Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive, Leipzig 1955, S. 217 (K. Blaschke).
Archivalische Quellennachweise zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Bd. 5, Teil 2, ms. gedr. 1961, S. 417.
Schmidt, Anneliese; Winar, Sigrid: Erschließung der Bestandsgruppe Amtsgerichte im Staatsarchiv Dresden und deren Auswertungsmöglichkeiten, in: Archivmitteilungen 1/1988, S. 26 - 28.

Dienstgebäude.- Personalangelegenheiten.- Kassenwesen.- Verpflichtungen vorm und beim Amtsgericht.- Friedensrichter.- Übernahme der Gerichtsbarkeit auf Gerichtsämter.- Strafprozessregister.- Zivilprozesse.- Forderungen, Konkurssachen und Vollstreckungsangelegenheiten.- Testamentsprotokolle.- Nachlassangelegenheiten.- Todeserklärungen.- Pflegschaften.- Vormundschaften.- Standesamtsangelegenheiten.- Geburtsanzeigen außerehelicher Kinder.- Anlegung von Grund- und Hypothekenbüchern.- Grundstücksangelegenheiten.- Mobiliarversicherungen.- Ablösung der Reallasten.- Handelsregister.- Genossenschaftsregister.- Vereinsregister.- Musterschutzregister und Warenzeichen.

Die "Verordnung, die mit dem 1. Oktober 1879 in Wirksamkeit tretenden Gerichte betreffend" (vom 28. Juli 1879) legte die einzelnen Amtsgerichte und deren örtliche Verantwortlichkeit fest. Das Amtsgericht Ehrenfriedersdorf war demzufolge dem Landgericht Chemnitz untergeordnet. Zum territorialen Zuständigkeitsbereich gehörten die folgenden Gemeinden: Ehrenfriedersdorf, Gelenau, Geyer, Herold, Jahnsbach, Stadt Thum und Dorf Thum sowie anteilig das Thalheimer Forstrevier.mIn der Zeit von 1933 - 1945 errichtete das NS-Regime eine Vielzahl von Ausnahme- und Sondergerichten. Dazu zählten u. a. auch die Anerbengerichte, die mit dem Reichserbhofgesetz (vom 29. September 1933) etabliert wurden. Sie waren organisatorischen an den Amtsgerichten angesiedelt und entschieden in Erbhofrechtsstreitigkeiten - so auch am Amtsgericht Ehrenfriedersdorf. Darüber hinaus legte das "Gesetz zur Regelung der landwirtschaftlichen Entschuldungsverhältnisse" (vom 1. Juni 1933) bestimmte Amtsgerichte als örtlich zuständige Behörden für das Entschuldungsverfahren von landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betrieben fest. Für den Amtsgerichtsbezirk Ehrenfriedersdorf war das zuständige Entschuldungsamt am Amtsgericht Annaberg angesiedelt. (Diese und weitere Ausnahme- und Sondergerichte wurden jedoch durch die Proklamation Nr. 3, Absatz III des Alliierten Kontrollrates vom 20. Oktober 1945 wieder aufgelöst.) Nach dem Ende des Krieges setzte der Alliierte Kontrollrat mit dem Gesetz Nr. 4 (vom 30. November 1945) das Gerichtswesen wieder auf den Stand von vor 1933 - mit der Aufteilung Amtsgericht, Landgericht, Oberlandesgericht - zurück. Bis 1952 erfolgte - neben der grundlegenden territorialen und administrativen Neugliederung in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR - auch eine Umgestaltung der Justiz. Daraus resultierte etwa eine Veränderung der Zuständigkeitsbereiche der Amtsgerichte, die sich nun den Grenzen der Landkreise und Stadtkreise anpassten ("Verordnung zur Änderung von Gerichtsbezirken im Land Sachsen" vom 5. Mai 1951). Demnach wurde das Amtsgericht Ehrenfriedersdorf aufgelöst. Aufgrund seiner Lage im Landkreis Annaberg fiel es nun in den territorialen Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichtes Annaberg.
Der Bestand enthält auch Unterlagen des Amtes Wolkenstein, der Stadtgerichte Ehrenfriedersdorf und Thum, des Königlichen Gerichtes Ehrenfriedersdorf, der Gerichtsämter Ehrenfriederdorf, Geyer und Stollberg, des Amtsgerichtes Zwickau, des Rates des Kreises Annaberg und des Rates des Kreises Zschopau.