Beständeübersicht
Bestand
22176 Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" Eilenburg
Datierung | 1946 - 1995 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 1,43 |
Bestand enthält auch 281 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte des Spezialkinderheimes
Nachdem bereits während des Zweiten Weltkrieges in der Villa "Hallesche Straße 20" vorübergehend Heimkinder untergebracht waren, richtete die Stadt Eilenburg in dem Gebäude 1946 erneut ein Kinderheim ein. Dem Heim war eine Säuglingsstation angeschlossen, die seit 1924 bestand.
Zunächst erfolgte eine Aufnahme von eltern- und obdachlosen sowie auf Grund ihrer Familiensituation gefährdeten Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen. Unterrichtet wurden sie an öffentlichen Schulen. 1948 erhielt das "Städtisches Kinderheim Eilenburg" den Namen "Ernst Thälmann". Zu dieser Zeit war eine Aufnahme von bis zu 86 Kindern und Jugendlichen möglich. Die Heimleiterin war Frau Käthe Jung.
Ab 1952 war der neue Träger der Rat des Kreises Delitzsch, Abteilung Jugendhilfe und Heimerziehung. In dem in "Kreiskinderheim ‚Ernst Thälmann' - Spezialheim für schwererziehbare, bildungsfähige, schwachsinnige Kinder" umbenannten Heim wurden unter Leitung von Joachim Allhin 55 Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren betreut. Der Schulunterricht erfolgte in drei Klassen, von denen zwei im Kreiskinderheim "Ernst Schneller" und eine Klasse direkt im Haus unterrichtet wurde. 1953 wurde ein neues Schulgebäude auf dem Gelände errichtet. Die Kinder und Jugendlichen waren auch außerhalb des Unterrichtes in drei Gruppen zusammengefasst. Jeweils zwei Erzieher, die dem Heimleiter Hempel unterstanden, betreuten eine Gruppe.
Ab 1979 unterstand das Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" dem Rat des Bezirkes Leipzig, Abteilung Volksbildung. Jetzt waren ca. 60 Schüler im Heim untergebracht. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Einrichtung 30 Beschäftigte (Lehrer/innen und Erzieher/-innen, Verwaltungs-, Küchen- und Reinigungspersonal).
1992 wurde die Einrichtung aufgelöst. Die Schüler und Mitarbeiter fanden Aufnahme in der Schule für Erziehungshilfe und dem damaligen Heim in der Rödgener Landstraße (ehemals Spezialkinderheim "Ernst Schneller" Eilenburg).
Zur Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Juni 2008 erfolgte die Übergabe des Schriftgutes vom Landesamt für Familie und Soziales Chemnitz an das Staatsarchiv Leipzig.
Die Unterlagen wurden 2010 erschlossen. Die Heimakten wurden chronologisch geordnet und folgende Verzeichnungsangaben aufgenommen: Name, Vorname, Geburts- bzw. Herkunftsort und das Geburtsdatum.
Überlieferungsbildung
Zum Bestand gehören vor allem Registrierbücher der Zu- und Abgänge sowie Heimkarteikarten. Diese Karteikarten sind manchmal mit einem Passfoto ausgestattet und enthalten sämtliche für das Kinderheim relevanten Angaben zu den Kindern und Jugendlichen. Dazu gehören beispielsweise die Personalien, Gründe der Einweisung oder auch die "empfohlene" Behandlung. Hierbei ist zu erwähnen, dass es nur Heimakten - bis auf eine Ausnahme - von männlichen Kindern und Jugendlichen überliefert sind. Karteikarten von weiblichen Kindern und Jugendlichen sind jedoch vorhanden.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen die Bestandssignatur 22176 und die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Dabei gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes (SächsArchivG)[01] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SächsArchivG sind in der online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.
Korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Teilbestand 08.02 Jugendfragen, Körperkultur und Sport
22134 Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" Eilenburg
Quellen und Literatur
StA-L, 20237 BT/RdB, Nr. 387, 5453 und 5455
https://www.sachsen.schule/~schule-gb-eilenburg/geschichte%20schulgebaeude.html (09.12.2021)
Martin Kühn
August 2010
M. Fechner
Dezember 2021
[01] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl. S. 449).
Nachdem bereits während des Zweiten Weltkrieges in der Villa "Hallesche Straße 20" vorübergehend Heimkinder untergebracht waren, richtete die Stadt Eilenburg in dem Gebäude 1946 erneut ein Kinderheim ein. Dem Heim war eine Säuglingsstation angeschlossen, die seit 1924 bestand.
Zunächst erfolgte eine Aufnahme von eltern- und obdachlosen sowie auf Grund ihrer Familiensituation gefährdeten Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen. Unterrichtet wurden sie an öffentlichen Schulen. 1948 erhielt das "Städtisches Kinderheim Eilenburg" den Namen "Ernst Thälmann". Zu dieser Zeit war eine Aufnahme von bis zu 86 Kindern und Jugendlichen möglich. Die Heimleiterin war Frau Käthe Jung.
Ab 1952 war der neue Träger der Rat des Kreises Delitzsch, Abteilung Jugendhilfe und Heimerziehung. In dem in "Kreiskinderheim ‚Ernst Thälmann' - Spezialheim für schwererziehbare, bildungsfähige, schwachsinnige Kinder" umbenannten Heim wurden unter Leitung von Joachim Allhin 55 Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren betreut. Der Schulunterricht erfolgte in drei Klassen, von denen zwei im Kreiskinderheim "Ernst Schneller" und eine Klasse direkt im Haus unterrichtet wurde. 1953 wurde ein neues Schulgebäude auf dem Gelände errichtet. Die Kinder und Jugendlichen waren auch außerhalb des Unterrichtes in drei Gruppen zusammengefasst. Jeweils zwei Erzieher, die dem Heimleiter Hempel unterstanden, betreuten eine Gruppe.
Ab 1979 unterstand das Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" dem Rat des Bezirkes Leipzig, Abteilung Volksbildung. Jetzt waren ca. 60 Schüler im Heim untergebracht. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Einrichtung 30 Beschäftigte (Lehrer/innen und Erzieher/-innen, Verwaltungs-, Küchen- und Reinigungspersonal).
1992 wurde die Einrichtung aufgelöst. Die Schüler und Mitarbeiter fanden Aufnahme in der Schule für Erziehungshilfe und dem damaligen Heim in der Rödgener Landstraße (ehemals Spezialkinderheim "Ernst Schneller" Eilenburg).
Zur Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Juni 2008 erfolgte die Übergabe des Schriftgutes vom Landesamt für Familie und Soziales Chemnitz an das Staatsarchiv Leipzig.
Die Unterlagen wurden 2010 erschlossen. Die Heimakten wurden chronologisch geordnet und folgende Verzeichnungsangaben aufgenommen: Name, Vorname, Geburts- bzw. Herkunftsort und das Geburtsdatum.
Überlieferungsbildung
Zum Bestand gehören vor allem Registrierbücher der Zu- und Abgänge sowie Heimkarteikarten. Diese Karteikarten sind manchmal mit einem Passfoto ausgestattet und enthalten sämtliche für das Kinderheim relevanten Angaben zu den Kindern und Jugendlichen. Dazu gehören beispielsweise die Personalien, Gründe der Einweisung oder auch die "empfohlene" Behandlung. Hierbei ist zu erwähnen, dass es nur Heimakten - bis auf eine Ausnahme - von männlichen Kindern und Jugendlichen überliefert sind. Karteikarten von weiblichen Kindern und Jugendlichen sind jedoch vorhanden.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen die Bestandssignatur 22176 und die Aktenbestellnummer angegeben werden.
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Dabei gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes (SächsArchivG)[01] festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SächsArchivG sind in der online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.
Korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Teilbestand 08.02 Jugendfragen, Körperkultur und Sport
22134 Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" Eilenburg
Quellen und Literatur
StA-L, 20237 BT/RdB, Nr. 387, 5453 und 5455
https://www.sachsen.schule/~schule-gb-eilenburg/geschichte%20schulgebaeude.html (09.12.2021)
Martin Kühn
August 2010
M. Fechner
Dezember 2021
[01] SächsArchivG vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl. S. 449).
Schülerunterlagen.- Personalakten.
In der Villa "Hallesche Straße 20" richtete die Stadt Eilenburg 1946 ein Kinderheim ein, in dem eltern- und obdachlose sowie auf Grund ihrer Familiensituation gefährdete Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen untergebracht wurden.
Ab 1952 war der neue Träger der Rat des Kreises Delitzsch, Abteilung Jugendhilfe und Heimerziehung. In dem "Kreiskinderheim ‚Ernst Thälmann' - Spezialheim für schwererziehbare, bildungsfähige, schwachsinnige Kinder" wurden jetzt Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren betreut.
1979 unterstand das Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" Eilenburg dem Rat des Bezirkes Leipzig, Abteilung Volksbildung.
Nach der Auflösung der Einrichtung 1992 fanden die Schüler und Lehrer/-innen sowie Erzieher/-innen Aufnahme in der Schule für Erziehungshilfe und dem damaligen Heim in der Rödgener Landstraße (ehemals Spezialkinderheim "Ernst Schneller" Eilenburg).
Ab 1952 war der neue Träger der Rat des Kreises Delitzsch, Abteilung Jugendhilfe und Heimerziehung. In dem "Kreiskinderheim ‚Ernst Thälmann' - Spezialheim für schwererziehbare, bildungsfähige, schwachsinnige Kinder" wurden jetzt Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren betreut.
1979 unterstand das Spezialkinderheim "Ernst Thälmann" Eilenburg dem Rat des Bezirkes Leipzig, Abteilung Volksbildung.
Nach der Auflösung der Einrichtung 1992 fanden die Schüler und Lehrer/-innen sowie Erzieher/-innen Aufnahme in der Schule für Erziehungshilfe und dem damaligen Heim in der Rödgener Landstraße (ehemals Spezialkinderheim "Ernst Schneller" Eilenburg).
- 2010 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5