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Wirtschaftsgeschichte

Das Foto zeigt eine Werkhalle mit mehreren Arbeitern an Maschinen.
Produktionshalle, 2. Hälfte 19. Jahrhundert (Quelle: SächsStA-C, 31035 Sächsische Textilmaschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG Chemnitz, Nr. 146). 

Die Überlieferung im Sächsischen Staatsarchiv weist als Besonderheit eine große Dichte an Quellen zur Wirtschaftsgeschichte auf. Ursächlich dafür ist die in mehreren Stufen erfolgte Verstaatlichung großer Teile der Wirtschaft seit 1945. Im Ergebnis liegt damit sowohl die Überlieferung der staatlichen Wirtschaft (Planwirtschaft) wie auch der privaten Vorgängerbetriebe im Archiv vor. Nebeneinander können sowohl Unterlagen zu Einzelunternehmen, wirtschaftsleitenden Organen, staatlichen Kontrollorganen sowie der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) vorliegen. Die 1990 einsetzende Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens markiert in der Regel auch das Ende der Wirtschaftsüberlieferung im Staatsarchiv.

Kerninformationen zu einzelnen Unternehmen wie die Bezeichnung, den Firmensitz, den Geschäftsgegenstand und die Unterstellungsverhältnisse, können verschiedenen Registern und Registerakten entnommen werden. Darüber hinaus ist ein Blick in einschlägige Nachschlagewerke wie das »Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften« hilfreich.

Unterlagen zu einem Einzelunternehmen wie einer privaten Firma oder eines Volkseigenen Betriebes (VEB) können

  • in einem eigenen Bestand,
  • in den Beständen der jeweiligen wirtschaftsleitenden Organe (Vereinigungen/Verwaltungen Volkseigener Betriebe (VVB) und Kombinate),
  • in den Beständen der staatlichen Kontrollorgane (Landesministerien 1945-1952, Räte der Kreise 1945-1952, Räte der Bezirke 1952-1990),
  • in den Beständen der Grundorganisationen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) mit ihren Organen (Bezirks- und Kreisleitungen),
  • in den Beständen der Gesellschaftlichen Organisationen (FDGB - Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, VdGB – Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) vorliegen.

Eine wichtige Quelle stellt auch die Überlieferung der Banken vor und nach 1945 dar. Hier sind für zahlreiche Firmen v. a. Investitionsentscheidungen, Gesellschafterverträge und Bilanzen dokumentiert. Mit der Verstaatlichung der Banken 1945 gelangten auch die Unterlagen aus der Zeit vor 1945 in die Archive. Weitere Unterlagen aus der Zeit vor 1945 können sich in einzelnen Nachlass- und Notariatsbeständen, in der Ministerialüberlieferung und anderen Beständen wie der Landes-Ökonomie-, Manufaktur- und Kommerziendeputation befinden.

Links zu Beständen

Weitere Unterlagen zum gesuchten Unternehmen können sich in den folgenden Archiven befinden:

  • Bundesarchiv
  • Kreis- und Stadtarchive
  • Sächsisches Wirtschaftsarchiv e. V.

Hier finden Sie eine Auswahl an Veröffentlichungen zum Thema:

  • Hoffmann, Heinz: Die Betriebe mit staatlicher Beteiligung im planwirtschaftlichen System der DDR 1956 - 1972, Stuttgart, 1999.
  • Kiesewetter, Hubert: Die Industrialisierung Sachsens. Ein regional-vergleichendes Erklärungsmodell (Regionale Industrialisierung 5), Stuttgart, 2007.
  • Mieck, Ilja: Kleine Wirtschaftsgeschichte der neuen Bundesländer, Stuttgart, 2009.
  • Köster, Roman: Einführung in die Wirtschaftsgeschichte, Stuttgart, 2020.
  • Karlsch, Rainer und Schäfer, Michael: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig, 2006.
  • Reihe: Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens, Bd. 1-(14), Leipzig, 1998-(2021).
  • Heß, Ulrich: Fremd- und Zwangsarbeit in Sachsen 1939-1945, Halle/S., 2002 (Veröffentlichungen des Sächsischen Staatsarchivs, Bd. 2).
  • Kugler, Jens: Schätze aus dem Bergarchiv, Halle/S., 2008 (Veröffentlichungen des Sächsischen Staatsarchivs, Bd. 9).
  • Kugler, Jens: Bodenschätze. Sächsische Bergreichtümer in Archivalien des Bergarchivs Freiberg, Halle/S., 2008 (Veröffentlichungen des Sächsischen Staatsarchivs, Bd. 11).

Ausgewählte Wirtschaftsbereiche

Musikverlage

Das Foto zeigt Briefe vor der technischen Bearbeitung.

SDAG Wismut

Der Scan zeigt einen Grundriss zum Grubenbau.

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