Hauptinhalt

Personen- und Familienforschung

Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einem handgezeichnetem Stammbaum.
Stammbaum der Familie von Bodenhausen (Quelle: SächsStA-L, 21946 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Personalschriften Nr. 244, Sächsisches Staatsarchiv, Foto: Swen Reichhold). 

Sie interessieren sich für die Geschichte Ihrer Familie oder einzelner Personen? Sie vermuten, dass sich Quellen dazu im Sächsischen Staatsarchiv befinden? Für personen- und familiengeschichtliche Forschungen bietet das  Staatsarchiv vielfältiges Quellenmaterial. Da das Archivgut aber oft handschriftlich und nur in seltenen Fällen nach Personennamen erschlossen ist, ist die Recherche zwar spannend, nicht selten aber auch anspruchsvoll und zeitaufwändig. Eine gute Vorbereitung des Archivbesuchs und eine schriftliche Voranfrage empfehlen sich deswegen sehr. Mit den folgenden Informationen und Hinweisen möchten wir Ihnen den Einstieg in die Recherche erleichtern.

Vor dem Archivbesuch

Sind die in Ihrer Familie vorhandenen Daten zusammengetragen, beginnt die Recherche nach weiteren Informationen in Standesämtern, Archiven und Kirchgemeinden, die Auskunft über Geburten, Heiraten und Todesfälle geben. Neben den Kirchenbüchern und Personenstandsregistern gibt es jedoch zahlreiche weitere hilfreiche Quellen. Einige werden nachfolgend vorgestellt.

Ortsverzeichnisse

Für die Suche in staatlichen, kommunalen und kirchlichen Archiven ist es erforderlich, die historische und aktuelle territoriale und verwaltungstechnische Zugehörigkeit der Ortschaft zu kennen, in der die Vorfahren lebten. Für den sächsischen Raum können Sie dazu z. B. im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen recherchieren.

Hilfreich ist ebenfalls die »Alphabetische Übersicht sämtlicher Ortschaften des Freistaats Sachsen: mit Angabe der Amtshauptmannschaft, des Amtsgerichts, des Standesamts, des Kirchspiels…«, 1910, 1925 (u. a. historische Standesamtszugehörigkeit).

Eine gute Basis für Ortsrecherchen in ganz Deutschland und darüber hinaus bietet das »Geschichtliche Ortsverzeichnis« des Vereins für Computergenealogie.

Adressbücher

Für die Ermittlung einer konkreten Wohnanschrift und der Aufenthaltsdauer von Personen an einem Wohnort sind Adressbücher eine große Hilfe. Außerdem können sie Hinweise auf Familienstand, Beruf usw. enthalten. Für Sachsen bietet sich für derartige Recherchen das Portal »Historische Adressbücher« der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden an.

Eine umfangreiche Zahl historischer Adressbücher für den gesamten deutschsprachigen Raum steht im Portal »Adressbücher« des Vereins für Computergenealogie für Recherchen zur Verfügung.

Familiennamen, Namenforschung

Familiennamen haben sich im 13. und 14. Jahrhundert herausgebildet. Bis zum 19. Jahrhundert schwankte jedoch deren Schreibweise. Durch Krieg oder Auswanderung kann sich der Name Ihrer Vorfahren zudem vollständig geändert haben. Erst mit der reichsweiten Einführung des Personenstandsgesetzes 1876 wurden die Familiennamen festgeschrieben. Hilfreich für Ihre Familiengeschichte ist es, der Bedeutung des Namens auf den Grund zu gehen, sowie zu schauen, in welchem geografischen Raum der Name am häufigsten auftritt.

Wissenschaftliche Namenforschung und -beratung

An der Universität in Leipzig erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Bedeutung und Herkunft von Namen. Dort erhalten Sie gegen Gebühr Informationen über interessierende Vor- und Familiennamen, indem Expertinnen und Experten Ihre Familiengeschichte aus sprachwissenschaftlicher Sicht analysieren.

Verbreitung von Namen

Über verschiedene Anbieter können Sie im Internet Übersichtskarten aufrufen, die die geografische Verbreitung eines Familiennamens zeigen. Sie sehen dort, wie häufig heute oder in früheren Jahrhunderten ein Name in welchen Regionen vertreten ist.

Um Teilaspekten Ihrer Familiengeschichte auf die Spur zu kommen, eignen sich Online-Dienste, die Namenskarten anhand historischer Telefonbücher des 20. Jahrhunderts erstellen. So erhalten Sie einen Überblick, wie sich die Verbreitung Ihres Namens über die Jahrzehnte verschoben hat. Gerade im 20. Jahrhundert kam es durch die beiden Weltkriege und durch Vertreibungen zu großen Umwälzungen. Besonders bei Namen, die nicht allzu gebräuchlich sind, stoßen Sie so unter Umständen auf den Ursprungsort Ihrer Familie. Entsprechende Online-Portale finden Sie zum Beispiel unter den Suchwörtern »geografische Ahnensuche« oder »Familiennamenkartierung«.

Wo können Sie recherchieren?

Hier finden Sie eine Auswahl der einschlägigen Quellen zum Thema Personen- und Familienforschung sowie weiterführende Links zu digitalen Angeboten anderer Einrichtungen.

A

B

  • Bauern: siehe Bauernkartei im Bestand 12720 Nachlass Arnold Lange
  • Begnadigungen: siehe Landesregierung
  • Bergleute: siehe Bergleute
  • Besoldungen: siehe Kammerkollegium/Geheimes Finanzkollegium
  • Bestallungen: siehe Landesregierung, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Geheimes Kabinett
  • Bürgerrecht: siehe Kommunen

E

  • Einwanderungen: siehe Staatsangehörigkeit
  • Erbsachen: siehe Landesregierung
  • Exulanten, böhmische: siehe Bergmann'sche Exulantensammlung (Datenbank der Ludwig-Maximilians-Universität München)

F

  • Fürsten: siehe Nachlässe

G

  • Geheimes Kabinett: siehe Bestand 10026 Geheimes Kabinett
  • Geheimer Rat (Geheimes Archiv): siehe Bestand 10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv)
  • Geistliche Aufsichtsbehörden: siehe Oberkonsistorium, Superintendenturen
  • Gelehrte: Spezialinventar (Nutzung vor Ort im Lesesaal des Hauptstaatsarchivs Dresden)
  • Genealogica: siehe Bestand 12881 Genealogica
  • Gerichtsämter
  • Gerichtsbücher, sächsische
  • Gewerbeerlaubnisse: siehe Landesregierung
  • Gutsherrschaften: siehe Herrschaften
  • Grundherrschaften: siehe Herrschaften

H

J

K

  • Kammerkollegium/Geheimes Finanzkollegium, siehe Bestand 10036 Finanzarchiv
  • Kaufgeschäfte: siehe Gerichtsbücher, Ämter, Herrschaften, Kommunen
  • Kinderheim: siehe Heimerziehung, DDR
  • Kirchensachen: siehe Oberkonsistorium, Superintendenturen
  • Kommunen
  • Konzessionierungen: siehe Landesregierung
  • Kreditgeschäfte: siehe Gerichtsbücher, Ämter, Herrschaften, Kommunen
  • Künstler: Spezialinventar (Nutzung vor Ort im Lesesaal des Hauptstaatsarchivs Dresden)

L

M

N

O

P

  • Pass- und Meldewesen: siehe Kommunen
  • Patrimonialgerichtsbarkeit: siehe Herrschaften
  • Personal: siehe Kammerkollegium/Geheimes Finanzkollegium, Oberhofmarschallamt
  • Pfarrer: siehe Oberkonsistorium, Superintendenturen

R

  • Renten (Witwen, Waisen, Versehrte): siehe Versorgungsämter
  • Rittergüter: siehe Herrschaften

S

T

  • Testamentssachen: siehe Landesregierung
  • Theater und Musik: biografisch-sachthematisches Inventar (Nutzung vor Ort im Lesesaal des Hauptstaatsarchivs Dresden)

V

  • Verfolgte, politische: Kartei der politisch Verfolgten 1830-1867: Spezialinventar (Nutzung vor Ort im Lesesaal des Hauptstaatsarchivs Dresden)
  • Vormundschaftssachen: siehe Gerichtsbücher, Ämter, Herrschaften, Kommunen

W

Z

Der Scan zeigt eine Ahnenliste mit einem Foto.
Ausschnitt aus einer Ahnenliste (Quelle: SächsStA-L, 21936 Ahnenlistensammlung, Nr. 10730). 

Genealogische Forschungsergebnisse werden häufig in Form von Ahnenlisten, in denen die Vorfahren eines Probanden mit Hilfe eines Nummernsystems erfasst sind, zusammengestellt. Das Staatsarchiv verwahrt den umfangreichen Bestand 21936 Ahnenlistensammlung, dessen Ursprung in der Tätigkeit der 1921 gegründeten Forschungsgemeinschaft Ahnenlistenaustausch (seit 1932 Verein Deutsche Ahnengemeinschaft e. V.) liegt. Die Forschungsgemeinschaft organisierte einen Ahnenlistenaustausch zwischen interessierten Forschenden auf dem Postweg. Dabei verblieb ein Exemplar in der Sammlung des Vereins und ein zweites ging in den Umlauf. Dieser wurde mit kurzer Unterbrechung infolge des Zweiten Weltkriegs und auch nach der Auflösung des Vereins über die innerdeutsche Grenze hinweg bis 1998 durch Kurt Wensch und später die Zentralstelle für Genealogie fortgeführt. So wuchs der von der Ahnengemeinschaft angelegte Bestand stetig, auch durch zusätzliche Einreichungen außerhalb des Austausches. Nach 1995 wurden ihm auch noch die Ahnenlisten aus dem ursprünglichen Besitz des Vereins Roland, Dresden und der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig eingegliedert.

Foto von Karteischränken und der darin befindlichen Ahnenstammkartei.
Blick in die Ahnenstammkartei (Foto: Katrin Heil). 

1923 begann die Forschungsgemeinschaft Ahnenlistenaustausch zusätzlich mit der Verkartung der Ahnenlisten. Dabei wurden nicht nur die Namen der Probanden, sondern die Stammreihen aus den Ahnenlisten erfasst und durch die Angabe der angeheirateten Personen untereinander verbunden. Auf den Karteiblättern sind die Signaturen der betreffenden Ahnenlisten und die Signaturen von in der Bibliothek vorhandenen Büchern und Zeitschriften vermerkt, die Informationen zu den Personen enthalten. Die phonetisch geordnete und bis 1990 geführte »Ahnenstammkartei des deutschen Volkes (ASTAKA)«, umfasst rund 1,1 Millionen Karteiblätter. Den regionalen Schwerpunkt der Kartei bildet Mitteldeutschland, aber auch andere Teile Deutschlands sind präsent. Die in der ASTAKA enthaltenen Daten betreffen v. a. den Zeitraum 16. – 19. Jahrhundert.

Bei der Benutzung der noch nicht online recherchierbaren Bestände 21936 Ahnenlistensammlung und 21941 Deutsche Ahnengemeinschaft e. V., Ahnenstammkartei des deutschen Volkes (ASTAKA) sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Absatz 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen.

Der Scan zeigt ein Familienblatt mit Kurzvita und Familienwappen einer Person.
Familienblatt des Ernst von Oidtmann (Quelle: SächsStA-L, 22179 Genealogische Mappenstücke, Ma 23786). 

1923 begann der Verein mit der Verkartung der Ahnenlisten. Dabei wurden nicht nur die Namen der Probanden, sondern die Stammreihen aus den Ahnenlisten erfasst und durch die Angabe der angeheirateten Personen untereinander verbunden. So entstand die »Ahnenstammkartei des deutschen Volkes (ASTAKA)«. Auf den Karteiblättern wurden Verweise auf die betreffenden Ahnenlisten angelegt. Schnell entstand das Bedürfnis weitere genealogische Quellen, also Bücher, Zeitschriften, aber auch unselbständige Werke, z. B. Zeitschriftenartikel, Aufsätze, privat von Familien erarbeitete Stamm- und Ahnentafeln und Familienzeitschriften für die ASTAKA auszuwerten. Der Verein baute eine Bibliothek und Sammlungen, darunter die Mappenstücke, auf. Diese enthielten das Material, das nicht für die Aufstellung in der Bibliothek geeignet war, v. a. unselbständige Werke und graue Literatur.

Von 1933 bis 1939 befand sich die ASTAKA bei der Reichsstelle für Sippenforschung in Berlin und die Sammlung der Mappenstücke wurde dort erheblich erweitert. 1939 kehrte die Kartei nach Dresden zurück und ging nach der Auflösung des Vereins 1945 samt Bibliothek und Sammlungen in den Besitz des Landeshauptarchivs Dresden über. Von dort aus gelangten sie 1967 in die Zentralstelle für Genealogie in der DDR nach Leipzig. Dort erfuhr die Sammlung stetig neuen Zuwachs durch die Einsendungen von Forschungsergebnissen durch private Familienforschende. Ab 1988 wurde außerdem die große Familien-Umschlagsammlung der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig in die Mappenstücke eingearbeitet. Die Umschläge enthielten handschriftlich ausgefüllte Familienblätter und weiteres Material, wie Zeitungsartikel und Forschungsergebnisse in verschiedener Form. Der nach Übergang der Zentralstelle in das Staatsarchiv Leipzig aus der Sammlung gebildete Bestand 22179 Genealogische Mappenstücke wächst bis heute durch Einsendungen und ist einer der am meisten frequentierten Bestände des Sächsischen Staatsarchivs.

Bei der Benutzung des Bestandes 22179 Genealogische Mappenstücke sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die im § 10 Absatz 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen.

Links zu Beständen

Eine sehr aussagekräftige Quellengruppe für ortsgeschichtliche, aber auch siedlungs- und sozialgeschichtliche sowie genealogische Forschungen bilden die Gerichtsbücher.

Grundbücher sind ein beschränkt öffentliches Register, in dem alle Grundstücke und die daran bestehenden Rechte verzeichnet sind.

Links

Der Scan zeigt ein Traubuch von Klöstitz.
Traubuch von Klöstitz (Quelle: SächsStA-L, 21962 Familiengeschichtliche Sammlungen des Reichssippenamtes, Kirchenbücher, KB Bessarabien 3400). 

Seit dem 16. Jahrhundert bis zur reichsweiten Einführung der Personenstandsregister 1876 waren Kirchenbücher die einzigen Unterlagen, in denen Personenstandsereignisse, hauptsächlich Taufen, Trauungen und Bestattungen, fortlaufend erfasst wurden. Daneben können auch Aufzeichnungen zu Firmungen, Konfirmationen, Aufgeboten, Kommunikanten und Glaubensübertritten überliefert sein. Bei den Recherchen ist zu beachten, dass die Kirchenbuchführung zunächst keinen einheitlichen Vorschriften unterlag und die Überlieferung regional sehr unterschiedlich sein kann. Eine Ursache dafür ist z. B. der Dreißigjährige Krieg.

Die historischen Kirchenbücher befinden sich häufig auch heute noch in den Pfarrämtern vor Ort. Die Kirchspiele, denen sie angehören, wurden in der Vergangenheit häufig umstrukturiert. Deshalb ist es sinnvoll, sich auf den Internetseiten der Kirchgemeinden über die aktuelle Zuordnung des betreffenden Ortes zu informieren. Dann kann das zuständige Pfarramt gezielt kontaktiert werden. Kirchenbücher können aber auch im Original oder verfilmt in den landeskirchlichen Archiven bzw. Diözesanarchiven vorliegen.

Zahlreiche Kirchenbücher beider Konfessionen sind auch online recherchierbar bzw. ermittelbar.

Originale und verfilmte Kirchenbücher aus den östlichen Provinzen des ehemaligen Deutschen Reichs verwahrt das Sächsische Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig in den Familiengeschichtlichen Sammlungen des Reichssippenamtes sowie das Evangelische Zentralarchiv in Berlin und das Bischöfliche Zentralarchiv in Regensburg.

Der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. betreut mehr als 830 Kriegsgräberstätten in Europa und Nordafrika. Er sieht seine Aufgabe darin, Kriegstote im Ausland zu suchen, sie zu bergen und ihnen eine würdige Grabstätte zu geben. Der Verein führt eine Datenbank zu Kriegsgräbern. Ist ein Angehöriger Ihrer Familie im Ersten oder Zweiten Weltkrieg gefallen, können sie hier nach der Grabstätte recherchieren.

Auf Basis des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6. Februar 1875 wurde die reichsweite Führung von Personenstandsregistern durch neu errichtete Standesämter zum 1. Januar 1876 umgesetzt. Seitdem haben diese kommunalen Behörden die Aufgabe, Geburten, Heiraten und Todesfälle in Erst- und Sicherungsregistern zu vermerken. Personenstandsregister verbleiben über lange Zeiträume, den sogenannten Fortführungsfristen, bei den Standesämtern: Eheregister (und Lebenspartnerschaftsregister) 80 Jahre, Geburtenregister 110 Jahre, Sterberegister 30 Jahre. Erst nach Ablauf dieser Fristen erfolgt die Abgabe an die zuständigen kommunalen Archive bzw. staatlichen Personenstandsarchive.

Eine Besonderheit innerhalb der Registerüberlieferung stellen die im Landesarchiv Berlin verwahrten Bände aus den ehemaligen östlichen deutschen Provinzen dar. Die 1945 vor Ort verbliebenen Personenstandsregister werden heute in den dortigen Standesämtern und nach Ablauf der Fortführungsfristen in den für die jeweilige Region zuständigen Staatsarchiven verwahrt. Die Überlieferung ist jedoch nicht vollständig, da ein Teil der Unterlagen während des Zweiten Weltkriegs vernichtet wurde. Ebenfalls zu beachten ist, dass in der DDR die Zweitschriften bis auf die der Sterbebücher 1933–1945 aufgrund einer zentralen Vorschrift von 1976 vernichtet wurden.

Der Scan zeigt eine Leichenpredigt.
Leichenpredigt für Hanß Adam von Ende (Quelle: SächsStA-L, 21946 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Personalschriften, Nr. 339). 

Bei Personalschriften handelt es sich um sogenannte Gelegenheitsschriften. Sie entstanden in Verbindung mit persönlichen Ereignissen privater und beruflicher Natur, wie Taufen, Geburtstagen, Hochzeiten, Amtseinführungen und Amtsaustritten sowie Beisetzungen.

Als Quelle für biografische Informationen zu einer Person sind vor allem die Leichenpredigten von Bedeutung. Sie entstanden im Zuge der Reformation in protestantischen Glaubensgebieten und erlebten die höchste Verbreitung im 17. und 18. Jahrhundert. Zweck der gedruckten Leichenpredigten war es, an Leben und Wirken Verstorbener zu erinnern. Im 17. Jahrhundert wurde es üblich, der bei der Beisetzung gehaltenen Predigt ausführliche Lebensbeschreibungen und mitunter Porträts der verstorbenen Personen beizufügen. Da die Finanzierung des Drucks einer Leichenpredigt nur einem begrenzten Personenkreis möglich war, bietet sich diese Quelle vor allem für die Recherchen zu Angehörigen des Adels und der oberen Bürgerschicht an.

Das Staatsarchiv Leipzig verfügt mit dem Bestand 21946 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Personalschriften über rund 850 vom 1904 gegründeten Verein zusammengetragene Personalschriften. Außerdem sind zahlreiche Exemplare in den Rittergutsbeständen überliefert.

Die im Besitz des Sächsischen Staatsarchivs befindlichen Leichenpredigten wurden durch die bis 2010 bestehende Forschungsstelle für Personalschriften an der Technischen Universität Dresden erfasst und katalogisiert. Sie sind in den Bänden 17 und 37 der Reihe »Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften« und im online verfügbaren Gesamtkatalog Deutschsprachiger Leichenpredigten nachgewiesen.

Besondere Personengruppen

Auswanderer

Der Scan zeigt eine Bekanntmachung über die Eröffnung des Nachweisungsbüros für Auswanderer in Bremen.

Berg- und Hüttenleute

Der Scan zeigt Bergleute bei der Förderung von Rohstoffen.

Militärangehörige

Der Scan zeigt eine Konduitenliste.

Verwandte Themen

zurück zum Seitenanfang