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Auswanderer

Der Scan zeigt eine Bekanntmachung über die Eröffnung des Nachweisungsbüros für Auswanderer in Bremen.
Bekanntmachung über die Eröffnung des Nachweisungsbüros für Auswanderer in Bremen, Februar 1851 (Quelle: SächsStA-L, 20005 Ältere Amtshauptmannschaften des Leipziger Kreises, Nr. 2275). 

Größere Auswanderungswellen aus den deutschen Territorien begannen in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Zunächst richteten sie sich nach Ost- und Südosteuropa - ins Wolga- und Schwarzmeergebiet, nach Bessarabien, ins Banat, die Batschka, Galizien und die Bukowina. Ab den 1830er/1840er Jahren lag der Fokus dann auf der Auswanderung nach Amerika, v. a. in die USA. Sachsen war im Vergleich zu Südwestdeutschland in geringerem Umfang von Auswanderungen betroffen.

Eine zentrale Erfassung der sächsischen Auswanderer gab es nicht. Aus diesem Grund muss eine Recherche nach auswanderungswilligen Personen in den Akten der für ihren Wohnort zuständigen kommunalen und staatlichen Behörden erfolgen. Auch in Rittergutsbeständen können entsprechende Akten bis Mitte des 19. Jahrhunderts vorliegen. Die genannten Unterlagen werden heute in Stadt-, Kreis- und Staatsarchiven verwahrt. Erschwerend für die Recherche ist, dass die zu ermittelnden Informationen meist nicht in personenbezogenen,  sondern in allgemeinen Verwaltungsakten mit entsprechend wenig aussagefähigen Titeln, z. B. »Auswanderungsangelegenheiten«, enthalten sind.

Die meisten Auswanderer verließen Deutschland über die Häfen in Bremerhaven und Hamburg, wo sie auch registriert wurden. Eine Recherche nach ihnen ist möglich in der Deutsche Auswanderer-Datenbank vor Ort im Historischen Museum Bremerhaven und online. Ebenfalls online recherchierbar sind die Bremer Passagierlisten, die allerdings für das 19. Jahrhundert kaum noch vorhandenen sind.

Auskunft über die in die USA ausgewanderten Personen geben die Passagierlisten der Auswandererschiffe, die für den Zeitraum ab 1820 fast vollständig in den National Archives vorliegen und online recherchierbar sind. Die Listen sind ebenfalls in den Portalen FamilySearch, Ancestry und MyHeritage verfügbar.

 

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