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Karten, Pläne und Geobasisdaten

Der Scan zeigt einen Ausschnitt aus einer mittelalterlichen Karte mit einer hügeligen Landschaft und Ortschaften.
Augenscheinkarte des Dorfs Oelsnitz im Erzgebirge, 1501-1507 (Quelle: SächsStA-D, 12884 Karten und Risse, Schr. 1, F. 3, Nr. 7). 

Kartographische Quellen des 16. bis 21. Jahrhunderts

Das Sächsische Staatsarchiv besitzt einen der umfangreichsten Bestände an sogenannten »Altkarten« in Deutschland. Dieser umfasst überwiegend Unikate, die aus der Überlieferung sächsischer Staatsbehörden und ihrer Rechtsvorgänger stammen. Als Produkte der Verwaltung zeichnen sich »archivische« Karten vor allem durch ihren Überlieferungskontext aus. In der Regel waren sie Bestandteil von Akten, die Aufschluss über ihren Entstehungszweck geben können. Inzwischen verwahrt das Staatsarchiv auch kartographische Materialien aus jüngerer Zeit, die ausschließlich elektronisch vorliegen (»digital born«), wie etwa digitale Orthophotos (georeferenzierte entzerrte Luftbilder). Daneben verfügt es über umfangreiches kartographisches Sammlungsgut, zu dem v. a. wertvolle und seltene Kartendrucke, Atlanten und Wandkarten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, gedruckte Stadtpläne und eine weitgehend vollständige Dokumentation der amtlichen Kartenwerke Sachsens vom späten 19. Jahrhundert bis heute zählen.

Den Großteil der frühen Kartenüberlieferung aus der Zeit bis etwa 1800 verwahrt das Hauptstaatsarchiv Dresden. Bei den ältesten Karten handelt es sich um sogenannte Augenscheine (Bildstreitkarten), deren ältester aus den Jahren zwischen 1501 und 1507 stammt, und Werke der humanistischen Regionalkartographie des 16. Jahrhunderts. Den Kern des Altbestands bilden die handgezeichneten Erzeugnisse der drei großen kursächsischen Landesaufnahmen ab 1586 (Matthias Öder, Balthasar Zimmermann), 1713 (Adam Friedrich Zürner) und 1780 (Ingenieurkorps der sächsischen Armee).

Zahlreiche Manuskriptkarten der landesherrlichen Zentralverwaltung dokumentieren Forsten und Jagden, Flüsse, Flößen und Teiche, Straßenbau und Grenzberichtigungen oder entstanden im Rahmen des Betriebs landwirtschaftlicher Güter und der Grundsteuervermessung. Eine Besonderheit im Hauptstaatsarchiv Dresden stellen die Karten des Ingenieurkorps der sächsischen Armee und die Kartensammlung des ehemaligen sächsischen Kriegsarchivs dar. Neben topographischen und thematischen Karten im engeren Sinn gehören auch wertvolle Architekturzeichnungen (Grund- und Aufrisse) des 16. bis 19. Jahrhunderts zum Bestand.

Einzigartige Bedeutung besitzt auch der Kartenbestand des Bergarchivs Freiberg mit seinem riesigen Fundus an bergmännischem Risswerk vom Anfang des 16. bis zum 21. Jahrhundert. Diese in ihrer Dichte und Aussagekraft einmalige Überlieferung ist ein Ergebnis der staatlichen Tätigkeit im Bergbau über einen Zeitraum von gut 600 Jahren. Einen weiteren Schwerpunkt der Überlieferung im Hauptstaatsarchiv Dresden, den Staatsarchiven Chemnitz und Leipzig sowie im Staatsfilialarchiv Bautzen bilden neben den Verwaltungskarten aus staatlichen Behörden mit regionaler Zuständigkeit die Karten des Liegenschaftskatasters. Sie gehen auf die 1835 begonnene Urkatasteraufnahme Sachsens zurück.

Die mit Blick auf kartographische Materialien wichtigsten anbietungspflichtigen Stellen des Staatsarchivs sind derzeit das Landesamt für Geobasisinformation Sachsen (GeoSN), dessen Überlieferung sich im Hauptstaatsarchiv Dresden befindet, sowie für das staatliche Liegenschaftskataster die 13 unteren Vermessungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte.

Links zu den Beständen

Benutzungsort: Hauptstaatsarchiv Dresden
Benutzungsort: Bergarchiv Freiberg
Benutzungsorte: Hauptstaatsarchiv Dresden, Staatsarchiv Chemnitz, Staatsarchiv Leipzig und Staatsfilialarchiv Bautzen

Die kartographischen Unterlagen können auf Vorbestellung in den Lesesälen des Staatsarchivs eingesehen werden. Bitte beachten Sie, dass das Archivgut Benutzungsbeschränkungen unterliegen kann.

Online einsehbar sind zahlreiche Karten des Hauptstaatsarchivs Dresden und des Bergarchivs Freiberg. Sie können sich die Digitalisate kostenfrei ansehen und herunterladen.

Für das Bergarchiv Freiberg finden Sie Online-Digitalisate unter »Archivgut online«.

Eine Auswahl aus dem Kartenbestand des Hauptstaatsarchivs Dresden steht über das »Kartenforum« bei der Deutschen Fotothek (SLUB) zur Verfügung:

Digitalisate im Kartenforum

Über die Links gelangen Sie zur Deutschen Fotothek der SLUB:

Pläne und Zeichnungen

Landesaufnahme durch Matthias Öder und Balthasar Zimmermann (1585-1633/34)

Landesaufnahme durch Adam Friedrich Zürner und Mitarbeiter (1713-1742)

Landesaufnahme durch das Ingenieurkorps der sächsischen Armee (1780-1834)

Kontakt für Bestellung von digitalen Kopien

Digitale Kopien in einer höheren Auflösung können Sie gegen eine Gebühr beim Hauptstaatsarchiv Dresden und Bergarchiv Freiberg erwerben. Um Kopien zu bestellen, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail. Über die Gebührenhöhe informiert das Gebührenverzeichnis.

Hauptstaatsarchiv Dresden

Postanschrift:
Postfach 100 444
01074 Dresden

E-Mail: poststelle-d@sta.smi.sachsen.de

Bergarchiv Freiberg

Postanschrift:
Schlossplatz 4
09599 Freiberg

E-Mail: poststelle-f@sta.smi.sachsen.de

Gebühren und Kosten

Die Grafik zeigt einen Münzstapel mit aufgestellter Euro-Münze.

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