Geschichte des Rittergutes Polenz
In dem östlich von Brandis gelegenen Polenz gab es seit dem Mittelalter zwei altschriftsässige Rittergüter, die später vereinigt wurden. Mindestens seit dem 15. Jahrhundert befand sich das Gut im Besitz der Familie von Lindenau. 1830 erbt es Felicie von Petrikowsky-Lindenau, die 1841 Johann Oskar von Trebra heiratete. Seit 1854 führte sie den Namen von Trebra-Lindenau. Friedrich von Trebra-Lindenau besaß das Rittergut von 1921 bis zur Enteignung 1945.
Auf Anordnung des Justizministeriums wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 14. Mai 1856 dem Königlichen Gericht Brandis übertragen.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand ist vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden um 1960 in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Grimma/AH Grimma gebildet worden. Die Unterlagen wurden 1964 in einer Findkartei verzeichnet.
Der Bestand wurde 2016 neu bearbeitet. Die Erschließung erfolgte auf der Basis der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1964, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen sieben Gerichtsbücher des Rittergutes Polenz wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt bei den Gerichtsbüchern und -protokollen sowie einigen Nachlass- und Grundstücksangelegenheiten.

Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1 Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20518, RG Polenz, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände



Volker Jäger
November 2016

Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.

In Polenz, östlich von Brandis im Territorium des Amts Grimma gelegen, gab es seit dem Mittelalter zwei altschriftsässige Rittergüter. Die Vereinigung dieser als Ober- und Niederpolenz bezeichneten Rittergüter erfolgte bereits im 15. Jahrhundert durch Hans von Lindenau. Seither befand sich das Gut im Besitz der Familie von Lindenau. Auf Anordnung des Justizministeriums wurde die Gerichtsbarkeit des Ritterguts am 14. Mai 1856 dem Königlichen Gericht Brandis übertragen.