Der Aufstieg des Maximilian Speck

Maximilian Speck im Reisemantel, Gemälde von Johann Carl Rößler, um 1825 

Der 1776 in Gröba (heute Riesa) in einer Gastwirtsfamilie geborene Maximilian Speck kam 14-jährig nach Leipzig, lernte lesen und schreiben und eignete sich selbständig Fremdsprachen sowie naturwissenschaftliche Kenntnisse an.

Das Handelshaus »Beyer & Co.« in der Reichsstraße stellte ihn mit 20 Jahren als Kaufmann ein. Durch Fleiß und Ausdauer wurde er in kurzer Zeit nicht nur ein bedeutender Leipziger Wollhändler, sondern ein international geschätzter Fachmann für Schafzucht, Veredelung von Wolle und in Handelsfragen. Regelmäßige Geschäftsreisen in europäische Städte führte er ab 1800 im Auftrag von »Beyer & Co.« durch, ab 1818 für seine eigene Wollhandlung. Das Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen, Sprachen sowie politischer Verhältnisse prägten den zielstrebigen Händler und ermöglichten ihm gleichzeitig die Begegnung mit führenden Wissenschaftlern, namhaften Persönlichkeiten und bedeutenden Kunstsammlungen in den europäischen Metropolen. Regen fachlichen Austausch betrieb er zu Methoden in der Landwirtschaft, sie beförderten seine intensive Beschäftigung mit der Tierzucht und den Anbaumethoden.

Auf Wunsch des russischen Zaren Alexander I. reiste Maximilian 1825 zur Verbesserung der Landwirtschaft durch Russland. Für seine Verdienste erhielt er den Wladimir-Orden und wurde zum »Ritter von Speck« ernannt. 1828 folgte eine Einladung des Königs Ludwig I. nach Bayern. Der König verlieh ihm für die Vermittlung  seiner Kenntnisse in der Schafzucht und dem Wollhandel den erblichen Titel »Freiherr von Sternburg« und ein Familienwappen: geviertet mit blauem Herzschild, darin ein fünfeckiger goldener Stern, in Rot ein Hahn mit einem Ring im Schnabel sowie 3 Turnierhelme.

Maximilian Speck heiratete am 22. April 1811 die Kaufmannstochter Charlotte Elisabeth Hänel von Cronenthall. Die Verbindung mit der Tochter des Leipziger Ratsherrn, Bürgermeisters und Besitzers einer Seidenwarenhandlung eröffnete dem jungen Händler neue gesellschaftliche Kreise.

Im Jahr 1815 erwarb er das als Specks Hof bekannte Leipziger Geschäftshaus, 1822 das Rittergut Lützschena, womit er zum Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn aufstieg. Als Maximilian im Jahr 1856 achtzigjährig starb, war er ein angesehener Unternehmer, Rittergutsbesitzer und Kunstsammler. Er war Autor zahlreicher Publikationen zu Fragen der Kunst, der Landwirtschaft, Geschichte und Geographie verschiedener Länder und Mitglied der führenden Landwirtschaftsgesellschaften, Kunstvereine und Akademien seiner Zeit.

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