Hopfgarten den Besitz im Jahre 1586 gekauft hat. Der Wert des Ritterguts Lobstädt betrug im Jahre 1675 21 228 Gulden.

Rittergut und Ort hießen bis Anfang des 18. Jahrhunderts noch Lobschwitz, erst dann wird der Marktflecken als Lobstädt bezeichnet. Die städtische Verfassung im Rahmen einer Grundherrschaft ging in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder verloren. Der Flecken Lobstädt hatte Anfang des 19. Jahrhunderts 90 Häuser und wurde von etwa 500 Einwohnern bewohnt. Zur Gerichtsherrschaft gehörten seit frühester Zeit auch Bergisdorf und Görnitz, später das Vorwerk Haulwitz; letzteres musste bereits im Jahre 1716 verkauft werden. Bergisdorf wurde seit 1716 u.a. an Johann Friedrich von Posern auf Posern und Sassen verpachtet.

Nach dem Tod des Innozenz Gottlob von Einsiedel im Jahre 1724 wurde das seit 1692 bereits völlig überschuldete Rittergut Lobstädt bis zum Jahre 1823 durch vom Amt Borna beauftragte Juristen zwangsverwaltet. Nominell blieben jedoch die Vettern aus der Syhraer Linie Lehnsherren und Lobstädt gehörte weiter zum Einsiedelschen Familienbesitz.

Die bürgerlichen Besitzer seit 1824 waren dann Elias Geßner, ehemaliger Pächter des Ritterguts Lichtenwalde, und Erben, seit Mitte des Jahrhunderts Familie Scholber aus Altenburg, u.a. im Jahre 1874 Saladin Christian Gustav Scholber und ab 1877 der Kaufmann Johann Friedrich Schädel. Sein Sohn Friedrich Ernst Schädel verkaufte das Rittergut im Jahre 1909 an die Kohlenabbaugesellschaft Braunkohlenwerk Borna-Lobstädt. Der Braunkohlenbergbau bestimmte fortan den Charakter des Ortes. Das Herrenhaus wurde durch die Pächter der Landwirtschaftlichen Restflächen bewohnt. Im Jahre 1921 waren das noch 125 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, während bereits 53,5 ha vom Bergbau in Anspruch genommen worden waren. Der selbstständige Rittergutsbezirk Lobstädt hatte im Jahre 1910 noch 21 Einwohner.

Einsiedelsche Besitzer des Rittergutes Lobstädt

1586-1597 Abraham von Einsiedel (1535-1597) auf Syhra und Hopfgarten, kauft
Lobstädt im Jahre 1586

1600-1636 Hans von Einsiedel (1586-1636) kauft Großzössen nach dem Tod des Bruders
Wolf Conrad

1636-1695 Hans von Einsiedel (1623-1695)
(nominell) seit 1664 gemütskrank, unter Vormundschaft

1675-1679 Christoph Innozenz von Einsiedel (1652-1679) erhält die "Possess" an Lobstädt nach Syhraer Erbteilung, obwohl Vetter Hans noch lebt.

1679-1724 Innozenz Gottlob von Einsiedel (1676-1724)
Herzoglich Sachsen-Merseburgischer Wittumsrat bis 1697 unter Vormundschaft seines Onkels Haubold von Einsiedel auf Hopfgarten. Nach seinem Tod gerät das Rittergut Lobstädt unter Sequestrationsverwaltung bis zum Verkauf an bürgerliche Besitzer im 19. Jahrhundert.

Bestandsgeschichte

Erklärbar durch die lange Zwangsverwaltung des Rittergutes sind im Bestand Rittergut Lobstädt wesentliche Teile eines Rittergutsbestandes nicht vorhanden, wohl auch nie im dortigen Hause entstanden. Hinzu kommt, dass nur wenige Mitglieder der Familie von Einsiedel das Rittergut Lobstädt selbst verwaltet haben; daraus resultieren auch die zahlreichen Quellen in anderen Beständen der Syhraer Linie (s. dazu Angaben in der Bestandsanalyse).
Der größte Teil des vorliegenden Bestandes – Akten der Patrimonialherrschaft – wurde aus Abgabegemeinschaften der Nachfolgebehörden Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts im damaligen Landesarchiv Leipzig herausgelöst. Es handelte sich dabei um Akten aus den Beständen Amtsgericht Borna und Amtshauptmannschaft Borna.

Die Gerichtsbarkeit hatte Lobstädt am 28. November 1855 an das Königliche Landgericht Borna (später Gerichtsamt Borna) abgegeben.
Die Gerichtsbücher befinden sich im Hauptstaatsarchiv Dresden im Sammelbestand Gerichtsbücher unter Amtsgericht Borna.
Im Jahre 1962 konnten weitere Akten des Bestandes aus dem Betriebsarchiv des VEB Braunkohlenwerke Borna übernommen werden. Es handelt sich hierbei um Schriftgut aus der Zeit von 1863-1946, meist die Verpachtungen und Gutsvorsteherangelegenheiten betreffend.
Allerdings mussten drei dieser Akten dem Bestand Braunkohlenwerke Borna zugeordnet werden, da sie irrtümlich unter die Akten des Rittergutes geraten waren.

Im Zuge der Erschließungsarbeiten der Bestände Rittergut Hopfgarten, Syhra und Großzössen wurden zahlreiche Quellen zu Lobstädt festgestellt, aber nur in drei eindeutigen Fällen dem Bestand zugeordnet.

Bestandsbearbeitung

Die Akten waren Mitte der 60er Jahre in mehreren Etappen durch Hilfskräfte z.T. fehlerhaft verzeichnet worden. Das betraf vor allem die vom Braunkohlenwerk Borna übernommenen Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die Neuverzeichnung erfolgte im Jahre 2002 im Anschluss an die Bearbeitung aller anderen Rittergüter der Linie Syhra, so dass der stark dezimierte Bestand Rittergut Lobstädt um wertvolle Angaben aus diesen Beständen ergänzt werden kann. Die Erschließung erfolgte überwiegend in den alten Verzeichnungseinheiten, in Einzelfällen sind aus Sammelakten mehrere Akteneinheiten gebildet worden.Die Verzeichnung erfolgte, falls erforderlich, erweitert und mit Angabe alter Signaturen und der Provenienzen innerhalb des Bestandes.

Die Bestandsgliederung folgt hinsichtlich der Bereiche Patrimonialherrschaft und Gutswirtschaft den Vorgaben für die Gliederung der Grundherrschaftsarchive, wie diese seit den 60er Jahren für die Mehrzahl der entsprechenden Bestände im STAL Anwendung gefunden haben.

Eine Besonderheit stellen die Akten des Gutsvorstehers für die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis nach 1920 dar; Akten, die in ihrem Inhalt Gemeindeakten ähneln, hier ausnahmsweise erhalten blieben und deshalb intensiv erschlossen worden sind.

Das Familienarchiv beinhaltet nur wenige Akten der Familie von Einsiedel, die nach 100-jähriger Sequestrationsverwaltung ab 1824 an Lobstädt auch die Lehnsherrschaft und damit die Gerichtsbarkeit nicht mehr besaß.

Die wenigen Akten nachfolgender Besitzer und Pächter bis zum Verkauf an die Braunkohlenwerke Borna wurden der Gruppe Familienarchiv zugeordnet, da sie aus zeitlichen Gründen nicht in die Gruppe Patrimonialherrschaft passen. Einige Verweise führen jedoch jüngere Akten über Umfang und Wert des Rittergutes auch dort auf.

Der Bestand Rittergut Lobstädt besteht aus 255 Akteneinheiten und umfasst Quellen von (1533) 1538-1946. Er umfasst 6 lfm.
Die Aktennummern laufen von Nr. 1-261. Nicht wieder besetzt wurden die Nr. 78, 97, 119, 120, 121 und 161, die zu den Beständen Königliches Gericht Borna und Gerichtsamt Borna, bzw. in einem Falle zum Rittergut Braußwig geordnet worden sind.Bestandsanalyse

Der Bestand Rittergut Lobstädt hat nicht zuletzt wegen der durch die hohe Verschuldung hervorgerufenen Zwangsverwaltung seit 1724 wohl nie einen mit anderen derartigen Beständen vergleichbaren Inhalt gehabt. Lediglich die Akten der Patrimonialgerichtsbarkeit dürften wegen des z.T. städtischen Charakters des Ortes Lobstädt von Bedeutung gewesen sein, aber auch davon fehlen wichtige inhaltlich relevante Akten.

Einge Quellen aus dem Bestand Rittergut Hopfgarten sind am Anhang des Findbuches zu finden, andere zur Ergänzung in Frage kommende Akten werden im Anschluß an die entsprechenden Gruppen hier kursiv geschrieben angeführt.

Über die Dokumente, Urkunden und Akten hinsichtlich der Gerechtsame des Rittergutes Lobstädt existiert ein Verzeichnis des Gerichtshalters von 1742-1746, das über die Verluste des Bestandes informieren kann, in: Amt Leipzig Nr. 633.
Zahlreiche Akten in den Beständen Amt Borna, Amt Leipzig sowie auch dem Rittergut Gnandstein handeln vom Lobstädter Einsiedelschen Schuldenwesen, das erst im Jahre 1823/24 durch Verkauf des Rittergutes ein Ende fand, z.B. in:
Amt Borna Nr. 603, 737, 1285
Amt Leipzig Nr. 500, 1345
Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1556-1559.

Über Umfang und Wert des Rittergutes Lobstädt sind im eigentlichen Bestand vor dem 19. Jh. keine Quellen zu finden.

Wertvolle Akten über die zum Besitz gehörigen Dörfer im 18. Jh. sind jedoch in anderen Beständen zu finden:
Verkauf des Vorwerks Haulwitz 1716
in: Amt Leipzig Nr. 1350
Verkauf des Dorfes Bergisdorf an Georg Albrecht vom Hoff im Jahre 1717 auf drei Jahre
in: Amt Leipzig Nr. 501
Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1544
Streitigkeiten der Einsiedelschen Vettern mit Johann Friedrich von Posern auf Posern um Lobstädter Rechte als Pächter des Dorfes Bergisdorf 1722-1724, 1741-1752
in: Amt Borna Nr. 1384
Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1545-1547 und 1551-1552.
Über die Rechte des Rittergutes Lobstädt, auch hinsichtlich der Grenzen mit der Stadt Borna informiert ein Bericht von 1796
in: Amt Borna Nr. 529.

Die Gerichtsprotokolle sind vereinzelt für 1600-1628 und für die Zeit von 1705-1848 fast lückenlos erhalten. Die Testamentsprotokolle laufen bis 1855.

Die Akten der Strafgerichtsbarkeit fehlen für die ältere Zeit vollständig. Im Bestand vorhanden sind drei Akten von 1841-1854, allerdings hier auch eine Akte über die Verbreitung einer im Zusammenhang mit 1848/49 stehenden revolutionären Schrift.

Die Akten der Zivilgerichtsbarkeit sind ebenfalls sehr lückenhaft und inhaltlich von durchschnittlichem Belang: Es handelt sich um zwei Akten von 1650 und 1700, sonst 6 Akten für die Zeit von 1809-1843.

Von der Freiwilligen Gerichtsbarkeit sind vor allem Akten des 19. Jh. erhalten außer zwei Verfahren von 1653 und 1727-1731. Von den Grundstückskäufen und –verkäufen (4 AE) von 1810-1853 sind besonders die zwei Akten über Gasthöfe mit Grundstücksskizzen zu nennen.

Wohl vollständig erhalten sind die Akten zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher mit entsprechenden Protokollen – 20 AE von 1844-1855.

Über Testamente und Nachlassregelungen sind 19 Akten von 1785-1853 vorhanden, in einigen Fällen mit ausführlichem Nachlassverzeichnis.

Von der Lokalverwaltung sind im Bestand Lobstädt lediglich zwei Akten über den Bau des Geleitshauses und Wegebau von 1785-1841 und 6 Akten über Heimatsachen von 1829-1855 erhalten.

Für das Städtchen Lobstädt fehlen leider alle Quellen über Handwerk und Gewerbe; erhalten blieb nur eine Akte über die Branntweinschankgerechtigkeit auf einem Haus 1839-1841.

Aus anderen Beständen:
Prozesse vor dem Oberhofgericht mit dem Rat zu Borna über strittige Brau- und Schankrechte zu Lobstädt aus den Jahren 1618-1628
in: Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1536-1538.
Streitigkeiten um Geleitsabgaben und Zölle auf der Straße von Borna überLobstädt nach Leipzig 1678-1685 und 1709-1720
in: Amt Leipzig Nr. 529
Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1540
Zum Militärwesen der Untertanen ist eine interessante Akte über die Anweisung der Gerichte zu Lobstädt an den Richter zu Hain über die Anschaffung einer Hauswehr (Muskete oder Feuerrohr) von jedem Hausbesitzer aus dem Jahre 1675 erhalten
in: Rittergut Großzössen Index-Nr. 129.

Vom Patronat, Kirchen- und Schulangelegenheiten sind vermutlich wegen der Zwangsverwaltung seit dem 18. Jh. kaum Akten vorhanden gewesen, zumal weder Gerichtshalter noch Pächter mit diesen Rechten versehen waren. Die ältere Zeit von 1538-1552 ist in der inhaltreichen Akte Nr. 211 gut dokumentiert. Eine weitere Akte handelt von Kirchen, Pfarren und Schulen im Gerichtsbezirk von 1703-1704 und mehrere Akten befassen sich mit Kirchenvermögen, Rechnungswesen und Ablösungen der Rechte von Pfarren und Schulen 1593-1695, 1759-1761, 1810-1915.
Ablösungen von Leistungen der Grundstücksbesitzer aus Großzössen an die geistlichen Lehen zu Lobstädt aus den Jahren 1851-1855
in: Rittergut Großzössen Index-Nr. 184 und 186.

Über das Steuerwesen informieren die jeweiligen Schock- und Quatemberkataster für Lobstädt, Görnis und Bergisdorf von 1829-1833. Hier sind insgesamt Steuerangelegenheiten bis 1848 erhalten.

Über die Grundherrschaftlichen Verhältnisse sind nur wenige Quellen vorhanden.Das "Erbbuch für Lobschwitz" von (1533) 1538-1552 ist die wertvollste Quelle des Bestandes und in zeitlicher Hinsicht auch darüber hinaus! Es enthält Angaben über die Frondienste der Untertanen und andere Rechte des Rittergutes Lobstädt. Über die Verweigerung von Diensten und Abgaben sind nur zwei Akten aus dem 19. Jh. erhalten, 1820-1839. Zu nennen ist allerdings auch eine Akte über Differenzen mit dem Amt Borna um Verpflichtungen der Untertanen von 1588-1608.
Gut dokumentiert sind die Ablösungsangelegenheiten von 1836-1855 (11 AE).

Streitigkeiten zwischen der Gerichtsherrschaft zu Lobstädt und dem Rat zu Borna um Hutungs- und Wasserrechte, 1595
in: Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1535.

Die Pferdner aller zur Gerichtsherrschaft Lobstädt gehörigen Gemeinden klagen vor dem Oberhofgericht im Jahre 1716 über die geforderte Leistung von Baufrondiensten
in: Rittergut Gnandstein Index-Nr. 1543.


Gutswirtschaft

Über die Bewirtschaftung des Rittergutes Lobstädt sind Quellen für das 18.-20. Jahrhundert erhalten, vor allem Pachtverträge mit Nutzungsanschlägen und Inventarverzeichnissen nicht nur der eigentlichen Gutswirtschaft, sondern auch des von den Pächtern genutzten "Herrenhauses".Es handelt sich um 15 Akten aus den Jahren 1718- 1825 und 1908-1946. Dokumentiert ist auch Umfang und Bewirtschaftung der nach Verkauf an die Braunkohlenwerke Borna weiterhin landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Eine frühe Quelle dazu: Rechnungen über Einnahmen und Ausgaben auch für das Rittergut Lobstädt, 1655
in: Rittergut Großzössen Index-Nr. 188

Eine Besonderheit sind die Akten des Gutsvorstehers von 1884-1926, zumal diese selten in Rittergutsbeständen zu finden sind. In diesen Akten befindet sich auch der Bericht über eine sozialdemokratische Versammlung im Jahre 1911 und zahlreiche Angaben über die im Braunkohlenwerk beschäftigten Arbeiter, zu denen für die Jahre 1914-1918 auch Kriegsgefangene gehörten.

Familienarchiv

Aus der Zeit der Familie von Einsiedel als Besitzer des Rittergutes Lobstädt existieren im Bestand nur 6 Akten aus den Jahren 1695-1823, im wesentlichen über Erbvergleiche aller Vettern der Syhraer Linie, Lehnsfragen und Rechte verschiedener Personen, die nach 1724 eigentlich ohne Bedeutung für die Mitbelehnten gewesen sind.

Zu nennen ist in erster Linie eine wertvolle Quelle über den Nachlass des Innozenz Gottlob von Einsiedel (1676-1724), der den Lobstädter Besitz bereits hoch verschuldet übernommen hatte, 1725-1748
in: Amt Borna Nr. 358.

Hierbei befindet sich u.a. ein Verzeichnis über Bücher, Gemälde und Möbel.
Auszüge aus Lehnbriefen über Lobstädt für Mitglieder der Familie von Einsiedel von 1592, 1603 und 1654
in: Rittergut Syhra Index-Nr. 479

Belehnung mit Lobstädt zu gesamter Hand, 1629
in: Rittergut Gnandstein Index-Nr. 734

Lehnsscheine für alle Mitbelehnten u.a. für Lobstädt, 17.-19. Jahrhundert
in: Rittergut Gnandstein Index-Nr. 624-627

Forderungen Einsiedelscher Familienmitglieder im Lobstädter Kreditwesen ihrer Vettern, 1737-1740 und 1782-1787
in: Rittergut Syhra Index-Nr. 507
Rittergut Gnandstein Index-Nr. 892

Angaben über den geplanten Verkauf des Rittergutes Lobstädt an Hofrat Schirmer in Wechselburg, 1809-1812
in: Rittergut Syhra Index-Nr. 511

Über die Leistung der Ritterdienste auch für das Rittergut Lobstädt durch andere Personen und deren Besoldung 1608, 1622-1639 informieren zwei Quellen
in: Rittergut Gnandstein Index-Nr. 732
Rittergut Syhra Index-Nr. 313

Zwei Akten sind aus der Zeit des Elias Geßner und seiner Erben, des Käufers im Jahre 1824 für die Zeit bis 1854 vorhanden. Über die nachfolgende Besitzerfamilie Scholber – Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1877 – sind im Bestand fast keine Quellen zu finden. Erhalten sind schließlich 9 Akten für die Jahre 1877-1932 zum Besitz des Rittergutes Lobstädt durch den Kaufmann Johann Friedrich Schädel und Nachfolger sowie den Verkauf an das Braunkohlenwerk Borna. Von Interesse dürften dabei die Nachrichten über die "Schädelstiftung" für die Arbeiter des Rittergutes Lobstädt (gegr. 1898) und der Kaufvertrag vom Jahre 1909 sein, mit dem die Geschichte des Rittergutes Lobstädt eigentlich zu Ende ging.

Verweise auf korrespondierende Bestände:
Grundherrschaften/Rittergüter
Syhra
Hopfgarten
Großzössen
Gnandstein
Kreisstände des Leipziger Kreises
Ältere Kreishauptmannschaft Leipzig
Ämter Borna, Leipzig
Königliches Landgericht Borna
Gerichtsamt Borna
Amtsgericht Borna
Amtshauptmannschaft Borna

Verzeichnis der verwendeten Literatur:

Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 66, Adelige Häuser A Bd. XIV 1977
Mehlhose, Philipp: Beiträge zur Reformationsgeschichte, Ephorie Borna, Leipzig 1935
Schumann/Schiffner: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 5. Bd., Zwickau 1818
Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Borna, alte Ausgabe (1837-ca. 1845), neue Ausgabe 1900-1914
Göschel, Joachim: Die Orts-, Flur- und Flussnamen der Kreise Borna und Geithain, Köln/Graz 1964, 8. Band
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands/ Sachsen, hrsg. von W. Schlesinger, Stuttgart 1965, S. 205.

Helga Reich
November 2002
Grundlagen der Patrimonialherrschaft.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Familienarchive von Einsiedel, Geßner und Schädel.
Das amtsässige Rittergut Lobstädt westlich von Borna unterstand dem Amt Borna. Unter die Gerichtsbarkeit des Ritterguts fielen neben Lobstädt die Orte Bergisdorf und Görnitz. Im 15. und 16. Jahrhundert gehörte das Gut der Familie von Könneritz; von 1586 bis 1823 war es im Besitz der Herren von Einsiedel und gelangte dann an die Familien Geßner, Scholber und Schädel. Am 28. November 1855 ging die dem Rittergut zustehende Gerichtsbarkeit auf das Königliche Landgericht Borna über. Das Rittergut selbst wurde 1909 von Friedrich Ernst Schädel an die Braunkohlenwerke Borna verkauft.
  • 2002 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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